Volume 23, No. 1, Art. 20 – Januar 2022
Rezension:
Susanne Friese
Josef Zelger (2019). Erforschung und Entwicklung von Communities. Handbuch zur qualitativen Textanalyse und Wissensorganisation mit GABEK®. Wiesbaden: Springer; 593 Seiten; ISBN 978-3-658-27099-5; Preis eBook: EUR 39,99; eBook und Hardcover: EUR 50,00
Zusammenfassung: In diesem Review findet eine Auseinandersetzung mit dem Buch von Josef ZELGER über das Textanalyseverfahren GABEK® (Ganzheitliche Bewältigung von Komplexität) statt. Bei den meisten GABEK®-Projekten geht es um die Lösung eines konkreten Problems wie z.B. die Einführung eines neuen Arbeitszeitmodells oder um Stadtentwicklungsprojekte, die Ermittlung von Erfolgsfaktoren für Innovation u.Ä.m. Im Laufe der Jahre haben sich weitere Anwendungsmöglichkeiten entwickelt, zum Beispiel der simulierte Dialog, die Analyse von Träumen oder Kunstwerken. Die Methode kann auch für wissenschaftsnahe Projekte zur Hypothesenentwicklung und -prüfung sowie zur Theoriebildung eingesetzt werden. Das Buch ist umfangreich und versammelt Beiträge aus der 30-jährigen Entwicklungsgeschichte. Als Nachschlagewerk ist es ein Meilenstein für alle, die die Methode erlernen möchte. Dies lässt sich am besten erreichen, indem man sie anwendet. Das Buch kann hierzu als Referenz dienen. Ich schließe den Artikel mit einem kurzen Erfahrungsbericht.
Keywords: CAQDAS; GABEK; Analyse von Textdaten; begriffliche Wissenssysteme; Gestaltungsbaum; simulierter Dialog
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zum Buch
2.1 Erfassung von Sinn- und Bedeutungszusammenhängen (Kapitel 1 bis 3)
2.2 Analyse von Begriffen auf der Basis von Bedeutungszusammenhängen (Kapitel 4)
2.3 Von Begriffen zu Ontologien: eine theoretische Herleitung (Kapitel 5)
2.4 Gestaltbildung (Kapitel 6 bis 8)
2.5 Anwendungsfall: Wissenstransfer (Kapitel 9)
2.6 Der simulierte Dialog: Grundlagen und Umsetzung (Kapitel 10 bis 13)
2.7 Anwendungsbeispiele (Kapitel 14 bis 18)
2.8 Neuentwicklung und Ausblick (Kapitel 18)
3. Das Buch aus meiner Perspektive als Leserin
4. Zielgruppe
5. Praktische Anwendung der Methode
Das Textanalyseverfahren GABEK® (Ganzheitliche Bewältigung von Komplexität) ist eine von Josef ZELGER am Institut für Philosophie an der Universität Innsbruck entwickelte Methode zur qualitativen Erforschung von Communities (ZELGER 1999, 2004, 2020; siehe auch LÖSCH & ZELGER 2013). Die Datenauswertung wird unterstützt von der Software WinRelan®, die anders als andere Programme zur computergestützten Auswertung qualitativer Daten ausschließlich für dieses Verfahren entwickelt wurde. Grundlage der Methode sind philosophische Konzepte des Verstehens, Erklärens, Lernens und der Gestaltwahrnehmung. Die meisten GABEK®-Projekte sind praxisnah, ähnlich wie in der Aktionsforschung, bei der Forschende und Untersuchte gemeinsam an der Fragestellung und der Problemlösung arbeiten (MOSER 1977). Nach den ersten Analyseschritten finden Feedback-Workshops mit den Forschungsteilnehmenden statt, in denen erste Ergebnisse präsentiert werden. Gemeinsam werden Schwerpunktthemen festgelegt. In dem daraus entwickelten Gestaltenbaum finden die Beteiligten nicht nur ihre eigene Meinung wieder, sondern auch die anderer Personen und Gruppen. Der nächste Schritt ist eine Auswahl von Maßnahmen und Zielen, auf deren Basis Strategien und Handlungsvorschläge entwickelt werden, die dann im besten Fall auch zur Umsetzung führen. [1]
Einsatzgebiete sind u.a. die Evaluierung von Großprojekten, Wissenstransfer in Unternehmen, Leitbildentwicklung, Kund*innenwahrnehmung und Produktakzeptanz, Produktinnovation, -entwicklung und -vergleich, Konfliktlösungen sowie Organisations- oder Regionalentwicklung. Um die Methode zu nutzen, ist ein umfängliches Wissen der einzelnen Auswertungsschritte notwendig. Diese werden im Buch Schritt für Schritt, theoretisch und anhand von Beispielen erläutert. Die Handhabung der Software WinRelan® ist jedoch nicht Gegenstand des Buches, es geht vielmehr um die Ergebnisse, die von der Software geliefert werden und um die Frage, wie diese zu interpretieren sind und wie darauf aufbauend die nächsten Schritte der Analyse aussehen. [2]
Das fast 600 Seiten umfassende Werk enthält 18 Kapitel, die sich in sechs Teile gliedern. Im Folgenden wird das Buch kurz vorgestellt, zunächst in Abschnitt 2.1 die Kapitel zur Erfassung von Sinn- und Bedeutungszusammenhängen, dann wende ich mich in Abschnitt 2.2 dem Kapitel zur Analyse von Begriffen und Bedeutungszusammenhängen zu. Darauf folgt die Zusammenfassung eines theoretischen Kapitels zu Ontologien (Abschnitt 2.3). Dies leitet über zu den Kapiteln zur Gestaltenbildung, die in Abschnitt 2.4 beschrieben werden. In den Abschnitten 2.5 bis 2.7 werden Anwendungsbeispiele erläutert, z.B. der Wissenstransfer oder der simulierte Dialog. In Abschnitt 2.8. skizziere ich den von ZELGER gebotenen Ausblick in die Zukunft. In den Abschnitten 3 und 4 gebe ich dann meine Perspektive als Leserin wieder, gefolgt von der Einschätzung, für welche Zielgruppe das Buch geeignet ist. Ich schließe meine Besprechung in Abschnitt 5 mit einem praktischen Erfahrungsbericht über das Erlernen und Anwenden der Methode. [3]
2.1 Erfassung von Sinn- und Bedeutungszusammenhängen (Kapitel 1 bis 3)
Im ersten Kapitel erhalten Lesende eine abstrakte und sehr kompakte Beschreibung der Methode. Das im Kapitel 2 dargestellte Beispiel bietet einen ersten Einblick in den Ablauf einer GABEK®-Studie. Ab Kapitel 3 werden Schritt für Schritt die theoretischen Grundlagen für eine qualitative Textanalyse mit GABEK® präsentiert. Es geht zunächst um Sinn- und Bedeutungszusammenhänge. In GABEK® werden Sätze oder kurze Textabschnitte als Grundelemente für die semantische Textanalyse verwendet. Dies basiert auf dem Verständnis von WITTGENSTEIN (1971 [1953]), dass ein Satz das minimale Element der Bedeutung ist. Sätze werden anhand der Methode GABEK® als ungerichtete Graphen abgebildet, in denen die Schlüsselbegriffe eines Satzes miteinander verbundene Knoten sind. So werden zunächst die subjektiven Sinnzusammenhänge eines Sprechers bzw. einer Sprecherin abgebildet. Alle Daten zusammengenommen bilden ein komplexes Gesamtnetz, woraus sich intersubjektiv verwendete Bedeutungszusammenhänge ableiten lassen. Die Entstehung von Begriffsnetzen wird in Kapitel 3.1 anhand eines Beispiels veranschaulicht. Die Kapitel 3.2 und 3.3 sind für die theoretisch inklinierten Lesenden geschrieben. Hier werden formale Merkmale von Begriffsnetzen und das Wachstum semantischer Netze behandelt. Wer nur an der Anwendung der Methode interessiert ist, kann dieses Kapitel überspringen. [4]
2.2 Analyse von Begriffen auf der Basis von Bedeutungszusammenhängen (Kapitel 4)
In Kapitel 4 wird dargestellt, wie mithilfe von GABEK® Einsicht in die Bedeutung und unterschiedliche Wahrnehmung von Begriffen gewonnen werden kann. Konkret wird dies anhand einer Beispielstudie ausgeführt, in der es um die Einführung eines neuen Arbeitszeitmodells geht. Die Analyse von Bedeutungen ist ein sehr spannendes Einsatzgebiet für die Methode, da ein unterschiedliches Verständnis von Begriffen oft Ursache für Konflikte, Auseinandersetzungen, Diskussionen und Missverständnisse ist. Der erste Teil des Kapitels ist sehr abstrakt. In Kombination mit dem in Kapitel 4.2 beschriebenen Beispiel wird dann deutlicher, was gemeint ist. Wie für Kapitel 3 gilt auch hier: Wer eher an der praktischen Umsetzung der Methode interessiert ist, kann Kapitel 4.1 überspringen. [5]
2.3 Von Begriffen zu Ontologien: eine theoretische Herleitung (Kapitel 5)
In Kapitel 5 erläutert der Autor, wie man von Begriffsnetzen zu Ontologien kommt. Die im vorherigen Kapitel erörterte Begriffsanalyse war der erste Baustein, auf den nun weiter aufgebaut wird. Für eine Begriffsanalyse wird nur die Nachbarschaft des zu untersuchenden Begriffs betrachtet. Um eine Ontologie zu ermitteln, wird das gesamte Netz mit in die Analyse einbezogen und dann nach bestimmten Regeln reduziert. Ontologien werden definiert als "grundsätzliche Überzeugungen über die Struktur der Lebenswelt, die von den meisten Mitgliedern der Community vertreten werden" (S.111). Das Ergebnis ist ein einfaches linguistisches Netz von geringer Komplexität. Der Prozess wird auch in diesem Kapitel anhand eines Beispiels erläutert. Es wird die regionale Ontologie (Grundüberzeugungen) österreichischer Bauern und Bäuerinnen über die Situation der Landwirtschaft im Jahre 2009 untersucht. Die Komplexitätsreduktion erfolgt durch WinRelan® weitgehend automatisch. Im weiteren Verlauf des Kapitels wird die Zuverlässigkeit und Gültigkeit dieses Verfahrens anhand von zwei bekannten Texten (der Pentateuch, d.h. die fünf Bücher Mose des Alten Testaments) und anhand der Evangelien und Apostelgeschichte belegt, sodass die Angemessenheit der Analyseergebnisse beurteilt werden kann. [6]
2.4 Gestaltbildung (Kapitel 6 bis 8)
Die Kapitel 6 bis 8 sollten am besten im Zusammenhang gelesen werden, um sie zu verstehen. In Kapitel 6 geht es um die Gestalttheorie von Carl STUMPF (1939) und deren Nutzung für die Analyse von Texten. Derartige linguistische Gestalten dienen in der Methode GABEK® als Erklärungs-, Orientierungs- oder Handlungsmuster. Um letzteres zu zeigen, untersucht ZELGER zunächst anhand der Analyse von drei Tagträumen, ob es für linguistische Gestaltbildung auch formale Konstanten gibt. Die aus der Analyse abgeleiteten Strukturen werden im dritten Teil des Kapitels auf die Analyse eines Kunstwerks übertragen. Ziel ist es zu zeigen, dass "Gestaltbildung auch in der Kunst zu Aussagen führen kann, die der Orientierung im Denken und Handeln einer Gemeinschaft dienen" (S.182). [7]
Darauf aufbauend wird in Kapitel 7 anhand eines Beispiels gezeigt, wie eine linguistische Gestalt mit Unterstützung von WinRelan® gebildet werden kann. Die Beispieldaten stammen aus einem vom Autor durchgeführten Seminar. Er bat die Studierenden, gutgehende Barbetriebe in Innsbruck aufzusuchen und die Gäste darüber zu befragen, warum sie das Lokal besuchen. Anhand der Analyse dieser Daten zeigt ZELGER, "wie auf der Grundlage sehr unterschiedlicher Erfahrungen und Meinungen vieler Personen ein zusammenhängendes Ganzes erfasst werden kann, das für das praktische Leben in der sozialkulturellen Welt der beteiligten Personen Orientierungs- und Gestaltungsmöglichkeiten anbietet" (S.194). Für ihn ist dies das zentrale Thema des Buches. In der Analyse werden zunächst einzelne Gestalten aus dem Text herausgearbeitet. Diese können dann wiederum zusammengefasst werden, um eine sprachliche Hypergestalt zu bilden. Eine solche stellt das Basiselement eines Gestaltenbaums dar. In der Regel besteht dieser aus mehreren Hypergestalten, die eine Synthese der Erfahrungen einer Personengruppe sind und den "geistigen Raum der entsprechenden Personengruppe über einen besonderen Lebensbereich" darstellen (S.208). Man kann die Analyse aber auch noch einen Schritt weiterführen und auf der Basis von Hypergestalten sozialwissenschaftliche Theorien entwickeln. [8]
Die in Kapitel 6 und 7 dargestellten theoretischen Grundlagen und abgeleiteten Strukturen, Regeln und Umsetzungen mit GABEK® sind die Voraussetzung hierzu. Wie schon in den vorherigen Kapiteln gibt es zunächst eine theoretische Einführung, auf die dann der anwendungsbezogene Teil folgt. Das Kapitel beginnt mit der Darstellung zweier wissenschaftstheoretischer Auffassungen über Theorien: Theorien als Aussagesysteme und Theorien als Begriffsstrukturen. Dieses Theorieverständnis dient ZELGER als Grundlage, um mithilfe von GABEK® im qualitativ sozialwissenschaftlichen Kontext Theorien zu entwickeln und zu testen. Dabei fasst er linguistische Hypergestalten sowohl als deduktive Aussagensysteme als auch als begriffliche Strukturen auf. Das Beispiel aus Kapitel 7 wird hier weitergeführt, und Lesende lernen etwas über die Hypergestalt "In-Lokale" als deduktiv geordnetes System von Aussagen. [9]
Darauf folgt wieder ein theoretischer Abschnitt, in dem unter Rekurs auf BUNGE (1967) Kriterien zur Beurteilung von Theorien vorgestellt werden. Diese werden dann auf das Aussagesystem und die Begriffsstruktur einer Hypergestalt übertragen. Auf dieser Basis wird eine Testtheorie entwickelt, die im Verfahren GABEK® verankert ist. Dies bedeutet, dass die Theorie auf Basis der entwickelten Hypergestalt im weiteren Verlauf der Datenerhebung und Analyse geprüft und modifiziert werden kann. Anhand einer Studie zum Interim-Management, basierend auf 41 Interviews (WAIBEL 2010), wird dies im Anschluss gezeigt. Die darüberhinausgehende Generalisierbarkeit von Theoremen einer Hypergestalt, sprich die Übertragung von Erkenntnissen auf andere Kontexte, wird anhand einer Studie über die australische Sozialinstitution "Boystown" (heute "Yourtown") verdeutlicht. [10]
2.5 Anwendungsfall: Wissenstransfer (Kapitel 9)
Kapitel 9 wirkt ein bisschen eingeschoben zwischen die Inhalte, die in Kapitel 6 bis 8 und dann nachfolgend in Kapitel 10 bis 13 behandelt werden, da ZELGER hier einer gesonderten Fragestellung nachgeht. Da diese allerdings das Verständnis von Gestalten und Hypergestalten und somit das Studium der Kapitel 6 und 7 voraussetzt, ist nachzuvollziehen, warum er das Kapitel hier eingefügt hat. Es wird die Frage untersucht, ob auf der Basis von Aussagen einer einzelnen Person linguistische Begriffsnetze, Gestalten und Hypergestalten gebildet werden können, die dann von anderen gelernt werden können. Konkret wird anhand eines Beispiels gezeigt, wie das Erfahrungswissen eines ausscheidenden Mitarbeiters an jüngere Mitarbeitende weitergegeben werden kann (ZELGER, FINK & STRICKNER 2008). [11]
2.6 Der simulierte Dialog: Grundlagen und Umsetzung (Kapitel 10 bis 13)
Kapitel 10 bis 13 bilden wieder eine Einheit, durch die Schritt für Schritt die theoretischen und praktischen Grundlagen für den simulierten Dialog geliefert werden. Der simulierte Dialog ist ein Verfahren, das zur Konfliktlösung eingesetzt werden kann. Diese Vorgehensweise ist u.a. deshalb interessant, da zu untersuchende Personengruppen nicht immer zusammenkommen können. In Kapitel 10 wird zunächst die theoretische Grundlage geliefert. Der Autor geht der Frage nach, wie individuelle Wissensverarbeitung zustande kommt, um zu verstehen, wie Personen mit anderen Personen ein Gespräch führen und daraus lernen können. Hierbei stellt er auf der Basis von SERGINs Modell menschlicher Wissensverarbeitung (TRAPPEL 1992) theoretische Überlegungen zur bewussten und unbewussten Wissensverarbeitung an. In Kapitel 11 werden die spekulativen Auffassungen zur unbewussten Informationsverarbeitung anhand der Analyse von Träumen empirisch überprüft. Hierbei wird an die in Kapitel 6 beschriebene Analyse von Tagträumen angeknüpft. Hypothetisches Ergebnis dieser Analyse ist, dass sich neben der formalen Struktur einer linguistischen Gestalt eine dreiteilige Struktur bei Wachfantasien als auch bei Träumen ergibt (S.323). Bei der Bildung von Traumgeschichten aus mehreren Träumen können wesentliche Teile zu einem geschlossenen Netz vereint werden. [12]
ZELGER leitet hieraus einen Gebrauch der Methode GABEK® in der Psychotherapie ab. Versteht man die Vernetzung von Träumen und Fantasien als einen Dialog mit sich selbst, kann ein*e Psychoanalytiker*in dabei unterstützen, nicht bewusste emotionale Ereignisse in einen subjektiv sinnvollen Zusammenhang zu bringen. ZELGER zeigt, dass Texteinheiten einer Textgruppe über wiederholt vorkommende Begriffe miteinander verbunden sind. Dies gilt auch für die Ebene der Hypergestalten. Er konnte aber nicht nachweisen, dass für Wachfantasien oder Träume Zusammenfassungen erstellt werden wie in bewussten Dialogen. D.h., unbewusst werden nur Pre-Gestalten erzeugt und nicht Gestalten und Gestaltenbäume, da Letztere Zusammenfassungen für jede Textgruppe voraussetzen (S.329). [13]
Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird in Kapitel 12 erläutert, wie sich mithilfe der Software WinRelan® ein Dialog auf Basis von Pre-Gestalten automatisiert simulieren lässt. Des Weiteren zeigt ZELGER, wie ein simulierter Dialog auf der Grundlage von Gestaltenbäumen durchgeführt werden kann. Dies hat den Vorteil, dass die Aussagen, die in den Dialog einfließen, aus den von einer Community akzeptierten Inhalten bestehen. Um einen solchen Dialog selbst durchzuführen, wird eine Person benötigt, die den Prozess steuert, Schwerpunkte festlegt, in der Datenbasis nach Problemen, Vorschlägen und möglichen Maßnahmen sucht, Workshops organisiert und zur Umsetzung motiviert. Hierzu findet man in diesem Kapitel eine genaue Anleitung. [14]
2.7 Anwendungsbeispiele (Kapitel 14 bis 18)
Teile IV bis VI des Buches enthalten Beschreibungen von mit GABEK® bzw. WinRelan® durchgeführten Projekten. In den Kapiteln 14 bis 16 werden drei Beispiele zur Verwendung des Verfahrens in der Organisationsentwicklung gegeben. Es geht u.a. um die Festlegung von Schwerpunkten und Leitbildern auf der Basis von Bedeutungsclustern und Gestaltenbäumen. In Kapitel 17 befasst ZELGER sich mit der Umsetzung von GABEK®-Ergebnissen, wobei fünf sehr unterschiedliche Projektbeispiele angeführt werden, um die verschiedenen Arten der Umsetzung zu veranschaulichen. [15]
2.8 Neuentwicklung und Ausblick (Kapitel 18)
Im letzten Kapitel des Buches stellt der Autor den Einsatz der Methode GABEK® zur Organisationsentwicklung vor. Hierbei geht es ihm darum, ein lernendes Wissenssystem zu beschreiben. Ausgangspunkt ist, dass, wenn sich eine Community verändert, sich auch die Wissenssysteme verändern und dann fortlaufend angepasst werden müssen. Die aktuelle Version der Software WinRelan® kann dies noch nicht abbilden. Daher ist eine Weiterentwicklung der Software mit dem Namen NetRelan® vorgesehen. NetRelan® soll zur Analyse von Organisationsentwicklung die folgenden fünf Module enthalten: GABEK®-Search, GABEK®-Knowledge-Organisation, GABEK®-Decision-Support, GABEK®-Quality-Control und GABEK®-Monitoring. Im weiteren Verlauf des Kapitels wird veranschaulicht, wie diese Module verwendet werden können. Als Beispiel dient die Studie von ROHRACHER et al. (2001) über Akzeptanzprobleme von Niedrigstenergie- und Passivhäusern. [16]
ZELGER beendet das Buch mit einem Ausblick in die Zukunft und seinem Traum einer GABEK-Stiftung, deren Ziel es ist, das Verfahren GABEK® – zur Verbesserung von Entscheidungen in Communities, bei dem weitgehend alle betroffenen Personen in den Entscheidungsprozess einbezogen werden – zu verbreiten und weiterzuentwickeln. [17]
3. Das Buch aus meiner Perspektive als Leserin
Das Buch ist keine leichte Kost. Wie der Untertitel schon besagt, ist es ein Handbuch, ein Nachschlagewerk, das in der Regel eher begleitend gelesen wird, wenn eine Studie nach der GABEK®-Methode durchgeführt werden soll. Um das Verfahren letztendlich zu verstehen, muss man es selbst mit eigenen Daten ausprobieren. So geht es mir jedenfalls nach der Lektüre des Buches. Zusätzlich muss noch der Umgang mit der Software WinRelan® bzw. deren Weiterentwicklung NetRelan® gelernt werden. Da einige Prozesse automatisiert ablaufen, ist der Griff zum Handbuch für akademisch orientierte Nutzer*innen unerlässlich. Dort finden sich die theoretischen Erklärungen und Annahmen, auf deren Basis die Daten mit Softwareunterstützung verarbeitet werden. Anders als andere Programme zur Unterstützung qualitativer Textanalysen (EVERS, SILVER, MRUCK & PEETERS 2010) ist WinRelan® bzw. NetRelan® kein Werkzeug, das auch außerhalb der Methode GABEK® verwendet werden kann, für die es entwickelt wurde. Trotzdem ist der Ansatz sehr vielfältig. Auch wenn es das eigentliche Ziel war, eine Methode anzubieten, die Entscheidungen in Communities verbessert, so haben sich im Laufe der Zeit – ich denke hier an den simulierten Dialog – noch andere interessante Einsatzgebiete gezeigt wie z.B. die Analyse von Träumen. Mir wurde vor Jahren ein Projekt vorgelegt, das aus ca. 120 Seiten aufgeschriebener Träume einer Person bestand. Die Träume waren sehr bildlich beschrieben, und der Text enthielt viele Metaphern. Das Ansinnen war, eine Metaphernanalyse durchzuführen (SCHMITT 2005), was nicht wirklich gelang. Der in Kapitel 6 und 11 präsentierte Ansatz wäre hierfür das bessere Verfahren gewesen und die Analyse sicherlich eine sehr aufschlussreiche. [18]
Was ich in dem Buch vermisst habe ist eine Verbindung zu action research (AR). DICK (2001, S.23) definierte AR wie folgt:
"It pursues both action (change) and research (understanding) outcomes. It achieves change through its participative approach, often in conjunction with other change processes. The research is achieved by being responsive to the situation and by searching strenuously for disconfirming evidence. At the heart of AR is a cycle which alternates action and critical reflection. Action and research enhance each other. It is thus an emergent process which takes shape as understanding increases; it is an iterative process which converges towards a better understanding of what happens." [19]
Wenn ich das GABEK®-Verfahren richtig verstanden habe, ist der Kern, alle Akteur*innen mit einzubinden, Ergebnisse einer Analyse rückzumelden, in einem Workshop zu diskutieren, Schwerpunkte festzulegen, dann wiederum zu schauen, welche Aspekte, Meinungen, mögliche Strategien und Maßnahmen in den Daten genannt werden, um diese dann umzusetzen. Das erscheint mir sehr nah an den Prinzipien der Aktionsforschung oder genereller partizipativer Forschung (BERGOLD & THOMAS 2012), und ich kann mir vorstellen, dass die Methode GABEK® für viele Forschende in diesem Bereich sehr interessant ist. [20]
Um GABEK® anwenden zu können, ist das Buch sicherlich ein Meilenstein. Es gibt Veröffentlichungen zu einzelnen Bereichen der Methode (u.a. WAIBEL 2010; ZELGER 2004) und Artikel aus der Forschungspraxis (u.a. BUA 2009; ZELGER & OBERPRANTACHER 2002; ZELGER et al. 2008), aber keine komplette Übersicht aller zugrundeliegenden Theorien und methodischen Vorgehensweisen. Dass die einzelnen Kapitel aus unterschiedlichen Zeitperioden stammen und aus Einzelbeiträgen zusammengestellt wurden, merkt man dem Buch zwar an, aber es ist auch verständlich, da die Methode GABEK® auf einer 30-jährigen Entwicklungsgeschichte beruht. [21]
Das Buch ist interessant für Personen, die entweder die Methode schon anwenden oder noch erlernen wollen. Für den letzteren Personenkreis empfehle ich, sich Schritt für Schritt über die Software WinRelan® einzuarbeiten und das Buch nebenher als Referenz zu verwenden. Im Buch wird zwar nicht der Umgang mit der Software erläutert, aber die zur Verfügung gestellten Video-Tutorials sind sehr hilfreich und ausreichend. Die theoretischen Herleitungen, die den einzelnen Schritten zugrunde liegen, dürften insbesondere für akademische Anwender*innen von Interesse sein. Die im Buch vorgestellten Beispielprojekte (z.B. zum Wissenstransfer, zur Festlegung von Schwerpunkten und Maßnahmen in der Organisationsentwicklung, zur Untersuchung oder Entwicklung von Leitbildern) sind wertvoll, wenn man ein Projekt mit einer ähnlichen Zielsetzung plant. Insgesamt wird das Buch für alle, die die GABEK®-Methode anwenden bzw. anwenden möchten, ein treuer Begleiter als Nachschlagewerk sein. [22]
5. Praktische Anwendung der Methode
Als ich gefragt wurde, die Besprechung für dieses Buch zu schreiben, habe ich zugestimmt, weil ich den Autor des Buches und Entwickler der Methode vor vielen Jahren auf einer Konferenz getroffen habe und dort zum ersten Mal mit GABEK® in Berührung kam. Als Ergebnis dieser Konferenz wurde das Buch "Qualitative Research: Different Perspectives—Emerging Trends" (FIKFAK, ADAM & GARZ 2004) veröffentlicht. Die Buchbesprechung gab mir die Möglichkeit, mich näher mit der Methode auseinanderzusetzen. Das Buch ohne praktische Erfahrung zu lesen, war allerdings ein hartes Stück Arbeit. Im September vergangenen Jahres hatte ich dann die Möglichkeit, an einem Workshop zur Gestaltenbildung teilzunehmen. Da dies nicht der erste Schritt in der Anwendung der Methode ist, habe ich mir die Schritte davor anhand von eigenem Datenmaterial und mithilfe der Video-Tutorials selbst beigebracht. Die praktische Umsetzung im Vergleich zur Theorie ist auf jeden Fall einfacher. Ich muss dazu sagen, dass ich 30 Jahre Erfahrung in der computergestützten Auswertung von qualitativen Daten mitbringe. Die Art der Kodierung ist jedoch sehr anders als in anderen QDAS (Qualitative Data Analysis Software) wie ATLAS.ti oder MAXQDA. Für mich war es wichtig, den gesamten Analyseprozess bis hin zur Gestalten-/Hypergestaltenbildung anhand eines kleinen Beispielprojekts einmal selbst durchzuexerzieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie eine gute objektsprachliche Kodierung aussehen muss. Damit dies gelingt, braucht es aber mehr Praxiserfahrung, auch für mich. Man kann an verschiedenen Stellen der Analyse immer wieder eingreifen und die Kodierung anpassen, was dem iterativen Prozess der qualitativen Datenanalyse entspricht und entgegenkommt. Aber dies ist eher für kleinere Anpassungen gedacht und nicht, um die objektsprachliche Kodierung neu zu erarbeiten. Meine Erfahrung ist, dass es einiger Praxis bedarf, um eine Gestaltenbildung zu erstellen, ohne die Erstkodierung mehrmals zu überarbeiten – zumindest, wenn man sich die Methode im Selbststudium aneignet oder als qualitativ Forschende an eine solche Analyse herangeht. [23]
In dem von mir besuchten Workshop hatten die meisten GABEK®-Anwender*innen keinen Hintergrund in qualitativen Methoden und fanden Programme wie ATLAS.ti oder MAXQDA eher verwirrend bzw. wussten nicht, wie mithilfe dieser Programme eine Analyse durchzuführen ist: Das Verfahren GABEK® ist regelgeleitet. Wer eine Analyse beginnt, bekommt nacheinander kurze Texte (einen Satz oder eine Sinneinheit) präsentiert und muss Ausdrücke markieren, die relevant für das Textverständnis sind. Per Doppelklick wird dann ein Wort gewählt und in die Ausdrucksliste übernommen. Hierzu sind keine qualitativen Methodenkenntnisse notwendig. [24]
Bei der Bewertungs- und Kausalkodierung merkt man allerdings, dass man oft mehr braucht als nur ein einzelnes Wort, weil die Zusammenhänge fehlen. Dies ist sicherlich auch sprachabhängig. Das Wort "sprachabhängig" kann man gleich zur Illustration verwenden: Im Deutschen ist "sprachabhängig" ein Wort, im Englischen besteht der Ausdruck aus mehreren Wörtern (dependent on the language bzw. language dependent). In Interviews reden die Forschungsteilnehmenden, wie bekannt ist, auch keine Schriftsprache. Hier ein Beispiel: "They are all same day so some days you need to lined up and then in a particular time of the day, to access appointments …". Wenn man als Ausdrücke "same", "day", "lined up", "access" und "appointments" wählt, würde dies das Datenmaterial nicht adäquat reflektieren. Der wichtige Aspekt in diesem Satz ist "same day appointments", welcher aber so in der Wortfolge gar nicht vorkommt (aber manuell als Ausdruck eingegeben werden kann). [25]
Wie erwähnt ging es im Workshop, an dem ich teilgenommen habe, um die Gestaltenbildung, weil – so Josef ZELGER – die meisten Anwender*innen nicht über die Pre-Gestaltenbildung hinauskommen. Wenn es tatsächlich der Fall ist, dass viele Anwender*innen GABEK® als Methode wählen, weil der Einstieg auch ohne qualitativen Methodenkenntnisse gelingt, dann wundert mich dies nicht. Listen von Ausdrücken zu generieren und diese nach positiven und negativen Aspekten zu bewerten – was die Vorrausetzung ist, um Pre-Gestalten zu bilden – kann auf Basis von Regeln erlernt werden. Wenn man über diesen Schritt hinauswill, braucht es mehr Methodenkenntnis und Forschungspraxis. Viele Nutzer*innen scheinen nur die einfache Basiskodierung anzuwenden. Für bestimmte Fragestellungen ist dies sicherlich auch ausreichend. Ähnliches gilt gewiss auch für Standard-QDAS, bei denen viele Nutzer*innen ebenfalls nicht mehr als die einfachen "Code & Retrieve"-Funktionen verwenden. Mit einem qualitativen Methodenverständnis und etwas Analyseerfahrung ist die Gestalten- und Hypergestaltenbildung nach GABEK® jedoch kein Zauberwerk, denn im Prinzip nimmt man mit ihr eine Datenaggregation vor, was auch aus anderen Verfahren der qualitativen Datenanalyse bekannt ist. [26]
Im Buch wird des Öfteren von Automatisierung gesprochen. Darunter darf man sich allerdings nicht vorstellen, dass die meiste Arbeit von der Software übernommen wird. Manche Prozesse sind automatisiert, aber unter dem Strich ist eine GABEK®-Analyse sehr zeitaufwendig. Ich würde das Verfahren nicht für die Auswertung von langen Tiefeninterviews verwenden, auch wenn dies prinzipiell möglich ist, sondern eher für die Auswertung von semi-strukturierten Kurzinterviews oder strukturierten Daten wie z.B. offenen Fragen aus Umfragen. [27]
Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass GABEK® / WinRelan® ein akademisches Projekt ist und nur sehr wenig Ressourcen für die Softwareentwicklung zur Verfügung stehen. Bei der Verwendung der Software wird man in die 1990er Jahre zurückversetzt, und viele Annehmlichkeiten, die man heute erwartet, findet man in WinRelan® nicht. Wenn in 2022 eine neue Version der Software veröffentlicht wird, wird diese sicherlich besser sein, aber immer noch nicht heutigen Standards entsprechen. Sofern sich dies nicht ändert, wird GABEK®, so vermute ich, trotz des Potenzials weiterhin nur eine kleine Fangemeinde haben, die sich über solche Unzulänglichkeiten hinwegsetzt. [28]
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Zelger, Josef; Fink, Sebastian & Strickner, Jakob (2008). Darstellung von Erfahrungswissen durch GABEK®. In Josef Zelger, Margit Raich & Paul Schober (Hrsg.), GABEK® III. Organisationen und ihre Wissensnetze. Organizations and their knowledge nets (S.143-159). Innsbruck: StudienVerlag.
Susanne FRIESE begann 1992 mit Computersoftware zur qualitativen Datenanalyse zu arbeiten. In Ihrer Rolle als Consultant (siehe KwaRC) hat sie zahlreiche qualitative Forschungsprojekte weltweit beratend begleitet, didaktische Materialien entwickelt und an der konzeptionellen Weiterentwicklung von Software mitgewirkt. Ihre wissenschaftliche Heimat ist das Max-Planck-Institut zur Erforschung religiöser und ethnischer Vielfalt in Göttingen, wo sie ihrem methodischen Interesse insbesondere in Bezug auf qualitative Methoden und computergestützte qualitative Datenanalyse nachgeht. Ihr Buch "Qualitative Data Analysis with ATLAS.ti" ist 2019 in der dritten Auflage bei SAGE erschienen.
In vorherigen Ausgaben von FQS hat sie Buchbesprechungen zu Doris Mosbach (1999). Bildermenschen – Menschenbilder. Exotische Menschen als Zeichen in der neueren deutschen Printwerbung (https://doi.org/10.17169/fqs-1.3.1061), Margaret A. Morrison, Eric Haley, Kim Bartel Sheehan & Ronald E. Taylor (2002). Using Qualitative Research in Advertising: Strategies, Techniques, and Applications / Shay Sayre (2001). Qualitative Methods for Marketplace Research (https://doi.org/10.17169/fqs-5.1.629) und Andreas Wernet (2000). Einführung in die Interpretationstechnik der Objektiven Hermeneutik (https://doi.org/10.17169/fqs-4.2.730) geschrieben. Zusammen mit Graham R. GIBBS and Wilma C. MANGABEIRA hat sie die Ausgabe Using Technology in the Qualitative Research Process (2002) herausgegeben.
Contact:
Dr. Susanne Friese
Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und
multiethnischer Gesellschaften
Hermann-Föge-Weg 11
37073 Göttingen
E-Mail: Susanne.Friese@kwarc.nl
URL: http://www.mmg.mpg.de/person/96816/2541
Friese, Susanne (2022). Review: Josef Zelger (2019). Erforschung und Entwicklung von Communities. Handbuch zur qualitativen Textanalyse und Wissensorganisation mit GABEK® [28 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 23(1), Art. 20, http://dx.doi.org/10.17169/fqs-23.1.3697.