Volume 16, No. 1, Art. 5 – Januar 2015
Das politische Bild im Fokus der sozial- und kulturwissenschaftlichen Methodendiskussion
Marc Dietrich
Review Essay:
Michael Kauppert & Irene Leser (Hrsg.) (2014). Hillarys Hand. Zur politischen Ikonographie der Gegenwart. Bielefeld: Transcript; 278 Seiten; ISBN 978-3-8376-2749-7; 29,99 Euro
Aglaja Przyborski & Günther Haller (Hrsg.) (2014). Das politische Bild. Situation Room: Ein Foto – vier Analysen. Opladen: Budrich; 168 Seiten; ISBN 978-3-8474-0160-5; 14,90 Euro
Zusammenfassung: Ich beschäftige mich in diesem Beitrag im Rahmen einer Doppelrezension mit zwei lesenswerten Anthologien, die das Bild "Situation Room" aus unterschiedlichen disziplinären und methodisch-theoretischen Perspektiven der Bildinterpretation untersuchen. Beide Anthologien gingen aus einer Tagung hervor und widmen sich der Analyse jener enorm wirkungsmächtigen politischen Fotografie, die die Führungselite des Weißen Hauses (angeblich) bei der Verfolgung der Liveübertragung der Tötung BIN LADENs zeigt. Beide Bände verstehen sich zudem als Beitrag zur aktuellen Bildanalysediskussion, die Positionen journalistischer, kunsthistorischer, in erster Linie aber sozial- und kulturwissenschaftlicher Provenienz ins Zentrum stellen. Die Bände werden nicht nur einer kritischen Lektüre unterzogen, sondern ihr durchaus wertvoller Status im Kontext der jüngeren sozial- und kulturwissenschaftlichen Bilddiskussion wird eingeordnet.
Keywords: Bild; Bildinterpretation; Fotografie; Situation Room; Bildhermeneutik; journalistische Analyse; Kontextwissen
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Bilddiskurs
1.2 Eine Tagung: ein Bild – zwei Bände – sechzehn Bildinterpretationen
1.3 Das Bild
1.4 Was lässt sich auf dem Bild sehen?
2. Sozial- und kulturwissenschaftliche Bildzugänge: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
2.1 Das Einzelbild als Teil von Bildserien
2.2 Bilder als Dokumente jenseits der Intentionen
2.3 Bilder als besondere Medien
2.4 Bild und Wissen(sformen)
3. Die Anthologien als Ergebnis und Förderer der Bildkonjunktur
Das Bild ist in der Gegenwartsgesellschaft ein omnipräsentes und vielleicht nie relevanter gewesenes Medium. Darüber sind sich die Beiträge in der von KAUPPERT und LESER herausgegebenen Anthologie "Hillarys Hand. Zur politischen Ikonographie der Gegenwart" und in dem von PRZYBORSKI und HALLER editierten Band "Das Politische Bild. Situation Room: Ein Foto – vier Analysen" einig. Und wer würde dies im Zeitalter der älteren Medien (z.B. Zeitung, TV, Computer) und neueren Kommunikationsformate (soziale Netzwerke, flickr, Blogs etc.) auch ernsthaft bestreiten? Mit W.J.T. MITCHELL, dem Protagonisten des pictorial turn, stellt Irene LESER fest, dass wir gegenwärtig ZeugInnen "einer alles durchdringenden Bildproduktion" seien (S.247). Soweit so gut. Das Bild ist aber mittlerweile auch – und das lässt sich nicht so selbstverständlich behaupten – ein fester Gegenstand theoretischer, methodischer und empirischer Auseinandersetzungen in den Sozial- und Kulturwissenschaften. Noch vor ein paar Jahren konnte Ralf BOHNSACK in seiner Monografie zur qualitativen Bild- und Videointerpretation nicht ganz unberechtigt konstatieren:
"Der methodisch kontrollierte Zugang zum Bild stellt eine der größten Herausforderungen für die gegenwärtige sozialwissenschaftliche Forschung dar. Während im Bereich der Geisteswissenschaften, insbesondere der Philosophie und Kunstgeschichte, wesentliche Vorarbeiten in der Auseinandersetzung mit dem Bild geleistet worden sind, steht die sozialwissenschaftliche Analyse noch ganz am Anfang. [...] Es herrscht weitgehend Übereinstimmung unter den Vertreterinnen und Vertretern qualitativer Sozialforschung, dass – im deutlichen Kontrast zur gesellschaftlichen Bedeutung des Bildes – der Stellenwert, welcher ihm in der Praxis qualitativer Forschung zukommt, gegenüber dem Text ein marginaler ist. Allerdings hat diese Einsicht, welche in den letzten Jahren zunehmend artikuliert worden ist, bisher kaum Konsequenzen gehabt" (2009, S.25) [1]
Diese Negativdiagnose mag angesichts der Vorarbeiten (klassischer) Referenzautoren der aktuellen Debatte wie BARTHES (1989 [1980], 1990 [1964]) und BOURDIEU und BOLTANSKI (2007 [1965]) oder auch von Autoren, die sich sozial- und kulturwissenschaftlich anschlussfähig zu Bildern geäußert haben wie PANOFSKY (z.B. 1964 [1932], 1979 [1955]) und IMDAHL (besonders 1996) etwas zu hart ausgefallen sein.1) In der jüngeren Vergangenheit sind AutorInnen wie Roswita BRECKNER (2003, 2008a, 2008b, 2010, 2013a, 2013b) und Jürgen RAAB (2008, 2012), aber auch Aglaja PRZYBORSKI (2008; siehe auch PRZYBORSKI & SLUNECKO 2011) und Ulrike PILARCZYK (siehe bspw. PILARCZYK & MIETZNER 2005) – allesamt vertreten auch in den Anthologien – zu Wort gekommen. Gerade Roswita BRECKNER konnte sich mit ihrer der Segmentanalyse neben den dokumentarischen Ansätzen der Bildanalyse, wie sie von BOHNSACK und PRZYBORSKI entwickelt werden, etablieren, und auch Jürgen RAAB hat es verstanden, mit seiner visuellen Wissenssoziologie das Bild sozialwissenschaftlich zu erschließen (für einen Überblick siehe auch KNOBLAUCH, BAER, LAURIER, PETTSCHKE & SCHNETTLER 2008). Das Bild hat sich in den letzten zehn Jahren sukzessive in den Sozialwissenschaften integrieren können. Gerade die letzten Jahre waren dabei weniger von einer theoretischen (sozial- und kulturwissenschaftlichen) Erschließung des Bildes geprägt, womit klassische Autoren wie BOURDIEU oder BARTHES noch befasst waren. Stattdessen gibt es eine stärkere Hinwendung zu konkreten Analyseschritten gerade dort, wo sich die AutorInnen stärker Kriterien der qualitativen Sozialforschung verpflichten. Es geht also nicht mehr primär darum, was Bilder aus einer sozial- und kulturwissenschaftlichen Analyse heraus sein könnten, sondern es geht eher um die konkrete Art und Weise des methodischen Zugriffs. Dabei gewinnen Fragen an Priorität, die sich etwa ganz konkret damit beschäftigen, wie viel Raum die formalen Strukturen des Bildes, die herangetragenen Wissensformen und allgemein (Bild-) Kontexte in der Untersuchung einnehmen können oder sollen (zu diesen Diskussionsaspekten komme ich in Abschnitt 2). Es geht zunehmend um die konkreten methodischen Umsetzungen der theoretischen Annahmen. [2]
1.2 Eine Tagung: ein Bild – zwei Bände – sechzehn Bildinterpretationen
Die Anthologien, die beide aus einem vom Forschungskreis Materiale Kulturanalyse und von dem Methodenbüro der Universität Hildesheim organisierten interdisziplinären Workshop zur Bildanalyse hervorgegangen sind, befördern die skizzierte Entwicklung weiter, auch weil hier Bildanalyse in ein so simples wie effektives Konzept eingebunden wird: Alle AutorInnen interpretieren das gleiche Bild (siehe Abbildung 1), auch um Ähnlichkeiten und Unterschiede der Ansätze zu verdeutlichen. Und dies (so viel sei vorausgeschickt) gelingt auch. [3]
Die Versammlung der AutorInnen ist zunächst einschlägig. Zur Etablierung bzw. Fortsetzung eines bereits vereinzelt und diskontinuierlich in den Sozialwissenschaften geführten Bilddiskurses haben sie alle bereits beigetragen: Roswita BRECKNER ist in "Hillarys Hand" ebenso vertreten wie Ulrich OEVERMANNs objektive (Bild-) Hermeneutik oder Jürgen RAABs und Ruth AYASS' jeweils wissenssoziologisch fundierter Zugang zum Bild. Die kulturwissenschaftliche "Abteilung" wird u.a. vertreten durch den Kunsthistoriker Horst BREDEKAMP, die Kunstwissenschaftlerin Susann NEUENFELDT und den Kommunikations- und Medientheoretiker Gerhard SCHWEPPENHÄUSER. [4]
Zu der Anthologie der Wissenssoziologin Aglaja PRZYBORSKI (die sich in den letzten Jahren systematisch mit der dokumentarischen Bildinterpretation auseinandergesetzt hat) und des Journalisten Günther HALLER haben neben beiden die Erziehungswissenschaftlerin Ulrike PILARCZYK und der Psychologe Martin SCHUSTER Bildanalysen beigesteuert. Beide Bände sind in diesem Sinne interdisziplinär komponiert. [5]
Paul SOUZAs Fotografie zeigt am 1. Mai 2011, dem Tag der Tötung Osama BIN LADENs durch US-Militärs, den "Situation Room" des Weißen Hauses, den HALLER als "hoch technisierte Schaltzentrale der amerikanischen Supermacht" bezeichnet (S.26, in PRZYBORSKI und HALLER) und die darin versammelte politische Elite der damaligen US-Regierung.
Abbildung 1: Situation Room [6]
Das Bild ging kurz nach Veröffentlichung seitens des Weißen Hauses via flickr rasant um die Welt und wurde vor allem deshalb bekannt, weil es 1. als "Ersatz" für das Bild der Leiche BIN LADENs kommuniziert wurde und 2. die Tötungshandlung selbst nicht im Bild zu sehen ist. Die (PR-) Fotografie wurde quer durch alle Medien verbreitet und international zum Anlass zahlreicher Deutungen und Spekulationen. Zunächst aber: Alles was die BetrachterInnen sehen, sind PolitikerInnen, GeheimdienstlerInnen und Militärs, die wie gebannt etwas anstarren und auf etwas schauen, was den ZuschauerInnen selbst nicht ersichtlich wird. Das Wesentliche ist hier das Absente. Auch durch den kommentierenden Text seitens der Verantwortlichen2) galt die Fotografie jedoch schnell als Zeugnis einer Momentaufnahme, in der man den Führungsstab (angeführt von Präsident OBAMA und der damaligen Außenministerin CLINTON) dabei beobachten kann, wie dieser seinerseits auf einem Bildschirm der Militäroperation "Neptune's Spear" im Moment der Tötung BIN LADENs "live" beiwohnt. [7]
1.4 Was lässt sich auf dem Bild sehen?
Die Analysen kommen in diesem Zusammenhang zu Ergebnissen, die oft nur wenig mit jenen zu tun haben, die in das kollektive (Bild-) Gedächtnis eingedrungen sind. Michael KAUPPERT macht in "Hillarys Hand" im Rahmen seiner "journalistisch orientierten Kontextanalyse" (S.11) bereits eingangs deutlich, dass die z.T. medieninduzierte Lesart des Bildes als Dokument der beobachteten Ermordung bei genauerer Rekonstruktion kaum haltbar sei: "Die Akteure im Situation Room haben nicht die Erschießung BIN LADENs (oder den toten BIN LADEN), sondern die Sprengung des Hubschraubers durch die Seals kurz vor ihrem Abflug vor Augen gehabt" (S.19). Der Autor zeigt die Spannbreite der Interpretationen von einem Bilddetail, nämlich Hillary's hands, auf, ohne sich an den mitunter waghalsigen Medien-Spekulationen über Geste und Mimik zu beteiligen. Für seine reservierte Haltung gibt es (von ihm nicht genannte) Gründe. für die sich aber Hinweise in Gerhard SCHWEPPENHÄUSERs Beitrag finden: Dieser macht darauf aufmerksam, dass Gesten und Gefühlsausdrücke "alles andere als Universal- und kulturübergreifend" (S.226, in KAUPPERT & LESER) seien. KAUPPERT jedenfalls rekonstruiert "bodenständig" die Zeithorizonte der Operation und stellt zudem fest, dass das Bild seine Rezeptionsqualität v.a. dadurch erhalte, dass die BildakteurInnen etwas sehen, was die BetrachterInnen nicht sehen können. Ulrich OEVERMANN hingegen erkennt in dem Bild gemäß des Titels seines Beitrags und aus Sicht der objektiven Hermeneutik das Zeugnis einer "archaischen Rachelogik eines Hegemons", einen
"[...] Zusammenhang, in dem die nach Genugtuung dürstende Rache des US-amerikanischen Hegemons an einem angeblichen Terroristen, der aber auch ebenso gut als Widerstandskämpfer einer von den USA unterdrückten Kultur gelten könnte, wie selbstverständlich als legitimes Interesse einer Völkergemeinschaft unterstellt wird, die als Wertegemeinschaft von den USA angeführt zu werden von dieser beansprucht wird" (S.53, in KAUPPERT & LESER). [8]
Stärker kulturwissenschaftlich (und in diesem Fall weniger dezidiert politisch ausgerichtet) argumentiert Kunsthistoriker Michael DIERS im Band von KAUPPERT und LESER. Er lokalisiert das Bild in der Tradition historisch gewordener Totenbilder und bildlicher Überlagerungen (etwa durch das Totenbild von Che GUEVARA), die er als konstitutive Momente der Bildproduktion und -rezeption anführt. [9]
Schon dieser kursorische inhaltliche Einblick verdeutlicht, dass das, was auf 278 Seiten (KAUPPERT & LESER) bzw. 168 Seiten (PRZYBORSKI & HALLER) realisiert wird, keine allein der methodischen Selbstvergewisserung unterstellte Werkschau ist, sondern konzeptuell und inhaltlich etwas bietet, was sich Studierende, NachwuchswissenschaftlerInnen sowie avanciertere BildforscherInnen gleichermaßen wünschen könnten: die Interpretation eines Bildes aus verschiedenen theoretischen und methodischen Perspektiven mit dem Ziel, nicht nur eines der global wirkungsmächtigsten politischen Bilder der letzten Jahre zu analysieren, sondern auch einen Überblick über die verschiedenen Zugänge zum Bild innerhalb der aktuellen Fachdiskussion zu bieten. [10]
2. Sozial- und kulturwissenschaftliche Bildzugänge: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Interessant ist, dass die – gerade in Bezug auf Bildanalysen nicht unanfechtbare – konzeptuelle Trennung zwischen Sozial- und Kulturwissenschaft im Band von KAUPPERT und LESER tendenziell ihre Berechtigung hat: Hinsichtlich der Frageorientierung der zitierten AutorInnen und dem Fokus der Analyse sind noch immer Differenzen zwischen beiden Feldern zu erkennen. Dennoch scheinen diese tendenziell zu verwischen. Boris TRAUEs Text zur "Ikonischen Politik" operiert genauso an der Grenze der Disziplinen wie auf der kulturwissenschaftlichen Seite SCHWEPPENHÄUSERs Beitrag zu einer kritischen Bildhermeneutik. Ebenso könnte man Susann NEUENFELDTs Artikel, in dem sie Perspektiven der Visual Studies und Geschlechterforschung auf das konstruierte Bild der Weiblichkeit sowie politische Mythen richtet, in eine zumindest kultursoziologische Kategorie einordnen. Es wird jedenfalls in unterschiedlichem Ausmaß deutlich, dass sich das Bild zu kaum einem Zeitpunkt allein disziplinintern verhandeln lässt. Die Tendenz lautet: keine kulturwissenschaftliche Bildanalyse ohne sozialwissenschaftliche Anleihen, keine sozialwissenschaftliche Bildanalyse ohne kulturwissenschaftliche Anleihen. Solche und weitere Einsichten bilanzierend bietet der methodisch-reflexive Beitrag von Irene LESER dennoch eine gelungene Unterscheidung: Sie konstatiert, dass das Bild disziplinbezogen verschiedene Fragen aufwerfe, "Fragen, die ... das Bild in seiner gesellschaftlichen Bedeutung zu entziffern versuchen" (S.249), werden dabei primär der sozialwissenschaftlichen Analysen zugeschrieben, während die Frage nach dem "visuell-ästhetischen Wert des Bildes" (a.a.O.) eher als Teil der "kunst- und kulturwissenschaftlichen Analysetradition" (a.a.O.) zu sehen seien. [11]
2.1 Das Einzelbild als Teil von Bildserien
Unabhängig vom disziplinären Fokus folgen jedoch fast alle Beiträge in beiden Bänden implizit einer Annahme, die u.a. Burkart FUHS (2006, S.216) vor ein paar Jahren formuliert hat: "Die moderne Bildkultur kennt keine einsamen Bilder, sie lebt von der Bilderflut. [...] Die Bilderserie ist die Regel und nicht die Ausnahme." Die Bilderflut oder -serie wird von den AutorInnen jeweils unterschiedlich modelliert. Während z.B. Jürgen RAAB und Ruth AYASS im Band von KAUPPERT und LESER andere politische Bilder (u.a. von 9/11 und George BUSH) in die Analyse integrieren, verweist etwa Boris TRAUE (ebenfalls in KAUPPERT & LESER) zusätzlich auf weitere (präfigurative) Bilddarstellungen aus Arbeitswelt, Kunst, Internet oder Film (z.B. Kathryn BIGELOWs Drama "Zero Dark Thirty"3)). Wie er, so machen viele der Beiträge in beiden Büchern auch internetbasierte Reaktionen auf das Situation-Room-Bild zum Teil ihrer analytischen Bildserie und zeigen, wie sich (internetnutzende) AkteurInnen das Originalbild aneigneten. So genannte "Meme"4) arbeiten mit ästhetischen Strategien der Persiflage, Kritik oder Popkulturalisierung und eignen das Original kreativ an. Aglaja PRZYBORSKI sieht besondere Qualitäten dieser Aneignungen in deren mitunter entlarvendem Potenzial (vgl. S.132 in PRYZYBORSKI & HALLER). Ersichtlich wird bei der Lektüre beider Bücher, dass Bilder auch jenseits der teilweise methodisch begründeten Isolation in der Analyse Gebilde sind, an die sich verschiedene andere Bildtypen und Texte anlagern, denen wiederum auch analytisch zu begegnen ist – als Instrumente der Kontrastierung, Validierung oder weiteren Erkenntnis befördernden Kontextualisierung. [12]
2.2 Bilder als Dokumente jenseits der Intentionen
Was die sozial- und kulturwissenschaftlichen Beiträge vor allem teilen, ist ihr Interesse an den Bildern als Medien, in denen sich soziokulturelle Sinnzusammenhänge verschiedenartig artikulieren. An den Intentionen der BildproduzentInnen sowie den Entstehungs- und Distributionszusammenhängen der Fotografie haben die journalistisch orientierten Beiträge von HALLER (in PRZYBORSKI & HALLER) und KAUPPERT (in KAUPPERT & LESER) besonderes Interesse. Mit Blick auf bildbasierte soziokulturelle Sinnzusammenhänge lassen sich für die stärker sozial- und kulturwissenschaftlichen Positionen zweifelsohne verschiedene, in der Grundtendenz aber ähnlich orientierte Begriffe finden: Aglaja PRZYBORSKI sucht nach dem "Orientierungsrahmen des Weißen Hauses" (S.107, in PRZYBORSKI & HALLER), Ulrich OEVERMANN nach den objektiven Bedeutungs- und latenten Sinnstrukturen des Bildes, verstanden als "Protokoll der Praxis von Menschen" (S.33, in KAUPPERT & LESER), und Boris TRAUE untersucht das Bild gewissermaßen als Propaganda-Instrument, das sich zwischen "Herrschern und Beherrschten" (S.133, in KAUPPERT & LESER) entfalte, ein Bild, das eingebunden sei in übergeordnete "Praktiken und Techniken der Zurverfügungstellung und Transformation von visuellem (und nicht-visuellem) Wissen" (S.135). Ulrike PILARCZYK interessiert, "was das Foto zeigt, worauf es verweist und wofür das Bild, das es zeigt, steht" (S.68, in PRZYBORSKI & HALLER). Einzig der Psychologe Martin SCHUSTER visiert in seiner hermeneutischen Untersuchung "die Frage nach der Kommunikationsabsicht" an (S.140, in PRZYBORSKI & HALLER) und nimmt damit im Kreis der vornehmlich sozial- und kulturwissenschaftlich orientierten und weniger oder nicht an Intentionen interessierten Ansätze eine Sonderposition ein. [13]
2.3 Bilder als besondere Medien
Was die Ansätze ebenfalls Disziplin übergreifend und weitestgehend teilen, ist die Annahme, dass Bilder methodisch als Medien mit eigenen Gesetzmäßigkeiten und ästhetischen Merkmalen zu behandeln sind, die sich zugangsbezogen von Texten abheben. Auch Gerhard SCHWEPPENHÄUSER – selbst einer semiotischen Analyse nicht generell abgeneigt – bemerkt dazu:
"Mit der Semiotik kann man zwar eine Menge primärer und sekundärer Bildbedeutungen entziffern, doch kein Bild ganz aufschließen. Wenn man die Auffassung vertritt, dass Bilder immer Zeichen sind (und nichts anderes), interessiert man sich eigentlich auch gar nicht dafür, was Bilder sind" (S.228, in KAUPPERT & LESER). [14]
Es sind solche Kommentare, die für eine weitere Diskussion innerhalb des Bilddiskurses fruchtbar erscheinen: Eine Vielzahl der versammelten Beiträge versucht, die Bilder "als solche", d.h. etwa im Rahmen der Planimetrie, der "Konstruktion des Bildes in der Fläche" (BOHNSACK 2009, S. 39) zu untersuchen (z.B. RAAB im Band von KAUPPERT & LESER oder PRZYBORSKI in PRYZBORSKI & HALLER) oder hinsichtlich der Blickrichtungen (BRECKNER in KAUPPERT & LESER). Undiskutiert bleibt dabei – und das kann nicht den Bänden angelastet werden, sondern müsste eventuell in einem größeren diskursiven Zusammenhang erfolgen –, ob dies tatsächlich immer vollumfänglich und unabhängig von der Forschungsfrage obligatorisch ist. Überpointiert: Gibt es in der sozialwissenschaftlichen Bildanalysediskussion Alternativen zur Referenz auf die detailorientierte kunsthistorische Kompositionsanalyse? Gerhard SCHWEPPENHÄUSER bietet in seinen Überlegungen zu einer "Kritischen Theorie des Bildes" (S.232, in KAUPPERT & LESER) jedenfalls eine Untersuchung des politischen Bildes, die auf einer äußerst interessanten Zusammenführung von Semiotik und Phänomenologie basiert. Einzelne Bildelemente sowie die Bildunterschrift werden hier primär auf Basis von BARTHES' Veröffentlichungen zum Bild (1989 [1980], 1990 [1964], 1998 [1957]) auf ihre Denotationen hin analysiert. Den Anknüpfungspunkt zur Phänomenologie sieht SCHWEPPENHÄUSER darin, dass Bilder zur Dekodierung der Wahrnehmung bedürften, sprich einer gewissen Intentionalität (vgl. S.228-230). Bezogen auf das Bild gehe es dann auch darum, "mit technischen Fachbegriffen, mit Genre- oder Stilbegriffen" (S.230), Form und Inhalt zu beschreiben. Mit einer ikonografischen oder ikonologischen Analyse hat dies aber nicht viel gemein: Im Unterschied zu den an PANOFSKY und IMDAHL geschulten Ansätzen (z.B. von PRZYBORSKI in PRYZBORSKI & HALLER und BRECKNER in KAUPPERT & LESER) wird über die Formanalyse nämlich auch anvisiert, was das "punctum" (BARTHES 1989 [1980]), sprich das ganz persönliche Betroffensein, bei der (jeweiligen) Bildbetrachtung ausmache. Durch SCHWEPPENHÄUSERs Beitrag wird eine Gegenposition sichtbar zu momentan dominanten Positionen, die sich stark PANOFSKY und/oder IMDAHL verpflichtet sehen und (im Gegensatz zu dem skizzierten Ansatz) die Bildbedeutung vornehmlich in den formalen Strukturen des Bildes (und kaum in der Rezeptionsqualität) suchen. [15]
Weiterhin ist erkennbar, dass insbesondere die sozialwissenschaftlichen Bild-Ansätze im theoretischen und methodischen Verständnis verschieden stark (Kontext-) Wissensformen zulassen. Ulrich OEVERMANN plädiert in der Anthologie von KAUPPERT und LESER für eine zunächst rein bildimmanente Analyse, die allein mundanes Wissen einsetzt, und er verzichtet (im Gegensatz zu etwa DIERS und AYASS, beide in KAUPPERT & LESER) weitgehend auf die Einbindung z.B. von Personennamen oder Identitäts- und Funktionsmerkmalen der Abgebildeten. Das Gleiche gilt erst recht für darüber hinausgehende Wissensformen, die stärker kontextbezogen sind (zum Beispiel historische Ereignisse oder Beziehungen zwischen den AkteurInnen). Dass diese Grenzziehung zwischen mundanem Wissen und anderen Wissensformen nicht immer trennscharf erfolgen kann, darauf macht Ulrich OEVERMANN selbst aufmerksam und tritt damit dem potenziellen Vorwurf entgegen, dass auch in der bildimmanenten Analyse schnell Wissen zum Einsatz gelange, das nicht nur mundan, sondern auch spezifischerer Natur sei. Hier tun sich auch Fragen nach der Brüchigkeit etablierter Unterscheidungstypen von Wissensformen auf: Wie viel "darf" der Interpret bzw. die Interpretin wann wissen, und in welchem Maße können oder sollen spezielle Wissensbestände unter welchen Bedingungen ausgeschöpft werden; das wäre allerdings eine eigene Anthologie. [16]
Der Psychologe Martin SCHUSTER stellt jedenfalls bereits im ersten Satz fest: "Eine kontextfreie Betrachtung von Bildern ist gar nicht möglich" (S.137, in PRZYBORSKI & HALLER). Die Rezeption sei immer von unbewussten Prozessen geleitet, die Bilder zu Vexierbildern machten (a.a.O.). Unabhängig davon, ob man diese (von SCHUSTER auch in der Verhaltensbiologie als bewiesen gesehene) Einschätzung vollends teilt, scheinen in beiden Bänden jedenfalls die journalistischen Rekonstruktionen des Bildkontexts von HALLER (in PRZYBORSKI & HALLER) und KAUPPERT (in KAUPPERT & LESER) auch für die sozial- und kulturwissenschaftliche Analyse von großer Bedeutung zu sein. Sowohl OEVERMANN (in KAUPPERT & LESER) als auch PRZYBORSKI (in PRZYBORSKI & HALLER) – beide einer zunächst stark bildimmanenten Interpretationsrichtung zuzuordnen – greifen ab einem bestimmten Interpretationslevel auf eben solches Kontextwissen zurück. Das geht auch gar nicht anders im Falle eines politischen Bildes, das eben erst dadurch politisch wird, dass es einen sehr spezifischen Kontext hat. Gerade das Situation-Room-Bild legt ohne Kontextwissen nicht zwangsläufig nahe, dass eine Militäroperation live geschaut wird. Theoretisch denkbar sind auch völlig andere Situationen, z.B. die "Videoübertragung von bisher unbekanntem Filmmaterial über die Beziehung zwischen Bill Clinton und Monica Lewinsky", wie SCHUSTER es etwas überspitzt formuliert (S.138, in PRZYBORSKI & HALLER). In der Bereitstellung wichtiger Kontextdaten und Rahmeninformationen liegt also der wertvolle Beitrag der journalistischen Analyse sowohl für die stark bildimmanent als auch für die früh Zusatzinformationen integrierenden Ansätze. [17]
3. Die Anthologien als Ergebnis und Förderer der Bildkonjunktur
"Hillarys Hand" von KAUPPERT und LESER ist ein konzeptuell und auf die Auswahl der AutorInnen bezogen wohlkomponierter Band. In geringerem Umfang und mit einem stärkeren Fokus auf Wissenssoziologie, Erziehungswissenschaft, Psychologie und Journalismus gilt dies auch für den "Situation-Room"-Band von PRZYBORSKI und HALLER. Ersterer gewährt neben inhaltlich spannenden Analysen einen durchaus aussagekräftigen Einblick in den gegenwärtigen Forschungsstand der Bildanalyse und trägt damit zu einer weiteren Etablierung der fraglos wichtigen Thematik "Bild in der Sozial- und Kulturwissenschaft" bei. Zweiterer eignet sich als Schnelleinstieg in das Thema Analyse des politischen Bildes und wartet insbesondere bei der journalistischen Analyse HALLERs mit einem ungemein gut recherchierten, informationsreichen Beitrag auf, der für interessierte JournalistInnen und auch für PolitikwissenschaftlerInnen jenseits eines dezidierten Interesses an Bildmethoden relevant sein könnte. Dass die Anthologien die Zusammenführung von Bild und Gesellschaft bzw. Bildmethode und Gesellschaftswissenschaften mit einem zur Interpretation geradezu einladenden Bild realisieren und dies im Rahmen einer überzeugenden Konzeption tun, ist ein Pluspunkt, den nur sehr wenige Publikationen im deutschsprachigen Raum für sich reklamieren können. Was man hier bekommt, ist ein beindruckendes Panorama an methodischen Ansätzen und inhaltlichen Einsichten, die eins verdeutlichen: Die Debatte um das Bild innerhalb des (Methoden-) Diskurses steht nicht mehr "noch ganz am Anfang" (BOHNSACK 2009, S.25), sondern ist mittlerweile ein ganzes Stück vorangekommen. Dass Jahrzehnte der methodischen Textdiskussion in wenigen Jahren nicht qualitativ aufzuholen sind, dürfte genauso klar sein wie die Tatsache, dass Bilder aktuell immer stärker in den Mittelpunkt der Diskussion rücken. Das Erscheinen der beiden Anthologien zum Bild ist ein weiteres Dokument der Konjunktur des Bildes in thematischer wie methodischer Hinsicht. Diese Konjunktur besteht auch deshalb – dies wird nach der Lektüre deutlich –, weil hier aktuelle Positionen gewinnbringend in den Dialog mit den KlassikerInnen aus Sozial-, Kultur- und Kunstwissenschaft treten. [18]
Die Frage bleibt dann, wie lange es wohl dauert, bis bewegte Bilder, die beispielsweise Gegenstand einer zu revitalisierenden Filmsoziologie oder einer breiter angelegten Kultursoziologie sein könnten, eine ähnlich starke Zuwendung und Aufmerksamkeit erlangen. Auch hier könnte ein konstanterer und intensiverer Dialog mit KlassikerInnen aus den einschlägigen Disziplinen unter sozial- und kulturwissenschaftlichen Vorzeichen die Konjunktur des (fiktiv konstruierten) Bewegtbildes befördern. Erste, an bestehende Traditionen anknüpfende und zugleich traditionserweiternde Publikationen zu Bildern etwa aus Film und Fernsehen5) sind auch hier – neben dem momentanen Spotlight auf dem "stillen" Bild – unübersehbar. [19]
1) Die zitierten Autoren nutzt BOHNSACK selbst auch als Impulsgeber bzw. Absatzfolie für seine eigene Methode. Das von ihm erwähnte Zitat muss vor diesem Hintergrund und fairerweise als bewusst etwas gröber gehaltene Darstellung des Bilddiskurses eingeordnet werden. <zurück>
2) "President Barack Obama and Vice President Joe Biden, along with members of the national security team, receive an update on the mission against Osama Bin Laden in the Situation Room of the White House." Danach folgt die Aufzählung der ebenfalls im Bild vertretenen Personen, vgl. dazu den Beitrag von HALLER (S.52-53, in PRZYBORSKI & HALLER). <zurück>
3) Die Regisseurin Kathryn BIGELOW brachte mit "Zero Dark Thirty" (2012) einen fiktiven Film in die Kinos, der die tatsächliche Operation "Neptune's Spear", die auf BIN LADEN gerichtete Tötungsaktion, aufbereitet. Der Film erhielt zahlreiche Preise. <zurück>
4) Dazu Boris TRAUE im Band von KAUPPERT und LESER: "Als 'meme' wird gemeinhin ein visueller Topos bezeichnet, der durch die Bearbeitung eines einfachen grafischen oder fotografischen Motivs entsteht. Memes operieren mit Metaphern, Ironie, Humor; sie setzen Montagetechniken ein, um den intendierten Sinn visueller Bedeutungen aus dem Lot zu bringen" (S.146). <zurück>
5) Siehe in der jüngeren Vergangenheit aus einer eher an den Cultural Studies orientierten Perspektive z.B. DENZIN (2002) sowie MAI und WINTER (2006), aus medienwissenschaftlicher und soziologischer Sicht KEPPLER (2006) oder SCHROER (2008). Für eine dezidiert filmsoziologische Betrachtung siehe HEINZE, MOEBIUS und REICHER (2012). <zurück>
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Przyborski Aglaja & Slunecko, Thomas (2011). Learning to think iconically in the human and social sciences: Iconic standards of understanding as a pivotal challenge for method development. Integrative Psychological and Behavioral Science, Online First, http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs12124-011-9159-6 [Zugriff: 4.10.2014].
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Marc DIETRICH ist (soziologisch orientierter) Kulturpsychologe und seit Juni 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMBF-Teilprojekt "Inszenierung von Jugend(lichkeit)". Seine Forschungsschwerpunkte und -interessen liegen in den Bereichen Popkultur und Jugendszenen. Sein Methodeninteresse erstreckt sich von der Grounded-Theory-Methodologie bis zur (Bewegt-) Bild- und Diskursanalyse.
Kontakt:
Dr. Marc Dietrich
Hochschule Magdeburg-Stendal
Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften
Osterburger Str. 25, Haus 2, Raum 1.04.1
39576 Hansestadt Stendal
E-Mail: marc.dietrich(at)hs-magdeburg.de
URL: https://www.hs-magdeburg.de/hochschule/fachbereiche/angewandte-humanwissenschaften/mitarbeiter/marc-dietrich.html
Dietrich, Marc (2015). Review Essay: Das politische Bild im Fokus der sozial- und kulturwissenschaftlichen Methodendiskussion
[19 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16(1), Art. 5,
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs150159.