Volume 11, No. 2, Art. 17 – Mai 2010
Rezension:
Katharina Manderscheid
Georg Glasze & Annika Mattissek (Hrsg.) (2009). Handbuch Diskurs und Raum. Bielefeld: Transcript, 334 Seiten; ISBN 978-3-8376-1155-7; 19,80 Euro
Zusammenfassung: Der vorliegende Sammelband von Georg GLASZE und Annika MATTISSEK gibt eine Einführung in die humangeografische Diskussion zu Raum und Diskurs. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Der erste und ausführlichste versammelt Beiträge zu Theorien und Konzepten der Diskursforschung in der Humangeografie, der zweite Teil beschäftigt sich mit Raum aus diskurstheoretischer Perspektive, während der dritte ausgewählte Methoden für eine diskursanalytische Geografieforschung vorstellt. Der Band bietet Forschenden und Studierenden eine hilfreiche Einführung und Zwischenübersicht für das sich herausbildende Feld der poststrukturalistisch orientierten sozial- und kulturwissenschaftlichen Raumforschung.
Keywords: Diskursforschung; Foucault; Laclau; Mouffe; Humangeografie; Methoden; Raum; spatial turn
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theorien und Konzepte der Diskursforschung in der Humangeografie
3. Diskurstheorie und Raum
4. Methoden und empirische Praxis der Diskursforschung in der Humangeografie
5. Fazit: Raum als Gegenstand der geografischen Diskursanalyse
Während aus der englischsprachigen Sozialgeografie seit mehreren Jahrzehnten richtungsweisende Beiträge zu einem sozialwissenschaftlichen Raumkonzept kommen, wurde dieser sogenannte spatial turn (vgl. DÖRING & THIELMANN 2008), d.h. ein Verständnis von Raum als konstitutiver Dimension des Sozialen, im deutschsprachigen Raum zunächst vor allem in der Soziologie aufgegriffen (u.a. LÖW 2001), bevor er nun sichtbar und in expliziter Verbindung mit (post-) strukturalistischen Theorien auch in der Humangeografie rezipiert und für empirische Forschung nutzbar gemacht wird. In dieser Perspektive erscheint Raum nun nicht mehr als objektive Faktizität, vielmehr geht es um die Untersuchung von "multiple perspectives, multiple spaces and mulitple sets of (spatial) relations" (MURDOCH 2006, S.13f.). [1]
Poststrukturalistische Konzeptionen von Raum lassen sich vereinfachend in zwei Richtungen unterteilen, die allerdings nicht (unbedingt) als Gegensätze zu verstehen sind: Die erste Perspektive fokussiert – inspiriert vom poststrukturalistischen Textverständnis – das "Lesen von Räumen". Der Untersuchungsfokus liegt entsprechend auf der (textlichen) Repräsentation von Raum. Mit einem Verständnis von Raum als durch soziale Machtprozesse geformtem, aber niemals vollständig fixiertem sozialem Beziehungsgefüge können dann beispielsweise marginalisierte und widerständige Räume (SOJA 1996) in den Blick genommen werden. Eine zweite Herangehensweise, die unter dem Label der non-representational theory subsumiert wird (u.a. THRIFT 1996), konzentriert sich hingegen auf Praktiken und Performanz als raumkonstituierendes Handeln bzw. auf "the event-ness of the world" (LATHAM 2003, S.1902). [2]
Für die erstgenannte Richtung bilden Diskurstheorien – ein wichtiger Hauptstrang poststrukturalistischer Theorie – den Ausgangspunkt, wobei der Diskursbegriff nicht nur die gesprochene und geschriebene Sprache, sondern gesellschaftlich gültiges, institutionell verfestigtes und materiell sedimentiertes Wissen allgemein bezeichnet (u.a. MASSEY 2005; JÄGER 2006; WRANA & LANGER 2007). Allerdings wurden bislang nur wenige Arbeiten zu einer explizit forschungsbezogenen Verbindung der Konzepte der Diskurstheorie und des spatial turn publiziert. Das von der DFG geförderte humangeografische Wissenschaftsnetzwerk Konzepte, Methodologie und empirische Instrumente der Diskursforschung in der Humangeografie legte jetzt das von Georg GLASZE und Annika MATTISSEK herausgegebene Handbuch Diskurs und Raum als Zwischenfazit der humangeografischen Diskursforschung (S.49) vor. [3]
Georg GLASZE und Annika MATTISSEK stellen in ihrem einleitenden Beitrag (S.11-59) den Sammelband als eine Einführung in den gegenwärtigen Stand der diskursanalytischen humangeografischen Diskussion dar, die sich zum einen an Studierende und Forschende aus der Geografie und den benachbarten, sich mit räumlichen Phänomenen auseinandersetzenden Sozial- und Kulturwissenschaften, zum anderen an Diskursforscher/innen allgemein richtet. Ausgehend von der These, dass die Diskursforschung es erlaube, die gesellschaftliche Produktion von Bedeutungen, spezifischen Wahrheiten und spezifischer sozialer und räumlicher Wirklichkeiten mit ihren Machteffekten zu konzeptionalisieren (S.11), erscheint diese geeignet, um den allgemeinen Einsichten des spatial turn theoretisch-konzeptionell und forschungspragmatisch Rechnung zu tragen. Dazu gehört, dass Räume nicht einfach gegeben, sondern immer wieder neu sozial konstruiert werden, aber auch dass Räume ein wichtiges, und gerade in den Sozialwissenschaften vielfach übersehenes Element der Herstellung sozialer Wirklichkeit bilden (S.13f.). Mit dieser Herangehensweise ist – wie die Herausgebenden betonen – explizit ein kritischer bzw. politischer Anspruch verbunden in dem Sinne, dass vermeintlich feststehende Wahrheiten und Wirklichkeiten hinterfragt und denaturalisiert werden, um die Möglichkeit alternativer sozialer und räumlicher Wahrheiten denkbar zu machen (S.13). Mit diesem Verständnis des Politischen folgen sie u.a. Chantal MOUFFE (2007) in ihrer Forderung, alle vermeintlich neutralen Räume als Gegenstand und Ausdruck fortwährender politischer Auseinandersetzungen zu begreifen. [4]
Einer ersten Einführung in die Grundlagen der Diskursforschung von GLASZE und MATTISSEK folgen drei Hauptteile des Bandes: Der erste und mit sechs Beiträgen der ausführlichste Teil beschäftigt sich mit Theorien und Konzepten der Diskursforschung in der Humangeografie, der zweite Teil mit Diskurstheorie und Raum und der dritte mit Methoden und empirischer Praxis einer humangeografischen Diskursforschung. Die meisten Beiträge enthalten aus dem Textfluss sichtbar abgesetzte Exkurse mit konkreten Beispielen aus der angewandten Forschung, wodurch die vorgestellten Ansätze veranschaulicht werden. [5]
2. Theorien und Konzepte der Diskursforschung in der Humangeografie
Der Schwerpunkt des ersten Teils des Sammelbandes liegt auf poststrukturalistischen Konzepten, die teils explizit von strukturalistischen unterschieden werden. [6]
Anke STRÜVER (S.61-81) beginnt ihren Beitrag zu FOUCAULTs Diskurstheorie mit der Frage nach unterschiedlichen raum-zeitlichen Verhaltensvorlieben von Menschen, die sie als Ausdruck und Teil sozial-räumlicher Machtbeziehungen fasst. Zu deren besserem Verständnis führt sie FOUCAULTs Konzepte von "Wissen", "Macht", "Subjekt", "Disziplinar"- und "Biomacht" und die Praktiken der "Selbstsorge" ein. Dadurch erscheint es ihr möglich, differente Raumnutzungsmuster als Verkörperungen an der Schnittstelle von Disziplinar- und Selbsttechnologien im Hinblick auf Körper und (Stadt-) Räume als durch Wissen, Macht und Subjekte diskursiv und materiell ausgehandelt zu begreifen (S.78). Oder anders ausgedrückt ko-konstituieren sich verkörperte Identitäten und Räume in ihrer jeweiligen Bedeutung fortwährend und werden dabei von einer kontrollierenden Macht durchzogen und geformt. [7]
Mit Gouvernementalität in der humangeografischen Diskursforschung beschäftigen sich Henning FÜLLER und Nadine MARQUARDT (S.83-106). Von FOUCAULT selbst wird der Begriff der "Gouvernementalität" erst relativ spät und für zwei unterschiedliche Aspekte verwendet. Einerseits, so führen FÜLLER und MARQUARDT aus, fasst dieser damit eine bestimmte analytische Suchanweisung für Machtanalysen, auf der anderen Seite spricht FOUCAULT aber auch von Gouvernementalität, um eine bestimmte historische Entwicklung westlicher Gesellschaften zu beschreiben (S.84). Gemeinsam mit Annika MATTISSEK (S.89-93) entwerfen FÜLLER und MARQUARDT im Folgenden drei Achsen für eine humangeografische Gouvernementalitätsforschung: Erstens eigne sich der "Begriff der 'Führung' […], um eine Spezifik der Machtausübung in modernen, individualisierten Gesellschaften auszuloten" (S.89). Subjekte und ihre selbstgesteuerten körperlichen und räumlichen Verhaltensmuster erscheinen dann als verinnerlichte Disziplinarmacht, die entsprechend diskursiv untermauert ist (S.90). Zweitens kann, so die weitere Argumentation, der Gouvernementalitätsbegriff neben Gesetzen, Institutionen, verinnerlichten Risikoszenarien und Wertvorstellungen auch auf Architekturen, Milieus oder räumliche Arrangements als Steuerungsmedien ausgedehnt werden (S.91). Zu diesem Forschungsfeld gehören Arbeiten zur Formierung von räumlichem Wissen als Technik des Regierens – beispielsweise administrative territoriale Gliederungen – und zur disziplinierenden Wirkung von räumlichen Arrangements auf die Bevölkerung bzw. spezifische Gruppen. Entsprechende Untersuchungen müssen, so die als Kritik an anderen Gouvernementalitätsstudien formulierte Forderung von FÜLLER und MARQUARD, die Machtverhältnisse empirisch auf die Ebene der einzelnen Anwendungsfelder, d.h. auf ihre tatsächlichen und nicht nur auf ihre intendierten oder explizierten Effekte zurückzuverfolgen (S.99). [8]
Die Kritik an der poststrukturalistischen Fokussierung auf Texte und Repräsentationen und die daran anschließende Hinwendung zu Performativität diskutieren Anke STRÜVER und Claudia WUCHERPFENNIG (S.107-127) in ihrem Beitrag. Der performative turn erlaubt offenbar eine Erweiterung und Re-Materialisierung des Text- und Zeichenbegriffs (S.107). Die Autorinnen beziehen sich dabei zum einen auf John L. AUSTINs (2002 [1962]) Sprechakttheorie, die die gesamte Sprechsituation und damit auch die Materialität und Körperlichkeit in den Blick nimmt (S.110). Zum anderen greifen sie auf Judith BUTLERs (1990) Verständnis von Subjektidentitäten und Körper als Effekte spezifischer Machtformationen zurück. Körper und Materie werden in der BUTLERschen Perspektive als Prozesse der Materialisierung begriffen, die im Lauf der Zeit stabil werden (S.115f.). Für eine Forschungsperspektive, die an Materialität und Raum interessiert ist, sind aus den performativen Ansätzen drei Fortentwicklungen entstanden, die STRÜVER und WUCHERPFENNIG knapp skizzieren: das Konzept des doing identity (GILDEMEISTER & WETTERER 1992), Intersektionalitätsansätze (vgl. McCALL 2005; WINKER & DEGELE 2009) sowie die non-representational theory (vgl. THRIFT 1996; NASH 2000; MURDOCH 2006). Wenig überraschend zeigen die Autorinnen, dass alle drei Ansätze für sich genommen durch gewisse Leerstellen charakterisiert sind. Vor allem die non-representational theory wird für eine Überbetonung der körperlichen Materialität und der Alltagspraktiken kritisiert. Entsprechend sehen STRÜVER und WUCHERPFENNIG einen gangbaren Weg "in der Verknüpfung diskurs- und repräsentationstheoretischer Ansätze mit denen der performativen Materialisierung" (S.121f.) im Sinne eines social re-turn, d.h. einer stärkeren Berücksichtigung von Fragen gesellschaftlicher Gerechtigkeit und Ungleichheit und einer Neudefinition von Materialität als Prozess der Materialisierung (S.122). [9]
Bernd BELINA und Iris DZUDZEK (S.129-152) kritisieren in ihrem Beitrag ebenfalls eine poststrukturalistische Lesart der sozialen Welt als Text und schlagen eine Verbindung mit der marxistischen Ideologiekritik vor, um die Diskursanalyse als Instrument kritischer Gesellschaftsanalyse zu verwenden. Ziel einer solchen Analyse solle das Aufdecken der Beziehung zwischen abstrakten gesellschaftlichen und sprachlichen Formen – Diskursen – und den konkreten gesellschaftlichen und sprachlichen Praktiken sein, aus denen diese entstanden sind (S.131). Diskurse werden entsprechend verstanden als "Set von Regeln der Aussagenproduktion […], das in einem dialektischen Verhältnis mit den materiellen Grundlagen räumlicher und gesellschaftlicher […] (Re-) Produktion steht und damit zur Aufrechterhaltung hegemonialer gesellschaftlicher und räumlicher Ordnungen beiträgt" (S.131). Entsprechend seien diskursive Formen also als gesellschaftliche Formen neben anderen, wie der Wert-, Staats- und Rechtsform (a.a.O.), zu verstehen. Offenbar, so könnte man diesen Erweiterungsvorschlag deuten, soll der Diskursbegriff die Position des unter "Essentialisierungsverdacht" (S.129) stehenden Ideologiebegriffs der kritischen Theorie (u.a. HORKHEIMER 1985) einnehmen. BELINA und DZUDZEK verstehen auf der vorgeschlagenen kritisch-diskursanalytischen Basis und anknüpfend an Henri LEFÈBVRE (1991 [1974]) Raum als Produkt sozialer Praxis und Ausdruck bestehender gesellschaftlicher Verhältnisse (S.143). Für eine entsprechende Forschung nennen sie das Beispiel der Nation als vorgestellte politische Gemeinschaft, die mit einer spezifischen Herrschaftsform und der Produktion eines klar begrenzten territorialen Raumes einhergehe. Diese Machtformation werde über soziale und diskursive Praktiken immer wieder gefestigt und erscheine dadurch als naturgegebene Entität (S.143f.). Unklar bleibt jedoch, inwieweit die von den Autor/innen vorgeschlagene diskurstheoretische Erweiterung einer kritischen Gesellschaftstheorie tatsächlich zu neuen Erkenntnissen über den Raum beiträgt, die über diskursanalytische oder kritische gesellschaftstheoretische Ansätze hinausgehen, oder ob diese Erweiterung vielmehr eine Art poststrukturalistische Reparatur des begrifflichen Instrumentariums der Ideologiekritik darstellt. [10]
Der darauf folgende Beitrag von Georg GLASZE und Annika MATTISSEK (S.153-179) versucht, die Hegemonie- und Diskurstheorie von Ernesto LACLAU und Chantal MOUFFE für die Humangeografie nutzbar zu machen. Ansatzpunkte hierfür sehen erstere zum einen in deren radikal-konstruktivistischen Konzepten von Identität. Dabei enthält die Grenzziehung zwischen Eigenem und Fremdem, zwischen Normalem und dem Anderem, immer auch eine räumliche Dimension (S.154), wozu politisch-territoriale Staatengrenzen, das Verbot von Minaretten, aber auch gesellschaftliche Definitionen von Normalität und entsprechende Ausgrenzungen gehören. Auf dieser Grundidee baut auch FOUCAULTs (2006 [1984]) Konzept der Heterotopie auf. Damit seien, so GLASZE und MATTISSEK, Raumvorstellungen immer auch ein Element der Stabilisierung hegemonialer Diskurse. Zweitens stelle das anti-essentialistische Verständnis von Politik als fortwährendem und instabilem Prozess von Identifikationen und Grenzziehungen einen Rahmen zur Verfügung, um die Durchsetzung gesellschaftlicher Leitbilder konzeptionell zu fassen. Damit folgen GLASZE und MATTISSEK der anti-essentialistischen, kritisch-politischen Stoßrichtung von LACLAU und MOUFFE (2006 [1985]), die vor allem im Aufzeigen der Widersprüche, Brüche und dadurch denkbaren Alternativen niemals vollständig fixierter sozialer Wirklichkeiten besteht. Dieser Rahmen kann GLASZE und MATTISSEK zufolge auch auf raum- und stadtplanerische Leitbilder angewendet werden, um deren diskursive Stabilisierung und die Mechanismen fortwährender Allianzbildungen zu analysieren. Durch die Dekonstruktion und Denaturalisierung hegemonialer Raumvorstellungen werden dann neue Spielräume für die Gestaltung von Gesellschaft sichtbar (S.170). [11]
Der letzte Beitrag des allgemeinen, konzeptuell-theoretischen Teils des Sammelbandes von Judith MIGGELBRINK und Antje SCHLOTTMANN (S.181-198) setzt sich mit einer diskursanalytischen Studie von Bildern auseinander. Bilder – so der Ausgangspunkt der Autorinnen – tragen zur Konstruktion von gesellschaftlicher Realität, politischer Relevanz und der Verortung von Subjektpositionen bei (S.182f). Von Interesse seien Bilder also im Hinblick auf gesellschaftliche Ordnungs- und Positionierungsverhältnisse, in denen bildliche und textliche Aussagen eng miteinander verwoben sind (S.183). Über eine Diskussion verschiedener Möglichkeiten einer diskurstheoretischen Bildanalyse machen sie die Bandbreite von Ansätzen und die mit ihnen verbundenen Probleme deutlich, Bilder als eigenständige Zeichen untersuchen zu wollen. Für eine humangeografische Perspektive seien dabei nicht nur primäre Raumbilder – wie Landschaftsbilder – von Interesse, vielmehr, so die Autorinnen, lassen sich auch andere Bilder als Symbolisierungen von Räumlichkeiten dechiffrieren (S.193). Darüber sollen Einsichten in die Konstitution von Gesellschaft-Raum-Verhältnisse sowie durch Bilder hergestellte Essentialismen gewonnen werden, die nicht vollständig durch die Analyse der sprachlichen Zeichen erschlossen werden können (S.195). Dies impliziere für die Geografie auch eine kritische Selbstreflexion, da sie über die Produktion von Karten und damit von visuellen Zeichen selbst als eine signifikante Raumproduzentin arbeite (S.191). [12]
Während also der erste Teil des Handbuchs sich eher allgemein mit den theoretischen und konzeptionellen Grundlagen einer diskursanalytischen Humangeografie auseinandersetzt, wird im zweiten Teil nach Raumbegriffen innerhalb der Diskursanalyse gesucht. [13]
Bei FOUCAULT findet Verena SCHREIBER (S.199-212) vor allem zwei Anknüpfungspunkte:
"Auf der einen Seite erlaubt die Bezugsnahme auf die Schriften Foucaults, Raum hinsichtlich seiner Ökonomie praktischer Ortsgebundenheit zur Sortierung von Gesellschaft zu thematisieren. Auf der anderen Seite rekurriert er auf einen relationalen abstrakten Raumbegriff, der Raum im Sinne von Räumlichkeit als Strukturdarstellung von Ordnungen der Ein- und Ausschließung in der Verbindung diskursiver und nicht-diskursiver Praktiken versteht" (S.199f.). [14]
Der erste Aspekt, Raum im Sinne einer Produktivkraft für Einschließungen, Sortierungen und Anordnungen von Individuen und damit auch im Sinne einer territorialen Verfügungsgewalt, stelle in FOUCAULTs historischen Arbeiten ein zentrales Thema dar (jedoch: PHILO 2000). Für die Geografie schließen sich entsprechend Fragen nach den Funktionen von Raumproduktionen bei der Steuerung der Bevölkerung durch Zonierung und Territorialisierung an (S.202). Als beispielhafte Forschungsfelder nennt SCHREIBER hier die öffentliche Stadtplanung sowie die Siedlungsgestaltung unter kriminalpräventiven Aspekten (S.202f.). Beide Themengebiete sind allerdings in der geografischen und soziologischen Stadtforschung auch ohne expliziten Bezug auf FOUCAULT durchaus vielfach untersucht worden. Der relationale oder auch topologische Raumbegriff, der in FOUCAULTs Arbeiten zu finden ist, lenke, so SCHREIBER, zweitens den Blick auf die Lagebeziehungen der Elemente innerhalb diskursiver Formationen, aus denen sie ihren Sinn erst erhalten, und gehe damit über die territoriale und topografische Ebene des Raumes hinaus (GÜNZEL 2007). SCHREIBER sieht in einer Überreizung des Topologiekonzepts jedoch die Gefahr, das Soziale ausschließlich durch eine vorgängige relationale Struktur zu begreifen, die nur freizulegen und dann fast nach Belieben zu bearbeiten sei (S.208). Statt in diesem aus der Mathematik importierten Konzept also bereits eine Erklärung zu sehen, solle der Topologiebegriff, so die Autorin, nur als eine Beschreibungsmöglichkeit verwendet werden. [15]
Georg GLASZE (S.213-218) wiederum setzt sich mit Ernesto LACLAU, dem vielleicht neben Michel FOUCAULT am meisten beachteten Diskursdenker, und mit dessen politischem Konzept von Räumen auseinander. Genauer: er setzt sich mit den Vorwürfen der britischen Geografin Doreen MASSEY (2005) auseinander, die LACLAUs Raumbegriff als unpolitisch kritisiert und ihm einen eigenen dynamisch-politischen, mit Zeitlichkeit verbundenen Raumbegriff gegenübergestellt hat. Im Rückgriff auf HOWARTH (1993) sieht GLASZE hier jedoch ein Missverständnis vorliegen, da LACLAUs statischer Raum ein hypothetischer sei, der in der sozialen Wirklichkeit niemals endgültig fixiert werden könne (S.215). Das heißt, dass diskurstheoretische Dislokationen immer eine räumliche Dimension haben (S.216), oder andersherum, dass die gesellschaftliche Raumkonstitution – parallel zu Identitäts- und Bedeutungskonstitutionen – niemals endgültig fixiert und damit immer kontingent und politisch sei. [16]
Nach konkreten Verbindungen zwischen Diskurs- und geografischer Raumtheorie, die mehr als eine Sensibilität von Diskursforschung für Raumdimensionen beinhaltet, fragt Sybille BAURIEDL (S.219-231). Hierfür differenziert sie zwischen vier unterschiedlichen Bedeutungsebenen von Raum, die in jeweils spezifischer Weise mit einer Diskursanalyse verbunden werden können. Auf der ersten Ebene der physischen und sozialen Räume gehe es um die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaftsordnung und Raumstruktur in ihrer materiellen und institutionellen Gestalt, was immer auch widerständige Räume und "Heterotopien" beinhalte (S.221f.). Die zweite Ebene bezieht sich auf die Raum-Zeit-Dimension und damit auf Raum als Bestandteil der Produktion von Geschichte (S.222ff.). Die dritte Bedeutungsebene des relationalen Raumes sieht Raum als nicht-essentialistisch durch Beziehungen zwischen Diskursen und Positionen konstituiert. Hier treten das Prozesshafte und die Dimension der Möglichkeit und Vielfalt von Raum in den Vordergrund (S.224f.; vgl. MASSEY 2005). Und auf der vierten Ebene von Raumbedeutung stehen die für die Geografie wichtigen scales resp. Maßstabsebenen im Mittelpunkt des Interesses. Gekoppelt mit einer diskursanalytischen Perspektive werden die diskursiven Produktionen von "Maßstäblichkeiten" ebenso wie deren vertikale, machtstrukturelle Verflechtungen sichtbar (S.226f.). [17]
4. Methoden und empirische Praxis der Diskursforschung in der Humangeografie
Erst der dritte Teil des Handbuches setzt sich mit methodischen Aspekten einer diskurstheoretischen Raumanalyse auseinander. Der Schwerpunkt liegt dabei allerdings auf der methodischen Umsetzung von Diskursanalysen und weniger explizit auf der Raumforschung. [18]
Iris DZUDZEK, Georg GLASZE, Annika MATTISSEK und Henning SCHIRMEL (S.233-260) stellen die lexikometrische Analyse von geschlossenen Textkorpora als Methode für die Auswertung umfangreichen Textmaterials vor. Hierdurch lassen sich den Autor/innen folgend Unterschiedlichkeiten in den Verweisstrukturen und damit der Bedeutungen einzelner Wörter und Zeichenverkettungen erfassen, die erst in einem zweiten Schritt interpretiert werden. In der diskursanalytisch fundierten Lexikometrie werde, im Gegensatz beispielsweise zu quantitativen Inhaltsanalyseverfahren, nicht von Textteilen unmittelbar auf eine gegebene Bedeutung geschlossen, vielmehr werde grundsätzlich davon ausgegangen, dass Sinn mehrdeutig und instabil sei (S.236f.). Lexikometrie lasse sich in vier Verfahren der Auswertung gliedern: Erstens zeigten Frequenzanalysen die Häufigkeiten von Formen und Segmenten innerhalb eines Textkorpus auf (S.240f.). Konkordanzanalysen seien zweitens eine Möglichkeit, um den Kontext eines Wortes bzw. einer Wortfolge zu untersuchen und zu vergleichen (S.242). Analysen der Charakteristika eines Textkorpus hingegen machten drittens sichtbar, welche Formen für einen Teil des Korpus im Vergleich zum Gesamtkorpus spezifisch seien (S.243). Diese lassen sich, wie ein verwendetes Beispiel im Text zeigt, auch anschaulich grafisch darstellen (S.244). Die Untersuchung von Kookkurenzen wiederum analysiere viertens, welche Wörter und Wortfolgen im Korpus mit einer gewissen Signifikanz miteinander verbunden seien (S.245). Die Kookkurrenzanalyse lasse sich außerdem sinnvoll durch multivariate Verfahren ergänzen, wodurch beispielsweise die Nähe und Ferne zwischen Begriffen oder aber auch der Bedeutungsgrad für den Diskurs gemessen und Cluster oder zentrale Begriffe für Teilkorpora identifiziert werden könnten (S.247f.). Allerdings kann, darauf weisen die Autor/innen explizit hin, die lexikometrische Methode zwar quantifizieren, die Qualität von Verknüpfungen ebenso wie implizites Wissen, das ebenfalls aus Texten zu destillieren ist, aber nicht miterfassen. Daher sollte sie, wie wohl alle Methoden der Sozialforschung, sinnvoll mit anderen Methoden kombiniert werden. Bei dem vorgeschlagenen methodischen Vorgehen handelt es sich jedoch keineswegs um eine explizit räumliche, sondern eine auf verschiedene Gegenstände anwendbare Methode. Der Bezug zum Raum taucht in diesem Beitrag nur innerhalb des verwendeten Beispiels – einer Medienanalyse zu Frankfurt am Main – auf. [19]
Expliziter bezieht sich der Text von Tilo FLEGENHAUER (S.261-278) auf Raum, jedoch geht es in der von ihm vorgestellten Argumentationsanalyse ebenfalls nicht um eine ausschließlich räumliche Methode. Die Argumentationsanalyse kommt ursprünglich aus der Sprachpragmatik und enthält starke Handlungs- und Rationalitätsbegriffe, die jedoch in einer diskursanalytischen Fundierung strukturalistisch gewendet werden können. Angewandt auf humangeografische Fragestellungen erlaubt diese Vorgehensweise, so FLEGENHAUER, die Herausarbeitung der meist implizit in der Argumentation eingebauten räumlichen Wirklichkeiten. Diese Methode könne als Ergänzung zur qualitativen Inhaltsanalyse vor allem auf einzelne Diskursausschnitte angewendet werden (S.274). Die Methodik greift auf das Argumentationsschema von TOULMIN (1996 [1958]) zurück, das zwischen der Behauptung bzw. dem claim und dem begründenden Fakt oder data unterscheidet. Diese werden über eine Schlussregel oder warrant miteinander verbunden, wobei sich letztere ihrerseits auf meist implizites Hintergrundwissen, das backing, stützt (S.266f.). Das implizite geografische Wissen, das kulturell und diskursiv erzeugt wurde, sei dabei überwiegend im backing enthalten, damit unausgesprochen und erst über die Schlussregel freizulegen. Je nach Diskurs handele es sich dabei häufig um das hegemoniale "naturalisierte" Raumverständnis als sozial-territoriale Einheit. Die Argumentationsanalyse kann, so FLEGENHAUER, entweder im Sinne einer rein hermeneutischen Rekonstruktion oder als kritisch-rationale Dekonstruktion der diskursiv vermittelten Prämissen der Raumkonstitution angewendet werden (S.276). [20]
Annika MATTISSEK (S.279-291) stellt in ihrem Methodenbeitrag die Aussagenanalyse als Mikromethode vor, die vor allem in der französischen Schule der Diskursanalyse Tradition hat. Anspruch dieser Methode sei es, Vieldeutigkeit, Kontextbezug und Heterogenität der Sinnproduktion zu erfassen. Hierfür wird versucht, die Regeln offenzulegen, anhand derer Verbindungen zwischen der sprachlichen Ebene und dem nicht-sprachlichen Kontext hergestellt werden (S.279). Der Fokus liegt entsprechend auf den sprachlichen Ausdrucksformen, die über die einzelne Aussage hinausweisen oder sie reflektieren, indem sie diese mit Personen, Zeiten oder Orten in Beziehung setzen. In diesem Zusammenhang wird zwischen drei Dimensionen der Analyse der Äußerungen unterschieden: Erstens stellen "Deiktika"/"Deixeis" die Äußerungen in Beziehung zu ihrem diskursiven Kontext (S.283). Der Begriff Deixis meint in den Sprachwissenschaften sprachliche Einheiten, die auf den personellen, temporalen oder lokalen Kontext einer Sprechsituation verweisen. Für eine diskurstheoretisch fundierte Humangeografie seien vor allem raumbezogene Deiktika von Interesse, durch welche fortlaufend Grenzziehungen und Relationen von Nähe und Ferne konstituiert würden (S.284). Zweitens verweisen "Vorkonstrukte" auf soziale und institutionelle Strukturen und damit auf ein diskursives Vorwissen, in die eine Äußerung eingebettet sei (S.284f.). Und drittens werde die polyphone Struktur von Aussagen durch "Konnektoren" deutlich, die die einzelnen Aussagen in ein spezifisches Verhältnis zueinander setzen. Gerade in der Analyse der polyphonen Struktur von Aussagen würden Brüche innerhalb und zwischen hegemonialen und gegenkulturellen Deutungen sichtbar (S.286f.). [21]
Mit kodierenden Verfahren der Diskursforschung beschäftigt sich der Text von Georg GLASZE, Shadia HUSSEINI und Jörg MOSE (S.293-314). Im Unterschied zu interpretativ-hermeneutischen Vorgehensweisen der Klassifikation und Bündelung diene das diskursanalytische Kodieren konzeptionell der Herausarbeitung von Regelmäßigkeiten in Beziehungen von lexikalischen Elementen bzw. Konzepten. Vor dem diskurstheoretischen Hintergrund wird darüber auf die Regeln der diskursiven Bedeutungskonstitution zu schließen versucht (S.294). Diese Regelmäßigkeiten könnten dann über Häufigkeitsanalysen, quantitativ-statistische Korrelationen sowie synchrone und diachrone Vergleiche zwischen verschiedenen Textkorpora ausgewertet werden. Beim diskursanalytischen Kodieren handelt es sich ebenfalls nicht um eine räumliche Methode – das von den Autor/innen vorgestellte Fallbeispiel zur diskursiven Konstitution raumbezogener Identitäten am Beispiel der Frankophonie zeigt einmal mehr, dass Raumbezüge nur ein möglicher Gegenstand neben anderen darstellen. [22]
Der letzte Beitrag von Jörg MOSE und Anke STRÜVER (S.315-325) setzt sich mit der Möglichkeit einer diskursanalytischen Untersuchung von Landkarten auseinander. Dabei sind, so MOSE und STRÜVER, zwei verschiedene Zugänge zu unterscheiden. Eine einzelne Karte könne als Element innerhalb eines Diskurses betrachtet werden. Damit werde deren Aussage mit semiotischen Mitteln interpretierbar (S.318). Oder die wissenschaftliche Disziplin der Kartografie werde als Ganzes als Diskurs und damit als maßgebliche Produzentin von räumlichen Vorstellungen begriffen. Damit würden Karten nicht länger als (Ab-) Bild der naturräumlichen sondern vielmehr als Ausdruck der gesellschaftlichen Ordnung sowie der ihr zugrunde liegenden Werte, Normen und Machtverhältnisse" (S.324) verstanden – womit MOSE und STRÜVER in etwa die Ausgangsannahme des spatial turn wiedergeben. [23]
5. Fazit: Raum als Gegenstand der geografischen Diskursanalyse
Das "Handbuch Diskurs und Raum" umreißt viele theoretische und methodische Aspekte einer diskursanalytisch fundierten Raumforschungsperspektive. Gerade die ersten beiden Teile des Bandes stellen eine gute Zusammenstellung der entsprechenden poststrukturalistischen Konzepte dar. Für eher empirisch Arbeitende hingegen bietet der dritte Teil hilfreiche Einblicke in einige methodische Techniken für die konkrete Diskursforschung. Das heißt, das Buch hält, was es in der Einleitung verspricht: eine erste Einführung in den gegenwärtigen Stand der diskursanalytischen Diskussion in der Humangeografie für Studierende und Forschende zu geben. [24]
Was allerdings bei fast allen Beiträgen auffällt, ist die noch brüchige Verbindung von spatial turn und Diskursanalyse. Die Texte stellen verschiedene diskursanalytische Perspektiven vor, die, neben anderen Forschungsfeldern, auch auf die sozial- und kulturwissenschaftliche Raumforschung anwendbar sind. Die Zentralität von Raum für gesellschaftliche Prozesse, die von den Vertreter/innen des spatial turn unermüdlich betont wird, tritt daraus jedoch kaum hervor. Dies dürfte unter anderem auch dadurch bedingt sein, dass für die prominenten Diskursdenker/innen FOUCAULT, LACLAU und MOUFFE ebenso wie für Sozialtheorie überhaupt Raum diese systematische Beachtung als konstitutiver Teil alles Sozialen gerade nicht erfährt (PHILO 2000; MASSEY 2005). Und auch die vorgestellten Methoden der Diskursforschung sind allesamt diskursanalytische Methoden der Textauswertung, die auch auf Raum als Forschungsgegenstand anwendbar sind. Aus geografischer Sicht kann Raum jedoch gerade nicht mit dessen Repräsentation in Form von textlichem oder bildlichem Material gleichgesetzt werden (MASSEY 2005, S.106). Damit stellt sich die Frage, ob poststrukturalistische Geograf/innen sich auf die Analyse von sprachlichen und bildlichen Raumrepräsentationen beschränken wollen und damit das Problem der Materialität weiträumig umschiffen, oder ob beispielsweise gebaute Räume nicht ebenfalls explizit diskursanalytisch beforscht werden können (BAURIEDL 2007; HUFFSCHMID & WILDNER 2009). Wie u.a. SCHREIBER (S.200ff.) in ihrem Beitrag erwähnt, finden sich bei FOUCAULT hierzu für die Untersuchung von Architektur und Städtebau anschlussfähige Überlegungen. In diesem Zusammenhang erstaunt zudem, dass die Erweiterung diskursanalytischer Ansätze zu Dispositivanalysen (vgl. BÜHRMANN & SCHNEIDER 2008; siehe dazu BIRKHAN 2010) keine Erwähnung findet, obwohl sie den Einbezug von Sichtbarkeiten und Vergegenständlichungen – und damit materieller Manifestationen von Raumkonstitutionen – ebenso wie von nicht-diskursiven Praxen (JÄGER 2006, S.89f.) ermöglicht. Letztere verweisen zudem auf Verbindungsmöglichkeiten zu Konzepten von Performativität und räumlicher Praxis wie sie in den non-representational theory-Ansätzen (s.o.) herausgearbeitet werden. Als Weiterentwicklung wäre zudem zu klären, wie das Verhältnis der verschiedenen textuellen, materiellen und performativen Ebenen, auf denen Raum konstituiert wird, zueinander konzeptionalisiert werden kann. Aber, das betonen die Herausgebenden Georg GLASZE und Annika MATTISSEK ja explizit: die deutschsprachige Debatte zu einer diskursanalytischen Raumforschung hat gerade erst angefangen. Mit anderen Worten, das Feld poststrukturalistischer Raumforschung ist bislang noch nicht abschließend ausgelotet oder abgegrenzt. [25]
Austin, John L. (2002 [1962]). Zur Theorie der Sprechakte (bibliografisch ergänzte Ausgabe). Stuttgart: Reclam.
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Katharina MANDERSCHEID, Dr. phil., ist Oberassistentin im Bereich qualitative und quantitative Methoden des Soziologischen Seminars der Universität Luzern und arbeitet zu Mobilität und sozialer Ungleichheit in international-vergleichender und in diskursanalytischer Perspektive. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Raum, Stadtsoziologie, Gender Studies, Lebensstilforschung und Nachhaltigkeitsforschung.
Kontakt:
Katharina Manderscheid
Soziologisches Seminar
Qualitative und quantitative Methoden
Universität Luzern
Kasernenplatz 3
CH-6000 Luzern 7
Tel.: ++41 41 228 46 57
E-Mail: katharina.manderscheid@unilu.ch
URL: http://www.unilu.ch/deu/dr.-katharina-manderscheid_346380.aspx
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