Volume 1, No. 2, Art. 17 – Juni 2000
Biographiegestaltung junger Fachkräfte in den ersten Berufsjahren – Methodologische Leitlinien und Herausforderungen im Zuge einer qualitativ-prospektiven Längsschnittstudie
Thomas Kühn & Andreas Witzel
Zusammenfassung: Wir stellen die Grundzüge unserer prospektiven Längsschnittstudie zur Biographiegestaltung junger Fachkräfte beim Übergang von der Ausbildung in die Erwerbstätigkeit und in den ersten Berufsjahren vor und beschäftigen uns mit den damit verbundenen methodologischen Leitlinien und Herausforderungen. Die Auswahl der häufigsten Ausbildungsberufe (gewerblich-technische, Handwerks- und Dienstleistungsberufe) erfolgte unter Berücksichtigung der Geschlechtsspezifik, unterschiedlicher Arbeitsmarktchancen und Regionen. Aus der Grundgesamtheit des quantitativen Panels wurde eine theoretisch begründete Auswahl von Befragten getroffen, mit denen in drei Wellen im Abstand von jeweils ca. drei Jahren problemzentrierte Interviews durchgeführt wurden. Diese Interviews mit dem Fokus auf individuellen Biographien, d.h. auf den Orientierungen und Handlungsstrategien von Akteuren, bilden die Materialgrundlage für unterschiedliche, an der Grounded Theory orientierte Typenbildungen. Methodologische Weiterentwicklungen ergaben sich bei der Modellierung der Abfolge von berufsbiographischen Orientierungen und Handlungen als Lebenslaufsequenzen und bei der fallspezifischen und -vergleichenden Auswertung großer Interviewzahlen, darunter der Einbezug einer Datenbank, in der die Interviewtexte mittels eines detaillierten Kategorienschemas erfasst sind. Darüber hinaus stellt die Integration quantitativer und qualitativer Längsschnittdaten eine theoretische und methodologische Herausforderung dar. Der interdisziplinären Orientierung unseres Ansatzes entsprechend lässt sich unser in der Biographie- und Lebenslaufforschung verortetes Anliegen nicht einem einzigen Teilgebiet zuordnen.
Keywords: Statuspassagen in die Erwerbstätig-keit, prospektive Längsschnittstudie, Berufsbiographien, Familiengründungsplanung, Grounded Theory, qualitative Datenbank, Typologien
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretische und methodologische Grundlagen der qualitativen Längsschnittstudie "Statuspassagen in die Erwerbstätigkeit"
3. Methodologische Herausforderungen, Weiterentwicklungen und Leitlinien bei der Auswertung qualitativer Daten
3.1 Computergestützte Strategien und Verfahren der Analyse qualitativer Daten
3.2 Integration qualitativer und quantitativer Längsschnittdaten und Auswertungsmethoden
3.3 Auswertungen im Rahmen einer Längsschnittstudie
In diesem Artikel stellen wir die Grundzüge unserer prospektiven Längsschnittstudie zur Biographiegestaltung junger Fachkräfte in den ersten Berufsjahren vor und beschäftigen uns mit den damit verbundenen methodologischen Leitlinien und Herausforderungen. Zunächst skizzieren wir das Projektdesign und fassen theoretische sowie methodologische Grundlagen und Bezugspunkte zusammen. Die Realisierung genereller, an der Grounded Theory angelehnter Auswertungsrichtlinien im Rahmen unseres Längsschnittdesigns erfordert methodologische Weiterentwicklungen und Konkretisierungen, die wir im zweiten Teil dieses Aufsatzes diskutieren. [1]
2. Theoretische und methodologische Grundlagen der qualitativen Längsschnittstudie "Statuspassagen in die Erwerbstätigkeit"
Unsere Ausführungen beziehen sich auf die qualitative Teilstudie des Projektes "Statuspassagen in die Erwerbstätigkeit" des Sonderforschungsbereiches 186 der Universität Bremen.x) Im Rahmen dieses Projektes werden mit quantitativen und qualitativen Verfahren Berufsbiographien und -verläufe sowie familienbezogene Statuspassagen einer Kohorte von Absolventinnen und Absolventen einer dualen Berufsausbildung untersucht. Befragt wurden Maschinenschlosser, Kfz-Mechaniker, Friseurinnen, Bank-, Büro- und Einzelhandelskaufleute, die 1989/90 in einer eher chancenarmen (Bremen) oder chancenreichen Arbeitsmarktregion (München) ihre Ausbildung abgeschlossen haben. In unsere Untersuchungen werden einige der traditionell am stärksten besetzten Ausbildungsberufe sowohl des Dienstleistungs- als auch des gewerblichen Sektors einbezogen, die zugleich sowohl Berufe mit eher günstigen und ungünstigen Arbeitsmarktchancen als auch typische Frauen-, Männer- und Mischberufe repräsentieren. Aus der Grundgesamtheit des quantitativen Panels wurde eine theoretisch begründete Auswahl von Befragten getroffen, mit denen in drei Wellen im Abstand von jeweils ca. drei Jahren problemzentrierte Interviews (WITZEL 1982, 2000b) mit dem Fokus auf den individuellen Biographien, d.h. auf den Orientierungen und Handlungsstrategien von Akteuren durchgeführt wurden (n=91 über alle drei Wellen). [2]
Der qualitative Teil unserer Längsschnittstudie untersucht die Handlungssequenz des Eintritts in das Berufsleben und die ersten fünf Jahre im Erwerbssystem. In dieser Lebensphase der Statuspassage in die Ausbildung und in den Beruf fallen in einer Verbindung von Fremd- und Selbstselektionsprozessen wichtige biographische Weichenstellungen. Wir rekonstruieren das Handeln der jungen Erwachsenen mit Hilfe des theoretischen Ansatzes der Selbstsozialisation (HEINZ 1988, 2000; HEINZ & WITZEL 1995). Während älteren Sozialisationstheorien häufig der Aspekt eines adaptiven Prozesses anhaftet, in dem sich die Individuen an vorgegebenen sozialen Strukturen orientieren, dabei institutionelle Normen verinnerlichen sowie alters- und geschlechtsspezifische Rollenerwartungen und gesellschaftliche Wertvorstellungen übernehmen, betont das Konzept der Selbstsozialisation stärker den Eigenanteil der Individuen an der Ausgestaltung ihres Lebenslaufs. Damit wird die spezifische Leistung von Individuen berücksichtigt, die im Verlauf ihrer Biographie sich ändernden gesellschaftlichen Anforderungen in ihre Lebenspraxis zu übersetzen. Die als Handlungskontext existierenden Strukturmomente sozialer Systeme haben nicht nur einen einschränkenden, sondern auch einen ermöglichenden Charakter. Sie sind – dem Konzept der "Dualität von Struktur" (vgl. GIDDENS 1995) entsprechend – beständiger Interpretation und damit auch Modifikation durch die Akteure unterworfen. Insofern halten wir offen, inwieweit eher kontextgebundenes oder kontextüberschreitendes Handeln existiert. Weil die Akteure sich bemühen, trotz chronischer Differenzen zwischen individuellen Ansprüchen einerseits und beruflichen Anforderungen, ungewissen Karrierewegen sowie unintendierten Handlungsresultaten andererseits, ihre Biographie zu gestalten, geraten auch Umgangsweisen der Anspruchsminimierung oder Kompromissbildung oder allgemein Verarbeitungsweisen gesellschaftlicher Realität in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses (vgl. HEINZ, KRÜGER, RETTKE, WACHTVEITL & WITZEL 1987, WITZEL 2000a). [3]
Der interdisziplinären Orientierung unseres Ansatzes der Biographie- und Lebenslaufforschung gemäß ergeben sich Bezüge zur Sozialpsychologie (Erforschung des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft), zu einer an einem lebenslangen Sozialisationsprozess orientierten Entwicklungspsychologie (mit einem Beitrag zur Entwicklung des frühen Erwachsenenalters), zur Arbeitspsychologie durch die Untersuchung berufsbiographischen Handelns und schließlich zu einer nicht eigenschaftstheoretisch ausgerichteten Persönlichkeitspsychologie, der das Bemühen zugrunde liegt, subjektive Relevanzsysteme der Akteure nachzuzeichnen. Soziologische Beiträge liefern wir insbesondere zu den Bereichen der Berufssoziologie und sozialen Ungleichheitsforschung, indem wir die Bedeutung der Strukturkategorien Beruf und Geschlecht untersuchen, sowie zu dem Bereich der Familiensoziologie, indem wir die Gestaltung des Übergangs in die Elternschaft fokussieren und den Zusammenhang mit beruflichen Chancen und Orientierungen analysieren. [4]
Bei den Prozessen der Gewinnung und Auswertung der qualitativen Daten orientieren wir uns an allgemeinen Verfahrensrichtlinien und Grundpostulaten der Grounded Theory (vgl. STRAUSS & CORBIN 1996). Im Rahmen dieses Theorieansatzes wird zum einen eine hypothetico-deduktive Vorgehensweise kritisiert, der zufolge man die Daten nur durch ex ante festgelegte Operationalisierungsschritte erfassen und überprüfen kann, zum anderen wird aber auch eine rein induktivistische Position abgelehnt, der zufolge die Haltung des Wissenschaftlers durch prinzipielle Offenheit gegenüber der Empirie gekennzeichnet ist bzw. unter Ausklammerung des theoretischen Vorwissens als tabula rasa konzeptioniert wird (vgl. KELLE 1994, 1996). Der Erkenntnisgewinn wird statt dessen sowohl im Erhebungs- (WITZEL 1989) als auch im Auswertungsprozess (vgl. WITZEL 1996) als induktiv-deduktives Wechselverhältnis organisiert (zusammenfassend vgl. WITZEL 2000b). Auch im Hinblick auf die zentrale Bedeutung von Fallanalysen und Fallvergleichen für die Entwicklung qualitativer Ergebnisse (vgl. KELLE & KLUGE 1999, WITZEL 1996) orientieren wir uns an dem Forschungsparadigma der Grounded Theory. [5]
3. Methodologische Herausforderungen, Weiterentwicklungen und Leitlinien bei der Auswertung qualitativer Daten
Wie wir im folgenden erläutern werden, ergeben sich für unsere Auswertungen besondere Herausforderungen und der Bedarf nach methodologischen Weiterentwicklungen erstens aus dem prospektiven Längsschnittcharakter der Studie, zweitens durch den Bezug des qualitativen auf das quantitative Panel sowie drittens durch die umfangreiche Interview- bzw. Textdatenmenge, die eine Folge sowohl der komplexen Thematik "Biographiegestaltung" als auch der systematischen Berücksichtigung sozialstruktureller Kategorien wie Geschlecht, Beruf, Region bei der qualitativen Stichprobenziehung ist. Für die Auswertung dieses umfangreichen Materials (insgesamt liegen über 300 problemzentrierte Interviews vor, d.h. 770 000 Textzeilen) wurden computergestützte Strategien und Verfahren zur Unterstützung von unterschiedlichen systematischen Analyseformen entwickelt.1) [6]
3.1 Computergestützte Strategien und Verfahren der Analyse qualitativer Daten
Um die Möglichkeiten eines thematisch geleiteten Zugriffs auf das umfangreiche Datenmaterial zu steigern, haben wir eine Datenbank entwickelt, in der alle Interviewtexte mittels eines detaillierten Kategoriensystems erfasst sind. Dieses Kategoriensystem als organisierendes Schema hilft dabei, Ähnlichkeiten, Unterschiede und Verbindungen zwischen verschiedenen Textpassagen zu finden. Es bildet nicht den Endpunkt von Begriffs- und Theoriebildung, sondern einen Ausgangspunkt für thematisch unterschiedlich fokussierte Auswertungen. Bei den von uns als Gliederungssystem der Datenbank bestimmten Kategorien oder Kodes handelt es sich daher um vergleichsweise theoriearme Begriffe, die nicht als "Kernkategorien" im Sinne der Grounded Theory zu verstehen sind, sondern als thematische "Container" (RICHARDS & RICHARDS 1995), die für den jeweiligen Auswertungsprozess Material für die weiteren Analysen und damit verbundenen theoretischen Begriffsbildungen bieten. Sie stellen eine Unterstützung bei der Auswertung dar, weil in den von uns erhobenen problemzentrierten Interviews eine Vielzahl von Themen angesprochen werden. [7]
Das von uns konstruierte Kategoriensystem ermöglicht eine verlaufsorientierte Analyse der Interviews über die verschiedenen Erhebungswellen hinweg. Mit seiner Hilfe wurde das Datenmaterial sowohl hinsichtlich berufs- und familienbiographischer Orientierungen thematisch indiziert als auch zeitlich strukturiert, indem die Erwerbsbiographien der Befragten nach Stationen geordnet und entsprechend kodiert wurden (vgl. auch die Ausführungen zum Handlungsmodell in Kapitel 3.3). Um die Fallauswahl nach sozialstrukturellen Merkmalen zu gewährleisten, wurden die Interviews außerdem bestimmten Fallmerkmalen wie z.B. "Ausbildungsberuf" zugeordnet. Mit Hilfe dieser komplexen Kodierstruktur ist es möglich, die in den biographischen Interviews enthaltenen Thematiken detailliert und differenziert zu erfassen (für eine ausführliche Darstellung vgl. KÜHN & WITZEL 2000). [8]
3.2 Integration qualitativer und quantitativer Längsschnittdaten und Auswertungsmethoden
Eine besondere theoretische und methodologische Herausforderung stellt die Integration quantitativer und qualitativer Längsschnittdaten dar. Im Mittelpunkt unseres Projektes stehen dabei das Stichprobenverfahren für das qualitative Sample und die ergebnisorientierte Kombination qualitativer und quantitativer Auswertungsmethoden. [9]
Um zu gewährleisten, dass alle theoretisch relevanten Gruppen im qualitativen Sample repräsentiert waren, erfolgte die Auswahl der Interviewpartner auf der Grundlage der Fragebogenerhebung (vgl. MÖNNICH & WITZEL 1994). Kriterien waren der strukturelle Rahmen der beruflichen Chancen (Ausbildung in regionalspezifisch unterschiedlich chancen- bzw. risikoreichen Männer-, Frauen- und Mischberufen), die Vorgeschichte der Befragten, die durch die Schulausbildung und die Stationen des Einmündungsprozesses in die Lehre verkörpert werden (Übergangsform, verstanden als direkter oder nicht-direkter Übergang von der allgemeinbildenden Schule in die Berufsausbildung), die Verbleibsmöglichkeit im Betrieb und theoriegeleitete Interessen der Fallkontrastierung, die die Einbeziehung von "Extremfällen" wie z.B. "Frau mit Studienerfahrung im Kfz-Mechaniker-Beruf" sinnvoll erscheinen lassen2). [10]
Die ergebnisorientierte Methodenkombination ergibt sich aus der Verbindung unterschiedlicher soziologischer und sozialpsychologischer Beschreibungsebenen sozialer Prozesse. Um die Übergangsprozesse zwischen (Berufs-) Bildungssystem und Arbeitsmarkt sowie der weiteren Erwerbs- und Familienverläufe zu analysieren, wird eine Verbindung zwischen der "Makro"-, "Meso-" und "Mikroebene" hergestellt. Wir bemühen uns darum, die mit quantitativen Daten auf der Makroebene sichtbaren Strukturen sozialer Ungleichheit beim Übergang vom Berufsbildungs- in das Beschäftigungssystem und in die Familiengründung durch einen Rückgriff auf die mit qualitativen Daten auf der Mikro- und Mesoebene erfassten Phänomene verständlich zu machen (vgl. die Anwendungsbeispiele bei KÜHN & ZINN 1998, WITZEL & ZINN 1998, SCHAEPER & KÜHN 2000, SCHAEPER, KÜHN & WITZEL 2000, SCHAEPER, KÜHN & WITZEL 2001). [11]
3.3 Auswertungen im Rahmen einer Längsschnittstudie
Der prospektive Längsschnittcharakter unserer Studie stellt insofern eine methodische Herausforderung dar, dass nicht nur Zusammenhänge zwischen verschiedenen Orientierungen, sondern auch Entwicklungsprozesse bzw. zeitliche Verläufe dieser Orientierungen sowie deren Realisierung untersucht werden. Zur Auswertung derartiger Sequenzen haben wir ein heuristisches Handlungsmodell entwickelt, das die Grundlage für weitere thematische Auswertungen und Konzeptualisierungen bildet. Bei diesen Analysen, wie z.B. der Bildung verschiedener Typen (vgl. KLUGE 1999, KELLE & KLUGE 1999), ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten der Modellierung bezüglich des in die Analysen einzubeziehenden Beobachtungszeitraums und der Betrachtungsweise von Entwicklungsprozessen, wie wir im Anschluss an die Erörterung des heuristischen Handlungsmodells diskutieren werden. [12]
Bei der Analyse der Übergangsprozesse von der Ausbildung in den Beruf und von Gestaltungsmustern in den ersten Berufsjahren geht das Erkenntnisziel über enge, auf einzelne Situationen gerichtete Handlungsakte hinaus und richtet sich auf Handlungssequenzen im Lebenslauf. Wir betrachten sie als Resultate der Selbstsozialisation, d.h. der individuellen Auseinandersetzung mit den Erfordernissen des Berufslebens und der Verarbeitung berufsbiographischer (Ungleichheits-) Erfahrungen und Handlungsfolgen. Daher steht die Frage an, wie denn die Abfolge von berufsbiographischen Orientierungen und Handlungen als Lebenslaufsequenzen modelliert werden kann, um den analytischen Zugriff zu organisieren. Unsere Lösung besteht darin, in Anlehnung an die phänomenologische Handlungstheorie (vgl. SCHÜTZ 1974) ein heuristisches Handlungsmodell zu formulieren (vgl. WITZEL 2000a). Dabei stehen wir dem Anspruch, eine generelle und zugleich empirisch gehaltvolle Theorie des Handelns entwickeln zu können, wie er im "Rational Choice-" bzw. entscheidungstheoretischen Ansatz (ESSER 1996) vorliegt, skeptisch gegenüber (vgl. die Kritik von KELLE & LÜDEMANN 1995, 1996). Daher wählen wir einen rekonstruktiven Zugang zu den berufsbezogenen Handlungen und individuellen Sinnzuschreibungen, bei dem die in den Interviewtexten identifizierten Orientierungen und Handlungen gesammelt und begrifflich sortiert werden. Die drei Elemente des Grundmodells (ARB-Modell), das sich als kategoriales Hilfsmittel insbesondere in der Auswertung von Längsschnittdaten empirisch bewährt hat, bestehen in Aspirationen (A), Realisationen (R) und Bilanzierungen (B), die auf einzelne Situationen im Lebenslauf bezogen werden. [13]
Aspirationen nehmen die in den Interviewtexten identifizierten Handlungsbegründungen auf. Aus ihnen lassen sich berufsbezogene, situationsspezifische Interessen, Motive, Handlungsentwürfe oder gar Planungen (vgl. GEISSLER & OECHSLE 1996) rekonstruieren. Die Akteure nehmen dabei berufliche Gelegenheitsstrukturen zur Sondierung von Handlungsalternativen in den Blick. [14]
Mit Realisationen werden Aussagen über konkrete Handlungsschritte zur Umsetzung der Aspirationen bezeichnet. Die Akteure richten bei der Bewältigung der Statuspassagen und Karriereanforderungen ihr Augenmerk auf Chancen, die sie zu realisieren, und auf Restriktionen, die sie zu umgehen versuchen. [15]
Bilanzierungen meinen die individuellen Bewertungen von situativen Entscheidungs- und Handlungsfolgen sowie Kontexterfahrungen. Die individuellen Resümees enthalten die Sinnzuschreibungen der bereits erfolgten Handlungen, die auf Formen der Verarbeitung von Passagenerfahrungen und der Aufrechterhaltung von biographischer Identität verweisen. Der im Nachhinein entstehende, in der Rational-Choice-Theorie (vgl. ESSER 1996) vernachlässigte Handlungssinn ist deshalb so bedeutsam, weil er eine wichtige Grundlage bildet für eine Erfahrungsverarbeitung sozialer Realität und damit für Selbstsozialisationsprozesse im Lebenslauf. [16]
Soll das ARB-Modell einer Analyse berufsbiographischer Handlungen dienen, müssen die Elemente Aspirationen, Realisationen, und Bilanzierungen des Modells auf die einzelnen Situationen der Statuspassage in den Beruf und weiterer berufsbiographischer Etappen bezogen werden. Diese Situationen lassen sich als unterschiedliche Lebenslaufstationen kennzeichnen, die das Individuum in seinem Kontextbezug auf der Zeitachse der Partizipation in verschiedenen Institutionen und Organisationen verorten; hier: Lehrstelle, Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit, Arbeitsplatzwechsel, Wehr-/Zivildienst, berufliche Umschulung, Fachhochschule etc. [17]
Die Bilanzierungen enthalten nicht nur retrospektive, sondern auch prospektive Reflexionsanteile, die Neubewertungen von Zielen, Erwartungen und Plänen zur Folge haben. Bilanzierungen verkoppeln also aufgrund ihrer doppelten Zeitperspektive die auf einzelne Lebenslaufstationen bezogenen ARB-Schrittfolgen und stellen das dynamische Scharnier des nunmehr erweiterten Bilanzierungen-Aspirationen-Realisationen-Bilanzierungen-Modells (BARB-Modells) dar. [18]
Die Analysen auf der Grundlage des BARB-Modells machen die Dynamik des biographischen Handelns in spezifischen Lebenslagen und sozialen Kontexten sichtbar. Sie lassen z.B. die Entstehung von Brüchen bzw. Kontinuitäten in biographischen Entwicklungs- und Übergangsprozessen oder die Passung bzw. Diskrepanz von individuellen Aspirationen einerseits und wahrgenommenen institutionellen Erwartungen und Anforderungen andererseits in den einzelnen Interviews selbst und über drei Erhebungswellen hinweg erkennen; und sie verdeutlichen die aus Bilanzierungen gewonnenen Handlungskonsequenzen für die Gestaltung des weiteren Berufsverlaufs. [19]
Bei der Auswertung von Längsschnittdaten ergeben sich aufgrund unterschiedlicher Fragestellungen und theoretischer Konzepte entsprechend variierend zu öffnende Beobachtungsfenster innerhalb der maximalen Untersuchungszeitspanne (in unserem Fall acht Jahre). Es muss entschieden werden, in welchem Maße und in welcher Form Informationen aus den Interviews situationsübergreifend verdichtet und wie Entwicklungsprozesse in die Konzeption einbezogen werden. In unserem Projekt wird die Sinnhaftigkeit dreier biographischer Blickwinkel deutlich: [20]
Zum einen kann man situationsspezifische Analysen anfertigen. Z.B. haben wir bei der Untersuchung verschiedener Interpretations- und Gestaltungsformen von Diskontinuität des Berufsverlaufs (vgl. SCHAEPER, KÜHN & WITZEL 2000) den Blick gezielt auf eine einzelne Lebensphase in der Biographie der Befragten gerichtet, in der die Befragten sich in keinem Arbeitsverhältnis befinden: Mit welchen Motiven und Perspektiven wird eine solche Phase verbunden, wie wird sie interpretiert? [21]
Zum anderen gibt es situationsübergreifende Analysen, die sich bezüglich des Einbezugs von Entwicklungsprozessen und somit der mit dem Längsschnittdesign verbundenen zeitlichen Achse unterscheiden. [22]
Der unmittelbare Bezug auf Entwicklungsprozesse ist ein Charakteristikum der Typologie "biographischer Pläne zur Familiengründung" (KÜHN 1999), in der differenziert wird, wie junge Erwachsene nach Beendigung der Berufsausbildung den Übergang in die Elternschaft in seiner zeitlichen Realisierung und in Koordination mit der Gestaltung der Berufsbiographie antizipieren und planen. Mit der Typologie werden verschiedene Entwicklungsverläufe von Orientierungen unterschieden. Die Typen variieren zum einen bezüglich der Art und Weise der Verbindung von familialen und beruflichen Vorstellungen (thematische Achse) und zum anderen nach dem Kriterium, ob sich die Vorstellungen konkretisieren, ob sie konstant bleiben oder ob es zu Brüchen kommt (zeitliche Achse). [23]
Dagegen bezieht sich die Typologie "berufsbiographischer Gestaltungsmodi (BGM)" (WITZEL & KÜHN 1999, 2000), die aus dem Vergleich des individuellen Umgangs mit unterschiedlichen Lebenslaufstationen (wie z.B. Ausbildung, Etappen der Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit etc.) resultiert, in ihrer Definition nicht auf verschiedene Arten von Entwicklungsverläufen wie Konkretisierung, Wandel, Bruch etc., sondern auf den individuellen Bezug zu zentralen berufsbiographischen Kategorien wie Karriere, Einkommen, Qualifikation. Die Typen unterscheiden sich also bezüglich einer thematischen Achse. Wie die Typologie "biographischer Pläne zur Familiengründung" ist die BGM-Typologie situationsübergreifend, weil sie von der Bewältigung spezifischer Problemlagen einzelner biographischer Stationen abstrahiert und statt dessen die jeweils typischen berufsbiographischen Gestaltungsprozesse fokussiert, die sich wie rote Fäden durch eine für die jungen Erwachsenen bedeutsame Lebensphase ziehen. Für das theoretische Konzept der BGM ist die prinzipielle Offenheit gegenüber der Annahme einer Konstanz oder Veränderung von Orientierungs- und Handlungsmustern maßgeblich. Das bedeutet, dass der "rote Faden" bei der Berufsbiographiegestaltung während des geöffneten Beobachtungszeitraums gleich bleiben oder es zu einer Veränderung kommen kann. Im letzteren Fall kommt es zu einem Wechsel in der Typenzuordnung: das berufsbiographische Handeln des Befragten lässt sich zu Beginn des Untersuchungszeitraums mit einem anderen BGM-Typus kennzeichnen als zum Ende. So ist es eine Frage der empirischen Prüfung, die durch den Längsschnittansatz möglich wird, zu untersuchen, inwieweit die BGM über den Prozess der ersten Arbeitsmarkt- und Berufserfahrungen hinaus stabil sind. Entwicklungsprozesse sind kein unmittelbares Definitionskriterium der BGM-Typologie, sondern durch die Analyse von Konstanz und Wandel nach der Typenzuordnung analysierbar. [24]
x) Projektleiter ist Walter R. HEINZ, weitere Mitarbeiter neben den Autoren sind Hildegard SCHAEPER und Joachim MOWITZ-LAMBERT. Detaillierte Informationen zum Projekt sind unter http://www.sfb186.uni-bremen.de/projekte/a1.htm abrufbar. <zurück>
1) Da die computerunterstützte Auswertung ein Schwerpunktthema des nächsten (dritten) FQS-Bandes Text – Archiv – Re-Analyse und die Verbindung quantitativer und qualitativer Forschung des darauffolgenden vierten Bandes Qualitative und quantitative Forschung: wechselseitige Sichtweisen der beiden Forschungstraditionen darstellt, beschränken wir uns an dieser Stelle auf eine kurze zusammenfassende Darstellung der diesbezüglichen Thematiken und widmen uns ausführlicher dem Längsschnittcharakter unserer Studie. <zurück>
2) Zu den Verfahren der qualitativen Stichprobenziehung auf der Grundlage einer quantitativen Fragebogenerhebung vgl. auch PREIN, KELLE & KLUGE 1993, S.49ff. <zurück>
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Thomas KÜHN, Dipl.-Psych., geboren 1971, Studium der Psychologie in Bremen, ist seit 1994 im Sonderforschungsbereich 186 der Universität Bremen tätig, seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt im Sonderforschungsbereich 186 "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf" (hierzu weitere Informationen unter: http://www.sfb186.uni-bremen.de) (Broken link, FQS, May 2003). Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen: Biographie- und Lebenslauf-, berufliche Sozialisationsforschung, Familiensoziologie und -psychologie, Methoden der qualitativen Längsschnittanalyse.
Kontakt:
Thomas Kühn
Sonderforschungsbereich 186
Wiener Straße, Postfach 330440
D – 28334 Bremen
Tel.: +49/ (0)421 / 218 4141
E-Mail: tkuehn@sfb186.uni-bremen.de
URL: http://www.kuehn-thomas.de
Andreas WITZEL, Dr. phil., Dipl.-Psych.; geboren 1945; Studium in Regensburg und Darmstadt; wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen; seit 1990 im Sonderforschungsbereich 186 "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf".
Interessen: Berufliche und vorberufliche Sozialisationsforschung, insbesondere Umgangsweisen Jugendlicher und junger Erwachsener mit ihrer Berufsbiographie und Verarbeitungsweisen gesellschaftlicher Realität; Methoden der interpretativen Sozialforschung, insbesondere qualitative Interview- und Auswertungsverfahren und Verknüpfung qualitativer und quantitativer Methoden.
Kontakt:
Andreas Witzel
Sonderforschungsbereich 186
Wiener Straße, Postfach 330440
D – 28334 Bremen
FAX: +49 / (0)421 / 218 4153, Tel.: +49 / (0)421 / 218 4141
E-Mail: awitzel@sfb186.uni-bremen.de
Kühn, Thomas & Witzel, Andreas (2000). Biographiegestaltung junger Fachkräfte in den ersten Berufsjahren – Methodologische Leitlinien und Herausforderungen im Zuge einer qualitativ-prospektiven Längsschnittstudie [24 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 1(2), Art. 17, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0002178.
Revised 8/2008