Volume 8, No. 3, Art. 27 – September 2007
Rezension:
Sebastian Schröer
Wilfried Breyvogel (Hrsg.) (2005). Eine Einführung in Jugendkulturen. Veganismus und Tattoos. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 261 Seiten, ISBN 3-8100-3540-8, EUR 23,90
Zusammenfassung: Der von Wilfried BREYVOGEL als einführendes Lehrbuch herausgegebene Band vereinigt drei eigenständige Texte. Neben einem geschichtlichen Abriss des Herausgebers zu diversen "Jugendkulturen" finden sich zwei umfangreiche Beiträge, die sich den Themen Veganismus (Thomas SCHWARZ) und Tattoos (Tobias LOBSTÄDT) widmen. Während es sich bei der Abhandlung BREYVOGELs in erster Linie um eine literaturgestützte Arbeit handelt, bringen SCHWARZ und LOBSTÄDT eigenes Datenmaterial in ihre jeweilige Darstellung ein. Erwartungen an ein einführendes Lehrbuch kann die hier rezensierte Publikation jedoch nicht erfüllen, da weder eine fundierte und "dichte" theoretische Herleitung zum übergreifenden Thema "Jugendkulturen" geboten wird, noch die Auswahl der beiden exemplarisch behandelten Jugendkulturen sinnvoll erscheint. Darüber hinaus weisen die Einzelbeiträge inhaltliche und formale Mängel auf.
Keywords: Lehrbuch, Einführung, Jugendkulturen, Veganismus, Tätowierungen
Inhaltsverzeichnis
1. Anliegen und Aufbau der Publikation
2. Besprechung der Einzelbeiträge
2.1 Jugendkulturen im 20. Jahrhundert (Wilfried BREYVOGEL)
2.1.1 Erläuterungen des Autors zum Text
2.1.2 Der Haupttext: Ein Abriss über diverse "Jugendkulturen"
2.1.3 Bewertung des Textes
2.2 Veganismus und das Recht der Tiere (Thomas SCHWARZ)
2.2.1 Forschungsgegenstand Veganismus und die Rechte der Tiere
2.2.2 Kritische Würdigung des Beitrages
2.3 Tätowierungen in der Nachmoderne (Tobias LOBSTÄDT)
2.3.1 Einführung in das Thema und theoretischer Rahmen der Untersuchung
2.3.2 Eine "qualitative Untersuchung" der Tätowierung
2.3.3 Beurteilung des Rezensenten
3. Resümee
1. Anliegen und Aufbau der Publikation
Bei der hier rezensierten Publikation aus der Lehrbuchreihe des VS Verlages mit dem Titel "Einführung in Jugendkulturen. Veganismus und Tattoos" handelt es sich um drei eigenständige Aufsätze in einem Buch. Die Form der Bandkomposition erscheint für ein einführendes Lehrbuch ungewöhnlich, zumal der Bezug der Einzelbeiträge zum übergreifenden Thema "Jugendkulturen" – etwa durch eine beitragsübergreifende Einführung oder ein Editorial, wie es in anderen Herausgeberbänden üblich ist – nicht hergestellt wird. [1]
In der Buchinformation des Verlages wird angegeben, dass "der Band [...] eine verständliche und anschauliche Einführung in Jugendkulturen [leistet]. Neben einem Überblick über Jugendkulturen werden zwei Phänomene gegenwärtiger Jugendkultur in den Mittelpunkt gestellt, Tätowierungen und Veganismus." Als Zielgruppe der Publikation sind seitens des Verlages "Studierende und Dozierende der Fächer Erziehungswissenschaften/Soziale Arbeit, Soziologie und an Jugendkultur Interessierte" vorgesehen. [2]
Der erste Beitrag, ein Aufsatz des Herausgebers Wilfried BREYVOGEL mit dem Titel "Jugendkulturen im 20. Jahrhundert. Ein Überblick", umfasst 59 Seiten. Diesem Beitrag folgt Thomas SCHWARZ mit einer 94 Seiten umfassenden Abhandlung zum Thema "Veganismus und das Recht der Tiere. Historische und theoretische Grundlagen sowie ausgewählte Fallstudien". Im Anschluss daran bearbeitet Tobias LOBSTÄDT das Thema "Tätowierung in der Nachmoderne" auf 70 Seiten. Am Ende der Publikation finden sich ein Quellenverzeichnis, das Internetverweise, Broschüren, Zeitungsartikel, Filme und Tonträger beinhaltet und offensichtlich dem Beitrag von SCHWARZ zuzuordnen ist, sowie ein fast 20 Seiten umfassendes beitragsübergreifendes Literaturverzeichnis. [3]
Aufgrund der Eigenständigkeit der Beiträge hinsichtlich Thema, Stil und Aufbau werden diese im Folgenden separat besprochen. [4]
2. Besprechung der Einzelbeiträge
2.1 Jugendkulturen im 20. Jahrhundert (Wilfried BREYVOGEL)
Zu diesem Beitrag heißt es in der Buchinformation des Verlages, dass er einen "Grundriss zu einer Theorie der Jugendkultur" biete. Es gehe ferner um "Jugendkulturen als Form notwendiger und symbolischer Arbeit" sowie um "Jugendkultur, die verstädterte Gesellschaft und die Bühnen der Sichtbarkeit". BREYVOGELs Aufsatz gliedert sich in 20 Kapitel. Die einzelnen Kapitel sind linear durchnummeriert, Unterkapitel gibt es, bis auf eine Ausnahme (Kapitel 6), nicht. [5]
2.1.1 Erläuterungen des Autors zum Text
Einleitend findet sich bei BREYVOGEL ein sich über zwei Seiten erstreckendes "Tableau der Jugendkulturen 1900 bis 2000" in Form einer Grafik, aus welcher ohne umfassende theoretische Vorkenntnisse nicht ersichtlich wird, worauf der Autor hinaus will. Zudem handelt es sich um ein "Raster", das nicht unwidersprochen bleiben kann. Die "Jugendkultur" Breakdance in die Nähe des Begriffs "Massenkultur" zu stellen, wie es durch die Grafik visuell nahe gelegt wird, erscheint abenteuerlich, denn ein Blick in einschlägige Publikationen wie KLEIN und FRIEDRICHS (2003) oder ANDROUTSOPOULOS (2004) zeigt, dass Breakdance ein integraler Bestandteil der HipHop-Szene und insofern keine eigenständige Jugendkultur ist. Beide Arbeiten finden sich im Literaturverzeichnis der rezensierten Publikation – im Beitrag BREYVOGELs, und das kann diesen Sachverhalt eventuell erklären, wird ausnahmslos auf POSCHARDT (1996 [sic!]) Bezug genommen, welcher jedoch in erster Linie die DJ-Kultur untersuchte. Seltsamerweise sind die "Jugendkulturen" Veganismus und Tattoos (respektive die Jugendkulturen "der" Veganer respektive "der" Tätowierten), die in den beiden anderen Beiträgen dieses Buches thematisiert werden, in diesem "Tableau" nicht vorzufinden. [6]
Anschließend handelt BREYVOGEL die grobe "Erläuterung" zu diesem "Tableau" auf zwei Seiten ab, wobei nach Abzug von drei überaus üppigen und insgesamt mehr als drei viertel einer Seite umfassenden Fußnoten nur 14 Zeilen, aufgeteilt auf zwei Absätze, für die theoretische Einführung übrig bleiben – für einen "Grundriss zu einer Theorie der Jugendkultur" sicherlich ein wenig mager. Begriffe wie "Massenkultur", "Popkultur" und "Medienkultur" werden in diesem Kapitel nicht wirklich erläutert bzw. eingeführt, sondern eher beiläufig in den genannten drei Fußnoten abgehandelt. Ein Dilemma schafft BREYVOGEL (S.12) sich und den folgenden Autoren selbst, indem er Musik metaphorisch mystifizierend als "magisches Bindemittel" von Jugendkulturen bezeichnet, den "Beweis" (respektive den empirischen Referenten) dafür jedoch schuldig bleibt und damit die folgenden Autoren, deren Themen Veganismus und Tattoos zumindest nicht ohne weiteres Assoziationen mit Musik zulassen, arg in die Bredouille bringt. [7]
Zudem scheint BREYVOGEL offenbar eine andere Zielgruppe als der Verlag zu avisieren, und im letzten Absatz des Präludiums bekommt die durch die Buchinformation des Verlages verursachte Euphorie hinsichtlich des Gehalts der Publikation einen schwerwiegenden Dämpfer, denn das Ziel des Beitrages wird – im Gegensatz zur oben erwähnten Ankündigung des Verlags – von BREYVOGEL (S.12) so beschrieben: "Die folgende Ausarbeitung verfolgt zwei Ziele: Zum einen möchte sie Jugendlichen (und Studierenden) einen leicht fassbaren Überblick über die Vorgeschichte der Gegenwart geben, zum anderen möchte sie auf Lücken und nur scheinbare Klarheiten hinweisen, um weitere Forschungen anzuregen." Die Zielgruppe des Autors (und Herausgebers des "Lehrbuches") scheint also primär aus Jugendlichen (und Studierenden) zu bestehen. Vom "Grundriss einer Theorie" ist schon an dieser Stelle keine Rede mehr, und die vom Verlag als zur Zielgruppe der Publikation gezählten Dozierenden fallen an dieser Stelle heraus. [8]
2.1.2 Der Haupttext: Ein Abriss über diverse "Jugendkulturen"
Was BREYVOGEL im Folgenden bietet, ist ein recht interessanter historischer Abriss der Geschichte "jugendkultureller" Phänomene in Deutschland (West) mit Verweisen auf ähnliche Phänomene in Großbritannien und den USA. Eine Betrachtung jugendkultureller Zusammenhänge in der DDR unterbleibt leider, eine geschlechterreflexive Perspektive wird in diesem Beitrag ebenfalls durchgängig vernachlässigt. [9]
BREYVOGEL beginnt seine Ausführungen mit den Wandervögeln, die er als frühe Form von "Jugendkultur" deutet, kommt dann zu Jazz, Country Music, Rhythm and Blues sowie Rock 'n' Roll und deren jeweiligen Binnendifferenzierungen (z.B. Swing, Hot-, Cool- und Free Jazz, Bebop). Zu guter Letzt finden "die Rocker" Erwähnung. BREYVOGEL widmet sich dabei zunächst jedoch mehr Musikstilen als "Jugendkulturen" und nennt in diesem Zusammenhang die jeweiligen Ikonen diverser von ihm in einer historisch-rekonstruierenden Perspektive als relevant erachteten populärmusikalischen Genres. [10]
Unterbrochen wird diese Abhandlung durch ein Intermezzo in Form des erwähnten untergliederten Kapitels 6 mit der Überschrift "Eine exemplarische Stilanalyse. Ein Exkurs", welches sich der Swing-Bewegung widmet. Dabei handelt es sich um eine historische Quellen- bzw. Dokumentanalyse, die jedoch an einer äußerst prekären Datengrundlage leidet. BREYVOGEL verwendet Beobachtungsprotokolle in Form von "zeitgenössischen Beschreibungen", die aus "Observation, Vernehmung, Bespitzelung in der Reichsführung der Hitlerjugend am Anfang der vierziger Jahre entstanden" (S.22) sind. Indem er diese auswertet, gewährt BREYVOGEL Einblicke in Stil und kulturelle Praxen der sogenannten "Swing Jugend". Er skizziert dabei kurz Kategorien wie "Soziale Herkunft", "Freizeit und Clique", "Kleidung und Accessoires" und "Signifikante Objekte". Mangels anderer vorhandener Daten auf die genannten Quellen zurückzugreifen ist dabei sicher vertretbar, sie jedoch als "dichte" Beschreibungen zu bezeichnen, wie es BREYVOGEL (a.a.O.) formuliert, scheint verfehlt.1) [11]
Am Ende des Beitrages erfolgt eine Überleitung zu Jugendkulturen in der Gegenwart. Im Rahmen einer "Begründung der folgenden Auswahl" (ein nicht nummeriertes Zwischenkapitel), in der BREYVOGEL die Betrachtung ausgewählter "jugendkultureller" Phänomene rechtfertigt, weist er darauf hin, dass selbige "gewiss subjektiv sei", dennoch quasi die "Hauptströmungen" darstelle. Diese subjektive Auswahl BREYVOGELs trifft Punk, Skinhead, HipHop und Techno (S.46ff.). BREYVOGEL konterkariert im Folgenden u.a. die im Fazit des Beitrages dargestellte Erkenntnis, dass Milieu heute als Merkmal von "Szenezugehörigkeit" von nachrangiger Bedeutung ist (S.68), denn er widerlegt diese These eindrucksvoll, aber sicherlich unfreiwillig, am Beispiel der Skinheads (S.54ff.). [12]
BREYVOGEL schafft einen leicht zu lesenden, groben musikgeschichtlichen Überblick zu einzelnen Formen juveniler Vergemeinschaftungen in Form einer knappen Darstellung gemeinhin als "Jugendkultur" bezeichneter sozialer Erscheinungen. Er legt in seinem Text eine Bestandsaufnahme zur Geschichte derartiger sozialer Netzwerke vor. Dieser historische Abriss berührt wichtige Phänomene praktizierter "Jugendkultur" seit 1900. [13]
Im Hinblick auf die formale Gestaltung des Beitrages zeigt sich dabei zunächst, dass die lineare Gliederung des Aufsatzes auf der Inhaltsebene zu einigen Verwirrungen führt: So sind die Kapitel 4 ("Hot Jazz und Swing") und 5 ("Swing und Swing-Jugend im nationalsozialistischen Deutschland") thematisch verwandt und eher als Unterkapitel von Kapitel 3 ("Jazz – Der Beginn") angelegt (bzw. bilden insgesamt einen Themenkomplex). Andererseits erschließt sich die Differenzierung von "House, Deep-House und Acid House" in Kapitel 19 und "Acid House und Techno" in Kapitel 20 nicht, zumal beide Kapitel insgesamt lediglich ca. 3 Seiten umfassen – "Techno" als eher allgemeiner Überbegriff wäre hier insgesamt sicherlich treffender gewesen. Aktuellere szenespezifische Differenzierungen in Abgrenzung zu sogenannten "Ravern", etwa "Goa", "Gabba", "Hakke", "Hardtekk" und "Speedcore" – HITZLER (2001, S.20f. und 2005, S.51) beschreibt dies unter dem Topos "horizontale Ausdifferenzierung" –, werden hingegen nicht aufgegriffen. [14]
Daneben weist der Beitrag formale Mängel auf: So zitiert BREYVOGEL beispielsweise in Zusammenhang mit der Darstellung der Skinheads mehrfach einen gewissen "Skinhead 1996". Ein Autor dieses Namens findet sich im Literaturverzeichnis jedoch nicht, stattdessen scheint mit diesem Verweis die Publikation "Skinhead – A Way of Life" von Klaus FARIN gemeint zu sein. Dies verwirrt unnötigerweise diejenigen, die sich in die Thematik einarbeiten wollen. Weiterhin erschien die Publikation von Ulf POSCHARDT, auf die sich BREYVOGEL in seiner Abhandlung zu HipHop stützt, 1995 (bzw. als Taschenbuch 1997) sowie in einer zweiten, überarbeiteten Auflage 2001, nicht aber, wie als Quelle angegeben, 1996. [15]
In Bezug auf den Inhalt des Textes ist es bedauerlich, dass Entwicklungsprozesse der angeführten "Jugendkulturen" sowie evtl. auftretende Crossover-Phänomene nicht nachvollziehbar dargestellt und hinreichend kontextualisiert werden. Für die Lesenden erschwert zudem eine konfuse Durchmischung von Begriffen wie "Szene", "Jugendkultur" und "Subkultur" die Lektüre; auf die im (wie erwähnt sehr knappen) Theorieteil eingeführten Begriffe "Massenkultur" und "Populärkultur" kommt BREYVOGEL hingegen nicht zurück. Wünschenswert wäre in einem Lehrbuch jedoch zumindest eine Abgrenzung der Begriffe Szene, Bewegung, Jugendkultur und Jugendsubkultur gewesen. [16]
Andere jugendkulturelle Phänomene wie z.B. die sogenannten "Hippies" (einschließlich deren Differenzierungen) finden bei BREYVOGELs Abriss über die Historie jugendkultureller sozialer Praxen allenfalls am Rande Erwähnung; wichtige aktuelle Jugendkulturen und Szenen werden hingegen (fast) nicht thematisiert. Populäre Strömungen, wie die sich laut BREYVOGEL "in der Nähe der Rocker befindenden Heavy Metals" und die so genannte "Schwarze Szene" – von BREYVOGEL in einer Fußnote mit "Grufties" und "Satanisten" gleichgesetzt und dem "Gothic Punk" zugeordnet (S.48) – werden nicht separat betrachtet. Darüber hinaus sind einige Aussagen offenkundig unwahr bzw. schlecht recherchiert. So ist z.B. der Künstler "ICE T" kein DJ (BREYVOGEL, S.61) sondern ein Rapper, die von BREYVOGEL als Punkband bezeichnete Formation "Blitzkrieg" (S.51) ist hingegen eine britische Heavy Metal Band. Weiterhin ist beim Kapitel zu den Punks eine sehr oberflächliche Betrachtung zu attestieren: BREYVOGEL geht ausführlich auf die Sex Pistols als Ikonen der Bewegung ein, wichtige Vorläufer dieses Musikstils wie z.B. die "Stooges" werden hingegen nicht erwähnt. Dies lässt darauf schließen, dass auch die von BREYVOGEL eingenommene musikhistorische Perspektive Lücken aufweist. [17]
Unklar bleibt, und das ist fatal, auf welchen Jugendkulturbegriff BREYVOGEL eigentlich abzielt – es könnte sein, dass damit gängige Lesarten im deutschsprachigen Diskurs in etwa im Sinne von BAACKE bzw. BAACKE/FERCHHOFF oder aber ZINNECKER gemeint sind, allerdings wird auch auf das CCCS2) verwiesen, dessen Studien – soweit dem Rezensenten bekannt – wiederum ein anderes Verständnis von "youth culture(s)" zugrunde liegt (vgl. SCOTT & MARSHALL 2005). Im Literaturverzeichnis der Publikation finden sich sämtliche hier genannten Autoren. [18]
Insgesamt bietet BREYVOGEL nicht viel Neues in Bezug auf relevante Phänomene jugendkultureller Praxen: Außer den Kapiteln zu den Wandervögeln und der Swing-Bewegung kann man alle Beispiele und Argumente bereits bei BAACKE (1987 [posthum 2004]) nachlesen, wobei dort zusätzlich der Auseinandersetzung mit theoretischen Aspekten Aufmerksamkeit gewidmet wird. BREYVOGELs Beitrag bleibt zudem im Bezug auf die inhaltliche Reichweite, die Dichte und die Empirieverankerung weit hinter aktuellen Arbeiten (z.B. HITZLER, BUCHER & NIEDERBACHER 2001 [2005]) zurück. [19]
Bezüglich einer Eignung als Lehrbuch muss man sagen, dass die didaktische Aufbereitung des Beitrags im Kontext der bearbeiteten Themenstellung mangelhaft erscheint. Die Abhandlung ist zwar leicht und verständlich zu lesen, aber in Bezug auf deren Gehalt außerordentlich dünn: Weder wird die Genese des zugrunde liegenden Begriffs erläutert, noch kann von einer repräsentativen Betrachtung verschiedenartiger jugendkultureller Phänomene gegen Ende des 20. Jahrhunderts die Rede sein. Durch die fehlende Struktur des Beitrages in Verbindung mit der einleitenden Grafik, die auch nach mehrmaliger Lektüre des Textes mehr Fragen offenlässt als beantwortet, ist die Einarbeitung in den Bereich "Jugendkultur(en)" insbesondere für einen mit der Thematik unvertrauten Lesenden ein gewagtes Unterfangen. [20]
2.2 Veganismus und das Recht der Tiere (Thomas SCHWARZ)
Der zweite Beitrag behandelt laut Buchinformation des Verlages "Veganismus und das Recht der Tiere". Neben "historischen und theoretischen Grundlagen sowie ausgewählten Fallstudien mit Tierrechtlern bzw. Veganern" wird das Thema "Veganismus in Jugendkulturen" dargestellt sowie unter der Fragestellung "Für die Befreiung von Mensch und Tier?" ein "kritischer Ausblick" gewagt. Der in der formalen Gestaltung an eine Monographie erinnernde Aufsatz gliedert sich in vier Hauptkapitel, Kapitel 2 und 3 sind untergliedert. [21]
2.2.1 Forschungsgegenstand Veganismus und die Rechte der Tiere
Zunächst bietet SCHWARZ eine Einleitung zur "Relevanz der Thematik in der Erziehungswissenschaft", indem (von der Homepage einer bekannten Fast-Food-Kette bis Wilhelm Busch) angeführt wird, was den Rahmen des Beitrages mehr oder weniger entfernt traktieren könnte – zunächst jedoch ohne Berücksichtigung originär erziehungswissenschaftlicher Fachliteratur – um anschließend "Forschungsstand und Quellenlage" offenzulegen. Insgesamt nimmt dies 24 Seiten in Anspruch. [22]
Im sich daran anschließenden zweiten, 22 Seiten übergreifenden Kapitel mit der Überschrift "Veganismus und das Recht der Tiere" bietet SCHWARZ zunächst einen Überblick zu historischen Traditionen und behandelt im Anschluss daran sehr fundiert die "Lebensreformbewegungen im 19. und 20. Jahrhundert", ein weiteres Teilkapitel ist "Carl Anders Skriver und dem Nazoräerorden" gewidmet. Anschließend führt SCHWARZ in einem weiteren Unterkapitel in "Die Frankfurter Schule: Theodor W. Adorno und Max Horkheimer" ein, um zum Abschluss von Kapitel 2 "Die moderne Tierrechtsbewegung seit den 1970er Jahren bis heute" zu betrachten. [23]
Von "Jugendkulturen" ist bis dahin noch nicht wirklich die Rede. Von den ca. 100 Seiten dieses Beitrages handelt folglich die erste Hälfte primär von Veganismus, also Nahrung und Lebensweise frei von tierischen Produkten, der (internationalen) Tierrechtsbewegung und bisherigen Arbeiten zu diesem Themenbereich. [24]
Erst nach dieser dichten, informativen und sehr differenzierten Einführung wird der Bezug zum eigentlichen (übergreifenden) Thema der Publikation, also Jugendkulturen, hergestellt. SCHWARZ führt in diesem Zusammenhang aus, dass es sich bei Veganismus um einen Lebensstil statt einer reinen Ernährungslehre handele und widerlegt damit die Vermutung, dass Veganismus ein jugendkulturelles Phänomen sei. Allerdings stellt er im weiteren Verlauf Bezüge zu drei Musikszenen her, in denen zum Teil vegane Ernährung praktiziert wird (Hardcore, HipHop, Punk), und greift damit BREYVOGELs These von Musik als einem konstitutiven Merkmal jugendkultureller Phänomene zumindest auf. Hier findet sich auch der einzige Querverweis im gesamten Buch (SCHWARZ, S.138). [25]
Als erfrischend erweist sich das anschließend angeführte eigene Interviewmaterial als Illustration der bis dato im Beitrag verhandelten Aussagen, wobei auffällt, dass die Interviews ausschließlich mit jungen Männern geführt wurden. Ob das daran liegt, dass Veganismus männlich geprägt ist oder aber die Entscheidung dafür pragmatisch begründet ist, wird von SCHWARZ nicht vertiefend thematisiert. So bleibt auch hier die Geschlechterperspektive außen vor. Insgesamt erscheint der empirische Teil methodisch vage und geht über eine, wie FLICK (1991, S.169) trefflich formulierte, "selektive Plausibilisierung anhand ausgewählter Beispiele" nicht hinaus. [26]
Der Beitrag schließt mit zehn Punkten auf fünf Seiten, in denen SCHWARZ Begriffserklärungen, Ideologie des Veganismus, utopietheoretische Kritik (unter Bezugnahme auf MARCUSE 1973) und neuere Entwicklungen der Ernährungsindustrie mischt und Prognosen zu Entwicklungstendenzen hinsichtlich der Bedeutung von Tierrechtsbewegungen wagt. [27]
Er sieht in diesem Zusammenhang die Grundlage einer "Theorie des Veganismus" in dem Entwurf einer "transreligiösen Utopie" (S.158) und geht daraufhin zunächst auf 1. die Etablierung der Tierrechtsbewegung in der öffentlichen Wahrnehmung ein (S.159). Er erklärt ferner 2., was unter dem Konzept "Befreiung der Tiere" zu verstehen sei (a.a.O.). SCHWARZ argumentiert 3., dass eine vegane (Welt-) Gesellschaft Utopie sei, aber im Mikrokosmos "gelebte Utopie bedeuten" könne (a.a.O.), und sieht 4. in einer Reduzierung tierischer Lebensmittel die Möglichkeit einer zukunftsfähigen Ernährung. Argumenten von Kritiker(inne)n des Veganismus, dass auch Pflanzen schmerzempfindlich seien (S.160), hält SCHWARZ 5. unter Bezugnahme auf KAPLAN (1993) entgegen, dass durch die Folgen von Fleischverzehr mindestens zehn mal so viele Pflanzen umkommen und Ernährung immer das "Auslöschen" von Leben bedeute (a.a.O.). SCHWARZ hinterfragt anschließend 6. kritisch, ob eine rein vegane Lebensweise überhaupt möglich sei und begründet seine Skepsis unter anderem mit einer partiell nicht vorhandenen Deklarierungspflicht der Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln sowie von Produkten, die zu deren Erzeugung verwandt werden (S.160f.). Er diskutiert 7. "ethisch unbedenkliches Fleisch" aus der Retorte ("Novel Food Protein") und meint, dass die Durchsetzung dieser tierproduktfreien Ernährung eine Frage der künftigen Entwicklung des Marktes sei (S.161f.). In einem weiteren Punkt 8. unterstreicht SCHWARZ die Bedeutung von Sprache und stellt dabei Bezüge zu Tierkategorien in Schimpfwörtern (in etwa "Du Sau!", S.162) her. Anschließend geht er 9. auf Veganismus in Jugendkulturen ein und attestiert diesem eine zunehmende Bedeutung (S.163). Am Ende seiner Ausführungen sieht SCHWARZ 10. im Anschluss an BAUMGARTNER (2001) in einem "wachsenden Gesundheitsbewusstsein" ein Indiz dafür, dass dieses Thema Tierrechte "die gesellschaftlichen Konflikte des nächsten Jahrhunderts wesentlich bestimmen wird" (S.163). [28]
2.2.2 Kritische Würdigung des Beitrages
Zunächst bleibt festzuhalten, dass der Beitrag von SCHWARZ interessante Einblicke in die soziale Welt der Veganer bietet. Die Lesenden bekommen eine detaillierte und differenzierte Betrachtung der einzelnen Formen und der Geschichte tierproduktfreier Ernährung geboten. Die Verwendung von eigenem Interviewmaterial macht den Text zusätzlich lesenswert. [29]
Negativ fällt jedoch ins Gewicht, dass der Autor sich dem Werturteilsfreiheitspostulat im Sinne Max WEBERs nicht verpflichtet fühlt, sondern sich umgekehrt der (gleichfalls verbreiteten) Forderung nach "Parteilichkeit" unterwirft: SCHWARZ sympathisiert offenkundig mit seinem Untersuchungsgegenstand, weswegen man durchaus ein "going" bzw. "being native" vermuten könnte. Besonders drängt sich dieser Eindruck zu Beginn und zum Ende des Textes auf: Am einführenden Teil ist auffällig, dass er ideologisch geprägt ist und die Argumentation außerordentlich eindimensional erfolgt (die erwähnte bekannte Fast-Food-Kette kommt z.B. gar nicht gut dabei weg, Kaufhausketten, die auf Pelze verzichten, werden hingegen als positive Beispiele angeführt). Zum Abschluss des Textes erwartet die Lesenden statt eines "kritischen Ausblicks" (wie in der Kapitelüberschrift angedeutet) eine Mischung aus Ideologie, Theorie und subjektiver Meinung. [30]
Eine kritische Würdigung der angegebenen Quellen, die an manchen Stellen durchaus wünschenswert gewesen wäre, bleibt bedauerlicherweise aus. Der von SCHWARZ mehrfach und insbesondere im Fazit des Beitrags zitierte Autor KAPLAN ist z.B. nicht nur wegen seiner ausgesprochen martialischen Metaphorik umstritten. Formulierungen wie "Endsieg der Ethik", die Unterstützung einer Kampagne der Tierrechtsorganisation "People for the Ethical Treatment of Animals" (PETA) mit dem Titel "Holocaust auf ihrem Teller" und die explizite Verteidigung des "Holocaust-Vergleiches"3) (vgl. dazu insbesondere die Texte auf http://www.tierrechte-kaplan.org/) lassen zumindest an der Seriosität dieser Quelle Zweifel aufkommen. [31]
Insgesamt gilt jedoch, dass der Text (ungeachtet aller kritischen Anmerkungen) als Auseinandersetzung mit sozialen Welten tierrechtsbewusster und/oder vegan lebender Menschen außerordentlich informativ und spannend ist; gleichwohl sich auch dieser Beitrag (wie bereits der von BREYVOGEL) nicht für ein einführendes Lehrbuch in die Thematik "Jugendkulturen" eignet. [32]
2.3 Tätowierungen in der Nachmoderne (Tobias LOBSTÄDT)
Im abschließenden Beitrag befasst sich Tobias LOBSTÄDT mit dem Thema "Tätowierungen in der Nachmoderne". In der Buchinformation des Verlages ist zu lesen, dass es in diesem Zusammenhang um "die Geschichte der Tätowierung" und um die "Inszenierung des Körpers" gehe. Abschließend wird eine "qualitative Untersuchung der Tätowierung" versprochen. In einer auf Forschungsmethoden orientierten Zeitschrift wie FQS scheint die Betrachtung dieses Beitrages im Kontext des zugrunde liegenden Themas also besonders spannend und vielversprechend. [33]
Der Beitrag LOBSTÄDTs teilt sich in sechs Kapitel auf, wobei Kapitel 3, 4 und 5 jeweils untergliedert sind. [34]
2.3.1 Einführung in das Thema und theoretischer Rahmen der Untersuchung
Im nur knapp zwei Seiten umfassenden ersten Kapitel verdeutlicht LOBSTÄDT zunächst am Beispiel einer Fitnessstudiokette den Wandel der Bedeutung des Körpers im Kontext des Überganges von der "modernen Industriegesellschaft" zu "nachmodernen Mediengesellschaft" und beschreibt in diesem Zusammenhang, dass sich die Semantik des Begriffs "Körper" von der Betrachtung als wirtschaftliche Ressource zu einem Mittel sozialer Positionierung verändert habe. Er betont dabei insbesondere die Äußerlichkeit des Körpers als Zeichenträger im Kontext einer Loslösung der Einzelnen aus tradierten Zusammenhängen wie Familie und Arbeit. Er beschreibt, dass sich das "Erscheinungsbild von Tätowierungen von einem hauptsächlich subkulturellen Zugehörigkeitszeichen zu einem modischen und gesellschaftlich zunehmend akzeptierten Element des körperlichen Ausdrucks gewandelt hat" (LOBSTÄDT, S.167). [35]
LOBSTÄDT skizziert im zweiten Kapitel die Geschichte der Tätowierung von der Antike bis zur Neuzeit und belegt anhand von Beispielen den Wandel der Bedeutungen von Tätowierungen. Im Anschluss an OETTERMANN (1979) arbeitet er den ambivalenten Charakter "aufgedrückter Out-Group-Stigmata" und deren Bedeutungsverschiebung hin zu "freiwillig erworbenen In-Group-Erkennungszeichen" heraus. Daraufhin widmet sich LOBSTÄDT der "neueren Geschichte" und lokalisiert das Phänomen der Tätowierung in proletarischen Milieus, aber auch in Adelskreisen. Ausgehend von einer Schätzung OETTERMANNs (1979) geht er davon aus, dass gegen Ende des 20. Jahrhunderts ca. 20 Prozent der deutschen Bevölkerung tätowiert gewesen sei. Abschließend skizziert LOBSTÄDT die "Entwicklung von der Moderne zur Nachmoderne". Er behandelt dabei (Zwangs-) Tätowierungen in Konzentrationslagern zur Zeit des Nationalsozialismus und Tätowierungen im Kontext von "Subkulturen" wie "Kriegsheimkehrern" und "Gefängnisinsassen"4) sowie deren "Imitation" durch Rocker (er nennt die "Hells Angels"), Punks und Skinheads (S.173ff.). Dies nimmt insgesamt elf Seiten in Anspruch. [36]
Nach diesem historischen Abriss geht LOBSTÄDT, SOEFFNER (1991) zitierend, auf einer begrifflich-theoretischen Ebene auf die "Inszenierung des Körpers" ein und widmet sich dabei zunächst den "Grundbegriffen sozialer Zeichenhaftigkeit". Relativ ausführlich behandelt er die Begriffe "Zeichen", "Symbol", "Ritual" und "Emblem". Als letzten "Grundbegriff" führt LOBSTÄDT unter Bezugnahme auf SOEFFNER (1992) den Begriff "Stil" ein und verweist in diesem Kontext zunächst im Anschluss an BOURDIEU (1987) auf den "engen Zusammenhang zwischen Habitus, Stil und Geschmack" (S.185). Nachdem LOBSTÄDT diese aus seiner Sicht wesentlichen theoretischen Grundlagen behandelt hat, widmet er sich dem Konzept der "Theatralität", um daraufhin das Thema "Selbstdarstellung" im Alltag unter Bezug auf GOFFMAN (1969) zu behandeln. Zum Schluss der Begriffsdiskussion geht er auf "Korporalität und Körperzeichen" ein und weist auf die strukturelle Unterscheidung von Körper und Leib hin. [37]
LOBSTÄDT erläutert in diesem Zusammenhang die Zeichenhaftigkeit der Tätowierung und deren Bedeutung als Mittel der Kommunikation durch deren appräsentativen Hinweis auf spezifische Sinnwelten durch eine Mitvergegenwärtigung von Bedeutungen, die über eine konkrete (Kommunikations-) Situation hinaus verweisen. Er betont gleichzeitig die Emblematik des tätowierten Körperzeichens und betrachtet die "Tätowierung als Individualitätszeichen" im Sinne eines Distinktionsmerkmals, wiederum im Hinblick auf den jeweiligen Stil des (tätowierten) Individuums und dessen Auslegung der "Tätowierung als ästhetisches Prestigesymbol" (S.193ff.). Schlussendlich verhandelt LOBSTÄDT das Thema "Soziale Geschlechtszeichen" auf dreizehn Zeilen (S.195). [38]
In einem weiteren, mit "Lesarten der Tätowierung in der Nachmoderne" überschriebenen Kapitel geht LOBSTÄDT auf die Bedeutung von Tätowierungen als "Vergegenwärtigung einer Gemeinschaft, deren Mitgliedschaft durch dieses Körperzeichen vorgenommen wurde" (S.201) ein. Er leitet daraus ab, dass eine Tätowierung immer auf einen "größeren Zusammenhang" hinweise, der als "gruppenkonstituierender Lebensstil" (LOBSTÄDT, S.202) gedeutet werden könne. Darauf Bezug nehmend erläutert er auch die Wahrnehmung der "Tätowierung als Stigma", welches als "Zeichen der Abnormalität" gedeutet zu einem "Kommunikationshindernis" (a.a.O.) werden könne. LOBSTÄDT konstatiert in diesem Kontext insgesamt eine Unsicherheit bei der Deutung "nachmoderner Körperlichkeit" und nennt als Merkmal der Nachmoderne zunehmend fehlende Orientierungsmuster des oder der Einzelnen. Er führt ferner, Bezug nehmend auf HITZLER (1999), das Modell der "Bastel-Identität" (S.203) ein. [39]
Am Ende dieses Teils seiner Abhandlung referiert LOBSTÄDT über die "Tätowierung in der Mediengesellschaft". Er beschreibt dabei durch Medien transportierte Schönheitsideale, diskutiert die gesellschaftliche Bedeutung des Körpers im Kontext von Werbung, weist auf die zunehmende Akzeptanz von Tätowierungen hin und rekurriert in diesem Zusammenhang auf die mediale Modepräsentation. Er nennt schließlich beispielhaft tätowierte "Stars"5) und erwähnt die "Ökonomie der Aufmerksamkeit" von FRANCK, indem er auf die Grauzone zwischen Prominenz und Unbekanntheit verweist. Der "moderne Adel der Prominenz" (FRANCK 2000, S.106) wird dabei "von den Medien verliehen und durch sie in der Masse präsentiert" (LOBSTÄDT, S.208). Dies belegt LOBSTÄDT anschließend exemplarisch (S.208ff.). [40]
Dieser Teil des Beitrages ist inhaltlich dicht und auf einem anspruchsvollen theoretischen Niveau, es handelt sich jedoch ausschließlich um eine Diskussion von theoretischen Modellen im Kontext des Phänomens der Tätowierung. Ein Bezug zum Thema "Jugendkulturen" wird hingegen nicht hergestellt. [41]
2.3.2 Eine "qualitative Untersuchung" der Tätowierung
In einem weiteren Kapitel unternimmt LOBSTÄDT eine "qualitative Untersuchung" der Tätowierung und handelt diese auf insgesamt 27 Seiten ab. Zunächst geht er auf Feldzugang, Ablauf und Fragestellung der Studie ein. Als Datengrundlage dienten LOBSTÄDT zehn "narrative Interviews", verbunden mit Elementen des problemzentrierten Interviews (damit ist bei LOBSTÄDT der Einsatz eines Kurzfragebogens gemeint) und ergänzt durch Experteninterviews mit einem professionellen Tätowierer und Inhaber eines Tätowierstudios. Die Auswertung der Daten erfolgte anhand von drei Fragekomplexen, die "im Transkriptions- und Auswertungsprozess erarbeitet wurden" (LOBSTÄDT, S.211): 1. Sichtbarkeit der Tätowierung, 2. Inszenierung der Tätowierung und 3. Zeichenhaftigkeit der Tätowierung. [42]
Im Anschluss daran erfolgt eine "Klassifizierung des Materials". Zunächst gruppiert LOBSTÄDT seine Interviewpartner(innen) anhand der Anzahl ihrer Tätowierungen in drei Kategorien: Einfachtätowierte (in der Studie durch drei Personen repräsentiert), Mehrfachtätowierte (vier Personen) – beide Gruppen setzten sich aus Studierenden zusammen – und Vielfach- bzw. Extremtätowierte, die er im Umfeld des genannten Tätowierstudios rekrutierte, "da unter den Studenten keiner dieser Vielfachtätowierten gefunden werden konnte" (LOBSTÄDT, S.212). Er ordnet die Gruppe der Extremtätowierten dem "subkulturellen Milieu der Tätowierszene" zu und unterscheidet sie anhand von sozialem Status und Geschlecht von der "Mehrzahl der Studentengruppe" (S.213). Da LOBSTÄDT die Zielsetzung seiner Arbeit nicht in der Untersuchung einer "Subkultur" sieht, betrachtet er die Gruppe der Extremtätowierten als "Sonderfall" (a.a.O.). Als weitere Kategorie der qualitativen Untersuchung benennt LOBSTÄDT den "Grad der Sichtbarkeit" als Unterscheidungskriterium. Als dritte Analysekategorie beschreibt er die Größe der Tätowierung und unterscheidet dabei zwischen klein-, mittel- und großflächig. Die Verhandlung einer geschlechterreflexiven Perspektive bleibt eher marginal und lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Extremtätowierte Menschen sind männlich und Studentinnen haben andere Beweggründe als Repräsentanten einer "Subkultur". Inwieweit diese Erkenntnisse durch das zugrunde liegende Sample beeinflusst sein könnten, wird nicht thematisiert. [43]
Daran anknüpfend werden die Kategorien anhand der Fragekomplexe durchexerziert und jeweils mittels Interviewpassagen plausibilisiert. Zunächst geht LOBSTÄDT auf die "Sichtbarkeit der Tätowierung ein" und skizziert dabei das Spannungsfeld zwischen Selbstdarstellung und Verhüllung bzw. Verhüllbarkeit. Danach beschäftigt er sich mit dem Thema "Tätowierung und Inszenierungszwänge" und geht auf die (Selbst-) Darstellung durch den "Performanzkörper" ein, indem er vertiefend die Handlungsstrategien der Selbstdarstellung und Verhüllung diskutiert; allerdings verzichtet er dabei auf Interviewpassagen. [44]
Im folgenden Teil widmet sich LOBSTÄDT der "Tätowierung als Körperzeichen" und untersucht insbesondere deren "subjektive Bedeutung", die er anhand von vier Fallbeispielen vorstellt. Er geht dabei auf die Tätowierung als "Individualitätszeichen" sowie als "ästhetisches Prestigesymbol" ein und nennt mögliche Funktionen von Tätowierungen für das Subjekt. LOBSTÄDT widmet sich im Anschluss daran kurz der Tätowierung als "Distinktions- und Zugehörigkeitszeichen" und greift damit die im theoretischen Teil angestellten Überlegungen zu In- und Outgroup wieder auf. [45]
Anschließend geht er auf den Begriff "Stigma" ein und verhandelt die beiden aus seiner Sicht wesentlichen Kategorien "Normalität und Abweichung". Am Beispiel einer Interviewpartnerin mit vietnamesischem Background deutet er die unterschiedliche gesellschaftliche Akzeptanz in verschiedenen Kulturkreisen an. Ein fundierteres Verständnis der Stigmatisierungstheorie, etwa mit GOFFMAN (2001), hätte sicherlich dabei geholfen, zusätzlich das Spannungsverhältnis zwischen Selbst- und Fremdstigmatisierung zu erklären. [46]
Im Resümee betont LOBSTÄDT abermals die Bedeutung der Strategien "Selbstdarstellung" und "Verhüllung", die Rolle von Tätowierungen als Ersatzinformation von (nonverbaler) Kommunikation, die Zeichenhaftigkeit der Tätowierung und die Bedeutung korporaler Zeichenklassen. [47]
Insgesamt handelt es sich bei diesem mit "Qualitativer Untersuchung" überschriebenen Kapitel eher um die Darstellung eines deduktiven – auf die Übertragung bestehender Theorien auf das Phänomen der Tätowierung ausgerichteten – Vorgehens; er selbst spricht davon, die im theoretischen Teil dargestellten "Erkenntnisse" durch die "qualitative Erhebung überprüft" zu haben (LOBSTÄDT, S.234). LOBSTÄDT kommt daher bei der Interpretation des Datenmaterials immer wieder auf die im Vorfeld angestellte theoriegeleitete Begriffsdiskussion und die dort angestellten Überlegungen zurück und kann dadurch im Rahmen der Diskussion der Ergebnisse, außer den beiden Kernkategorien "Zeigen vs. Verbergen", nichts wirklich Neues aus dem Material herausarbeiten. [48]
Zum Abschluss des Beitrages bietet LOBSTÄDT eine "Zusammenfassung" und präsentiert seine zentralen Ergebnisse auf zwei Seiten, die sich jedoch eher wie ein Abstract zum gesamten Text lesen. [49]
2.3.3 Beurteilung des Rezensenten
LOBSTÄDT bietet in seinem Beitrag eine Auseinandersetzung mit einem sozial offenbar relevanten Phänomen, das in den letzten Jahren zunehmend in das Zentrum medialer Aufmerksamkeit geraten ist. Das eigentliche Thema der Publikation – "Jugendkulturen" – ignoriert LOBSTÄDT jedoch im gesamten Beitrag konsequent, er befasst sich stattdessen primär mit Tätowierungen: Es geht in seinem Beitrag nicht, und zwar an keiner Stelle (!), explizit um Jugendkulturen. Die Aufnahme des Textes in ein einführendes Lehrbuch zum Thema Jugendkulturen mutet daher merkwürdig an. [50]
Jedoch ist auch die Abhandlung insgesamt eindimensional: die geschichtliche Herleitung bleibt hauptsächlich einer auf Europa beschränkten Perspektive verhaftet, die theoretischen Überlegungen sind teils inkonsistent (etwa die Vermischung interaktionistischer und funktionalistischer Perspektiven), teils inkonsequent (z.B. wird die Stigmatisierungstheorie von GOFFMAN nicht thematisiert). Die "qualitative Untersuchung" wird zudem durch ein überwiegend deduktives Vorgehen beeinträchtigt. Die an der ein oder anderen Stelle durchschimmernde geschlechterreflexive Betrachtung bleibt oberflächlich. [51]
Daneben leidet der Beitrag LOBSTÄDTs unter formalen Mängeln: So ist die Zitation teilweise als eigenwillig zu bezeichnen, z.B. ein Zitat aus "Bibel 1971"6) (LOBSTÄDT, S.169), teilweise jedoch auch irreführend – so ist ein mehrfach zitierter "Goffman 1996"7) im Literaturverzeichnis nicht vorzufinden; bei der Herleitung des Begriffs "Theater" bezieht sich LOBSTÄDT neben Publikationen von SOEFFNER, HITZLER und WILLEMS unter anderem auch auf einen EARL OF "SHATESBURY" [sic!] (S.187). Die dabei erwähnte Publikation "Of men, manners, opinions" stammt vom EARL OF SHAFTESBURY (1711). [52]
Die Erwartung an einen derartig betitelten Herausgeberband, die Begriffe "Jugend", "Kultur" und "Jugendkultur" zumindest zu explizieren, wird nicht erfüllt. Die Versprechungen, die der Verlag macht, werden ebenfalls nicht eingehalten. Der Titel der Publikation ist in höchstem Maße irreführend, denn es handelt sich hierbei nicht um ein Lehrbuch, und, noch problematischer, in Jugendkulturen wird auch nicht eingeführt. Einen Vorstoß in Richtung einer "Einführung", wenn auch eingeschränkt auf eine historische Perspektive, könnte man allenfalls BREYVOGEL auf wenigen Seiten seines Beitrages unterstellen. [53]
Potenzielle Käufer(innen), die eine im Buchtitel versprochene "Einführung" durch ein "Lehrbuch" erwarten, sehen sich jedoch, sofern mit der Motivation zum Erwerb des Buches auch der Wunsch nach Anmerkungen zur Theoriegenese einhergeht, getäuscht; auch wünschenswerte Bezüge zur aktuellen Diskussion werden nicht hergestellt. Deutlich wird dies z.B. bei der Besprechung der "Jugendkultur" HipHop durch BREYVOGEL: Arbeiten wie von KLEIN und FRIEDRICHS oder ANDROUTSOPOULOS, die auch die Geschichte der HipHop-Szene/-Kultur thematisieren, werden nicht zur Kenntnis genommen. Merkwürdig mutet dabei an, dass die genannten Publikationen durchaus im Literaturverzeichnis vorzufinden sind und von SCHWARZ (in einer Fußnote) sogar angeführt werden. [54]
Eine gute Begründung, warum Veganismus und Tattoos als Jugendkulturen zu deuten sein sollen, wäre günstig gewesen, denn das erschließt sich auf den ersten (und auch auf den zweiten) Blick nicht. Misslich ist auch, dass Musik nicht das von BREYVOGEL vorgeschlagene "magische Bindemittel" der exemplarisch angeführten "jugendkulturellen" Vergemeinschaftungen ist. Es ist darüber hinaus auch nicht ersichtlich, was die in den Einzelbeiträgen von SCHWARZ und LOBSTÄDT behandelten "Jugendkulturen" dazu auszeichnet, durch ihre Betrachtung den hohen Anspruch der Publikation als ein "einführendes Lehrbuch" zu plausibilisieren. [55]
Ferner fällt negativ ins Gewicht, dass eine geschlechterreflexive Perspektive durchweg vernachlässigt wird. Hinzu kommen, neben dem eingangs erwähnten fehlenden Editorial, formale Mängel: So macht sich das beitragsübergreifende Gesamt-Literaturverzeichnis vor dem Hintergrund der Eigenständigkeit der Beiträge negativ bemerkbar, denn dadurch ist es nahezu unmöglich, Literaturverweise den einzelnen Beiträgen zuzuordnen. [56]
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die einzelnen Beiträge fraglos interessant sind. Wäre die Publikation nicht als Lehrbuch veröffentlicht und beworben worden, würde das Resümee der Rezension sicherlich anders ausgefallen sein, nicht aber der ein oder andere kritisch anzumerkende Punkt. [57]
Ich bedanke mich insbesondere bei Rudolf SCHMITT für die Ermutigung zur Abfassung einer Rezension und für die kritische Begleitung während des Schreibprozesses, sowie bei Sabine MERTEL, Heike SCHULZE und Andreas MARKERT für konstruktive und wertvolle Hinweise.
1) Mit einer "dichten Beschreibung" im Sinne von GEERTZ (2002) kann dies nichts zu tun haben. <zurück>
2) CCCS bedeutet "Centre for Contemporary Cultural Studies", auch bekannt als "Birmingham Center" bzw. "Birmingham School". Gemeint sind hier Arbeiten von Mike BRAKE (1981), John CLARKE und Thomas JEFFERSON (1976) sowie Paul WILLIS (1981). <zurück>
3) Dabei handelt es sich um den unsäglichen Vergleich zwischen heutiger Massentierhaltung und Vernichtungslagern zur Zeit des Nationalsozialismus etwa unter dem Topos "Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka!" <zurück>
4) Ein Grund dafür, Kriegsheimkehrer und Gefängnisinsassen als "Subkulturen" zu deuten, erschließt sich mir allerdings nicht. <zurück>
5) LOBSTÄDT meint damit die Sängerin Sabrina Setlur, die Schauspielerin Franka Potente sowie den Sportler Stefan Kretzschmar. <zurück>
6) Im Literaturverzeichnis angegeben als "Die Bibel (1971)". <zurück>
7) Es könnte damit, aber das ist eine meiner Vermutungen, die 4. Auflage von "Rahmen-Analyse" gemeint sein. Im Literaturverzeichnis ist dieses Buch jedoch vermerkt und auf das Jahr 1994 datiert. <zurück>
Androutsopoulos, Jannis (Hrsg.) (2003). HipHop. Globale Kultur – lokale Praktiken. Bielefeld: transcript.
Baacke, Dieter (1987/2004). Jugend und Jugendkulturen. Darstellung und Deutung (4. Auflage). Weinheim: Juventa.
Baumgartner, Judith (2001). Vegetarisch im 20. Jahrhundert – eine moderne und zukunftsfähige Erklärung. In Manuela Linnemann& Claudia Schorcht (Hrsg.), Vegetarismus. Zur Geschichte und Zukunft einer Lebensweise (S.107-125). Erlangen: Harald Fischer Verlag.
Bourdieu, Pierre (1987). Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt/M.: Suhrkamp. [Original 1979: La distinction. Critique sociale du jugement]
Brake, Mike (1981). Soziologie der jugendlichen Subkulturen. Eine Einführung. Frankfurt/M.: Campus [Original 1980: Sociology of youth cultures and youth subcultures]
Clarke, John & Jefferson, Thomas (1976). Jugendliche Subkulturen in der Arbeiterklasse. Ästhetik und Kommunikation, 24, 48-60.
Farin, Klaus (1996). Skinhead – A Way of Live. Eine Jugendbewegung stellt sich selbst dar. Bad Tölz: Thomas Tilsner Verlag.
Ferchhoff, Wilfried (2000). Jugendkulturen 2000. Berlin: Stiftung Sozialpädagogisches Institut.
Franck, George (2000). Ökonomie der Aufmerksamkeit. In Ursula Keller (Hrsg.), Perspektiven metropolitaner Kultur (S.101-118). Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Flick, Uwe (1991). Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In Uwe Flick, Ernst von Kardorff, Heiner Keupp, Lutz von Rosenstiel & Stephan Wolff (Hrsg.), Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendung (S.148-176). München: Psychologie Verlags Union.
Geertz, Clifford (2002). Dichte Beschreibung. Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme. Frankfurt/M.: Suhrkamp. [Original 1973: Thick description. Toward an interpretative theory of culture]
Goffman, Erving (1967/2001). Stigma. Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität (17. Auflage). Frankfurt/M.: Suhrkamp. [Original 1963: Stigma. Notes on the management of spoiled identity)
Goffman, Erving (1969/2004). Wir alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag (3. Auflage). München: Piper. [Original 1956: The presentation of self in everyday life]
Goffman, Erving (1977/1996). Rahmen Analyse. Ein Versuch über die Organisation von Alltagserfahrungen (4. Auflage). Frankfurt/M.: Suhrkamp. [Original 1974: Frame analysis. An essay on the organization of experience]
Hitzler, Ronald (1999). Die "Entdeckung" der Lebens-Welten. Individualisierung im sozialen Wandel. In Herbert Willems & Alois Hahn (Hrsg.), Identität und Moderne (S.231-249). Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Hitzler, Ronald (2001). Erlebniswelt Techno. Aspekte einer Jugendkultur. In Ronald Hitzler & Michaela Pfadenhauer (Hrsg.), Techno-Soziologie. Erkundungen einer Jugendkultur (S.11-27). Opladen: Leske + Budrich.
Hitzler, Ronald & Pfadenhauer, Michaela (2005). Unsichtbare Bildungsprogramme? Zur Entwicklung und Aneignung praxisrelevanter Kompetenzen in Jugendszenen. Expertise zum 8. Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung NRW, http://www.jugendszenen.de/_data/expertise_2005.pdf [Datum des Zugriffs: 28.03.2007].
Hitzler, Ronald; Bucher, Thomas & Niederbacher, Arne (2001/2005). Leben in Szenen. Formen jugendlicher Vergemeinschaftung heute (2. Auflage). Wiesbaden: VS Verlag.
Kaplan, Helmut Friedrich (1993/2002). Leichenschmaus. Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung (3. Auflage). Reinbek: Rowohlt.
Klein, Gabriele & Friedrichs, Malte (2003). Is this real? Die Kultur des HipHop. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Marcuse, Herbert (1973). Konterrevolution und Revolte. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Oettermann, Stephan (1995). Zeichen auf der Haut – Die Geschichte der Tätowierung in Europa. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt. [Orig. 1979]
Poschardt, Ulf (1995). DJ-Culture. Diskjockeys und Popkultur. Berlin: Rogner und Bernhard/Zweitausendeins.
Soeffner, Hans-Georg (1991). Zur Soziologie des Symbols und des Rituals. In Jürgen Oelkers & Klaus Wegenast (Hrsg.), Das Symbol – Brücke des Verstehens (S.63-81). Stuttgart: Kohlhammer.
Soeffner, Hans-Georg (1992). Die Ordnung der Rituale. Die Auslegung des Alltags. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Scott, John & Marshall, Gordon (2005). A dictionary of sociology (Oxford Paperback Reference, 3. Auflage). Oxford: Oxford University Press.
Weber, Max (1984). Soziologische Grundbegriffe. Stuttgart: UTB.
Willis, Paul (1981). Profane Culture. Rocker, Hippies: Subversive Stile der Jugendkultur. Frankfurt/M.: Syndikat. [Original 1978: Profane culture]
Zinnecker, Jürgen (1987). Jugendkultur 1940-1985. Opladen: Leske + Budrich.
Sebastian SCHRÖER, Dipl. Sozialarbeiter/Sozialpädagoge (FH), Freiberuflicher Dozent im Bereich Erwachsenenbildung, Promotionsstudent an der TU Dresden im Fach Soziologie am Lehrstuhl für Mikrosoziologie, Thema der Dissertation: "HipHop als Jugendkultur? – Eine ethnographische Studie".
Kontakt:
Sebastian Schröer
c/o JT SPIKE (Altstrehlen 1 e.V.)
Karl-Laux-Str. 5
D-01219 Dresden
Tel.: 0351/4769687
Fax: 0351/4772835
E-Mail: SozSchroeer@aol.com
URL: http://www.SozSchroeer.de/
Schröer, Sebastian (2007). Rezension zu: Wilfried Breyvogel (Hrsg.) (2005). Eine Einführung in Jugendkulturen. Veganismus und Tattoos [57 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 8(2), Art. 27, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0703279.
Revised 6/2007