Volume 14, No. 3, Art. 12 – September 2013
Qualitative Methoden am Scheideweg. Jüngere Entwicklungen der interpretativen Sozialforschung
Hubert Knoblauch
Zusammenfassung: Betrachtet man die Entwicklung der qualitativen Methoden über einen längeren Zeitraum, wird deutlich, dass sie sich sehr erfolgreich ausgebreitet haben – und zwar in den verschiedensten Disziplinen; auch ein Prozess der Institutionalisierung ist kaum zu übersehen. Mit der Institutionalisierung einher geht auch eine zunehmende Tendenz zur Standardisierung. Diese Standardisierung steht in einem scharfen Gegensatz zu den ursprünglichen Leitideen der qualitativen Methoden, die sehr stark im interpretativen Paradigma der Sozialwissenschaften verankert sind. Dieser Widerspruch bildet einen Scheideweg in der weiteren Entwicklung der qualitativen Methoden, die gefordert sind, sich auf die sie konstituierende Rolle der Interpretation, die damit verbundene Subjektivität und die daraus folgende (methodologische) Kreativität zu besinnen.
Keywords: interpretatives Paradigma; Standardisierung; Kreativität; Subjektivität; Sozialtheorie
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Entwicklungstendenzen der qualitativen Sozialforschung
3. Qualitative Methoden und interpretatives Paradigma
4. Schluss
Während viele noch die Marginalität der qualitativen Methoden beklagen, erscheint es jemandem, der ihre Entwicklung seit mehr als 30 Jahren begleitet, dass die qualitativen Methoden vielmehr in einem erstaunlichen Umfang zum akzeptierten, anerkannten und integralen Bestandteil des wissenschaftlichen Methodenkanons geworden sind (wenngleich auch ihr Ansehen keineswegs unumstritten ist). Zweifellos unterscheidet sich ihre Anerkennung von Fach zu Fach: Aus der Anthropologie, der Soziologie, der Erziehungswissenschaft oder der Kommunikationswissenschaft, ja auch der Religionswissenschaft sind qualitative Methoden gar nicht mehr wegzudenken. In anderen Disziplinen hingegen, wie etwa der Psychologie oder der Ökonomie, haben sie nach wie vor einen ungleich schwereren Stand. Die Gründe dafür dürften in der besonderen wissenschaftstheoretischen Disposition dieser Disziplinen liegen. Die Differenz des Standes qualitativer Forschung hat also theoretische Ursachen. Auf die Rolle solcher theoretischer Präferenzen werde ich später noch zurückkommen. [1]
Doch selbst wenn es zugestandenermaßen Unebenheiten in der wissenschaftlichen Legitimierung qualitativer Forschung zwischen verschiedenen Disziplinen gibt, so ist neben ihrer schieren Verbreitung ein anderes, allgemeines Merkmal kaum zu übersehen: ihre Institutionalisierung. Die qualitativen Methoden sind mittlerweile in nationalen wie internationalen Fachverbänden fest organisiert. Sowohl die Deutsche Forschungsgemeinschaft wie das European Research Council oder die European Science Foundation fördern qualitative Projekte unter denselben Bedingungen wie die standardisierten. Die sich zwischenzeitlich beschleunigende Institutionalisierung von Archiven für qualitative Daten und das Interesse des Rats Sozialwissenschaftlicher Daten belegen diese Entwicklung ebenso (HUSCHKA, KNOBLAUCH, OELLERS & SOLGA 2013). Und selbst auf dem begrenzten soziologischen akademischen Stellenmarkt in Deutschland wird deutlich, dass eine Professionalisierung der qualitativen Forschung in vollem Gange ist. Die Vereinheitlichung und lokale Entbettung der studentischen (Methoden-) Ausbildung und der Ausbau von Graduiertenprogrammen tragen zur weiteren Ausbreitung qualitativer Forschung bei – was auch die Größe des Berliner Methodentreffen Qualitative Forschung erklärt, in dessen Rahmen dieser Text aus einem Vortrag entstanden ist. Bekanntlich versammelt die britische Schwesterveranstaltung, das ESRC Research Methods Festival, jährlich ebenso aberhunderte Teilnehmende. [2]
Das Interessen an den qualitativen Methoden, das darin zum Ausdruck kommt, verweist auf ein weiteres Merkmal, das für mein Thema von besonderer Bedeutung ist und mich sogleich zum ersten inhaltlichen Problem führt: Die jüngeren Entwicklungen in der qualitativen Sozialforschung sind nämlich so vielfältig und vielgestaltig, dass es kaum möglich ist, sie insgesamt zu überblicken. Ihre Darstellung müsste notgedrungen in einer bloßen Auflistung münden, die kaum unterhaltsamer wäre als etwa die alttestamentarische Genealogie der Söhne Noahs (1. MOSE 10). Schlimmer noch: Die Unübersichtlichkeit der regen Aktivitäten erhöht die Gefahr, die eine oder andere Vorgehensweise unerwähnt zu lassen. Mein Ziel kann hier also keineswegs sein, die vielen Entwicklungen in der qualitativen Forschung insgesamt aufzuführen, so bedeutsam sie im Einzelnen auch seien. Vielmehr möchte ich mich zunächst auf wenige wichtige Entwicklungstrends konzentrieren. Vor allem die Tendenz zur Standardisierung, so meine weitergehende These, gerät mit einer der wesentlichen Grundlagen der qualitativen Methoden, dem interpretativen Paradigma, in einen Konflikt. Bei diesem Überblick muss ich freilich einräumen, dass meine Einschätzung vor dem Hintergrund meiner Kenntnisse der bisherigen Verläufe erfolgt – also eine gewisse Perspektivität aufweist. Perspektivität ist jedoch kein Makel, sondern gehört zum Kern und zum Gegenstand qualitativer Forschung. Wie der Titel schon andeutet, sind die Argumente nicht linear, sondern verteilen sich auf die beiden Flanken dessen, was ich als Scheideweg bezeichne. [3]
2. Entwicklungstendenzen der qualitativen Sozialforschung
Der Titel des Textes – qualitative Methoden am Scheideweg – ist nicht nur als Magnet für Aufmerksamkeit gedacht. Denn mit HITZLER (2002, 2007) teile ich die Auffassung, dass die Entwicklungen der Methoden – so vielfältig sie sein mögen – in unterschiedliche, halbwegs bestimmbare Richtungen weisen. Die erste Entwicklung ist schon in der Einleitung zum Thema geworden, namentlich die rasante Ausbreitung der qualitativen Methoden in einer Reihe von wissenschaftlichen Disziplinen. Diese Ausbreitung weist vier Aspekte auf, die keineswegs miteinander harmonisieren, sondern in eine Spannung geraten – und damit den ersten Scheideweg benennen: [4]
Die Ausbreitung der qualitativen Methoden führt einmal zu einer enormen Ausdifferenzierung der Methoden. Die qualitativen Methoden vervielfältigen sich natürlich durch ihre verschiedenen Gegenstände und Verfahren, und im Zuge des Forschens schreitet die Erfindung innovativer methodischer Verfahren weiter voran. Ein jüngeres Beispiel ist etwa die interpretative Videoanalyse, die sich neben die alten Methoden der qualitativen Analyse von Fotografien und von Filmen gesetzt und selbst schon verschiedene Varianten ausgebildet hat (vgl. TUMA, SCHNETTLER & KNOBLAUCH 2013). Ähnliches erfolgt ebenso in anderen Feldern innerhalb der qualitativen Forschung. Insgesamt ist zu bemerken, dass die Vielfalt der Methoden und deren Weiterentwicklung vom Diskurs einzelner "Methodenexpert/innen" kaum mehr überblickt werden kann. [5]
Weil sich die Ausdifferenzierung, zweitens, über verschiedene Disziplinen erstreckt, kommt es aus soziologisch bestimmbaren Gründen zu disziplinären Variationen: Die qualitativen Methoden in den Sozialwissenschaften werden aufgefächert in besondere qualitative Methoden z.B. der Psychologie (MEY & MRUCK 2010), der Medienforschung (AYASS & BERGMANN 2006), der Religionswissenschaft (KNOBLAUCH 2003) oder der Theologie (DINTER, HEIMBROCK & SÖDERBLOM 2007). Diese Varianten verstehen sich nicht mehr als schlichte Kopien einer allgemeinen Vorlage, sondern legitimieren sich dank der verstärkten Kanonisierung des disziplinären Wissens wissenschaftlicher Disziplinen jeweils in ihren eigenen Fächern durch Lehrbücher, Handbücher, Curricula etc. [6]
Zum Dritten geschieht die Ausdifferenzierung qualitativer Methoden keineswegs nur national, sondern findet auf einer globalen Ebene statt (FLICK im Druck; FLICK, KARDORFF & STEINKE 2004). Diese Globalisierung ist jedoch nicht "demokratisch"; vielmehr kommt es zur Ausbildung hegemonialer Formen, die – nicht immer, aber doch sehr stark – über die Anglisierung etabliert werden. Außerdem verfestigen sich verschiedene nationale oder sozusagen glokale Ausprägungen, die ein lokales Verständnis bestimmter allgemeiner Diskussionen entwickeln. Es genügt dabei ein Blick in andere Länder Europas, um zu erkennen, wie unterschiedlich eine Methode in einem anderen gesellschaftlichen Kontext aussieht – von indigenen Methodenentwicklungen (an denen wir ja gerade in Deutschland keinen Mangel haben) ganz zu schweigen (KNOBLAUCH, FLICK & MAEDER 2005). Die deutsche, italienische oder spanische Rezeption der international höchst erfolgreichen Diskursanalyse mag ein gutes Beispiel für die Glokalisierung der Methoden sein (vgl. z.B. KELLER 2013). Die große internationale Ignoranz gegenüber den besonders dynamischen Entwicklungen innerhalb der Hermeneutik in den Sozialwissenschaften bildet ein negatives Beispiel für die hegemonialen Strukturen der internationalen Methoden-Diskussion (zu den Ausnahmen vgl. REICHERTZ 2004; SOEFFNER 1997). [7]
Die Ausdifferenzierung hat sicherlich noch einen vierten Grund, der – wenn mir die Metapher erlaubt ist – in der "Natur" der qualitativen Methoden liegt: Sie sind nämlich keineswegs festgeschrieben. Vielmehr zeichnen sich die qualitativen Methoden durch ihre Erweiterbarkeit, ja die Notwendigkeit ihrer Fortschreibung und Fortentwicklung aus. Wer immer ein qualitatives Projekt mit einer schon anerkannten Methode durchführt, entwickelt diese Methode meist auch fort. Wird diese Weiterführung reflektiert, dann entsteht daraus mitunter eine Variante oder gar eine "neue Methode". Diese Innovativität ist sicherlich im Bereich qualitativer Forschung besonders ausgeprägt, auch wenn zu bedenken ist, dass manche der vermeintlichen "Neuerungen" zuweilen lediglich der Unkenntnis und der Selbstüberschätzung ihrer Anwender/innen im Verbund mit der Zwangsrhetorik der Innovation zugeschrieben werden muss. Doch zum wesentlichen Teil liegt die Fortschreibbarkeit schon in der interpretativen Offenheit der Vorgehensweisen selbst – ein Merkmal, auf das ich unten noch eingehen werde. [8]
Die Ausdifferenzierung hat offenkundig weitere Gründe, von denen ich später einige behandeln werde. Zuvor möchte ich aber die Gegentendenz zur Ausdifferenzierung erwähnen, die sich unter dem Begriff der Standardisierung fassen lässt. Denn während einerseits die Vielfalt bunte Früchte treibt, drängen vor allem institutionelle Gründe dazu, diese Vielfalt einzudämmen. Wer immer einen Forschungsantrag schreibt, muss sich auf halbwegs akzeptierte Methoden stützen. Und bei aller Anerkennung der Vielfalt machen die bürokratischen Organisationen der Wissenschaftsverwaltung, Förderung und vermutlich auch der Wissensproduktion selbst eine Kanonisierung bestimmter Methoden in der Wissenschaftskommunikation notwendig. Diese strategische Standardisierung wird auch durch die Zunahme einer immer konventionalisierteren Ausbildung verstärkt: Amtliche Festlegungen der qualitativen Ausbildung machen etwa in Modulbeschreibungen obligatorisch ausgewiesene Lehrbücher erforderlich. Ebenso erzwingt die voranschreitende formalisierte Graduiertenausbildung eine Verschulung der entsprechenden Methoden, die in berechenbarer Manier lehr- und lernbar sein und erwartbare – das bedeutet leider in der Regel auch: wenig überraschende – Ergebnisse produzieren müssen. Die Explosion des Lehrbuchmarktes in Deutschland – aber auch die der Lexika und Handbücher – ist ein guter Beleg dafür. [9]
Die Standardisierung wird jedoch nicht nur durch institutionelle Ausbildungsanforderungen befördert. Sie ist eine weitere Folge der erwähnten Internationalisierung der Wissenschaftskommunikation. Denn die oben erwähnte Tendenz zu hegemonialen Wissenschaftsdiskursen in der globalen Wissenschaftskommunikation hat in dieser Hinsicht weitreichende Effekte. Sie befördert die Standardisierung in einer Weise, die man mit dem Mertonschen Matthäus-Effekt verbinden kann: "wer hat, dem wird gegeben" (MERTON 1985). Während jede englischsprachige Arbeit praktisch weltweit rezipiert wird, bleiben viele, auch hervorragende nationalsprachliche Arbeiten sozusagen "strukturell provinziell". Das, was international in einer gewissen Breite betrieben wird, ist das, was als anerkannt gilt (auch wenn die entsprechenden internationalen "Communities" zuweilen nicht nur kleiner sind als etwa deutschsprachige, sondern auch in der Kommunikationsdichte oder Reflexionstiefe deutlich hinter ihren weniger globalisierten Pendants zurückbleiben). [10]
3. Qualitative Methoden und interpretatives Paradigma
Diese Kritik soll keineswegs einseitig verstanden werden, denn die Standardisierung der Methoden ist wissenschaftspolitisch vermutlich unumgänglich. Allerdings hat eine unreflektierte Fortführung dieser Standardisierung gerade für die qualitative Forschung schwerwiegende Folgen. Der Grund dafür liegt in deren theoretischen Wurzeln. Die Geschichte der qualitativen Methoden ist ja selbst noch eine Aufgabe, an die sich erfreulicherweise schon einige gemacht haben.1) Ich kann deswegen nicht die historische Entwicklung, sondern lediglich einige Grundzüge der methodologischen und theoretischen Orientierung rekonstruieren, die mich und die mir bekannten Mitstreiter/innen in der Phase vor der universitären Institutionalisierung der qualitativen Methoden (also seit ca. 1980) geleitet hat. [11]
Die Verwendung der qualitativen Methoden war nämlich keineswegs von rein "methodischen" Motivationen bestimmt. Vielmehr war ihre Thematisierung als "qualitative Methoden" und ihre Etablierung als eigenständiges Methodenspektrum ganz entschieden mit der Durchsetzung dessen verbunden, was man das interpretative Paradigma in den Sozialwissenschaften nennt.2) Der Erfolg der qualitativen Methoden ist also in einem großen Maße verbunden mit dem eines eigenständigen interpretativen Theorieparadigmas, das den vormals dominierenden Struktur- und Systemtheorien entgegengesetzt war.3) Wie REICHERTZ (2007) unlängst gezeigt hat, schlägt sich das interpretative Theorieparadigma inhaltlich darin nieder, dass die Forschung vier unterschiedliche analytische Ebenen fokussiert: die subjektive Sinndimension, die interaktiven Prozesse, deutungs- und handlungsorientierende Strukturen und übergreifende Sinnhorizonte bzw. Legitimationssysteme. Neben diesen inhaltlichen Ausrichtungen hallt der interpretative Ursprung der qualitativen Methoden in drei weiteren Merkmalen nach: in der Subjektivität, der Kreativität und der Interpretativität. [12]
Diese Merkmale sind übrigens keineswegs ein Spezifikum der qualitativen Methoden; es handelt sich vielmehr um Aspekte, die im Zuge eines gesamtgesellschaftlichen kulturellen Wandels an Bedeutung gewonnen haben: Auf die stark strukturierte Nachkriegs-Gesellschaft folgte eine interpretative Verflüssigung der "Normen", eine Schwächung und Neu-Interpretation der "sozialen Rollen" und eine verstärkte Bedeutung der Subjektivität. Mit diesem sozialen Wandel ging auch eine wachsende Bedeutung der neuen Methoden einher. Diese wurde jedoch von einer Änderung theoretischer Paradigmen vorbereitet. [13]
Man beachte, dass es sich dabei um eine Theoriebewegung handelt, deren Vertreter von Erving GOFFMAN über Peter L. BERGER und Thomas LUCKMANN bis zu Clifford GEERTZ reichen – Namen, die in diesem Rahmen keines Verweises bedürfen sollten.4) Die qualitativen Methoden konnten sich gleichsam im Schatten dieser Theorien ausbreiten. Es ist sicherlich ein historischer Zufall der soziologischen Konstellation dieser Zeit der frühen Ausbreitung, dass sich unter den Gegner/innen der interpretativen Theorien nicht nur die Strukturtheorien, sondern auch die "hypothetisch-deduktiven Methoden" befinden, die schon im (zweiten) "Methodenstreit" eine Front gebildet hatten (TOPITSCH 1984 [1965]). Jedenfalls ist aus dieser Gegnerschaft die Opposition zwischen den quantitativen und den qualitativen Methoden erwachsen. Aus Sicht des interpretativen Paradigmas hätte es nämlich sehr viel näher gelegen, zwischen "interpretativen" und "standardisierten" Methoden zu unterscheiden und damit die Möglichkeit einzuräumen, dass auch quantitative Forschung interpretativ sein kann. [14]
Die historisch (nicht aber institutionell) zufällige Frontstellung von "qualitativer" versus "quantitativer" Sozialforschung ist nicht nur eine Folge der Opposition der quantitativ-empirischen Forschung gegen die vermeintlich "impressionistischen" (wie der gängige Vorwurf vonseiten der standardisierend Forschenden lautete) interpretativen Verfahren. Sie ist ebenso Folge der anhaltenden Rezeption des etwas überschätzten Positivismus-Streits (ADORNO et al. 1976 [1969]), in dem den Vertreter/innen der quantitativen Sozialforschung vorgeworfen wurde, sie seien die Erfüllungsgehilfen einer instrumentellen Rationalität, denen es an kritischer Distanz zu den gesellschaftlichen Verhältnissen ermangele. [15]
Entsprechend nahmen die Repräsentant/innen der qualitativen Sozialforschung eine zum "herrschenden" normativen und quantitativ-sozialtechnischen Paradigma ähnlich oppositionelle Position an wie die kritischen (bzw. kritisch-theoretischen), marxistischen und später "alternativen" Bewegungen (die in den Universitäten stark vertreten waren). In dem Maße nun, in dem diese theoretischen und politischen Positionen (und die Hochschulpolitik insgesamt) im Laufe der 1980er Jahre an Bedeutung verloren sowie die wachsende Zahl der Studierenden bewältigt und organisiert werden musste, traten die theoretischen Basisannahmen des interpretativen Paradigmas, die qualitativer Forschung zugrunde liegen, mehr und mehr zugunsten der Opposition zwischen qualitativen und quantitativen Methoden zurück. [16]
Im Zuge der erwähnten Standardisierung als Methode entsteht damit eine weitere Gefahr: Es droht eine bedenkliche Entfremdung von Methode und Theorie. Dies kann auf der einen Seite in einen theorielosen – jetzt: qualitativen – Empirismus münden. Auf der anderen Seite wird die Entfremdung durch ebenso bedenkliche Versuche verstärkt, die interpretativen Theorien von ihrem empirisch-methodischen Fundament zu lösen und in eine "Kulturtheorie" umzubauen, die keine Empirie mehr kennt. [17]
Es muss hier nicht eigens betont werden, dass gerade die Standardisierung der qualitativen Methoden diese gedankenlose Ablösung ihrer Theorie von der Empirie verstärkt. Sie lädt auch Formen der Praxis in die qualitativen Methoden ein, die das interpretative Paradigma systematisch unterwandern. Dazu gehört die deutliche Tendenz einer Automatisierung der Interpretation. Dies wird unter Umständen durch verschiedenste Softwareangebote befördert, sofern sie dazu verleiten, das Denken an den Computer abzugeben und damit letztlich den wichtigsten Teil der Interpretationsarbeit denjenigen zu überlassen, die die Programme kalkulieren. Oder, um einen anderen, leider weitverbreiteten Deformationsfall zu erwähnen: Es werden unter dem Titel der Grounded-Theory-Methodologie Kodierungen praktiziert, die denen der klassischen Inhaltsanalyse oder der standardisierter Methoden alle Ehre machen würden – die allerdings wenigstens noch die Interreliabilität der Kodierungen und Kodierer/innen angeben. Dabei will ich gerne eingestehen, dass die Automatisierung der Interpretationsarbeit natürlich dem durchaus berechtigten Wunsch entspringt, in der qualitativen Forschung Ergebnisse zu erzeugen, die keinen übermäßigen Arbeitsaufwand benötigen. Diesem Anliegen wird in vielen Einführungstexten entsprochen, auch wenn alle, die diese Methoden seriös anwenden, einräumen müssen, dass es so einfach nicht geht. Denn qualitative Methoden zeichnen sich durch eine Widerständigkeit gegen die Standardisierung aus, die u.a. Folge ihrer Herkunft aus dem interpretativen Paradigma ist. Diese Widerständigkeit drückt sich, wie erwähnt, in der Betonung von drei zentralen Merkmalen – der Interpretativität, der Subjektivität und der Kreativität – aus: [18]
Die Notwendigkeit zur Interpretation ergibt sich fast schon zwangsläufig aus der Auflösung des "normativen Paradigmas": Während "Normen", "Werte" und "Rollen" festgelegt erschienen, zeigen zum Beispiel die Arbeiten der Ethnomethodologie schon in den 1960er Jahren (z.B. GARFINKEL 1967), wie diese selbst einer Interpretation in den Interaktionen der Beteiligten erforderten. (Genau diese "Arbeit der Interpretation" ist es denn auch, was die neue "qualitative Forschung" leistet.) Die "interpretativen" theoretischen Ansätze verwenden Begriffe wie "Norm" oder "Rolle" deswegen auch kaum mehr als Grundbegriffe oder in einer interpretativen Variante. [19]
Daneben muss auf die Subjektivität der qualitativen Forschung hingewiesen werden. Sie ist nicht nur Thema im Rahmen einer poststrukturalistischen Analyse von gesellschaftlichen Subjektivierungsprozessen. Vielmehr wird sie auch als Selbst-Behauptung der Subjekte in der qualitativen Forschung praktiziert, sei es in Gestalt alter und neo- (bzw. pseudo-neo-) phänomenologischer Betrachtungen, sei es in Gestalt politischer Ermächtigungsstrategien oder einfach in der Anerkennung der Untersuchten als interpretierender und handelnder Subjekte.5) [20]
Der dritte Zug der Widerständigkeit gegen die Standardisierung verbindet Subjektivität und Interpretativität und fügt ihnen einen kritisch-kreativen Aspekt hinzu. Es geht hier um die Betonung des künstlerischen Zugs qualitativer Forschung, der den handwerklich-technischen ergänzen soll. Das beinhaltet nicht allein die Ausgestaltung des "Impressionistischen", das der qualitativen Forschung schon immer vorgehalten wurde. Daneben meint es auch die Schaffung neuer, durchaus auch künstlerisch-kreativer Formen der Darstellung, wie sie etwa in den performative social sciences anschaulich illustriert werden (JONES et al. 2008). Damit wird offenkundig, dass in der qualitativen Sozialforschung neue Darstellungsformen wissenschaftlicher Forschungsergebnisse ausprobiert werden – oder, wie häufig, wenigstens von etwas, das für neu gehalten wird –, anstatt sich stets an den überkommenen klassischen Gattungen wissenschaftlicher Repräsentation festzuhalten. [21]
Die Rolle der Kreativität kann auch im Zusammenhang mit der "Writing Culture-Debatte" betrachtet werden, welche sich die Reflexion und Neugestaltung der Form und Ergebnisdarstellung wissenschaftlicher Arbeit zum Ziel setzte (für einen Überblick der Debatte vgl. BACHMANN-MEDICK 2009, S.144ff.). So verdienstvoll diese Debatte war, so zwiespältig sind allerdings deren Folgen für die wissenschaftliche Arbeit. Auf der einen Seite nämlich nähern sich die Darstellungsformen der Wissenschaft nicht-wissenschaftlichen Formen an. Darunter verstehe ich keineswegs nur die Popularisierung der Wissenschaft, die als Didaktisierung auch die Lehrbücher und – in Form von Powerpoint und Postern – die Vorträge ereilt hat. Auch die Annäherung an die bildenden Künste ist hiermit gemeint, die in der Performanz, in der Videokunst, in Ausstellungen oder der Zuwendung zu literarischen Darstellungsformen zum Ausdruck kommt, welche gerade für die qualitative Forschung gar nicht so neu sind. Das Experimentieren mit neuen Darstellungsformen kommt der Ausdifferenzierung der qualitativen Forschung sicherlich entgegen. So ist es naheliegend, dass die Erforschung populärer Kultur oder visueller Daten auch andere – eben populäre oder visuelle – Darstellungsformen verlangt als die herkömmlichen Gattungen des wissenschaftlichen Essays, des Forschungsaufsatzes oder des monografischen Buches. [22]
Allerdings habe ich den Eindruck, dass diese für die Wissenschaft zentrale Frage der Suche nach eigenständigen Ausdrucksformen weniger ernsthaft behandelt wird als der Zuschnitt auf neue Klient/innen und Publika. Die Öffnung zur Wirtschaft hin ist auch für die qualitativen Methoden keineswegs neu: Schon von Anbeginn an gab es auch eine "angewandte" qualitative Forschung, die wirtschaftlichen Imperativen folgte. War diese jedoch lange noch in den Universitäten und insgesamt im Wissenschaftssystem verankert, so nistet sich die qualitative Forschung mittlerweile auch im Wirtschaftssystem (etwa in einer sich ausbreitenden qualitativen Marktforschung) ein (BUBER & HOLZMÜLLER 2007). Dies erhöht zwar einerseits die Berufschancen von qualitativ Forschenden; zugleich jedoch werden ökonomische Imperative in die qualitative Forschung eingeführt, die ihr nicht immanent sind und mit den interpretativen Anforderungen sogar in Konflikt geraten können. Dies gilt auch für die Anforderungen aus dem politischen Sektor, die nicht nur organisatorische Beratung, sondern auch öffentliche "Aufklärung" verlangt. Die Anforderungen der Öffentlichkeit haben nicht nur eine Popularisierung auch qualitativer Forschung zur Folge, im demokratisierenden Rahmen einer der Öffentlichkeit verpflichteten Wissenschaft verlangen sie auch von der qualitativen Forschung neue Formen der Darstellung oder gar der (partizipativen) Ausführung. Und schließlich stellt die kulturwissenschaftliche Ausweitung eine Verbindung mit der kreativen Klasse her, die eine Hybridform zwischen Wissenschaft und Kunst schafft. So reizvoll diese Hybridform in manchen ihrer Ausgestaltungen ist, wenn sie sowohl künstlerische wie wissenschaftliche Ansprüche erfüllt, so besteht doch die Gefahr, dass sie letzten Endes weder künstlerischen noch wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. [23]
Denn bei aller Reflexion über die Darstellung der Wissenschaft und auch der qualitativen Methoden sollte man nicht übersehen, dass wir hier nicht nur über Repräsentationen reden, sondern auch über Wissensformen und Praktiken, auf die sich Repräsentationen beziehen. So vielseitig sich diese Praktiken ausdifferenzieren mögen, haftet doch aller Methodik immer etwas Handwerkliches an (das von der technischen Automatisierung unterschieden werden muss). Dieses Handwerkliche beginnt mit der Erhebung des Materials, umfasst ihre Konstruktion zu Daten und ihre Bearbeitung im Rahmen einer Auswertungsmethode, die gelernt sein will. Beim Lernen der Auswertung spielt jedoch immer auch eine Art der "Kunst" hinein – hier nun nicht die Kunst der Darstellung, sondern der Analyse. Diese Kunstfertigkeit ist übrigens auch eine der Ursachen für die ständige Fortentwicklung der Methoden. [24]
Die Kluft zwischen Handwerk und Kunst, zwischen techné und ars, findet sich auch in der quantitativen Sozialforschung. Kunstfertigkeit kann durch methodologische Reflexionen erleichtert werden. In der Tat kann man sagen, dass sich die qualitativen Methoden durch eine intensive methodologische Diskussion auszeichnen, also durch eine besondere Reflexivität. Nehmen wir etwa die Debatte um die Repräsentation, die Frage der Interpretation und Hermeneutik oder der Visualität, so hat man zuweilen sogar den Eindruck, manche Methoden bestünden ausschließlich aus methodologischen Debatten. So tiefgründig diese methodologischen Debatten sind (die häufig die schiere Möglichkeit empirischer Forschung infrage stellen), so wenig stehen sie mit dem schon angeschnittenen Problem der Forschungslogik in Verbindung. In dieser Hinsicht hat die Grounded-Theory-Methodologie zweifellos wichtige Anstöße gegeben.6) [25]
Allerdings hat sich die Situation der interpretativen Forschung seit der Erfindung der Grounded-Theory-Methodologie grundlegend verändert: Die einzelnen Methoden stehen in der Regel in einer mittlerweile ansehnlich langen Forschungstradition, sodass weder die Erhebungsweise noch die Auswertung, ja nicht einmal der theoretische Rahmen einen großen Begründungsspielraum lässt. Wer zum Beispiel objektive Hermeneutik oder Gattungsanalyse betreibt, operiert mit Methode und Material innerhalb eines bereits verlässlich begründeten Rahmens. Wer dann den Forschungsstand klärt, stellt zumeist fest, dass der Gegenstandsbereich schon qualitativ erforscht wurde. Deswegen erscheint auch ein "postqualitativer Theorismus" unangemessen, der den schon bestehenden theoretischen und methodologischen Diskussionen kaum gerecht werden kann. Denn die in der qualitativen Forschung verwendeten Begriffe stehen ja keineswegs im luftleeren Raum, sondern sind Ergebnisse langer Diskussionsprozesse, und auch die Versuche zur theoretischen Diskussion sollten den Unterschied erlauben zwischen theoretischen Moden dessen, was aus Unwissenheit und mangelnder Klärung von Forschungsständen als "neu" ausgegeben wird (Moden, wie sie durch die ökonomisierte Wissenschaftskultur immer mehr gefördert werden), und dem, was man wissenschaftliche Neuerungen oder wenigstens Verbesserungen nennen könnte. [26]
Was die Methodologie der qualitativen Methoden angeht, scheint mir eine reflexive Vorgehensweise geboten: eine Vorgehensweise, die die eigene theoretische Praxis reflektiert – wobei sie zur Reflexion notwendig auf theoretische Begriffe zurückgreifen muss. Reflexive Methodologie bedeutet, dass der eigene Umgang mit den Daten ebenso wie die Erstellung von Ergebnissen selbst zum Teil eines Reflexionsprozesses wird, der nicht einer "abgelösten" Methodologie überlassen wird (KNOBLAUCH 2000). Es geht dabei nicht einfach um eine Reflexion der Praxis (auch der Praxis der Theorie), sondern um die handelnde Aneignung und Umsetzung dieser Reflexion in der eigenen Forschung. Sie schließt die Anwendung derjenigen Form von Methoden auf unser eigenes Tun ein, wie wir sie auch bei anderen Wissenschaften verwenden. Genau diese empirische Reflexion des eigenen wissenschaftlichen Handelns (mit einer Begrifflichkeit, die eben jene Reflexion erlaubt) erscheint mir ein Desiderat einer qualitativen Forschung, die um ihr interpretatives Erbe weiß.7) [27]
Wenn ich im Titel des Beitrags vom Scheideweg sprach, dann geschah das mit Blick auf die Kontexte, in denen die beiden Flanken der qualitativen Methoden stehen. Vor dem Hintergrund der Entdifferenzierungsprozesse der Wissenschaft und des Wissens sind sie nämlich mit der Frage nach der wissenschaftlichen Autonomie verknüpft. Die Anforderungen, die Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit auch an die qualitative Forschung stellen, bleiben der Wissenschaft nicht mehr äußerlich, sondern werden (durch neue Studiengänge, Evaluationen und "Public Management") innerhalb der Wissenschaft mittlerweile selbst geltend gemacht. Deswegen stehen wir vor der Frage, ob wir eine Wissenschaft wollen, die wir als Wissenschaftler und Wissenschaftlerin selbst bestimmen und dann auch ausfüllen müssen. (Der Umstand, dass wir diese Frage selbst sehr häufig weder stellen können noch wollen, ist sicherlich ein Ausdruck des Problems.) [28]
Die hier beschriebenen Entwicklungen der Ausdifferenzierung und Standardisierung sind sicherlich mit dem Erfolg der qualitativen Forschung verbunden, die mittlerweile Teil dessen geworden ist, was schon Max WEBER (1988 [1904]) als "Wissenschaftsbetrieb" bezeichnet hat. WEBERs pessimistische Diagnose, dass auch die Wissenschaft den Charakter eines eisernen Gehäuses annehmen könne, in denen Angestellte ihre zugeteilten Aufgaben (mehr oder weniger) pflichtgemäß erfüllen, ist dabei, so meine Befürchtung, auch die qualitativen Methoden zu ereilen. Noch mehr: Im Zuge der Ausweitung des Wissenschaftssystems, seiner Öffnung zur Politik, zur Wirtschaft und zum "Publikum" hin hat sich die Notwendigkeit zur Standardisierung verschärft. Das drückt sich in der Forderung nach Berechenbarkeit sowie Lehr- und Lernbarkeit der qualitativen Methoden aus. Damit ist auch ein gewisser Zwang zur "Verdinglichung" des Wissens verbunden, das in der "Wissensgesellschaft" als Produkt be- und gehandelt wird (KNOBLAUCH 2004). [29]
So problematisch diese Tendenz zur Standardisierung ist, lässt sie sich kaum vermeiden, möchte man die Institutionalisierung der qualitativen Methoden nicht rückgängig machen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die gesamten qualitativen Methoden dieser Tendenz unterworfen sein müssen. Denn während die Bereiche, die "Leistungen" an die Wirtschaft, an die Politik oder an die Öffentlichkeit liefern müssen8), dieser Forderung ebenso stark ausgesetzt sind wie weite Bereiche der Methodenausbildung, muss es ein Anspruch der wissenschaftlichen Forschung sein, ihre Offenheit für wissenschaftliche Kritik zu wahren. Solange ihre paradigmatische Orientierung von der Sozialtheorie geprägt ist und solange sie von einem eigenen paradigmatischen Anspruch im Bereich der Methodologie noch so weit entfernt ist, kann Wissenschaftlichkeit nur gewährleistet sein, wenn sich die qualitative Forschung ihrer Verankerung im theoretischen Rahmen des interpretativen Paradigmas versichert. Es ist auch diese Verankerung, die die interpretative Offenheit ihrer "Wissensprodukte" bewahrt, ihre Subjektivität anerkennt und die Kreativität befördert, die ein Garant auch für die Lebendigkeit der qualitativen Methoden ist. [30]
1) So forschen Angelika POFERL und Reiner KELLER in München sowie Andrea PLODER in Graz derzeit intensiv zur Geschichte der qualitativen Methoden. <zurück>
2) Zur ersten Formulierung des "interpretativen Paradigmas" (im Kontrast zum "normativen") vgl. WILSON (1973 [1970]); einen systematischen Überblick bietet KELLER (2012). <zurück>
3) Auf die häufig übersehene Rolle der Theorie in der Empirie (gerade für nichtpositivistische Ansätze) haben HIRSCHAUER, KALTHOFF und LINDEMANN (2008) aufmerksam gemacht. <zurück>
4) Das Aufkommen des interpretativen Paradigmas in der Soziologie zum Ende der 1960er Jahre hat nicht verhindern können, dass man in der Ethnologie und den Kulturwissenschaften erst mit GEERTZ Arbeiten ab Mitte der 1980er Jahren von einem interpretative turn spricht (BACHMANN-MEDICK 2009, S. 58) – ohne offenbar die "interpretative Wende", die in den 1960er Jahren stattgefunden hat (und an der ebenso Ethnolog/innen wie etwa Dell HYMES oder John GUMPERZ beteiligt waren) zu erwähnen. <zurück>
5) Ich habe die Bedeutung der Subjektivität an anderer Stelle detaillierter ausgeführt (vgl. KNOBLAUCH 2008; vgl. auch MRUCK, ROTH & BREUER 2002 und ROTH, BREUER & MRUCK 2003). <zurück>
6) Hier ist, neben den bekannten Arbeiten von Glaser und Strauss, natürlich auch die Fortentwicklung von Adele CLARKE (2005) zu nennen. <zurück>
7) Ausnahmen bilden die Arbeiten von HIRSCHAUER (2004), CAMIC, GROSS und LAMONT (2011) sowie mit besonderem Blick auf die qualitativen Methoden der Videoanalyse TUMA (2012). <zurück>
8) Vor der Unterscheidung der "mode 2-" von der "mode 1-Wissenschaft hätte man von "angewandter Forschung gesprochen, vgl. KNOBLAUCH (2010, S.273ff.). <zurück>
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Hubert KNOBLAUCH ist Professor für Allgemeine Soziologie an der Technischen Universität Berlin. Seine Forschungsfelder umfassen die Sozialtheorie, die Soziologie des Wissens, der Kommunikation und der Religion, die Thanatosoziologie und die Videografie. Veröffentlichungen im Bereich der qualitativen Methoden sind u.a.: "Video Analysis. Methodology and Methods. Qualitative Audiovisual Data Analysis in Sociology" (KNOBLAUCH et al. 2006, Frankfurt/M.); "Qualitative Religionsforschung" (KNOBLAUCH 2003, Paderborn 2003) sowie "Qualitative Methods in Europe: The Variety of Social Research" (KNOBLAUCH, FLICK & MAEDER 2005, FQS 6[3]).
Kontakt:
Prof. Dr. Hubert Knoblauch
Technische Universität Berlin
Fakultät VI - Planen Bauen Umwelt
Institut für Soziologie
Fachgebiet Allgemeine Soziologie
FH 9-1 Fraunhoferstraße 33-36, 10587 Berlin
Telefon: +49 (0)30 314-22167
E-Mail: Hubert.Knoblauch@tu-berlin.de
URL: http://www.soz.tu-berlin.de/Crew/knoblauch/
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Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 14(3), Art. 12,
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1303128.
Revised: 2/2014