Volume 13, No. 2, Art. 10 – Mai 2012

Rezension:

Jan Kruse, Kay Biesel &Christian Schmieder

Eine Replik auf: Schmitt, Rudolf (2011). Review Essay: Rekonstruktive und andere Metaphernanalysen. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13(1), Art. 2, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs120124.

Zusammenfassung: Rudolf SCHMITT ist unbestreitbar ein fundierter Experte im deutschsprachigen Raum im Hinblick auf eine umfassende und fokussierte Metaphernanalyse als ein spezifisches Verfahren der Analyse qualitativer Daten. Mit seiner in FQS erschienenen Rezension zu unserem Buch "Metaphernanalyse. Ein rekonstruktiver Ansatz" wird dies abermals deutlich. SCHMITT ordnet unser Verfahren zur rekonstruktiven Metaphernanalyse in andere sozialwissenschaftliche Metaphernanalysen ein und versucht auf dieser Grundlage, Vor- und Nachteile unseres metaphernanalytischen Zugangs hervorzuheben. Ausgehend von diesem Vergleichshorizont gelingt ihm die Besprechung eines grundlegenden Buches zur Einführung in die sozialwissenschaftliche Metaphernanalyse – welches unser Buch aber weder ist noch vorgibt zu sein. Wir begrüßen seine breit gefächerte Auswahl sozialwissenschaftlicher metaphernanalytischer Zugänge, glauben aber, dass die Zielsetzungen unseres Ansatzes (und unseres Buches) in seinem Review-Essay zu sehr in den Hintergrund treten. Wir haben uns daher zu dieser Replik entschlossen, um die "sozialwissenschaftliche Metaphernanalyse" weiter in einem diskursiven Prozess zu halten.

Keywords: Metaphernanalyse; rekonstruktive Interpretation

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Kern des Buches: vom integrativen Basisverfahren zur Metaphernanalyse – und nicht umgekehrt

3. Kritikpunkte an der rekonstruktiven Metaphernanalyse

3.1 Rekonstruktive Metaphernanalyse und deren erkenntnistheoretischer, wissenssoziologischer und sprachwissenschaftlicher Hintergrund

3.2 Rekonstruktive Metaphernanalyse und deren Begrenztheit – Anmerkungen zu einer über unsere Einführung hinausgehenden Metaphernanalyse

3.3 Rekonstruktive Metaphernanalyse im Vergleich zu SCHMITTs Methode zur Metaphernanalyse

3.4 Rekonstruktive Metaphernanalyse als Rückfall in einen vortheoretischen Metaphernbegriff?

4. Fazit: Ein berechtigter Anspruch für ein Buch mit genügend Raum

Anmerkungen

Literatur

Zu den Autoren

Zitation

 

1. Einleitung

Das Interesse an metaphernanalytischen Zugängen hat in den letzten Jahren stark zu genommen – wie überhaupt festgestellt werden kann, dass die qualitative Sozialforschung Konjunktur hat. Mit der Konjunktur des Feldes haben auch unterschiedliche methodische Ansätze zur Analyse qualitativer Daten Einzug gehalten, die mehr oder weniger theoretisch fundiert, voneinander abgegrenzt oder miteinander verschränkt sind (vgl. REICHERTZ 2009). Die Metaphernanalyse nimmt dabei einen Platz unter vielen mittlerweile entwickelten Ansätzen zur Analyse sprachlich-kommunikativer Phänomene ein, auch wenn REICHERTZ (Abs.19) in seinem Beitrag zur Konjunktur der qualitativen Sozialforschung und den Konjunkturen innerhalb der qualitativen Sozialforschung zu dem Schluss kommt, dass die Metaphernanalyse bislang nicht so richtig auf die Beine gekommen sei. [1]

Entgegen dieser Einschätzung kann angebracht werden, dass mittlerweile neun verschiedene Ansätze zur sozialwissenschaftlichen Analyse von Metaphern vorliegen (SCHMITT 2011); es also unterschiedliche Versuche gibt, die Metaphernanalyse in der qualitativen Sozialforschung als eine "elaborierte qualitative Methode" (vgl. REICHERTZ 2009, Abs.15) zu begründen bzw. sie aus ihrer Isolation herauszuführen. [2]

Ein zuletzt unternommener Versuch stellt die von uns in den Diskurs um die sozialwissenschaftliche Metaphernanalyse eingebrachte Vorgehensweise einer rekonstruktiven Metaphernanalyse dar (KRUSE, BIESEL & SCHMIEDER 2011). Sie wurde in einer kürzlich veröffentlichten Rezension von Rudolf SCHMITT (2011) kontrovers besprochen. Wir haben uns aus diesem Grund entschlossen, auf die von SCHMITT an die rekonstruktive Metaphernanalyse herangetragenen Kritikpunkte näher einzugehen. Hierfür erläutern wir zunächst, was den unserer Ansicht nach übersehenen Kern unseres Buches "Metaphernanalyse. Ein rekonstruktiver Ansatz" ausmacht. Vor diesem Hintergrund gehen wir auf die einzelnen von Rudolf Schmitt in seinem Review-Essay hervorgehobenen erkenntnistheoretischen, wissenssoziologischen und sprachwissenschaftlichen Einwände gegenüber der rekonstruktiven Metaphernanalyse im Vergleich zu acht anderen sozialwissenschaftlichen Metaphernanalysen (insbesondere im Vergleich mit Schmitts Methode zur Metaphernanalyse) ein. Auf dieser Basis kommen wir schließlich zu dem begründeten Schluss, dass unser Ansatz nicht einen "Rückfall in einen vortheoretischen Metaphernbegriff" (Schmitt 2011, Abs.44) forciert, sondern einen Beitrag zur Anschlussfähigkeit der Metaphernanalyse in der Tradition rekonstruktiver Sozialforschung leisten kann. [3]

2. Der Kern des Buches: vom integrativen Basisverfahren zur Metaphernanalyse – und nicht umgekehrt

Bereits in der Zusammenfassung von SCHMITTs Review-Essay wird die maßgebliche Zielsetzung unseres Ansatzes außer Acht gelassen, was sich als zentrales Motiv durch die gesamte Rezension zieht. So formuliert SCHMITT (a.a.O.): "KRUSE, BIESEL und SCHMIEDER stellen die Metaphernanalyse im Anschluss an die kognitive Metapherntheorie von LAKOFF und JOHNSON vor und verorten sie in einem 'rekonstruktiven Basisverfahren'." Dabei verhält es sich umgekehrt: Wir stellen im ersten Teil des Buches das integrative Basisverfahren vor und zeigen darauf aufbauend, dass die Metaphernanalyse als einer unter vielen Schlüsseln zur Textanalyse verwendet werden kann. Im zweiten Teil des Buches spezifizieren wir die Metaphernanalyse, indem wir theoretisch an LAKOFF und JOHNSON (2003a [1980], 2003b [1998]) und praktisch an SCHMITTs Überlegungen (2003) anschließen. [4]

Das integrative Basisverfahren kann zur rekonstruktiven Analyse von Metaphern genutzt werden, ist darauf jedoch nicht beschränkt. Mittels eines offenen, sprachlich-kommunikativen Zugangs gewährleistet es einen Fremdverstehensprozess, der auf dem Prinzip der Offenheit qualitativer Sozialforschung beruht. Die Stärke des Basisverfahrens besteht darin, dass es für verschiedene sprachlich-kommunikative Phänomene sensibilisiert, indem es auf fünf Aufmerksamkeitsebenen ausgerichtet ist: 1. auf die Aufmerksamkeitsebene des Inhalts, 2. auf die der Interaktion bzw. Pragmatik, 3. auf die der Syntax bzw. Syntaktik, 4. auf die Aufmerksamkeitsebene der (Wort-) Semantik und 5. auf die der Erzählfiguren und der Gestalt (vgl. KRUSE et al. 2011, S.46ff.). SCHMITT selbst hat einen anderen primären Zugang: nämlich einen auf die sozialwissenschaftliche Metaphernanalyse fokussierten, der vor dem Hintergrund und "[i]m Vergleich mit acht weiteren metaphernanalytischen Vorgehensweisen in den Sozialwissenschaften" (2011, Zusammenfassung) bestehen soll. Im Rahmen eines primär offen-rekonstruktiven Zugangs, den wir als Basis gewählt haben, kann eine solche breite Einführung in die Metaphernanalyse nicht geleistet werden – was auch nicht das Ziel unseres Buches war. Das zentrale Anliegen unseres Buches war es erstens, das Grundgerüst eines offenen, rekonstruktiv-analytischen Vorgehens vorzustellen, welches die Auswahl seiner konkreten sprachlichen Analyseinstrumente abhängig von den zu analysierten Daten macht. Zweitens stellen wir eines der sprachlichen Analyseinstrumente vor: Die Metaphernanalyse. Unser Ansatz geht den Weg vom Text zu einem konkreten Verfahren und nicht umgekehrt von einem spezifischen Analyseverfahren zum Text. [5]

SCHMITT hingegen bespricht in seiner Rezension zuvorderst unseren Vorschlag zur Analyse von Metaphern auf der Aufmerksamkeitsebene der Wortsemantik. Erst dann geht er näher auf die anderen Aufmerksamkeitsebenen des integrativen Basisverfahrens ein: Inhalt, Pragmatik, Syntaktik, Erzählfiguren bzw. Gestalt. Er übersieht somit, was die Zielsetzung unseres Ansatzes ist und bewertet u.E. damit das Buch scheinbar als etwas, was es nicht vorgibt zu sein und auch nicht ist – eine sozialwissenschaftliche Einführung in die Metaphernanalyse als eigenständige und fokussierte Forschungs- und Analysemethode. [6]

3. Kritikpunkte an der rekonstruktiven Metaphernanalyse

Ausgehend von diesem Vergleichshorizont konstatiert SCHMITT in seinem Fazit, dass wir dem Anspruch unseres Buches aufgrund des gedrängten Formats der Reihe "Qualitative Sozialforschung: Praktiken – Methodologien – Anwendungsfelder" des VS-Verlags nicht gerecht würden. Es fehlt ihm eine breitere – sicherlich wünschenswerte, aber in unserem Buch eben nicht im Fokus stehende – Einführung in die sozialwissenschaftliche Metaphernanalyse. SCHMITT kritisiert, dass in unserem Buch der Ansatz einer rekonstruktiven Metaphernanalyse nicht umfänglich genug fundiert sei. "Die Verbindung zwischen Basismethodologie und Metaphernanalyse" (2011, Abs.49) hätte seiner Ansicht nach noch ausführlicher ausfallen können. Insbesondere unsere Ausführungen zu LAKOFF und JOHNSON seien nicht "auf dem inzwischen erreichten Stand der kognitiven Metapherntheorie" (a.a.O.). Auf diese teils berechtigten Kritikpunkte gehen wir im Folgenden etwas genauer ein. [7]

3.1 Rekonstruktive Metaphernanalyse und deren erkenntnistheoretischer, wissenssoziologischer und sprachwissenschaftlicher Hintergrund

Entgegen der Kritik, dass "die Zahl der zitierten Klassiker von BOURDIEU und BUBER über FOUCAULT und GARFINKEL (...) beeindruckend" sei und "deren Gedanken" in unserem einführenden Band nicht "wirklich (...) sinnvoll aufeinander zu beziehen" (Abs.40) wären, sind wir der Meinung, dass unser Buch durch diese breit angelegte erkenntnistheoretische, wissenssoziologische und sprachwissenschaftliche Herleitung das Problem des Fremdverstehens im Kontext qualitativer Sozialforschung nachvollziehbar verdeutlicht und zum kritischen Weiterlesen und Weiterdenken anregt. Deshalb haben wir unsere im Rahmen eines offen-rekonstruktiven Ansatzes hergeleitete Metaphernanalyse in u.E. zentrale erkenntnistheoretische, wissenssoziologische und sprachwissenschaftliche Grundlagen eingebettet. Denn die Analyse von Metaphorizität ist ein inhärenter Prozess im Problem des Fremdverstehens (SCHÜTZ 1974 [1932]), baut auf dem Problem der Indexikalität (GARFINKEL 1973) bzw. des dokumentarischen Sinns (MANNHEIM 1980) auf und verortet sich in allgemeine linguistische Grundlagen. Genau hierin platzieren wir unseren Ansatz einer rekonstruktiven Metaphernanalyse. Insofern ist uns die Aussage von SCHMITT in seinem Vergleich unseres Ansatzes mit anderen Metaphernanalysen nicht ganz nachvollziehbar, wenn er schreibt, dass bei uns "sich also ein anderer erkenntnistheoretischer Hintergrund (Hermeneutik, Wissenssoziologie)" (Abs.16) als beim Ansatz von KOCH und DEETZ (1981) finde. Zwar beziehen wir uns in unseren Ausführungen nicht unmittelbar auf die Wissenssoziologie von BERGER und LUCKMANN (2010 [1980]). Dennoch betonen wir, dass Metaphern nur vor dem Hintergrund eines konstruktivistischen Paradigmas analysiert werden können; es also erforderlich ist, die spezifischen Strukturen, Regeln und Relevanzen die zu bestimmten metaphorischen Wahlen führen, bei der Analyse mitzubedenken (vgl. Kruse et al. 2011, S.12ff.). [8]

Auch die Kritik gegenüber u.E. wichtigen sprachwissenschaftlichen Grundlagen, die wir ausgehend von De SAUSSURE (1986 [1916]) besprochen haben, ist uns nicht plausibel. LAKOFF und JOHNSON (2003a [1980], 2003b [1998]) sind zwar, wie SCHMITT korrekt anmerkt, keine Sprachstrukturalisten wie De SAUSSURE, aber wenn es darum geht, zugängliche Reflexionen über "Sprache" zu stimulieren, ist De SAUSSURE – trotz wichtiger Weiterentwicklungen in der linguistischen Semantik – ein wertvoller Anker- und Ausgangspunkt.1) Dies zeigt sich nicht zuletzt auch an poststrukturalistischen Sprachtheorien, die nicht De SAUSSURE negieren, sondern ihn radikal weiterdenken. Poststrukturalistische Sprachtheorien (und hierbei auch die kognitive Linguistik) sind damit – über einen Kamm gekämmt – neostrukturalistische Ansätze. Überdies ist es uns im Rahmen unseres Buches nicht darum gegangen, einen Überblick über die neuere kognitive Linguistik zu geben. Dies könnte zwar sicherlich erwartet werden in Verbindung mit einer fokussierten Einführung in die Metaphernanalyse. Doch erstens war das nicht unsere Zielsetzung, und zweitens sind wir der Ansicht, dass eine Vertiefung in die kognitive Linguistik nicht nötig ist, um die Grundidee der Metaphernanalyse nach LAKOFF und JOHNSON zu verstehen, sie in einen breiteren rekonstruktiv-hermeneutischen Ansatz einzubetten und praktisch anzuwenden. [9]

Im Vergleich unseres Verfahrens mit dem metaphernanalytischen Ansatz von BUCHHOLZ und VON KLEIST formuliert SCHMITT in Hinblick auf unser Basisverfahren:

"Hervorzuheben ist aber gegenüber dem oben besprochenen Buch, dass die Sprechhandlung im Gespräch selbst auf ihre latente metaphorische Steuerung hin untersucht wird, weil konversationsanalytische Überlegungen in das Verfahren eingewoben sind. Dies wird bei KRUSE et al. (S.53) als separate Aufmerksamkeitsebene losgelöst von der Metaphernanalyse behandelt" (2011, Abs.19). [10]

In unserem Ansatz sind diese Überlegungen selbstverständlich eingewoben – dies wird in unseren Ausführungen zu den verschiedenen Aufmerksamkeitsebenen deutlich. Aufgrund der grundsätzlichen Ausrichtung des Verfahrens auf die Einbettung verschiedener konversationsanalytisch fundierter Analyseheuristiken nennen wir es schließlich auch "integratives Basisverfahren" – dies wird in der ersten Hälfte unseres Buches mehrfach hervorgehoben. [11]

SCHMITT kritisiert die Ausführungen zu unserem Basisverfahren in einem weiteren Punkt – und hier nicht zu Unrecht, denn sie sind im Hinblick auf die sprachlichen Aufmerksamkeitsebenen, die das Verfahren ausmachen, missverständlich formuliert. Es bleibt in unserem Buch oder an dessen Anfang uneindeutig, ob das Basisverfahren auf vier oder fünf Aufmerksamkeitsebenen beruht. Wir führen jedoch an anderer Stelle aus: "Im Vordergrund steht dabei neben der Analyse rein thematisch-inhaltlicher Informationen die deskriptive Analyse auf drei bzw. vier sprachlich-kommunikativen Ebenen" (KRUSE et al. 2011, S.50; unsere Hervorhebung). Die Analyse rein thematisch-inhaltlicher Informationen verstehen wir nicht als sprachliche Aufmerksamkeitsebene (dennoch beziehen wir bei unseren Überlegungen auch die Aufmerksamkeitsebene des Inhalts mit ein), im Vergleich zu den sprachlichen Aufmerksamkeitsebenen von Pragmatik, Syntaktik und Semantik (drei Ebenen) bzw. im Vergleich zu der vierten Ebene, den Erzählfiguren (bzw. der Gestalt), die keine eigene sprachliche Aufmerksamkeitsebene darstellt, da sie sich über verschiedene sprachliche Sequenzen hinweg zusammensetzt (vgl. HELFFERICH & KRUSE 2007) und somit eine textstrukturelle Dimension beschreibt. Dies wird zwar durch unsere Ausführungen deutlich. Eine klarere Differenzierung hätte der Darstellung des Basisverfahrens diesbezüglich aber sicherlich gut getan. [12]

Ein nächster von SCHMITT angesprochener Punkt bezieht sich auf die Datensorte, auf die wir unser Verfahren angewendet sehen. SCHMITT führt aus:

"Zudem fokussieren die Beispiele und die Logik der ersten Kapitel sehr stark Interviews, z.B., dass der Eingangspassage eines Interviews eine besondere Bedeutung zukomme (S.55f.). Andere Dokumente und deren Eigenlogik werden nicht explizit bedacht – aber als erstes Beispiel für die Metaphernanalyse wird später (S.96) ein Text aus einem Internetforum genutzt, für den sich z.B. die Frage nach der Sequenzialität noch einmal ganz anders stellt. Das sieht nach Brüchen aus, es drängt sich auf, dass die hier vorgestellte Metaphernanalyse, bei der die Sequenzialität nur bei entsprechender Forschungsfrage eine Rolle spielt, zu sperrig für den Rahmen der Basismethodologie wäre" (2011, Abs.40). [13]

Es ist völlig korrekt, dass der Fokus der Anwendung des integrativen Basisverfahrens auf der Analyse von qualitativen Interviewdaten liegt. Allerdings kann es auch auf andere textuelle Daten angewendet werden, wie wir in Fußnote 34 ausführen: "Das Analyseverfahren kann allgemein auf alle Sorten von Textdokumenten angewendet werden (hierbei müssen allerdings jeweils die spezifischen Generierungskontexte beachtet werden), im Folgenden wird jedoch nur seine Anwendung auf Interviewtexte beschrieben, worin auch seine spezifische Stärke liegt" (KRUSE et al. 2011, S.55). [14]

Die Übertragbarkeit auf die Analyse anderer textueller Daten liegt darin begründet, dass Sprache ja allgemein einen Linearisierungsprozess darstellt (s.o.) und damit sequenziell ist, allerdings ist die "redaktionelle Schöpfung" dieser Sequenzialität in unterschiedlichen Gattungen eben unterschiedlich – zugegeben graduell, nicht grundsätzlich. [15]

Ein letzter u.E. nicht ganz berechtigter Kritikpunkt ist, dass SCHMITT moniert, dass wir mit unserem Basisverfahren zu weit ausholen, ohne es ausreichend zu fundieren:

"Das integrative Basisverfahren wird für eine Einführung viel zu kurz gefasst (S.46-62), zumal es ja als Rahmen eines weiteren Verfahrens dienen soll. Fußnoten mit Anspielungen auf die Grounded-Theory-Methodology und die Objektive Hermeneutik klären nicht nur für die Zielgruppe eines dünnen Einführungsbands nicht, wie die unterschiedlichen Techniken und Methodologien zusammenhängen sollen" (2011, Abs.40). [16]

Wir sind der Ansicht, dass die Einführung in das Basisverfahren nicht zu kurz geraten ist (s.o.) – denn es ist ja eine Einführung und soll in dieser Funktion prägnant bleiben. Mit unserem Basisverfahren wollen wir auch nicht distinktive Positionierungen unternehmen – gerade weil wir keiner eigenen Schulenbildung Vorschub leisten wollen. Unser Anspruch ist folgender: Wir wollen Integrationschancen auf analysepraktischer Ebene am Text aufzeigen. Genau in dieser Hinsicht sind auch die von SCHMITT monierten Fußnoten zu verstehen, in denen wir Anschlussstellen an Analyseebenen und -prozesse in anderen Verfahren herzustellen versuchen, ohne im Einzelnen näher darauf einzugehen. Insofern können wir auch nicht nachvollziehen, dass wir mit unserem rekonstruktiven Ansatz gegen Gütekriterien der Metaphernanalyse verstoßen hätten bzw. uns vorgeworfen wird, dass es sich auf die Qualität der Analyse auswirke, wenn "die Metaphernanalyse als 'kleine Technik' in ein größeres Verfahren" (Abs.47) eingebaut wird (dies diskutieren wir in Abschnitt 2.4 nochmals detaillierter). Mit unserem integrativen Basisverfahren setzen wir uns ja gerade dafür ein, die Metaphernanalyse nicht nur als bloße Technik anzusehen, sondern eingebettet in einen komplexen rekonstruktiven Analyseprozess von sprachlichen Phänomenen, was jedoch u.E. nicht mit einem vortheoretischen Metaphernbegriff einhergeht (Abs.44). Abgesehen davon können Metaphern nur durch die Analyse ihres Kotexts2) (s. SKIRL 2009), also der umliegenden sprachlichen Phänomene, analysiert werden – nicht zuletzt bestimmt der Kotext, ob und inwiefern etwas überhaupt metaphorisch ist und auf was sich die Metaphorik schlussendlich bezieht.3) Wenn die Analyse des Kotexts implizit verläuft, insbesondere wenn dessen sprachliche Architektur nicht bewusst betrachtet wird, dann bleibt auch die Metaphernanalyse im Halb-Impliziten stecken. Ein Ausweg ist hier die offene Textanalyse auf Basis der von uns beschriebenen Aufmerksamkeitsebenen. [17]

3.2 Rekonstruktive Metaphernanalyse und deren Begrenztheit – Anmerkungen zu einer über unsere Einführung hinausgehenden Metaphernanalyse

SCHMITT führt teils zu Recht einige inhaltliche Problempunkte auf, die wir ebenfalls kommentieren möchten. Er bemerkt richtigerweise (2011, Abs.41), dass wir uns in unserem Buch auf die deutsche – und damit nicht aktualisierte – Version von LAKOFF und JOHNSONS Standardwerk (2003b [1998]) beziehen und weitere terminologische Reflexionen LAKOFFs (1987) und JOHNSONs (1987) außer Acht lassen. Wir pflichten SCHMITTs Hinweis bei und werden die terminologischen Weiterentwicklungen in einer neueren Auflage vermerken. Allerdings halten wir es aus didaktischen Gründen nach wie vor für sinnvoll, uns im Rahmen einer kurzen Einführung hauptsächlich auf die breit zugängliche deutsche Fassung zu beziehen, zumal SCHMITT (2004) ebenfalls die im Gegensatz zur englischen Ausgabe unaktualisierte deutsche Fassung als geeignete Einführung bezeichnet: "Seine Lektüre bietet für qualitativ Forschende immer noch den besten Einstieg in die Thematik und wird daher trotz späterer Veränderung der Begrifflichkeit zur Lektüre unbedingt empfohlen" (Zusammenfassung; vgl. auch Abs.54). SCHMITT (2011) führt zu unserem Buch weiter aus:

"Ebenfalls wie nicht bis zu Ende gelesen wirken die Überlegungen zur linguistischen Relativitätstheorie, zu der es in LAKOFF (1987, S.304-337) eine skeptisch-differenzierte Diskussion gibt, dass unser Denken keineswegs allein durch die (gesellschaftlich vermittelte) Sprache bestimmt sei. Die kognitive Metapherntheorie ergänzt die kulturelle Vorstrukturierung individueller Kognitionen durch die Annahme des embodiment, d.h., den sensorischen Einfluss der Erfahrung auf Denk- und Sprachmuster. Dies ist schon im Buch von 1980 ein wichtiges Anliegen; in nicht ganz unproblematischer Betonung findet es sich in LAKOFF und JOHNSON (1999; vgl. SCHMITT 2009a, 2009b; STADELBACHER 2010)" (Abs.42). [18]

Diese – auch u.E. wichtige – Bemerkung könnte dahin gehend missverstanden werden, dass wir LAKOFF und JOHNSON Sprachrelativismus vorwerfen bzw. vorgeben, einen extensiven Einblick in die Problematik der Relativitätsthese im Kontext der Metaphernforschung zu geben. Dies war weder unser Ziel noch haben wir vorgegeben, dieses Ziel zu verfolgen. Wir haben vor dem Hintergrund eines metaphernanalytischen Vorgehens besprochen, welche Annahmen wir als nützlich bzw. notwendig erachten. Genauer gesagt haben wir diskutiert, dass u.E. im Rahmen der Metaphernanalyse, wie wir sie methodisch verwenden und einbetten, die Relativitätsthese angenommen werden sollte, um das Instrument "scharf" zu halten. Wir schreiben daher: "Innerhalb der Metaphernanalyse halten wir es deshalb für sinnvoll, die Metapher als ein Sinn konstituierendes, vielleicht sogar determinierendes Element zu betrachten" (KRUSE et al. 2011, S.86). Im Rahmen der Verwendung zusätzlicher Heuristiken wird diese bewusst radikale Sicht triangulierend relativiert – dies wird in den Kapiteln zum Basisverfahren mehrfach deutlich und baut erkenntnistheoretisch darauf auf. Daher halten wir auch fest: "Ihre Erklärungskraft zieht die Metaphernanalyse letztendlich aus der Annahme der sprachlichen Relativität" (S.87). Wir hätten vielleicht präziser schreiben sollen: Ihre Erklärungskraft zieht die Metaphernanalyse unserer Ansicht nach letztendlich daraus, dass Forschende die sprachliche Relativität4) im Rahmen der Metaphernanalyse axiomatisch annehmen. [19]

Im Kontext unserer Bemerkungen zur Übertragungsrichtung von Metaphern notiert SCHMITT: "Anders als im Text dargestellt bezweifelt auch JÄKEL (1997; vgl. auch JÄKEL 2002, 2003) die Unidirektionalitätshypothese in ihrer strengen Lesart" (2011, Abs.42). JÄKEL (1999, 2002) bestätigt die Unidirektionalitätshypothese (bzw. die davon abgeleiteten Arbeitshypothesen) empirisch. Im Abschluss seines Artikels "Is Metaphor Really a One-Way Street?" (1999) stellt JÄKEL relativierend fest, die Unidirektionalitätshypothese sei "an efficient rule with great explanatory power, though not without exceptions" (S.385, siehe auch dt. 2003, S.83f.). JÄKEL beschäftigt sich in diesen Arbeiten vor allem mit dem Aspekt der metaphorischen Strukturierung des Abstrakten durch das weniger Abstrakte. [20]

Die Unidirektionalitätshypothese setzt sich jedoch aus zwei Aspekten zusammen, wie bei JÄKEL (2002, Abs.1.1) ersichtlich wird:

"As a rule, metaphor ('X is Y') links an abstract and complex target domain (X) as explanandum with a more concrete source domain (Y) as explanans, which is more simply structured and open to sensual experience. In this connection, the relation between the elements X and Y is irreversible, the metaphorical transfer having an unequivocal direction. This unidirectionality of metaphor is found both synchronically and diachronically" (Herv. i. Orig.). [21]

In unserem Exkurs zur Unidirektionalität wird der zweite Aspekt dieser Hypothese diskutiert: die Annahme, dass die Verbindung von bildspendendem und bildempfangendem Bereich Auswirkungen auf beide Bereiche hat – und sich metaphorische Konzepte nicht unidirektional, sondern bidirektional bzw. interagierend auswirken (KRUSE et al. 2011, S.87f.). JÄKEL (1997, S.104f.) hat hierzu eine klare Meinung: Er grenzt BLACKs und RICHARDs Interaktionstheorie von der kognitiven Metapherntheorie anhand des zweiten Aspekts der oben genannten Unidirektionalitätshypothese ab (JÄKEL 1997, S.105); er ist nicht der Meinung, dass es Rückkoppelungseffekte zwischen den bildspendenden und bildempfangenden Bereichen einer Metapher geben kann: "Dabei wird die Behauptung einer solchen 'Bidireaktionalität' der Metapher von manchen zeitgenössischen Interaktionisten noch verstärkt. So hält Schöffel (1987:135) es für 'zwingend klar, dass die Übertragungsrichtung innerhalb einer Metapher mehrfach wechseln kann'" (S.104f.). Und JÄKEL fährt weiter fort: "Wir halten dies für eindeutig falsch" (S.105). JÄKEL hält an dieser Sicht im Übrigen wortwörtlich auch in der neueren, überarbeiteten Version seiner Dissertation fest (2003, S.99). [22]

Wir möchten zudem hervorheben, dass es uns im angesprochenen Exkurs nicht um eine vollständige Aufarbeitung der Diskussion der Unidirektionalitätshypothese geht – wir haben diesen Anspruch auch nicht in unserem Buch erhoben. Wir haben vielmehr zu verdeutlichen versucht, welche Grundannahmen zur Metaphorik wir im Rahmen der Forschungspraxis – und der Anwendung des Werkzeugs "Metaphernanalyse" – für sinnvoll bzw. notwendig halten:

"Es macht unserer Ansicht nach wenig Sinn, die Vernetzung von Diskursen durch Metaphern zu vertreten und gleichzeitig anzunehmen, dass die vernetzenden Elemente (Metaphern) durch diesen Prozess nicht verändert würden. Wenn Metaphern Netze von Sinnverweisen entstehen lassen, ist zu überlegen, wie die Konzepte aufeinander rückwirken" (KRUSE et al. 2011, S.88). [23]

Wir pflichten SCHMITT in diesem Kontext jedoch völlig bei, dass ein Verweis auf weitere Arbeiten zur kritischen Diskussion der Unidirektionalitätshypothese, wie z.B. die Arbeiten der von ihm angeführten FAUCONNIER und TURNER (2002), wünschenswert wäre. Dem werden wir in weiteren Auflagen des Buches gerne nachkommen. [24]

3.3 Rekonstruktive Metaphernanalyse im Vergleich zu SCHMITTs Methode zur Metaphernanalyse

SCHMITT weist korrekterweise darauf hin, dass wir uns bezüglich der praktischen Analyseschritte auf seine älteren Verfahrensvorschläge beziehen. Wir interessieren uns für die Metaphernanalyse als eines unter vielen text- oder konversationsanalytischen Instrumenten innerhalb eines ganzheitlichen, offen-rekonstruktiven Ansatzes – und nicht als ein generelles eigenständiges Forschungsinstrument. Die Elaborationen von SCHMITT – so wichtig sie im Rahmen seines Forschungsinteresses sind – bringen für unseren Ansatz nicht viel Neues, weshalb wir kein Problem darin sehen, uns auf ältere, für unsere Zwecke besser geeignete Versionen zu beziehen. SCHMITT stellt diesbezüglich in seiner Rezension fest:

"Im Vergleich zu der von KRUSE et al. genutzten Vorlage sind also hinzugekommen: die Reflexion der Forschungsfrage im Hinblick auf ihre Beantwortbarkeit mit der Methode, der kritische Vergleich der zu erhebenden Metaphern mit dem kulturellen Hintergrund, die Eigen-Analyse der metaphorischen Vorstrukturierung der Interpret/innen, Überlegungen zu einer passenden Form der Erhebung, zur Triangulation, zu den Gütekriterien sowie zur Darstellung der Ergebnisse (vgl. SCHMITT 2007)" (2011, Abs.38). [25]

Dies könnte dahin gehend missverstanden werden, als dass unser vorgestelltes Verfahren eine verkürzte oder unvollständige Kopie sei. Einem solchen Eindruck möchten wir entgegenwirken, indem wir die angestoßene Diskussion nutzen, um gezielt SCHMITTs Verfahrensvorschlag vor dem Hintergrund des Vorgehens im Rahmen des integrativen Basisverfahrens zu besprechen.

3.4 Rekonstruktive Metaphernanalyse als Rückfall in einen vortheoretischen Metaphernbegriff?

Da die Metaphernanalyse eine methodische Heuristik innerhalb eines Rahmenverfahrens ist, wird sie nicht zwingend auf das ganze Korpus angewendet, sondern u.U. nur auf Teile des Korpus – beispielsweise auf einen oder mehrere Texte oder eine oder mehrere Passagen. In diesem Rahmen erwähnen wir, dass die von uns vorgestellte und auf SCHMITT aufbauende Technik der Metaphernanalyse auch im Rahmen anderer Methoden (bspw. nach BOHNSACK) Einsatz finden kann. SCHMITT kommentiert dies folgendermaßen:

"Zuweilen findet sich ein Rückfall in einen vortheoretischen Metaphernbegriff, z.B.: 'Wir sehen die Metaphernanalyse als eines unter vielen Verfahrenselementen einer offenen rekonstruktiven Analysemethodik. Die vorgestellte Methode kann bspw. im Rahmen einer dokumentarischen Methode (Bohnsack 2000) bei der Analyse von Textstellen mit besonderer metaphorischer Dichte angewandt werden' (KRUSE et al., S.93)" (2011, Abs.44). [27]

Auch hier trauen wir unseren Leser/innen die Transferleistung zu, dass sie, nun mit einem kognitionslinguistischen Metaphernbegriff gewappnet, sensibler, vollständiger und regelgeleiteter in anderen Methodenbereichen, welche von der Metapher als dem "Besonderen" statt dem "Alltäglichen" ausgehen, arbeiten können. [28]

SCHMITT (Abs.45) fährt fort:

"Genau das ist der Rückfall in eine literaturwissenschaftliche Beliebigkeit, die nach auffälligen Metaphern sucht. Zwei Gegenargumente lassen sich finden:

1. Zwei Seiten später weisen die Autoren selbst darauf hin (S.95), dass die hier interessierenden Metaphern stark konventionalisiert und leicht zu übersehen sind. Sie haben selbst sehr schön im Anfangsteil herausgearbeitet, dass Fremdverstehen nur im Rahmen unserer eigenen Annahmen und Konstruktionen (zunächst) funktioniert. Wenn also keine Metaphern in einem Text auffallen, liegt es nahe, dass die dortigen metaphorischen Konzeptualisierungen unseren eigenen entsprechen – und daher aufklärungsbedürftig sind." [29]

Eine Textstelle zu identifizieren, räumlich zu definieren und dann konsequent – unter Umständen mit verschiedenen Instrumenten – zu bearbeiten, ist unserer Meinung nach keine "Beliebigkeit", sondern eine Voraussetzung für analytische Tiefe. Wenn die Metaphernanalyse als Heuristik im Rahmen bspw. der dokumentarischen Methode oder eben des integrativen Basisverfahrens in Bezug auf die Analyse einzelner Textpassagen verwendet wird, ergibt sich doch gerade die Chance, durch die Metaphernanalyse eben zu reflektieren, ob der erste Eindruck der "metaphorischen Dichte" Hand und Fuß hat. Darüber hinaus können Fokussierungsmetaphern mit den umliegenden, anfangs eben nicht "offensichtlichen" vernetzt und kontrastiert werden. Dadurch wird nicht zuletzt die erste, u.U. von der eigenen Metaphorik stark vorgeprägte Sicht auf die zentralen Metaphern und die Textstelle insgesamt herausgefordert und kann diskutiert und modifiziert werden. [30]

SCHMITT führt sodann weiter aus:

"2. In der Diskussion über Gütekriterien der Metaphernanalyse (SCHMITT 2005, 2007) zeigte es sich als sinnvoll, im Rahmen des Metaphernbegriffs der kognitiven Metapherntheorie die Vollständigkeit der Auswertung von Materialien als Gütekriterium zu formulieren, um selektiven Wahrnehmungen wie der einer 'besonderen metaphorischen Dichte' zu begegnen ... Diese Kritik berührt ein Problem, das die Autoren selbst ansprechen: 'Auch kann kritisiert werden, dass die Transparenz und Intersubjektivität sowie die methodische Kontrolle bei der im Prinzip zeitgleichen Anwendung verschiedener Analyseverfahren verloren gehen' (KRUSE et al., S.119)" (a.a.O.). [31]

Wir pflichten SCHMITT bei, dass die Metaphernanalyse Vollständigkeit in Bezug auf die vordefinierten Analyseeinheiten verlangt – nur glauben wir, dass es auch vertretbar ist, dass die vordefinierte Analyseeinheit eben auch aus Texten und Passagen (bspw. einer vordefinierten Einzelpassage oder allen Passagen zu Thema X oder allen Antworten auf Leitfrage Y) bestehen kann. Selbstverständlich muss dies auch so dokumentiert und bei der Gesamtinterpretation berücksichtigt werden. Auch wenn dies unsere Praxisbeispiele beispielhaft verdeutlichen, hätten wir in unserem Buch allerdings besser klarstellen sollen, dass die Metaphernanalyse durchaus auch in unserem Verfahren konsequent angewendet werden muss – jedoch eben bezüglich vorher festgelegter Sequenzen und Textpassagen. Auch hätte (prominenter) festgehalten werden können, dass es im Rahmen des Basisverfahrens verlangt wird, dass die Gesamtheit des Korpus analysiert wird – allerdings nicht mit einem einzigen Instrument in der Hand, sondern mit einem ganzen Werkzeugkoffer. Wir freuen uns daher, dass SCHMITT zur Diskussion dieses Punktes angeregt hat. [32]

4. Fazit: Ein berechtigter Anspruch für ein Buch mit genügend Raum

Um unsere Position noch einmal abschließend deutlich zu machen: Wir begrüßen die von SCHMITT an die rekonstruktive Metaphernanalyse herangetragenen Kritikpunkte und freuen uns über die angestoßene Diskussion. Wir finden aber, dass unser Ansatz zur Analyse von Metaphern nicht als eigenständiges Forschungsverfahren verstanden – und folglich bewertet – werden darf. Es irritiert uns, dass unser Buch vor dem Hintergrund eines sozialwissenschaftlichen Zugangs zur Metaphernanalyse besprochen wird, ohne konkreten Bezug zu unserer rekonstruktiven Basismethodologie zu nehmen bzw. deren Eigenschaften hinreichend zu diskutieren. [33]

SCHMITT rahmt unseren Ansatz schlicht als ein sozialwissenschaftliches Propädeutikum: "Und: Ist diese 'Basis-Methodologie' nicht etwas, das man früher eine 'Propädeutik', eine 'Vorschule' der qualitativen Forschung genannt hätte?" (Abs.40) Das Gegenbild, das sich aus SCHMITTs Aussage u.E. ergibt, ist, dass sich qualitative Forschung – wenn sie sich mit Sprache beschäftigen will – nur dann mit ihr methodisch korrekt beschäftigen würde, wenn jedes einzelne Versprachlichungsphänomen aus jeweils einer spezifischen methodischen Perspektive in aller Extensität im kompletten Korpus bearbeitet würde. Eine solche Sicht kann jedoch unserer Meinung nach dazu führen, dass Forschende von der Analyse von Sprache in ihrer vielfältigen Phänomenalität (für deren Analyse verschiedene analytische Perspektiven notwendig sind) absehen und damit die Analyse verschiedenartiger sprachlicher Phänomene und ihrer Bezogenheit aufeinander nicht leisten (siehe auch Abschnitt 2.4). Damit wird einer qualitativen Forschung Vorschub geleistet, die auf eben jenem vorreflexiven Sprachverständnis basiert, welches sowohl SCHMITT als auch wir für hochproblematisch halten. Aus einem derartigen Methodenideal kann u.E. also eine verengte Sicht auf die Daten resultieren, weil u.U. eben nur ein Aspekt (wie Metaphern) oder sehr wenige Aspekte im Fokus liegen (können). Der Vorteil eines derartigen Vorgehens wäre zwar eine methodenintern erhöhte Qualität der Analyse, doch zum Preis, dass die Gesamtheit der Versprachlichungsstrategien der beforschten Subjekte großteils ignoriert würde. [34]

SCHMITT schließt seine im Abschnitt 2.4 bereits besprochene Argumentation folgendermaßen:

"Hier zeigt sich am stärksten die Misslichkeit, die Metaphernanalyse als 'kleine Technik' in ein größeres Verfahren einzubauen – das ist mit dem Verlust ihrer eigenen Gütekriterien verbunden. So sympathisch der Ansatz von KRUSE et al. ist, einer Schulenbildung im Allgemeinen und der Metaphernanalyse im Besonderen entgegenstehen zu wollen, so problematisch wirkt sich das auf die Qualität – ganz einfach auch im Sinne einer Gründlichkeit – an dieser Stelle aus" (Abs.47). [35]

Genereller gesagt: Die Endpunkte des methodischen Kontinuums werden auf der einen Seite gebildet durch die untriangulierte Analyse eines einzigen Phänomens, und auf der anderen Seite durch eine willkürliche, punktuelle Analyse enorm vielfältiger Phänomene. Sowohl SCHMITTs Vorschlag als auch unser Vorgehen befinden sich nicht an den Enden, sondern in der Mitte des Kontinuums. SCHMITTs Methodenideal steht hierbei eher auf der einen Seite, unseres auf der anderen. Wir kaufen uns mit der von uns eingeforderten Flexibilität und der daraus resultierenden, u.U. punktuellen (z.B. text- oder gar passagenbezogenen) Anwendung einer Heuristik ein methodisches Problem seitens der instrument-internen Qualität ein (deshalb sprechen wir im Basisverfahren auch bewusst von Heuristiken, nicht Methoden). SCHMITTs fokussiertem Methodenideal zu folgen, wirft hingegen u.E. ein Problem für das Güteideal der datenzentrierten Offenheit auf. [36]

Unser Verfahren verschreibt sich eher dem Ideal der Offenheit gegenüber den Daten als dem Ideal der instrumentinternen Qualität (und wieder: Deshalb sprechen wir von methodischen Heuristiken). Wichtig ist zu beachten, dass jedoch durch die Offenheit und Vielfalt der Heuristiken unserer Ansicht nach eine eigene, doch eben durch Offenheit konstituierte Qualität entsteht – doch selbstverständlich nicht als Automatismus, sondern als Resultat der selbstreflexiven, kritischen Anwendung durch Forschende. [37]

Für SCHMITT ist Metaphernanalyse ein eigenständiges Forschungsverfahren, und er betrachtet unsere metaphernanalytischen Schritte vor diesem Hintergrund. Wir halten diese Sicht auf Metaphern für unabdingbar im Diskurs. Doch im Kontext der offen-rekonstruktiven Auswertung von qualitativen Daten ist ein Fokus auf Metaphern eine problematische Reduktion der Vielfalt des sprachlichen Ausdrucks und der kommunikativen Generierung von Bedeutung. Das integrative Basisverfahren versucht dieser Problematik gerecht zu werden, indem es die konstante Triangulation verschiedener sprachanalytischer Herangehensweisen in Form von durch den Text angezeigter Heuristiken erfordert. Diese werden im Buch zwar angesprochen, aber eben bis auf das spezifische Instrument der Analyse von Metaphern nicht analysepraktisch durchdekliniert (siehe hierzu für einen breiteren Überblick KRUSE & WAGENSOMMER 2012; KRUSE & SCHMIEDER 2012; KRUSE 2009, 2011). [38]

Unser Buch braucht unserer Meinung nach nicht mehr Raum, wenngleich wir an einzelne von SCHMITT aufgeworfene Fragen mit Gewinn anschließen werden und dem Projekt der Metaphernanalyse innerhalb eines breiten und offenen rekonstruktiven Ansatzes zuversichtlich entgegen sehen – zumal SCHMITT trotz seiner Kritik der Überzeugung ist, dass unser Ansatz "im Diskurs mit anderen metaphernanalytischen Vorgehensweisen eine aufschlussreiche Ergänzung" (2011, Abs.50) darstellt. Wir hoffen, mit dieser Replik weiter hierzu beigetragen zu haben. So gesehen wollen wir mit unserer Replik auch nicht SCHMITTs Überlegungen widerlegen. Vielmehr wollen wir die Diskussion über Metaphernanalyse in der qualitativen Sozialforschung voranbringen, alternative Wege beschreiben und die Notwendigkeit eines rekonstruktiven Zugangs zur Analyse von Metaphern aufzeigen. [39]

Anmerkungen

1) Zumal es sich um einen Einführungsband handelt, der auch Leser/innen ohne linguistische Vorbildung zugänglich sein soll bzw. der diesem Teil der Leser/innenschaft zumindest einen kleinen Einblick geben soll. <zurück>

2) SKIRL (2009, S.150, 165) unterscheidet zwischen "Kotext" und "Kontext". Der Kontext konstituiert sich aus konzeptionellem Weltwissen und Textsorten bzw. Diskurswissen, der Kotext aus dem die Metapher umgebenden Sprachmaterial. <zurück>

3) Anders ausgedrückt: Ob "Er ist ein Tiger" metaphorisch ist, hängt vom Kotext (und selbstverständlich dem Kontext) ab, je nachdem, ob der umliegende Text eine Beschreibung z.B. eines Tigers oder eines Rennwagens ist beziehungsweise als solche gelesen werden kann. <zurück>

4) Also die Annahme, "[t]hat culture, through language, affects the way we think, especially perhaps our classification of the experienced world" (GUMPERZ & LEVINSON 1996, S.1). <zurück>

Literatur

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Zu den Autoren

Jan KRUSE, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Angestellter und Dozent am Institut für Soziologie an der Universität Freiburg, selbstständiger Trainer und Forschungsconsultant für qualitative Interviewforschung, Projektmitarbeiter am Sozialwissenschaftlichen FrauenForschungsInstitut (SOFFI F) und Mitglied des Forschungsinstituts IQS Freiburg e.V. (Institut für Qualitative Sozialforschung). Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Methoden der qualitativen Sozial-/ Interviewforschung, Professions- und Arbeitssoziologie, Familiensoziologie sowie Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit.

Kontakt:

Dr. Jan Kruse

Universität Freiburg
Institut für Soziologie
Rempartstraße 15
D-79085 Freiburg

Tel.: + 49 (0) 761 203 3492

E-Mail: jan.kruse@soziologie.uni-freiburg.de
URL: http://www.soziologie.uni-freiburg.de/, http://www.qualitative-workshops.de/

 

Kay BIESEL, Dr. phil., Professor für Kinder- und Jugendhilfe mit dem Schwerpunkt Kinderschutz an der Hochschule für Soziale Arbeit, Institut Kinder- und Jugendhilfe, Fachhochschule Nordwestschweiz, Basel. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Kinder- und Jugendhilfe, Kinderschutz, Fehlerkultur, Qualitätsmanagement, Case Management, Analyse problematischer und erfolgreicher Kinderschutzverläufe, reflexive Methoden des Fallverstehens und der Fallberatung, Methoden qualitativer Sozialforschung.

Kontakt:

Prof. Dr. Kay Biesel

Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Soziale Arbeit
Institut Kinder- und Jugendhilfe
Thiersteinerallee 57
CH-4053 Basel

Tel +41 (0) 61 337 2751
Fax +41 (0) 61 337 2795

E-Mail: kay.biesel@fhnw.ch
URL: http://www.fhnw.ch/sozialearbeit/ikj, http://www.fhnw.ch/sozialearbeit/personen/kay.biesel

 

Christian SCHMIEDER, M.A., ist Research Consultant am Colgate University Upstate Institute und an der Division of Social Sciences, Colgate University (NY). Er ist selbstständiger Trainer und Forschungsconsultant für qualitative Interviewforschung und qualitative Datenanalysesoftware und Mitglied des Forschungsinstituts IQS Freiburg e.V. (Institut für Qualitative Sozialforschung). Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Methoden qualitativer Sozialforschung, Einsatz und Einfluss von Datenanalysesoftware im qualitativen Forschungsprozess, Metaphernanalyse.

Kontakt:

Christian Schmieder

PO BOX 424
Hamilton 13346
USA

E-Mail: cschmieder@colgate.edu
URL: http://www.squaremethodology.com/contact/

Zitation

Kruse, Jan; Biesel, Kay & Schmieder, Christian (2012). Rezension: Eine Replik auf: Schmitt, Rudolf (2011). Review Essay: Rekonstruktive und andere Metaphernanalysen [39 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13(2), Art. 10,
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1202102.

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