Volume 8, No. 2, Art. 26 – Mai 2007

Rezension:

Urte Böhm

Semra Çelik (2006). Grenzen und Grenzgänger. Diskursive Positionierungen im Kontext türkischer Einwanderung (EDITION DISS Bd. 12). Münster: UNRAST-Verlag, 282 Seiten, ISBN 3-89771.741-7, € 20,-

Zusammenfassung: Davon ausgehend, dass Diskurse umkämpft sind und sich das Subjekt inmitten dieser Kämpfe um Wahrheit und Macht befindet, fragt die Arbeit von Semra ÇELIK nach den Grenzen und Möglichkeiten diskursiver Positionierungen türkischer MigrantInnen im Kontext nationaler Identitätsdiskurse in der Bundesrepublik Deutschland. In Anlehnung an die FOUCAULTsche Diskurstheorie und die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried JÄGER bemüht sich diese empirisch angelegte Arbeit um eine Verknüpfung von Diskurs und Subjektpositionierung. Es wurden acht Tiefeninterviews mit türkischen MigrantInnen geführt und mit der Kritischen Diskursanalyse auf Selbstbilder hin untersucht, um jeweils herauszufinden, welche diskursiven Angebote im Kontext nationaler Diskurse nutzbar sind, welche beansprucht werden und welche nicht zugänglich sind bzw. verwehrt bleiben. Die als Pilotstudie angelegte Untersuchung arbeitet in der Analyse heraus, dass die Interviewten im ambivalenten Raum von Ermöglichung auf der einen und Begrenzung auf der anderen Seite durchaus die ihnen diskursiv zugeschriebenen Identitäten (re-) produzieren, aber sie sich gleichzeitig auch immer wieder Spielräume – Räume des Hybriden – erschließen, die sich jenseits starrer Bilder und nationaler Diskurse bewegen. Die Studie bietet durch ihre methodische Anlage, in der Kritische Diskursanalyse und Interviews miteinander verknüpft werden, interessante Ansatzpunkte für die Erforschung des Zusammenhangs zwischen Diskurs und Subjektpositionierung. Jedoch wäre eine Vertiefung der Forschung insbesondere im Bereich der Analyse der Diskurse, die in Verbindung mit den Subjektpositionierungen gesetzt werden, sowie der theoretischen Grundlegung des Begriffes der Hybridität der Aussagefähigkeit der Studie zuträglich gewesen.

Keywords: Kritische Diskursanalyse, Tiefeninterview, Diskurs, Subjekt, diskursive Positionierung, türkische MigrantInnen, nationale Identitätsdiskurse, Hybridität

Inhaltsverzeichnis

1. Inhalt

2. Das Subjekt im Diskurs – theoretisch-diskursiver Rahmen

3. Methodisches Vorgehen: Kritische Diskursanalyse und Subjektpositionierungen

4. Ergebnisse: Über das diskursanalytische Suchen und Finden von Hybridität

5. Schlussbetrachtungen

Anmerkung

Literatur

Zur Autorin

Zitation

 

1. Inhalt

Die theoretischen Spuren, die Semra ÇELIK in ihrer Untersuchung verfolgt (Kapitel II), sind zum einen die Diskurstheorie Michel FOUCAULTs und zum anderen Stuart HALLs Überlegungen zur kulturellen Identität. In Auseinandersetzung mit HALLs Verständnis von Ethnizität aus der Sicht der FOUCAULTschen Macht- und Subjekttheorie versucht ÇELIK "eine theoretische Perspektive zu entwickeln, die den Prozess diskursiver Positionierung im Spannungsgefüge diskursiver Determiniertheit und Auswahl erfassen kann" (ÇELIK 2006, S.14). [1]

Ganz im Sinne einer diskursanalytischen Arbeit wird im Kapitel III der diskursive Kontext des untersuchten Feldes aufgespannt – dieser setzt sich zusammen aus nationalen Diskursen im bundesdeutschen und türkischen Diskurskontext sowie dem deutschen Einwanderungsdiskurs über türkische Migration. Dabei ist für dieses Kapitel die Frage leitend, durch welche Strategien und Angebote nationale Identifikation gefördert beziehungsweise unterbunden wird. [2]

Die Frage der methodologisch-analytischen Konzeption klärt ÇELIK in Kapitel IV. In ihrer Arbeit bezieht sie sich weitestgehend auf den Ansatz der Kritischen Diskursanalyse nach JÄGER (1999). Sie begründet diese Entscheidung mit der analytischen Offenheit dieses Ansatzes der qualitativen Sozialforschung. Dabei argumentiert sie, dass der Anspruch, die in den Selbsterzählungen der Interviewten zum Tragen kommenden Regeln, Angebote und Machteffekte nationaler Diskurse herauszuschälen, es nötig mache, "sich diesen ohne ein starres Analyseraster zu nähern" (ÇELIK 2006, S.15). Stattdessen ist sie bestrebt, sich mit einem grundlegenden Handwerkszeug den Spielarten des Diskurses im vorliegenden Material zu nähern und dann im Prozess der Analyse das weitere methodische Vorgehen zu entwickeln, womit sie die Gefahr verringern möchte, verdeckte Machtformen zu übersehen. [3]

Die Ergebnisse der Untersuchung werden in drei Abschnitten präsentiert, wobei die ersten beiden Abschnitte sich mit den Ergebnissen einer ersten synoptischen Analyse (Kapitel VI) befassen und in einem dritten Abschnitt die Strategien und Wege diskursiver Positionierungen der Interviewten in detaillierten Einzelfallanalysen ausgewählter Interviewpassagen differenzierter herausgearbeitet werden (Kapitel VII). Das Ziel der exemplarischen Feinanalysen ist, die "diskursiven Angebote, Elemente und Bilder sowie die im ethnischen Verortungsprozess angewandten sprachlichen Mittel und Argumente eingehender zu betrachten" (ÇELIK, S.15). In einem abschließenden Kapitel werden die Ergebnisse der empirischen Forschung in Bezug zum theoretischen und diskursiven Kontext diskutiert. [4]

Im Folgenden werde ich näher auf die theoretischen Grundannahmen der Arbeit eingehen, um dann im weiteren Verlauf einen genaueren Blick auf das konkrete methodische Vorgehen – die Kritische Diskursanalyse – in dieser Arbeit zu werfen. [5]

Zuvor möchte ich jedoch noch kurz das Augenmerk auf eine der zentralen Kategorien dieser Arbeit, das Konzept der Hybridität, lenken. In ihrer Einleitung verortet Semra ÇELIK ihre Arbeit im Feld der (stets umkämpften) Identitätsdiskurse und der aktuellen Diskussionen um das postmoderne Subjekt, welches sich inmitten von vielfältigen Identitätsangeboten immer wieder neu entwerfen muss und kann. Hybriditätstheorien der Cultural und Postcolonial Studies mit ihrem Fokus auf Differenz und Vermischung (im Gegensatz zu Homogenitäts- und Reinheitsgedanken) bilden den Referenzrahmen dieser Arbeit, ohne dass er jedoch jenseits der Einleitung tiefer gehend ausgeführt wird. Obgleich eines von ÇELIKs Hauptzielen ist, aufzuspüren, inwieweit türkische MigrantInnen Hybridität leben können und damit dieser Begriff in der Arbeit zentral gesetzt wird, unterlässt sie es, einen Begriff von Hybridität weiter zu schärfen. Dabei weist ÇELIK zwar einerseits darauf hin, dass die Idee hybrider Identität einige Schwachpunkte aufweise bzw. derzeit einem Hype "aus den Sphären der Diskursmächtigen" (ÇELIK , S. 11) unterliege, andererseits bezieht sie sich jedoch selbst in solch positiver Weise auf Hybridität, begreift sie diese doch als mögliches Gegenkonzept zu fixierten hegemonialen Identitätsentwürfen im Angesicht nationaler Diskurse. [6]

2. Das Subjekt im Diskurs – theoretisch-diskursiver Rahmen

Zentrale Fragen zur Klärung des theoretischen Rahmens sind "Wie konstituiert sich das Subjekt?" und "Sind dem Subjekt in seiner Entfaltung Grenzen gesetzt?" (ÇELIK, S.17) Deshalb erörtert ÇELIK das Beziehungsnetz von Diskurs, Wissen und Macht, um deren Zusammenwirken im Prozess der Subjektbildung herauszuarbeiten. So geht es ihr um eine genauere Betrachtung der Orte, von denen aus Subjekte im Diskurs sprechen. und der möglichen Positionierungen im Macht- und Wissensnetz, denn so werde es möglich, "das Subjekt-Sein in einer ambivalenten Beziehung zwischen diskursiver Abhängigkeit und Bewegungs- und Artikulationsfreiheit darzustellen" (ÇELIK, S.17). [7]

Den Begriff des Diskurses erarbeitet ÇELIK in Anlehnung an FOUCAULTs Verständnis von Diskurs, welches untrennbar mit Macht verbunden ist. ÇELIK fasst den Diskurs als eine regelhaftige Einheit, "die in einem Netz von Machtverhältnissen Aussagen produziert, transportiert und transformiert, die ein Bewusstsein von Wirklichkeit schaffen" (ÇELIK, S.20). Mit Bezug auf Jürgen LINK und Siegfried JÄGER betont ÇELIK die zeitliche Beständigkeit und Beweglichkeit von Wissen im Diskurs und begreift Diskurse als "Flüsse von sozialen Wissensvorräten durch die Zeit" (JÄGER 1999, S.129, Hervorhebung im Original), "die die Applikationsvorgaben für die Gestaltung der gesellschaftlichen Wirklichkeit enthalten" (JÄGER 1999, S.158). Somit wird der Diskurs als gesellschaftsstrukturierend und Wirklichkeiten werden als Effekte von Diskursen verstanden. [8]

Interessant für eine empirische Arbeit, die in der Art und Weise diskursanalytisch angelegt ist wie die vorliegende, ist insbesondere die Frage, welche Rolle dem Subjekt im Diskurs zugestanden wird, weshalb ich in den folgenden Ausführungen tiefer auf diesen Aspekt in ÇELIKs Arbeit eingehen möchte. [9]

Die Debatte in der FOUCAULT-Rezeption über die Frage nach dem Status des Subjekts in der Diskursforschung aufgreifend, kommt ÇELIK zu dem Schluss, dass FOUCAULT zwar die Perspektive weg von der Idee eines autonomen Subjekts verlagern wollte, nicht jedoch das Subjekt an sich leugnete. So gehe es darum, die "Konstitution des Subjekts in seinem soziohistorischen Umfeld, das heißt im Zusammenspiel von Diskurs und Macht zu begreifen" (ÇELIK, S.25). ÇELIK beleuchtet die Beziehung von Wissen, Macht und Subjekt aus zwei Blickrichtungen: zum einen wird die Wirkung von Macht und Wissen auf den Subjektwerdungsprozess betrachtet, zum anderen werden die diskursiven Machtverhältnisse "im Hinblick auf ihre Wirkungen auf die Handlungs- und Deutungsvorgaben für das Subjekt" (ÇELIK, S.25) befragt. Außerhalb des Diskurses gibt es keine Subjektivität. Hier kommt die Frage nach den Abhängigkeiten bzw. den Wahlmöglichkeiten der Subjekte zur Sprache, die ja eine der Leitfragen in ÇELIKs Arbeit ist. [10]

Die Autorin betont, dass es eine reziproke Beziehung des Subjektes zum Diskurs gebe: zum einen sind Subjekte "Träger" und MitproduzentInnen von Diskursen, zum anderen konstituiert sich das Subjekt überhaupt erst durch Diskurse. Subjekte eignen sich vorhandenes diskursives Wissen an und verinnerlichen es zum Teil. Insofern das spezifische Wissen des Diskurses immer auch mit Macht verbunden ist, steht auch das Subjekt in einer jeweils spezifischen Beziehung zur Macht, weil über Wahrheitsdiskurse Handlungsvorgaben für Individuen geschaffen werden. So argumentiert ÇELIK, dass die Verinnerlichung bestimmten diskursiven Wissens als wahr sich immer auch auf die subjektive Wahrnehmung und damit wiederum auf das Handeln der Subjekte auswirke, was bedeute, "dass Subjekte als Träger von diskursivem Wissen in ihrem Handeln zur Gestaltung gesellschaftlicher Wirklichkeiten beitragen" (ÇELIK, S.26). Fraglich ist jedoch, in welchem Maße das Subjekt den Diskurs formen bzw. steuern kann, bzw. andererseits, in welchem Maße es ihm unterworfen und nur Effekt des Diskurses ist. Obgleich ÇELIK das Subjekt als abhängig ansieht in seiner Rolle als Träger und Mitproduzent des Diskurses, argumentiert sie, dass die Macht der Diskurse über die Subjekte nicht absolut sei, da "Subjekte innerhalb gegebener Diskurskonstellationen die Möglichkeiten besitzen, gegenhegemoniale Positionen einzunehmen oder diese zu schaffen" (ÇELIK, S.27). So gebe es innerhalb der vorfindlichen Diskurskonstellation – dem "diskursiven Gewimmel" – Orte, die das Aufkommen von Widerstand möglich machen bzw. es zulassen. Indem Subjekte solche "gegenhegemonialen Punkte" besetzen, spinne sich das Netz von Wahrheit, Macht, Gegenmacht und Diskurs stets weiter. In welchem Maße das Subjekt über Wahlmöglichkeiten verfügt bzw. Begrenzung im Subjektwerdungsprozess erfährt, hängt laut ÇELIK insbesondere von zwei Faktoren ab: den Zugangsbedingungen zum Diskurs und der Angebotsstruktur des Diskurses. Sie macht deutlich, dass dabei kein Anspruch auf Vollständigkeit gestellt werden könne, da jede Diskurskonstellation immer mehrere Diskurse umfasse, die unterschiedliche Deutungsangebote für Subjekte beinhalten können, jedoch miteinander verschränkt sind und immer in Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Machtverhältnissen stehen. In Anlehnung an LINK arbeitet ÇELIK an dieser Stelle mit dem Begriff des "Interdiskurses", um das System von Elementen, welches zwischen mehreren Diskursen wirkt zu fassen (vgl. ÇELIK, S.29). Als zentrales Element des Interdiskurses wird das "Sysykoll" (das System synchroner Kollektivsymbole nach LINK) bzw. das "Kollektivsymbol" benannt, wobei hier der enge Zusammenhang zwischen Kollektivsymbolik und Subjektbildung von großem Interesse ist. Mit Bezug auf LINK argumentiert ÇELIK, dass Kollektivsymbole mit ihrer sinnstiftenden Funktion verschiedene Wissens- und Handlungsanweisungen für das Subjekt im Subjektwerdungsprozess bereithalten, durch die es gewissermaßen hindurchgeschleust würde. Hier kommt ÇELIK auf eine ihrer zentralen Annahmen zu sprechen, nämlich dass Subjektivität nicht als fix und determiniert zu sehen sei, es keinen "Identitätskern" (ÇELIK, S.33) gebe, sondern es sich hier vielmehr um einen Prozess handele, Subjekt-Sein also gewissermaßen immer gleichzeitig Subjekt-Werden – und damit ein Prozess der ständigen Positionierung – ist. [11]

Somit bietet der Diskurs dem Subjekt ein Feld mit vielen Orten, von denen es aus sprechen und handeln kann, von und in denen es sich positionieren kann. Und hier sind wir bei einem der zentralen Begriffe in ÇELIKs Arbeit angekommen: dem Begriff der "diskursiven Positionierung", der darauf hinweist, dass Verstehen, Sprechen und Handeln stets aus einem spezifischen diskursiven Kontext heraus entsteht. Wiederum in Anlehnung an LINK bestimmt ÇELIK die diskursive Position als Wertungsposition von Kollektivsymbolen und ihren Inhalten, die mehreren Subjekten offen stehen und angenommen oder auch abgelehnt werden können (vgl. ÇELIK, S.35), wobei nicht der Charakter einer Person, sondern ihre sprachliche, diskursive Sozialisation darüber entscheide, ob eine diskursive Position dem Subjekt offen stehe oder nicht. Im Sinne der Orte des Sprechens, die möglich sind, können also die strukturellen Gegebenheiten bestimmt werden. Mit Margret JÄGER ergänzt ÇELIK diesen Begriff um das Konzept der "Diskursposition", mit dem bestimmte Faktoren wie Geschlecht, Alter, Beruf, nationale oder religiöse Zugehörigkeitskontexte und Art des Medienkonsums als zentrale Momente bestimmt werden, die bei der Determinierung der Orte im Diskurs teilhaben. Diskurspositionen einer Person sind weder statisch noch zwangsläufig kohärent, sondern es gebe hier Raum für Veränderungen und auch Widersprüchlichkeiten. ÇELIK argumentiert in ihrer Arbeit, dass das Nachzeichnen der Diskursposition eines Subjektes Auskunft über die Summe der diskursiven Positionierungen – also über das Sagbare – dieser Person im Kontext der biographischen Lebenslagen und Wissenszusammenhänge gebe: "Mit der Bestimmung der 'Diskursposition' als einen Ort, der mehrere Orte umfasst, wird der Differenz des Subjekt-Seins Rechnung getragen" (ÇELIK, S.37). Subjekt-Sein wird von ÇELIK also als ein Akt diskursiver Positionierung verstanden. [12]

Insbesondere zwei Faktoren spielen laut ÇELIK eine große Rolle bei der Frage der diskursiven Partizipationsmöglichkeit eines Subjektes: das Sagbarkeitsfeld (also das überhaupt zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt verfügbare Wissen) und die diskursiven Zugangsmöglichkeiten. ÇELIK stellt in diesem Zusammenhang (S.39) nochmals die Frage nach den individuellen Handlungsmöglichkeiten im Prozess der Subjektbildung und beantwortet sie insofern mit FOUCAULT, als sie zusammenfassend argumentiert, dass Subjekte zwar Effekte von Diskursen, jedoch die Individuen in diesem Prozess keinesfalls willenlose Hüllen seien, d.h. es gebe immer Spielräume für Veränderung und Freiheiten im Diskurs-Macht-Subjekt-Komplex. Das Wie und das Wieviel ist dann eine Frage, die ÇELIK im empirischen Teil ihrer Arbeit zu klären versucht. [13]

ÇELIK bezieht in ihre Überlegungen zum Subjekt auch ein, dass das Subjekt im Treiben zwischen diskursiven Angeboten nicht alleine sei, sondern stets auch auf andere Subjekte stieße und somit auch immer ein Angebot sozialer Zugehörigkeiten gemacht würde. So argumentiert sie, dass es notwendig sei, im Feld der diskursiven Positionierung immer auch Aspekte sozialer Zugehörigkeit einzubeziehen, wobei sie hier eine Verbindungslinie zu Stuart HALLs Konzept der "kulturellen Identität" (HALL 1994) legt, der kulturelle Identität als Prozess des Werdens und des Seins beschreibt und damit auf die Prozesshaftigkeit eben jener kulturellen Identität hindeutet und gleichzeitig kulturelle Identitäten als Erzählungen von Diskursen im Rahmen ihrer machtvollen Wahrheitsvorgaben begreift, also letztendlich, wie ÇELIK herausarbeitet, als diskursive Positionierung. Zentral für ÇELIKs Arbeit ist an dieser Stelle, dass "in einem spezifischen historischen Kontext zwar mehrere Personen an denselben Diskursen teilhaben, die diskursiven Angebote sich jedoch nicht gleichermaßen auf die Individuen auswirken" (ÇELIK, S.43). Eine solche Konzeption von Identität beinhalte, dass es Raum für Individualität und Differenz gebe, ohne dabei jedoch gemeinsame Erfahrungskontexte auszublenden. Mit dem Blick auf dieses Wechselspiel zwischen Differenz und Gemeinsamkeit gelingt ÇELIK der Brückenschlag zu der Frage der Grenzen und Freiheiten der Subjekte im Diskurs. Weil nicht alle Orte im Diskurs allen Individuen offenstehen, seien – so ÇELIK – auch die Orte, von denen aus ein Subjekt sich selbst erzählen kann, begrenzt. Dies wirft jedoch eine neue Frage auf, nämlich inwiefern Positionierungen aufgrund von Selbst- oder auch Fremdzuschreibungen stattfinden. Die Dominanzkultur mit ihren Wissensangeboten wirke in die Lebenspraxis der Subjekte hinein, und je nach dem Grad der Zugehörigkeit zur Dominanzkultur variieren wiederum die Möglichkeiten der Selbst- und Fremdverortung. Die kulturelle Identität einer Person bilde sich demnach im Spannungsverhältnis aus der Summe der selbst- und fremdbestimmten diskursiven Positionierungen. So bezieht ÇELIK dann auch die Wirkung der Selbst- und Fremdzuschreibungen im Prozess diskursiver Positionierung türkischer MigrantInnen im Kontext nationaler und kultureller Diskurse in ihre empirische Analyse ein. [14]

3. Methodisches Vorgehen: Kritische Diskursanalyse und Subjektpositionierungen

Auf die Suche nach Hybridität in den diskursiven Positionierungen türkischer MigrantInnen begibt sich ÇELIK mithilfe der Kritischen Diskursanalyse im Anschluss an Siegfried JÄGER. In ihrem 4. Kapitel legt ÇELIK das begriffliche Handwerkszeug für die empirische Analyse zurecht. Obgleich sie in ihren theoretischen Grundannahmen weitestgehend den Überlegungen von LINK zum Kollektivsymbol, Sysykoll und dem Interdiskurs folgt, bezieht sie sich im Folgenden vorrangig auf die von JÄGER erarbeiteten Strukturierungselemente des Diskurses. Um den Analyserahmen ihrer Arbeit einzuschränken, bestimmt ÇELIK als zentrale begriffliche Instrumentarien ihrer Arbeit in Anschluss an JÄGER die folgenden: Diskursstrang, Diskursfragment, Diskursverschränkung, diskursive Ebene, diskursive Position und Diskursposition. Ihr Ziel ist es, das Zusammenspiel von diskursiven Wahlmöglichkeiten und nationalen Zugehörigkeitsangeboten auszuloten, wofür auf der diskursiven Ebene des Alltags Diskursfragmente aus den Diskurssträngen Einwanderung und nationale Identität erfasst werden sollen. ÇELIK unternimmt also in ihrer Arbeit genau genommen eine Diskursfragmentanalyse, wobei sie ihr Augenmerk insbesondere auf Ein- und Ausschließungseffekte zu legen versucht, die sich aufgrund von Diskursstrangverschränkungen ergeben können. Doch wie sieht das konkrete Vorgehen ÇELIKs aus? [15]

Grundlage der empirischen Analyse sind biographische Selbstbeschreibungen sowie thematische Stellungnahmen türkischer MigrantInnen. ÇELIK verortet ihr Forschungsinteresse "Positionierungsmöglichkeiten türkischer Migrantinnen und Migranten im Kontext nationaler Diskurse" an der Schnittstelle zwischen dem Einwanderungsdiskurs und dem Diskurs nationaler Zugehörigkeit. Diese erarbeitet sie in der Arbeit (Kapitel III) aus der Sekundärliteratur. Hier wird also keine primär diskursanalytische Arbeit getätigt. Die Ausführungen zu nationalen Diskursen dienen dazu, den diskursiven Kontext aufzuspannen. Der Schwerpunkt der tatsächlichen diskursanalytischen Analyse liegt ausschließlich bei der Beschäftigung mit den Interviews türkischer MigrantInnen, wobei in der Analyse jedoch immer wieder ein Rückbezug auf die Vorüberlegungen zum Einwanderungsdiskurs und zu nationalen Diskursen getätigt wird. Aus diesem Grund werde ich im Folgenden meinen Blick vorrangig auf die Frage der empirischen Ausgestaltung und Umsetzung der Arbeit lenken und den Abschnitt zum nationalen Diskurs weitestgehend ausblenden. [16]

ÇELIK weist darauf hin, dass sie keinen Anspruch auf Repräsentativität erhebt, sondern ihre Forschung vielmehr als Pilotstudie betrachtet, um so erste Thesen in Hinblick auf die Forschungsfrage zu formulieren und damit einen Beitrag dazu zu leisten, das "Gewimmel der Diskurse" mit Blick auf die diskursive Positionierung türkischer MigrantInnen etwas zu ordnen. Es bleibt zu klären, ob sie nicht vielleicht doch etwas mehr zu leisten vermag als bloß erste Thesen zu formulieren. [17]

Doch zunächst einmal weiter zur Vorgehensweise: Die Auswahl der Interviewten wurde anhand folgender soziologischer Kategorien getroffen (vgl. ÇELIK, S.90ff.): Sozialisationsort, Geschlecht und soziale Lage. So wurden letztendlich in der Bundesrepublik geborene und aufgewachsene türkische MigrantInnen befragt, deren beide Elternteile in die Bundesrepublik immigriert sein mussten. ÇELIK erwartet in dieser Konstellation durch die elterliche Migrationserfahrung eine größere Wahrscheinlichkeit des Auffindens von Hybridität. Das Alter der Interviewten wurde nicht näher eingegrenzt, jedoch wurde auf eine ausgewogene Auswahl von männlichen und weiblichen Interviewten geachtet, um mögliche geschlechtsspezifische Begründungen bei der Wahl für oder gegen eine diskursive Positionierung ausmachen zu können. Die soziale Lage wurde mit einbezogen, da etwa der Bildungshintergrund oder der ausgeübte Beruf durchaus das einem Subjekt zur Verfügung stehende Diskursfeld mitbestimmen. Letztendlich wurden acht Personen interviewt: zwei berufstätige Frauen, zwei Schülerinnen, zwei berufstätige Männer, zwei Schüler. Es stellt sich die Frage, ob es in Anbetracht der vergleichsweise geringen Anzahl von Interviews sinnvoll und methodisch möglich ist, eine derartig feine Ausdifferenzierung vorzunehmen. So lassen sich etwa geschlechtsspezifische Begründungen auf dieser Datenbasis nicht treffsicher ausmachen. [18]

Die Interviews wurden in Form von leitfadengestützten Tiefeninterviews geführt, wobei "die Interviewten dazu animiert wurden, frei zu erzählen, um die teilweise nicht bewusst verwendeten sprachlichen Tricks und Strategien innerhalb des Gespräches offen zu legen" (ÇELIK, S.92f.). Folgende Themenblöcke wurden in den Interviews angesprochen: Familie, Erziehung, Zukunft, Religion, Migrationsgeschichte, Fußballweltmeisterschaft, Geschlechterverhältnisse, Partnerschaften, Kontakte, Kultur, Heimat. Teilweise wurden Redeimpulse in Form von fiktiven Geschichten in die Interviews eingestreut. Mithilfe eines Kurzfragebogens zu Beginn des Gespräches wurden die Sozialdaten ermittelt sowie der Medienkonsum. Den Interviewten wurde Anonymität zugesichert. [19]

Die meisten Interviews (mit einer Dauer von 80-100 Minuten) bestanden aus zwei Gesprächen, wobei ein Zweittermin stattfand, falls im Erstgespräch nicht alle Themen angesprochen wurden. Zunächst wurde das Material einer Makroanalyse auf zwei Ebenen unterzogen: a) Feststellung der Interviewsituation und b) Materialaufbereitung. In einem weiteren Schritt wurde das Material zunächst im Rahmen einer synoptischen Analyse bearbeitet mit dem Ziel, Schwerpunktsetzungen strategischer und inhaltlicher Form, die im Prozess der nationalen Verortung türkischer MigrantInnen zum Tragen kommen, herauszuarbeiten und in Form einer Typologie anzuordnen. Dabei wurde die synoptische Analyse durch zwei Fragen strukturiert:

Nach der Anfertigung der Typologie der angewandten Strukturen und wahrgenommenen ethnisch-nationalen Zugehörigkeiten wurden vier exemplarische Feinanalysen durchgeführt und vorgestellt. So sollen über detaillierte Einzelbetrachtungen verschiedene Facetten ethnischer Verortungen mitsamt ihren Effekten und Elementen vertiefend herausgeschält und präzisiert werden. Ihre Entscheidung, nicht den gesamten Materialkorpus einer Feinanalyse zu unterziehen, begründet ÇELIK zum einen mit einer nötigen Forschungspragmatik, zum anderen argumentiert sie, dass alle dem Erkenntnisinteresse dieser Arbeit zuträglichen Aussagen in der Untersuchung durch die synoptische Analyse Berücksichtigung fanden. Die Feinanalyse konzentrierte sich gemäß dem Erkenntnisinteresse der Arbeit auf folgende Gesichtspunkte (vgl. ÇELIK, S.97): a) Sichtbarmachung ethnisch-nationaler Vorgaben auf der Ebene des Alltags, b) Erfassen eventuell wahrgenommener Spielräume und Grenzüberschreitungen und c) In Beziehung setzen des Positionierungsprozesses mit diskursiven Verstrickungen und biographischen Erfahrungen. Im Vordergrund bei der Feinanalyse steht also, "den Umgang mit und die Relevanz von diskursiven Grenzen, Regeln und Angeboten ethnisch-nationaler Zugehörigkeit im Positionierungsprozess einer Person zu erarbeiten" (ÇELIK, S.98). Die Diskursfragmentanalyse der vier Interviews wurde anhand eines Bündels von heuristischen Fragen vorgenommen, die den Analyseprozess zu leiten halfen. Folgende Elemente wurden dabei einbezogen: Anspielungen, Kollektivsymbole, Perspektiveinnahmen und Argumentationsstrategien. Gestützt durch dieses analytische Gerüst, durch welches das Zusammenspiel von diskursiven Wissensangeboten, Diskurspositionen, diskursiven Grenzen und Subjektverortungen angesehen wurde, sollte sichtbar gemacht werden, ob und wie die Interviewten den nationalen Diskurs reproduzierten oder aber möglicherweise gegen seine Logik verstießen und Grenzen überschritten. [21]

4. Ergebnisse: Über das diskursanalytische Suchen und Finden von Hybridität

ÇELIK bietet in ihrem Buch zunächst in Form von kurzen Inhaltsangaben einen kurzen Überblick über alle acht Interviews, bevor sie die Ergebnisse der synoptischen Analyse und daran anschließend der Feinanalyse präsentiert. [22]

Im Rahmen der synoptischen Analyse erarbeitete sie 2 Typologien, zum einen zu den Wegen, zum anderen zu den Stationen diskursiver Positionierungen. Folgende Wege diskursiver Positionierung fanden sich im Ethnisierungsprozess türkischer MigrantInnen (vgl. ÇELIK, S.111ff.):

Als zentrales Ergebnis der synoptischen Analyse mit Augenmerk auf die Wege diskursiver Positionierung stellt ÇELIK heraus, dass die Interviewten, um ihrem Zugehörigkeitsverständnis Ausdruck zu verleihen, oftmals auf den Hauptwegen des nationalen Identitätsdiskurses bleiben. Insbesondere die Strategien der Homogenisierung und der externen Abgrenzung spielten eine bedeutende Rolle. Die Interviewten verblieben weitestgehend in der Logik des "Wir" vs. "Die" und verwiesen fast durchgängig auf Grenzen, die dazu dienten auszuschließen oder auch die eigene Andersartigkeit zu begründen. Allerdings lassen sich auch Aussagen finden, die dieser Logik widersprechen, wo zwischen verschiedenen Identitätsangeboten "geswitcht" wird oder zwei scheinbar unvereinbare Diskursangebote gleichzeitig verwendet werden. ÇELIK bewertet diese unter dem Titel "Hybridisierungsstrategien" gefassten Wege diskursiver Positionierung als Möglichkeiten der Interviewten, "über die dominanten Angebote hinaus Wege [zu] finden, dominante Strukturen zu durchbrechen und Grenzen zu überschreiten" (ÇELIK, S.123). [24]

Der zweite Teil der Kurz-Typologie umfasst die Stationen diskursiver Positionierungen:

Zusammenfassend zeigt die Autorin, dass im ethnischen Verortungsprozess der Interviewten hauptsächlich dominante diskursive Strategien und Angebote zum Tragen kommen. Jedoch gibt es durchaus Momente, in denen Strategien und Stationen verwendet werden, die ÇELIK mit den Begriffen "gegendiskursiv" und "hybrid" belegt (vgl. ÇELIK, S.130). [26]

In den vertiefenden Feinanalysen befasst sich die ÇELIK mit der Frage, wie es zu den grenzüberschreitenden bzw. diskurstreuen Positionierungen komme und wie das Verhältnis zwischen biographischen Erfahrungen und diskursiven Verstrickungen sei. In der Präsentation der Feinanalysen folgt ÇELIK weitestgehend der in der synoptischen Analyse erarbeiteten Typologie der vier Angebotstypen. Es gibt jedoch am Ende jeder Feinanalyse einen Abschnitt mit dem Titel "ausgelassene Ethnisierungsangebote", worunter thematische Sequenzen zusammengetragen sind, die eigentlich im Kontext des Einwanderungsdiskurses und der Diskurse um nationale Zugehörigkeit ethnisch-national zu konnotieren sein müssten, jedoch gerade durch das Fehlen solch einer Konnotation auffallen. Hier werden nationale Diskurse in Bezug zu anderen möglicherweise relevanten Diskursen gesetzt. In der Feinanalyse nimmt ÇELIK immer wieder Rekurs auf den von ihr im Rahmen der Sekundärliteraturarbeit (Kapitel III) aufgespannten diskursiven Rahmen zu(r Entstehungsgeschichte von) nationalen Diskursen in Deutschland und der Türkei sowie auf den Einwanderungsdiskurs in Deutschland, deren wesentliche Strategien Homogenisierung und Grenzziehung entlang von Konstruktionen des "Eigenen" und des "Anderen" seien. So bindet sie ihre Ergebnisse der Analyse stets zurück an diesen Hintergrund, um hervorzuheben, wo Interviewte sich an dominantes diskursives Wissen angelehnt oder sich jenseits oder auch gegen dieses positioniert hatten. [27]

Im weiteren Verlauf werde ich nur kurz zusammenfassend auf die Ergebnisse der Feinanalyse (vgl. Kapitel VII) eingehen, da hier das Augenmerk hauptsächlich auf die Frage der diskursanalytischen Vorgehensweise gelenkt werden soll. Im Rahmen der synoptischen Analyse hat ÇELIK wie oben ausgeführt zunächst einen allgemeinen Überblick über die gemeinsam gegangenen Wege und die gemeinsamen diskursiven Positionen gegeben. Anhand welcher Bilder und Argumente die jeweiligen Interviewten ihre eigene Positionierung begründen, sei abhängig von ihrer eigenen biographischen und diskursiven Verstrickung. Der Diskursposition schreibt ÇELIK dabei eine wichtige Rolle zu. [28]

Als Ergebnis fasst ÇELIK zusammen, dass die Wahl der Interviewten, in welchen thematischen Einheiten sie sich in welcher Weise ethnisch erzählen, in starkem Maße von ihrer Diskursposition abhängig sei. Die individuelle Biographie stelle eine wichtige Quelle dar bei dem Entwurf der ethnischen Erzählungen. Insbesondere in den unterschiedlichen Begründungsstrategien zeige sich das Zusammenspiel diskursiver und biographischer Verflechtungen. Alle Interviewten positionierten sich als ethnisch türkisch, die Wege dorthin zu kommen seien jedoch in jedem Fall anders gelagert. Darüber hinaus zeigen die vier feinanalytisch bearbeiteten Interviews ein deutliches Gefälle in Bezug auf die Intensität ethnischer Positionierung. Die Interviewten griffen in ihren Erzählungen auf verschiedene diskursive Argumente und Bilder zurück, wobei es sich sowohl um Selbst- als auch um Fremdbilder handeln könne. Teilweise würden die Fremdbilder im Positionierungsprozess in die Selbstbilder integriert. Durch die Differenzierung von Selbst- und Fremdbildern hat ÇELIK einen entscheidenden Aspekt der empirischen Analyse berücksichtigt, nämlich das Verhältnis von Macht und Zuschreibung. So argumentiert sie, dass die Wirkmacht, die Fremdzuschreibungen im Ethnisierungsprozess haben, direkt mit der diskursiven Machtposition des Subjekts zusammenhängen. Die türkischen MigrantInnen seien Mitglieder der bundesdeutschen Gesellschaft und bewegen sich damit in deren Diskurslandschaft, nehmen auf verschiedenen Diskursebenen verschiedene Bilder und Ereignisse wahr und beteiligen sich an diskursiven Debatten. Damit erweise sich, wie die Analyse zeigt, der deutsche Einwanderungsdiskurs als wichtiger Pool ethnischer Zugehörigkeitsbilder, die zumeist in sich ambivalent seien. Die Funktion des Einwanderungsdiskurses in diesem Feld liege vorrangig darin, Gegenidentifikationspunkte anzubieten. Dienen die im Einwanderungsdiskurs produzierten ethnisierenden und ausgrenzenden, abwertenden Bilder auf der Seite der Deutschen zur Schärfung der Konturen des deutschen "Wir" im Gegensatz zum migrantischen "Die", so verliere diese Grenze für türkische MigrantInnen schnell an Trennschärfe. Die als Gegenidentifikationsangebote fungierenden diskursiven Bilder zur türkischen Kultur hielten Angebote "des Eigenen" bereit. So ließen türkische MigrantInnen, wie die Analyse in ÇELIKs Arbeit gezeigt hat, "dominante diskursive Bilder aus dem Einwanderungsdiskurs über TürkInnen in ihre Vorstellungen des Türkisch-Seins einfließen" (ÇELIK, S.260). Der Einwanderungsdiskurs habe also große Tragweite, was auch daran deutlich würde, dass sich die Interviewten selbst als "Andere" bzw. "Nicht-Zugehörige" verorten. In Hinsicht auf das Zusammenspiel von Definitionsmacht und diskursiver Positionierung vertiefen die Feinanalysen verschiedene Wege, auf Fremdbilder zu reagieren. An den meisten Stellen würde jedoch die argumentative Logik des Einwanderungsdiskurses reproduziert, was laut ÇELIK daran liege, dass die Interviewten sich in der bundesdeutschen Diskurslandschaft bewegen und auf verschiedene Weise in den Einwanderungsdiskurs verstrickt seien. Die meisten Ergebnisse der Feinanalyse verlaufen um die Begriffe "des Eigenen" und "des Anderen" sowie um Zugehörigkeit bzw. Nicht-Zugehörigkeit, also entlang des binären Schemas im nationalen Diskurs. Die Position des Türken/der Türkin stelle die zentrale Position dar, aus der heraus die Interviewten ihr ethnisches Verständnis aushandeln. Diese ausgeprägten Gemeinsamkeiten in den Ergebnissen der Analyse heben deutlich die Wirkmacht diskursiver Identifikations- und Grenzmechanismen im Ethnisierungsprozess hervor. ÇELIK weist jedoch darauf hin, dass es verkürzt wäre, diese Wirkmacht als einziges Ergebnis der empirischen Analysen in den Blick zu rücken, da immer wieder auch Grenzüberschreitungen vorkommen. So macht ÇELIK deutlich, dass alle Interviewten sich "in ihren ethnischen Erzählungen zum Teil mühelos zwischen unterschiedlichen Zugehörigkeitskontexten" (ÇELIK, S.263) bewegen. Je nach thematischem Kontext ändern die Interviewten ihren argumentativen Standpunkt und mit diesem das Verständnis ihrer Selbst, so begeben sie sich auf "Wanderungen zwischen verschiedenen diskursiven Positionen und ethnischen Zugehörigkeitsangeboten" (ÇELIK, S.264) und (er-) finden identitäre Zwischenräume. ÇELIK beurteilt dies als Überschreiten diskursiver Grenzen, da sich die Interviewten weigern, sich eindeutig zu positionieren. Für ÇELIK liegt die Besonderheit der Positionierungen dazwischen (also der hybriden Positionierungen) darin, "wie unauffällig und selbstverständlich sie vollzogen (ÇELIK, S.264) würden. Der Autorin zufolge wechseln die interviewten MigrantInnen zwischen verschiedenen Zugehörigkeitskontexten, ohne sich dabei am Wechsel zu stören. ÇELIK interpretiert diese ständigen und angeblich so unproblematisch vorgenommenen Wechsel als Zeichen dafür, dass sich die Interviewten durchgängig in einem Zustand des Übergangs befänden – mal mehr, mal weniger auffällig, mal unauffällig und demonstrativ. In jedem Fall würden auf diese Weise – durch die Belegung einer Position des dazwischen – so ÇELIK, die dualen Strukturen nationaler Identität unterlaufen. Sie seien Reaktionen auf den binären Code und zugleich dessen Produkt. Obgleich in der Arbeit mehr Grenzen als Grenzüberschreitungen herausgearbeitet wurden, wird deutlich, so ÇELIK, dass "Positionierungen dazwischen zu einem gängigen Phänomen unserer Zeit werden" (ÇELIK, S.270) und die überkommenen Vorstellungen essenzieller Identitäten nicht mehr zu den Lebensbedingungen im Kontext von Migration und Internationalisierung passen. ÇELIK plädiert dafür, über neue Wege, über Differenz nachzudenken und zu sprechen. Einen möglichen Weg, um Hybridität erzählbar zu machen, sieht ÇELIK darin, einen bewussten Umgang mit Kollektivsymbolen und stigmatisierenden Begriffen zu vermitteln bzw. auch auf Heterogenität, Differenz und Vermischung hinzuweisen, was in verschiedenen Kontexten passieren könne. [29]

5. Schlussbetrachtungen

Die Arbeit von Semra ÇELIK leistet einen ausgesprochen interessanten Beitrag im Feld der sozialwissenschaftlichen Diskursanalyse, da sie sich nicht etwa, wie sonst in diesem Feld recht häufig anzutreffen, dem Medien-, dem Wissenschafts- oder dem Politikdiskurs zuwendet, sondern vielmehr versucht, die Schnittstelle zwischen hegemonialem Diskurs und Subjektpositionierungen zu bearbeiten. [30]

Methodisch angelehnt an die Kritische Diskursanalyse nach JÄGER untersucht ÇELIK die Subjektpositionierungen der interviewten TürkInnen und nimmt somit gewissermaßen eine Leerstelle in den Blick. In gewisser Weise untersucht sie also das Gegenstück zu dem, was Diskursforschende üblicherweise untersuchen. Doch gelingt es ihr wirklich mit dieser Vorgehensweise, die Verstrickungen der Interviewten im Diskurs zu erfassen? Meiner Meinung nach birgt die Herangehensweise an die Forschungsfrage einige Schwierigkeiten, auf die ich im Folgenden eingehen möchte. [31]

Zum einen wäre es nötig, neben der Analyse der Interviews auch eine diskursanalytische Bearbeitung "des" Einwanderungsdiskurses sowie der nationalen Diskurse zu leisten, und diese in der Analyse stärker miteinander in Verbindung zu bringen. Produktiv wäre es an dieser Stelle gewesen, eine Diskursanalyse derjenigen Medien durchzuführen, die von den Interviewten rezipiert werden. Diese hat ÇELIK in ihren Interviews erfasst, so dass eine Bearbeitung der für die Interviewten relevanten Medien möglich gewesen wäre. Dadurch hätte in der Arbeit ein engerer Bezug zwischen Diskurs und Subjektpositionierung hergestellt werden können. Meiner Meinung nach bleibt bei der von ÇELIK gewählten Vorgehensweise genau dieser Aspekt offen, obgleich es sich hierbei um eine ihrer Hauptfragen handelt. Zwar ist eine Erarbeitung des Diskurses aus Sekundärliteratur aus forschungspragmatischen Gründen sicherlich sinnvoll und in Hinblick auf den Rahmen der Studie als Pilotstudie auch nachvollziehbar, dennoch würde eine eigenständige Bearbeitung des Diskurses tiefer gehende Antworten auf die Frage danach ermöglichen, wie der Diskurs "in" die Subjekte kommt. Eine Bezugnahme auf "den Diskurs", der im Rahmen einer Sekundärliteraturarbeit erfasst wird, lässt die Ergebnisse in Bezug auf die Verbindung von Diskurs und Subjektpositionierung recht allgemein ausfallen. Es wäre interessant gewesen, wenn in den rezipierten Medien etwa bestimmte diskursive Strategien vorzufinden gewesen wären, die von den Interviewten verwendet bzw. abgelehnt werden. Hier bieten sich jedoch Ansatzpunkte für Anschlussstudien, die diesen Aspekt genauer in den Blick nehmen könnten. [32]

Eine weitere methodische Schwierigkeit liegt aus meiner Sicht in der Weise, in der die Interviews erhoben worden sind. Wie ausgeführt, sind diese gestützt durch einen Leitfaden geführt worden, der die Themen der Interviews bereits relativ stark vorkonturierte. So konnte die Forscherin zwar sicherstellen, dass die von ihr erwünschten Themen im Interview zur Sprache kommen. Gleichzeitig hat sie den Interviewten damit jedoch ein vergleichsweise enges Korsett angelegt, was vermutlich die Ergebnisse der Analyse bereits an dieser Stelle determiniert hat. Möglicherweise wären narrative Interviews, wie sie im Feld der Biographieforschung (siehe VÖLTER, DAUSIEN, LUTZ & ROSENTHAL 2005) durchgeführt werden, sinnvoll gewesen und hätten im Verlauf der Forschung eine größere Offenheit gewährleistet und damit der Gefahr eines verstärkten Einflusses von Vorannahmen auf die Forschungsergebnisse entgegengewirkt. So hätte bei einer offeneren Interviewführung ein mögliches und überraschendes Ergebnis sein können, dass nationale Diskurse und der deutsche Einwanderungsdiskurs keine so große Rolle spielen wie erwartet, sondern dass vielleicht andere Konstruktionen deutlich stärkeren Einfluss haben und gewissermaßen auch Positionierungen jenseits des definierten Diskurses möglich sind. Insgesamt bietet die Arbeit in der methodischen Annäherung an die Forschungsfrage im Sinne einer Verbindung von Diskursanalyse und Interviews jedoch erste Ansatzpunkte, die in dieser Form in der qualitativen Sozialforschung noch nicht tief gehend bearbeitet sind und erst seit einiger Zeit insbesondere im Feld der Biographieforschung verfolgt werden, wie zum Beispiel im Rahmen der Tagung "Biographieforschung im Sozialwissenschaftlichen Diskurs", die 2005 in Göttingen stattfand (siehe auch TUIDER 2007). [33]

Auch in Bezug auf die Frage der Typisierung der Strategien und Stationen diskursiver Positionierung wäre eine stärkere Offenheit im Forschungsprozess sicherlich produktiv gewesen. In ihrer Arbeit hat ÇELIK im Rahmen einer ersten synoptischen Analyse die diskursiven Strategien und Stationen in Anlehnung an den von ihr sekundäranalytisch erarbeiteten diskursiven Rahmen generiert. Damit hat die synoptische Analyse den Stellenwert einer Bestätigung der diskursiv vorgefundenen Strukturen, was möglicherweise wiederum den Blick verstellt hat für dort nicht Vorgefundenes. Mit einer stärker induktiv ausgerichteten Auswertung hätten sich eventuell weitere, unerwartete Strategien und Stationen herausschälen lassen können. [34]

In meiner Lektüre schien es mir, als sei die Arbeit auch darüber hinaus von Vorannahmen und Festlegungen geprägt gewesen, die allerdings nicht als solche benannt beziehungsweise genauer bestimmt wurden. Zentral scheint mir in dieser Hinsicht über die bisher genannten Aspekte hinaus die Fokussierung auf den Begriff der Hybridität zu sein. So spricht die Autorin an mehreren Stellen davon, dass sie herausarbeiten möchte, ob und inwiefern türkische MigrantInnen Hybridität leben können, unterlässt es jedoch, diesen Begriff theoretisch zu fundieren und auszuarbeiten. [35]

Hierbei wird ausgeblendet, dass es sich bei dem Konzept der Hybridität selbst um einen diskursiv umkämpften Begriff handelt, der in unterschiedlichster Weise bestimmt wird und Teil der Diskurse um Identität, Integration und Einwanderung ist. In ihrer Einleitung (ÇELIK, S.10f.) verweist die Autorin zwar darauf, dass in der Debatte um Hybridität Uneinigkeit darüber bestehe, inwiefern Hybridität als Instrumentarium anzusehen ist, um gesellschaftliche Machtverhältnisse und Identitäten jenseits von homogenisierenden hegemonialen Konstruktionen zu bestimmen, oder aber vielmehr im Rahmen eines gesellschaftlichen "Hypes um Hybridität" im Handlungsbereich der Diskursmächtigen in hegemoniale Diskurse eingespeist wird (HA 2005, TERKESSIDIS 1999). Jedoch unterlässt sie eine eigene Positionierung sowie eine begriffliche Schärfung ihrer Idee von Hybridität. So wäre es der Forschungsarbeit sicherlich zuträglich gewesen, einen heuristischen Begriff von Hybridität zu entwickeln. In ihren Schlussfolgerungen konstatiert ÇELIK eine gewisse Sprachlosigkeit in Bezug auf die Beschreibbarkeit von Hybridität, was nicht zuletzt eben dieser Unterlassung geschuldet sein mag. Ein zentraler Aspekt der Debatte um das Konzept der Hybridität, der an dieser Stelle zu klären gewesen wäre, ist z.B. die Frage, ob es sich hier um ein Phänomen der spielerischen Vermischung verschiedener Elemente im Sinne etwa einer "Club-Nacht"1) handelt, in der nationale und (sub-) kulturelle Differenzen als einige unter vielen anderen möglichen produktiv eingesetzt werden können (BRONFEN & MARIUS 1997, S.12), oder eher um etwas wie eine "dialogische Gegenüberstellung" und ein Moment "politischer Veränderung" (BHABHA 2000, S.42) – also ein Energiefeld verschiedener Kräfte (PAPASTERGIADIS 2000, S.258). Darüber hinaus gibt es in der Debatte durchaus unterschiedliche Positionen zu der Frage, ob Hybridität ein Ausdruck jeglicher heutiger Kultur ist oder aber sich vorrangig auf bestimmte "migrantische" Identitäten bezieht (BRONFEN & MARIUS 1997, S.18; WERBNER 2000, S.21; Hall 1994, S.207). Insgesamt verbleibt der Begriff von Hybridität jenseits von einigen kurzen Anmerkungen sowie Nennungen verwandter Begriffe wie "Kreolisierung" oder "dritter Raum" (siehe ÇELIK, S.10f.) weitestgehend unbestimmt. [36]

Eine solche Vorgehensweise, bei der einerseits nach einer bestimmten Form von Identität gesucht, diese aber nicht genauer bestimmt wird, birgt meiner Meinung nach Schwierigkeiten für die empirische Forschung sowie für die sich daraus ergebenden Ergebnisse. Zum einen verursacht eine bereits im Vorfeld festgelegte Suche nach einer bestimmten Identität im Kontext der Frage nach möglichen diskursiven Positionierungen türkischer MigrantInnen eine Engführung des Blickes auf potenziell subversive, widerständige hybride Positionierungen und führt damit zu einer Ausblendung möglicher anderer Positionierungen im Diskurs. Die gesamte Forschungsarbeit ist auf die Suche nach Hybridität angelegt beziehungsweise danach, wie "Hybridität positiv beschrieben werden kann" (ÇELIK, S.270). So kommt ÇELIK zu dem Ergebnis, dass in Anbetracht der machtvollen Struktur des ethnisch-nationalen Diskurses die Konstruktion ethnischer Identität zwar keine freie Wahl sein kann, sich jedoch "im Spannungsverhältnis von Zugehörigkeit und Ausschluss ein Feld möglicher Grenzüberschreitungen entfaltet" sowie "Positionen dazwischen" (ÇELIK, S.269). Dass diese Positionen sich dem hegemonialen Diskurs entgegenstellen, wird als gegeben angenommen, obgleich die Autorin in ihrer Einleitung auf die kritische Intervention von Mark TERKESSIDIS (1999) zum Hybriditäts-Konzept Bezug nimmt. So ist meiner Ansicht nach die Frage nicht geklärt, ob die Positionierungen der Interviewten sich tatsächlich dem Mainstream-Diskurs entgegenstellen, oder ob sie nicht ihrerseits Teil desselben und dort als diskursive Angebote bereits vorrätig sind. Um dieses herauszuarbeiten, wäre, wie weiter oben bereits angemerkt, eine eigenständige Analyse eben dieses Mainstream-Diskurses beziehungsweise eine stärkere Rückkopplung zwischen Diskurs und diskursiven Positionierungen nötig gewesen. Zugleich führt eine Unschärfe in einem der zentralen Begriffe der Arbeit, wie dem der Hybridität, zu Unklarheiten in der Ergebnisbestimmung. [37]

Trotz dieser kritischen Punkte lässt sich abschließend sagen, dass die Arbeit von Semra ÇELIK einige wichtige Fragen aufwirft und mit ihrer Fokussierung auf diskursive Positionierungen und Subjektwerdung im Diskurs in der Diskursforschung sicherlich eine neue Richtung einschlägt. So gelingt es ihr, erste wichtige Thesen sowohl auf der methodischen als auch der analytischen Ebene der Ergebnisse zu formulieren. Die Arbeit bietet einige Ansatzpunkte, die Raum für über diese Pilotstudie hinausgehende Anschlussforschungen bieten können. [38]

Anmerkung

1) BRONFEN und MARIUS verwenden die Metapher der "Club-Nacht" in Abgrenzung zu dem Modell des "'MultiKulti-Gartenfest' (...) auf dem Folklore dargeboten wird und in der das politische Subjekt durch den Anderen seine Korrektheit genießen kann" (BRONFEN & MARIUS 1997, S.12). Damit zielen sie darauf ab, das Konzept der Hybridität vom Denken des Multikulturalismus abzugrenzen, in dem die Konstruktion des "Eigenen" und des "Anderen" reifiziert würde. Ob die Metapher der Club-Nacht einen großen Unterschied zu der des "MultiKulti-Gartenfests" darstellt, ist in meinen Augen jedoch fraglich. Abgesehen davon, dass meiner Meinung nach auch bei der Metapher der "Club-Nacht" Konstruktionen des "Eigenen" und des "Anderen" nicht per se aufgehoben werden, wird in beiden Fällen mit Metaphern des Feierns gearbeitet, was den Eindruck vermittelt, als handele es sich bei Hybridität lediglich um ein Spiel beziehungsweise um Entertainment jenseits von Machtverhältnissen. <zurück>

Literatur

Bhabha, Homi (2000). Die Verortung der Kultur. Tübingen: Stauffenburg Verlag.

Bronfen, Elisabeth & Marius, Benjamin (1997). Hybride Kulturen. Einleitung zur anglo-amerikanischen Multikulturalismusdebatte. In Elisabeth Bronfen & Benjamin Marius (Hrsg.), Hybride Kulturen. Beiträge zur anglo-amerikanischen Multikulturalismusdebatte (S.1-29). Tübingen: Stauffenburg Verlag.

Foucault, Michel (1981). Archäologie des Wissens. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

Ha, Kien Nghi (2005). Hype um Hybridität. Kultureller Differenzkonsum und postmoderne Verwertungstechniken im Spätkapitalismus. Bielefeld: transcript.

Hall, Stuart (1994). Rassismus und kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften 2. Argument Sonderband, AS 226. Hamburg: Argument Verlag.

Jäger, Siegfried (1999). Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung. Duisburg: EDITION DISS.

Papastergiadis, Nikos (2000). The turbulence of migration: Globalization, deterritorialization and hybridity. Camebridge: Blackwell.

Terkessidis, Mark (1999). Globale Kultur in Deutschland oder: Wie unterdrückte Frauen und Kriminelle die Hybridität retten. Parapluie, X Generation, 6, http://prapluie.de/archiv/generation/hybrid/index.html [Datum des Zugriffs: 15.10.2000].

Tuider, Elisabeth (2007). Diskursanalyse und Biographieforschung. Zum Wie und Warum von Subjektpositionierungen [81 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 8(2), Art. 6, http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-07/07-2-6-d.htm [Datum des Zugriffs: 19.5.2007].

Völter, Bettina; Dausien, Bettina; Lutz, Helma & Rosenthal, Gabriele (Hrsg.) (2005). Biographieforschung im Diskurs. Theoretische und methodische Verknüpfungen. Opladen: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Werbner, Pnina (2000). Introduction: The dialectics of cultural hybridity. In Pnina Werbner & Tariq Modood (Hrsg.), Debating cultural hybridity. Multi-cultural identities and the politics of anti-racism (S.1-26). London/: Zed Books.

Zur Autorin

Urte BÖHM (Jahrgang 1971), Dipl.-Sozialwirtin, M.A., studierte Sozialwissenschaften in Göttingen; danach absolvierte sie an den Universitäten Göttingen und Groningen (Niederlande) den internationalen kulturwissenschaftlichen Studiengang "Master of Arts in Euroculture". Derzeit arbeitet sie an den Universitäten Münster und Erlangen-Nürnberg an einer von der DFG geförderten Dissertation zum Thema Hybriditätsdiskurse in Deutschland. Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit sind Macht/Wissen, Identität, Multikulturalismus, Cultural und Postcolonial Studies

Kontakt:

Urte Böhm

Graduiertenkolleg "Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz"
Universität Erlangen-Nürnberg
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D-91054 Erlangen

Tel.: 030-28370843
Fax: (+49) 9131 – 85 22970

E-Mail: urte.boehm@web.de
URL: http://www.kulturhermeneutik.uni-erlangen.de/stipendiaten/urte_boehm_de.php

Zitation

Böhm, Urte (2007). Rezension zu: Semra Çelik (2006). Grenzen und Grenzgänger. Diskursive Positionierungen im Kontext türkischer Einwanderung [38 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 8(2), Art. 26, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0702266.

Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (FQS)

ISSN 1438-5627

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