header image

Volume 22, No. 2, Art. 23 – Mai 2021

Rezension:

Viola Logemann

Marie-Kristin Döbler (2020). Nicht-Präsenz in Paarbeziehungen – Lieben und Leben auf Distanz. Wiesbaden: Springer VS; 415 Seiten; ISBN 978-3-658-29447-2; 59,99€

Zusammenfassung: Marie-Kristin DÖBLER beschäftigte sich in ihrer Untersuchung damit, was Paarsein bedeutet, wenn die Beziehung größtenteils nicht in physischer Ko-Präsenz der Partner:innen geführt wird. Zentral war für sie die Frage nach der Wissens(re)produktion innerhalb der Paarbeziehung, aber auch im Kontext soziokultureller Wissensbestände. Für die Datenerhebung nutzte DÖBLER narrative Einzel- und Paarinterviews, eine schriftliche Befragung und Online-Recherchen in Zeitungen und Zeitschriften. Für die Datenanalyse kamen die Grounded-Theory-Methodologie, die dokumentarische Methode und diskursanalytische Verfahren zum Einsatz. Es ist DÖBLER auf diese Weise gelungen aufzuzeigen, was im öffentlichen Diskurs als normale Paarbeziehung definiert und legitimiert wird und wie ihre Interviewpartner:innen darauf rekurrieren. In der Besprechung geht es um den Mehrwert dieser Vorgehensweise für paar- und wissenssoziologische Fragestellungen.

Keywords: Paarsoziologie; Wissenssoziologie; narratives Interview; Paarinterview; schriftliche Befragung; Online-Recherche; Grounded-Theory-Methodologie; dokumentarische Methode; Diskursanalyse; Wirklichkeitskonstruktion; Paarbeziehung

Inhaltsverzeichnis

2. Aufbau des Buches

3. Erhebung und Rekonstruktion des Wissens um eine Normalbeziehung

3.1 Methoden- und Datenpluralität

3.2 Fragilität des Wissens

3.3 Ergebnisse: Paarsein, Wissen und Wirklichkeit

4. Resümee

Anmerkung

Literatur

Zur Autorin

Zitation

 

1. Gegenstand der Studie und Fokus meiner Besprechung

In ihrer Dissertation "Nicht-Präsenz in Paarbeziehungen – Lieben und Leben auf Distanz" ist Marie-Kristin DÖBLER der Frage nachgegangen, wie Paarsein und auch Paarbleiben verstanden und vollzogen wird, wenn beide Partner:innen überwiegend getrennt voneinander leben. DÖBLER argumentiert anhand wissenssoziologischer Erklärungsansätze, dass die Frage nach Herstellung und Aufrechterhaltung von geteiltem Wissen und Wirklichkeit in der Paarbeziehung anders und neu zu bearbeiten sei, wenn die sowohl im wissenschaftlichen als auch medialen Diskurs häufig als essentiell vorausgesetzte Face-to-Face-Interaktion deutlich eingeschränkt ist. Was bedeutet es also, ein Paar zu sein, wenn die Beziehung durch "Lieben und Leben auf Distanz" geprägt ist? DÖBLER erklärt, dass Nicht-Präsenz in Paarbeziehungen zu selten als normale Form von Paarbeziehungen betrachtet werde. Stattdessen werde diese in der Regel als "Übergangsphänomen" (S.31), mit Hinweis auf Beziehungskrisen, auf das wahrgenommene Leid der Partner:innen oder als Indikator für einen Mangel an ernsthafter Bereitschaft und Bindung innerhalb der Paarbeziehung (S.31) thematisiert. Anknüpfend an diesen "Präsenz-Bias" (S.32) in der paarsoziologischen Forschung setzt sich DÖBLER dezidiert mit dem Erleben und Deuten der Partner:innen auseinander, analysiert den praktischen Umgang mit Präsenz und Nicht-Präsenz sowie den Einfluss von Deutungsangeboten, die durch massenmediale Diskurse an die Paare herangetragen werden. DÖBLER setzt sich zum Ziel, die Zusammenhänge zwischen Paaren, Präsenz und Wissen zu erfassen und zu erläutern. Dafür wurden narrativ-biografische Einzel- und Paarinterviews und schriftliche Befragungen durchgeführt. Außerdem wurde durch eine Online-Recherche ein Materialkorpus aus Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln erstellt und einer Diskursanalyse unterzogen. Die Interviews und schriftlichen Befragungen wurden mittels Grounded-Theory-Methodologie und dokumentarischer Methode ausgewertet, wobei die Ergebnisse der Diskursanalyse zur Komparation einbezogen wurden. Durch diese Kombination von Daten und Methoden wurden unterschiedliche Arten von Wissen berücksichtigt, um die Bedeutung von Paarsein umfassend darzulegen. [1]

In meiner Besprechung werfe ich einen Blick auf die wissenssoziologische Rahmung der Untersuchung und wie diese sich in der methodischen Vorgehensweise DÖBLERs niederschlägt. Die Frage, welche Werte und Idealbilder für Paare heute Orientierung bieten, welche verworfen oder umgedeutet werden, wird in der Paarsoziologie fortdauernd gestellt. DÖBLER gelingt ein umfassender Blick auf den Zusammenhang zwischen der soziokulturellen Kontextualität von Paarbeziehungen, durch die den Partner:innen eine Vorstellung von Normalem und Anormalem vermittelt wird, und der individuellen performativen Deutung und Umsetzung. Die in der Studie angewandte Kombination von Erhebungswerkzeugen und Datenmaterial sticht im paarsoziologischen Forschungsfeld heraus und soll daher hinsichtlich Durchführung, Reflexion und Potenzial näher betrachtet werden. DÖBLERs Zielsetzung ist außerdem die Entwicklung einer Konzeption von Präsenz, bei der Körper, Raum und Zeit gleichermaßen integriert und bisherige Schwachstellen überwunden werden, was jedoch nicht Thema dieser Besprechung ist. [2]

Ich stelle zunächst den Aufbau des Buches dar (Abschnitt 2), bevor ich die Erhebung und Rekonstruktion des Wissens um eine Normalbeziehung fokussiere (Abschnitt 3). Ich beschreibe dabei zunächst die Methoden- und Datenpluralität in DÖBLERS Untersuchung (Abschnitt 3.1) und bespreche dann, inwiefern diese an den paarsoziologischen Forschungsstand zur Fragilität des Wissens um das Paarsein anknüpft (Abschnitt 3.2). Daran anschließend stelle ich DÖBLERS Ergebnisse zu Paarsein, Wissen und Wirklichkeit vor (Abschnitt 3.3) und komme abschließend zu einem Resümee (Abschnitt 4). [3]

2. Aufbau des Buches

Die Monografie ist in die drei übergeordneten Teile Theorie, Empirie und Ergebnisse untergliedert. Der erste Teil zur Theorie besteht aus vier, der zweite Teil zur Empirie aus zwei und der Ergebnisteil aus drei Kapiteln. Mit knapp 200 Seiten ist "Empirie" der umfangreichste Teil des Buches gegenüber den anderen beiden mit knapp 90 und 80 Seiten. [4]

Nach einer kurzen Einführung (Kapitel 1) widmet sich DÖBLER im Theorieteil in Kapitel 2 der soziologischen Einbettung und Klärung ihres Gegenstandes, indem der Kenntnisstand zu den Begriffen Paar und Präsenz kritisch aufgearbeitet wird. In Bezug auf Paare als Gegenstand der Soziologie befasst DÖBLER sich mit Phasen und Verläufen von Beziehungen, Leitbildern und ihrem soziohistorischen Hintergrund sowie der Bedeutung der performativen Hervorbringung von Paarbeziehungen. Außerdem werden die Konzepte der kognitiven und physischen Präsenz sowie deren Bedeutung in Interaktionen und Situationen skizziert. In Kapitel 3 wird der theoretische Rahmen der Untersuchung abgesteckt, indem zentrale wissenssoziologische Konzepte zusammengefasst erläutert und auf den Untersuchungsgegenstand bezogen werden. Die Autorin behandelt das von ihr zugrunde gelegte Verständnis von Wissen, Intersubjektivität und Lebenswelt sowie kommunikativer und diskursiver Wirklichkeitskonstruktion. Besonders hervorgehoben wird hier der Zusammenhang unterschiedlicher Arten von Wissen – des implizit-habituellen sowie des explizit-reflexiven – und dessen (Re-)Produktion durch einerseits Interaktion und Kommunikation auf der Mikroebene z.B. zwischen den beiden Partner:innen, andererseits durch Diskurse, in denen eine "'Makro'-Wirklichkeit" (S.54) hervorgebracht wird. [5]

Anschließend wird in Kapitel 4, aufbauend auf den identifizierten Forschungs- und Explikationslücken, das Ziel der Studie konkretisiert, "die [...] danach strebt, die Fragen nach der Relevanz von Präsenz für den Erhalt sozialer Beziehungen zu bestimmen sowie die empirisch rekonstruierbaren Zusammenhänge zwischen Präsenz und Wissen sowie zwischen Paarsein und Paarbleiben einerseits, Wissen und Präsenz andererseits zu erörtern" (S.55). Das aus der Auseinandersetzung mit der Theorie gewonnene Wissen wird in sensibilisierenden Konzepten zusammenfassend definiert. Der erste Buchteil schließt in Kapitel 5 mit der argumentativen Darstellung der angewendeten Erhebungs- und Auswertungsmethoden. Um die Forschungsfrage theoriegenerierend zu beantworten, folgt DÖBLER primär den Prinzipien der Grounded-Theory-Methodologie (GLASER & STRAUSS 1999 [1967]) und ergänzt diese einerseits durch eine Diskursanalyse (KELLER 2011), andererseits durch Schritte der dokumentarischen Methode (BOHNSACK 2001). Das Vorgehen bei der Analyse der erhobenen Paar- und Einzelinterviews (ROSENTHAL 2015; SCHÜTZE 1983; WIMBAUER & MOTAKEF 2017a) und der schriftlichen Befragungen (MAYER 2013) fasst DÖBLER unter dem Begriff der "interpretativ-rekonstruktive[n] Analyse" (S.80) zusammen. Sie betrachtet eingehend die Gründe für und die Konsequenzen aus der Methoden-, Daten- und Ergebnispluralität. [6]

Im zweiten Teil der Monografie stellt DÖBLER die diskursiven (Kapitel 6) und kommunikativen Paarkonstruktionen (Kapitel 7) vor, die sie in ihrem empirischen Material rekonstruiert hat. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse der Diskursanalyse dargestellt, indem zunächst die aus Zeitungs- und Magazinartikeln erhobenen Themen (Präsenz, Bedenken gegenüber Nicht-Präsenz und die Normalbeziehung) skizziert werden und anschließend auf die Aspekte Phänomenstruktur, Subjektpositionen und Storylines eingegangen wird. In Kapitel 7 werden die Interviewpartner:innen kurz porträtiert, bevor auch hier die zentralen Narrationen (Verständnis von Präsenz, Liebe und Notwendigkeiten für das Gelingen der Paarbeziehung) benannt werden. Darauf folgt die Präsentation der Analyseergebnisse der Interviewmaterialien. In jeweiligen Unterkapiteln stellt DÖBLER die rekonstruierten Narrative und Deutungen bezüglich Körper, Raum und Zeit dar. Die Benennung des zweiten Buchteils als "Empirie" einerseits und des dritten Buchteils als "Ergebnisse" andererseits ist also so zu verstehen, dass im Teil "Empirie" zwar bereits die Ergebnisse aus der durchgeführten Diskursanalyse und der Rekonstruktion des subjektiven Deutens und Erlebens der Befragten präsentiert werden, diese aber erst im dritten und letzten Teil des Buches miteinander verbunden und mit den eingangs vorgestellten theoretischen Konzepten verknüpft werden. Nach der Darstellung der rekonstruierten Muster in Kapitel 8 wird der Zusammenhang zwischen Paarbeziehungen, Wirklichkeitskonstruktion und (Nicht-)Präsenz in Kapitel 9 erläutert. Abschließend formuliert DÖBLER als Zusammenfassung ihrer Ergebnisse "[z]wölf thesenhafte Antworten" (S.370), auf die das Fazit in Kapitel 10 folgt. [7]

3. Erhebung und Rekonstruktion des Wissens um eine Normalbeziehung

Die Fragen danach, was Paarsein heute auszeichnet und wie dieses umgesetzt wird, beschäftigt die Paarsoziologie genauso wie Personen in (Paar-)Beziehungen selbst. DÖBLERs Forschungsfrage baut auf einer praxeologischen Ansicht auf, dass ein Paar fortwährend performativ hervorgebracht wird bzw. werden muss (JURCZYK 2014). Dem Forschungsstand entsprechend hält sie fest, dass eine einmalige Selbst- wie auch Fremddefinition der intimen Zweierbeziehung als Paar aus zahlreichen Gründen nicht konstitutiv ist. DÖBLER rahmt die Fragen nach diesem Verständnis von Paarsein und dessen Performativität wissenssoziologisch: Als das zu Erklärende wird also das Wissen, was Paarsein heißt und wie es zu vollziehen ist, definiert. Durch die Rekonstruktion nicht nur des individuellen bzw. paarinternen Wissens, sondern auch des soziokulturellen Wissens, das den Befragten in Form von massenmedialen Diskursen begegnet, zielt DÖBLER auf eine ganzheitlichere Klärung ab, bei der unterschiedliche Wissensformen und Wirklichkeiten nicht als abgekapselt voneinander betrachtet werden. Ich möchte einen genaueren Blick darauf werfen, wie DÖBLER diesem breit gefassten Anspruch durch die Kombination verschiedener Datensorten, Erhebungs- und Auswertungsmethoden gerecht wird. Außerdem beleuchte ich, wie sie damit den paarsoziologischen Forschungsstand bereichert und skizziere einzelne Ergebnisse ihrer Arbeit. [8]

3.1 Methoden- und Datenpluralität

DÖBLER hat Daten mittels Einzel- und Paarinterviews, schriftlichen Befragungen und aus medialen Erzeugnissen erhoben und ausgewertet. In einem iterativen Forschungsprozess wurden insgesamt 18 narrativ-biografische Interviews (ROSENTHAL 2015; SCHÜTZE 1983) mit heterosexuellen Personen geführt, davon sechs Einzel- und zwölf Paarinterviews (WIMBAUER & MOTAKEF 2017b), die nach dem Prinzip der maximalen Kontrastierung (FLICK 2017) zur theoretischen Sättigung nach und nach rekrutiert wurden (DÖBLER, S.68f.). Diejenigen Personen, die an Einzelinterviews teilnahmen, waren nicht Bestandteil eines der Paare aus den Paarinterviews. Außerdem erfolgte mit zwölf Paaren, die zwar an einer Teilnahme interessiert waren, aus forschungspragmatischen Gründen aber nicht interviewt werden konnten, eine schriftliche Befragung, die an den Fragen aus den Einzelinterviews orientiert war. Die so gewonnenen Daten dienten als Ergänzung der Einzel- und Paarinterviews, " um bestimmte Aspekte […] zu vertiefen oder durch ein heterogeneres Sample Kontrastierungen zu ermöglichen" (S.76). [9]

Bei der in Anlehnung an KELLER (2011) durchgeführten Diskursanalyse wurde zunächst über Online-Suchmaschinen und in den Online-Archiven ausgewählter deutschsprachiger Zeitungen und Zeitschriften1) nach Artikeln gesucht, die u.a. Begriffe wie "Fernbeziehung, Wochenendbeziehung, [...] Liebe auf Distanz" (DÖBLER, S.79) beinhalteten. Auf diesem Wege wurde ein Materialkorpus aus 128 Beiträgen zusammengestellt. Die Leitfragen, die DÖBLER an dieses "öffentliche Material" stellte, bezogen sich auf die Darstellung von Paarbeziehungen, von Nicht-Präsenz und auf die angebotenen "Erklärungen und Legitimationen" (S.88). [10]

DÖBLER argumentiert, dass für das Ziel ihrer Arbeit, "der Sicht der Befragten und der Praxis gerecht zu werden sowie gleichzeitig primär vom Gegenstand ausgehende theoretische Bezüge zu erarbeiten und empirisch fundierte theoretische Erkenntnisse [...] zu gewinnen" (S.81), die Grounded-Theory-Methodologie (GLASER & STRAUSS 1999 [1967]) geeignet sei. Für die Fragestellung sei aber auch der Zugriff auf "das überwiegend im latenten operierende implizit-habituelle Wissen" (DÖBLER, S.81) notwendig. Diesen habe sie sich durch die Anwendung einzelner Schritte der dokumentarischen Methode (BOHNSACK 2001; BOHNSACK & NOHL 2013; NOHL 2012) verschafft. Ihre analytische Vorgehensweise fasst DÖBLER dann in Kapitel 5.3 unter dem Begriff der "interpretativ-rekonstruktiven Analyse" (S.80) zusammen. Sie beschreibt diese Analyse der Einzel- und Paarinterviews sowie der schriftlichen Befragungen als Zusammensetzung aus dem theoretischen Kodieren der Grounded-Theory-Methodologie und Elementen der dokumentarischen Methode (formulierende und reflektierende Interpretation, hermeneutische Entwicklung von Lesarten). Die Ergebnisse der Diskursanalyse, bei der Phänomenstrukturen, Subjektpositionen und Storylines im Diskurs identifiziert wurden, flossen ebenfalls in die interpretativ-rekonstruktive Analyse ein. DÖBLERs Vorgehen kann nur schwer als Abfolge verschiedener Schritte beschrieben werden, da sie selbst ihren Forschungs- und Auswertungsprozess in seiner Zyklizität betont. Bei der anfänglichen Auswahl von Interviewpassagen für die Interpretation und deren anschließender Feinanalyse kamen ihrer Darstellung nach z.B. Schritte der dokumentarischen Methode genauso zum Tragen wie das offene und theoretische Kodieren (S.82f.). Auch der permanente Fallvergleich stellte eines der analyseleitenden Prinzipien dar. Derartig wurde "[e]ine Interviewpassage aus Interview 1 [...] mit einer anderen aus Interview 1, aber auch aus Interview 2, mit Passagen aus dem öffentlichen Material sowie mit Begriffen und Formulierungen kontrastiert, die ebenfalls denkbar gewesen wären" (S.82). [11]

3.2 Fragilität des Wissens

DÖBLER stellt die Frage danach, was Paarsein bedeutet, im Anschluss an den paar- und familiensoziologischen Diskurs hinsichtlich Pluralisierung und Destabilisierung von Normen, Werten und Erwartungen, die auf intime Beziehungen und private Lebensformen bezogen sind. DÖBLER fasst den diesbezüglichen Forschungsstand in Kapitel 2.1.1 "Wandlungen und Prozesshaftigkeiten" zusammen und geht dort auf Phasen und Verläufe von Paarbeziehungen, den Stellenwert von Selbstreflexivität sowie gesellschaftlich etablierte Leitbilder für Paarbeziehungen ein. Der für meine Besprechung wesentliche Aspekt, dass das Wissen um das Paarsein als eher brüchig und instabil zu fassen ist, zieht sich als roter Faden durch das Kapitel. Zwecks Kürze und Prägnanz fasse ich diesen Gesichtspunkt bzw. das damit verbundene Erkenntnisinteresse im paar- und familiensoziologischen Diskurs mit eigenen Worten wie folgt zusammen: Das Wissen, was eine Paarbeziehung ausmacht und wie sie zu führen ist, wird unter Einfluss diverser, teils gegensätzlicher Ansprüche und Idealbilder individuell und kollektiv produziert, reproduziert und überarbeitet. So wirken das Leitbild der romantischen Liebe einerseits und das der partnerschaftlichen Liebe andererseits weiterhin gleichsam auf Individuen und Paare ein (HILDENBRAND 2006; LENZ & SCHOLZ 2014, WIMBAUER & MOTAKEF 2017a). Aufgrund vielfältiger Wahl- und Orientierungsmöglichkeiten für Paare und die einzelnen Partner:innen haben sich Formen und Praktiken von Paarbeziehungen stark ausdifferenziert (BURKART 2018). Das Verhältnis zwischen sozial vorgegebenen und internalisierten Vorstellungen dessen, was erstrebenswert und normal ist, und von deren individueller Interpretation und praktischer Umsetzung bleibt als soziologischer Untersuchungsgegenstand aktuell und relevant (siehe für eine Zusammenfassung WUTZLER 2021). [12]

DÖBLER begreift nun dieses Verhältnis als Konglomerat von "Wissensbeständen" (S.16), mit denen sich im Laufe der Paarbeziehung und des Lebenslaufs insgesamt immer wieder auseinandergesetzt werden müsse. Die Bedeutung von Paarsein und Paarbleiben sei nichts fraglos Gegebenes (mehr), sondern werde "in einem kontinuierlichen, aber zerbrechlichen Herstellungsprozess" (S. 21) reflektiert und verhandelt. Wissenssoziologisch betrachtet geht DÖBLER also eher von "Fragilität" (S.50) als von einer stabilen "Beständigkeit" von Wissen aus. In Kapitel 2.1.2 betont sie daher die Relevanz von Performativität in Form des doing sowie des displaying couple (S.21). Das doing und displaying sind für sie als Reaktion auf die "Destandardisierung von Paarerscheinungsformen" (S.22) erforderlich und Ausdruck dessen, was über paartypisches Verhalten gewusst wird. Als eine der zentralen Prämissen ihrer Herangehensweise und Gegenstandsauffassung, wie sie in Kapitel 3 dargelegt wird, kann also das "triadische Wechselverhältnis aus Wissen, Deuten und Handeln" (S.35) festgehalten werden. Die Wissensbestände müssten dabei nicht zwangsläufig explizit und abrufbar sein, sondern seien gleichermaßen latent und vorbewusst. Außerdem unterscheidet DÖBLER zwischen Wissen, das aus "direkten, interpersonalen Wirkensbeziehungen und interaktivem Austausch" emergiert und "soziokulturelle[n] Wissenbestände[n]" (S.51). Am Ende des dritten Kapitels, in dem sie sich mit der theoretischen Rahmung befasst, wird dementsprechend eine "heuristisch-analytische Trennung zwischen kommunikativen und diskursiven Wirklichkeitskonstruktionen" (S.51) als für die empirische Untersuchung maßgeblich aufgezeigt. [13]

Zwecks einer ganzheitlichen Erklärung analysiert DÖBLER also nicht nur individuelle und paarinterne, sondern ausdrücklich auch soziokulturelle Wissensbestände, weil diese, wie sie einleuchtend beschreibt, bestimmte Formen von Paarbeziehung und Paarsein als "normal, wahr, richtig, gut, möglich etc." (S.52) definierten. Sie fragt folglich auch danach, welches Verständnis einer normalen, guten Paarbeziehung diskursiv und damit "als vermeintlich objektive Wirklichkeit" (S.52) wahrgenommen und wie damit performativ, im doing und displaying couple, umgegangen wird. Durch die Kombination der Rekonstruktion von individuellem bzw. paarinternem Wissen einerseits und soziokulturellem Wissen andererseits gelingt es DÖBLER, Aussagen über die Färbung und Formung der Deutungen der Befragten durch die "massenmedialen Deutungsangebote" (S.95) zu treffen. Das untersuchte Diskursfragment wird als "ein Teil des Kontextes der Um- und Lebenswelt von Paaren" (S.88f.) systematisch verstanden. DÖBLER weist auch darauf hin, dass durch diese Verknüpfung von Methoden und Daten die "Überlagerung eigenen Erlebens durch massenmediale Aufbereitung" (S.95) als fruchtbarer Bestandteil in die Untersuchung integriert statt als Nachteil aufgefasst werden könne. In ihrer Arbeit werden subjektive Deutungen also genauso untersucht wie auch gesellschaftlich verbreitete Vergleichsfolien einer "Normalbeziehung" (S.112). [14]

3.3 Ergebnisse: Paarsein, Wissen und Wirklichkeit

Zu Beginn des zweiten Teils zur Empirie werden in Kapitel 6 die Ergebnisse der Diskursanalyse, die "[d]iskursive[n] Paar-Konstruktionen" (S.103) und die "Vergleichsfolie Normalbeziehung" (S.112) dargestellt. Hier wird die Frage geklärt, was im Diskurs als Normalbeziehung gilt, wodurch die Paarbeziehungen in Nicht-Präsenz erst zu einem speziellen Phänomen werden. Im Diskurs wird nach DÖBLER normal dabei verstanden als das, "was schon immer so war, was wie bei der Mehrheit oder zumindest vielen ist/oder was einem normativen, in gewisser Weise künstlich geschaffenen Ideal entspricht" (S.112). Normal sei in diesem Sinne, dass niemand eine Fernbeziehung führen möchte, Paare unter Einsamkeit litten, sobald die Partner:innen nicht physisch anwesend seien und zusammenzögen, sofern es beide denn tatsächlich ernst miteinander meinten. Ein gemeinsamer Haushalt werde, anders als im Falle von Heirat oder beim Gründen einer Familie, weniger als Option, denn als selbstverständlicher Schritt in einer Paarbeziehung postuliert (S.122f.). [15]

Wie und an welchen Stellen offenbaren sich nun diese soziokulturellen Deutungsangebote und die Vergleichsfolie der Normalbeziehung in den Erzählungen der befragten Paare und Personen? Die Antwort auf diese Frage findet sich in Kapitel 9. Hier widmet sich DÖBLER den Zusammenhängen zwischen Paaren, Präsenz und Wissen. Zu Beginn fokussiert sie dabei die "Parallelen zwischen den analysierten massenmedialen Dokumenten und den narrativ-biographischen Selbstdarstellungen" (S.333). DÖBLER zeigt auf, wann und mit welcher Intention die befragten Paare und Individuen auf soziokulturelle Deutungsangebote und Folien des Normalen zurückgreifen. [16]

DÖBLER erklärt, soziokulturelles Wissen sei in die Paargeschichten inhaltlich und sprachlich eingebaut und diene unterschiedlichen Zwecken: Die Interviewten machten davon Gebrauch, wenn es notwendig sei, die eigene Beziehung gegenüber Dritten verständlich zu machen und sie wie auch sich selbst in einem positiven Licht zu präsentieren. Die Befragten setzten derartige Rückbezüge auf diese Wissensbestände ein, "um sich in einem relationalen Gefüge zu positionieren [...] genauso aber auch, um sich seiner selbst zu vergewissern" (S.334). Wie auch im analysierten massenmedialen Diskurs griffen die Befragten auf die Folie der Normalbeziehung zurück, allerdings sowohl mit für sie negativer als auch positiver Konsequenz. Einerseits würden die Nachteile der eigenen Paarbeziehungsform geschildert und das Streben nach einer Normalbeziehung offenbart, andererseits den Vorteilen im Vergleich zur Normalbeziehung und der Wertschätzung der eigenen Paarbeziehungsform Ausdruck verliehen. DÖBLER zeigt auf, dass die Abweichung vom Normalen also durchaus auch paaridentitäts- und wirklichkeitsstiftenden Charakter haben kann (S.335). [17]

Ihre Beobachtung, dass die Befragten auf soziokulturelle Wissensbestände zurückgreifen, ist nun nicht überraschend, denn die Relevanz und Wirkmacht von derartig bereitgestelltem Wissen und Wirklichkeitskonstruktionen hatte DÖBLER bereits im Theoriekapitel anschaulich erläutert. Allerdings gelingt es ihr hier, anhand ihres empirischen Materials und davon abstrahierend aufzuzeigen, in welchen Momenten, wie und warum Paare als Diskursrezipient:innen in unterschiedlichster Weise bewusst oder vorbewusst Bezug auf das Wissen um das Normale nehmen. Da das grundlegende Interesse der Untersuchung auf die zunächst schlicht klingende, doch in Komplexität nicht zu unterschätzende Frage gerichtet ist, was Paarsein bedeutet, erweist sich die Herangehensweise mit einem expliziten Einbezug soziokultureller und individueller Wissensbestände in meinen Augen als fruchtbar. Nicht zuletzt sind dann nämlich DÖBLERs Konklusionen bezüglich der "Thesen von der Wahlfreiheit, dem Werteverfall und dem Wegfall der Orientierung an soziokulturellen Vorgaben" (S.337) in Paarbeziehungen relevant, da deren vielfältige Verschränkungen mit dem doing und displaying couple empirisch aufgezeigt werden konnten. [18]

Insgesamt bestechen der Empirie- und Ergebnisteil des Buches durch ein komplexes Zusammenspiel von Beschreibungen, Typisierungen und Abstraktionen, bevor DÖBLER am Ende der Monografie ihre Ergebnisse in Form von "[z]wölf thesenhafte[n] Antworten" (S.370) zusammenfasst. Diese beziehen sich einerseits direkt auf die eingangs gestellten Forschungsfragen, andererseits greift sie weitere Aspekte auf, die sich im Laufe der Untersuchung herauskristallisiert hätten, z.B. der Zusammenhang zwischen Nicht-Präsenz und Retraditionalisierung im Rollenverständnis (S.371). Während meiner Ansicht nach einige Antworten den aus DÖBLERs Studie resultierenden Erkenntnisgewinn verdeutlichen, dürften andere Aspekte Leser:innen, die sich bereits mit dem Forschungsstand zu Distanz- oder auch Living-Apart-Together-Beziehungen beschäftigt haben, voraussichtlich nicht überraschen. Der ambivalente Einfluss der Nicht-Präsenz auf die Paarbeziehung als "sowohl Lösung als auch Grund für Unvereinbarkeiten" (S.370), die Feststellung, dass physische gleichzeitige Anwesenheit "nicht zu er- oder zu übersetzende Eigenschaften" (S.373) besitzt oder auch der positive Einfluss technischer, finanzieller und sozialer Ressourcen (S.377) auf den erfolgreichen Umgang mit Nicht-Präsenz ist vor dem Hintergrund des Forschungsstands naheliegend, was die Rückbindung an die Empirie aber natürlich nicht obsolet macht. An den Stellen im Buch, in denen DÖBLER sich mit den subjektiven Sichtweisen der Befragten auf die Nicht-Präsenz und ihrem Umgang damit auseinandersetzt, hätte eine Anknüpfung an die Untersuchungsergebnisse anderer Forscher:innen aber den eigentlichen Mehrwert der Untersuchung hervorheben können. Exemplarisch zu nennen wären hier die Arbeiten von DÖRING und DIETMAR (2003) und MAI und WILHELM (2015) zu Kommunikationsmedien in Paarbeziehungen oder auch REUSCHKE (2010) zu multilokalem Wohnen von Paaren. [19]

Im Hinblick auf die wissenssoziologische Fragestellung der Dissertation gelingt es DÖBLER, unterschiedliche Wissensformen nachvollziehbar anhand ihrer Funktionen und Situationen des Einsatzes durch die Befragten zu differenzieren und gleichzeitig ihre Interdependenz aufzuzeigen: So

"wurde herausgearbeitet, dass sich situative Anforderungen darin niederschlagen, welche Wissensmodi und welche Wissensbestände dominieren; mit dem Ziel der legitimierenden Selbstpräsentation vor 'Fremden' etwa, wird eher auf soziokulturelles Wissen Bezug genommen als in der Paarinteraktion, wobei z.B. die diskursive Anschlussfähigkeit darüber entscheidet, ob mit weniger Worten ein ganzes Deutungssystem und damit sehr viel implizites Wissen aufgerufen wird oder ob habituell sehr reflexiv jenes Wissen vermittelt wird, das für die Selbstdarstellung wichtig ist" (S.375). [20]

Weiter hält DÖBLER ihre Ergebnisse zu Paarwirklichkeiten und ihren Konstruktionen fest. Nicht-Präsenz offenbare sich in der Untersuchung als "Wissensgenerator" (S.376), als Beziehungselement, das Paaren die Unumgänglichkeit des doing und displaying couple nahebringe, und als Schöpferin von "Parallelwelten" (S.380), in denen die Partner:innen und Dritte Rollenwechseln unterzogen würden. DÖBLERs Ergebnisse sind ferner in relativem Maße auch auf andere persönliche Beziehungen und Lebensbereiche übertragbar. Sie weisen Anknüpfungspunkte an die soziologische Auseinandersetzung mit Freundschaft, Einsamkeit, Mobilität und Arbeitsorganisation auf (S.389f.). [21]

4. Resümee

Mit ihrer Monografie "Nicht-Präsenz in Paarbeziehungen" leistet Marie-Kristin DÖBLER einen wertvollen Beitrag zur Erschließung von Paarwirklichkeiten und den ihnen zugrunde liegenden unterschiedlichen Formen von Wissen, explizit-reflexiv wie implizit-habituell, individuell, paarintern und soziokulturell. Neben der Auseinandersetzung mit dem soziologischen Konzept von Präsenz vs. Nicht-Präsenz und einer allgemeinen Skizzierung verschiedener Typen von Paaren in Fernbeziehungen wird die Frage, was Paarsein abseits der Folie einer Normalbeziehung, aber auch gerade im Verhältnis zu ihr bedeuten kann, geklärt. Kommunikative und diskursive Wirklichkeitskonstruktion werden zunächst analytisch getrennt betrachtet und anschließend zugeschnitten auf den Untersuchungsgegenstand wieder miteinander verknüpft. [22]

Beim Lesen eröffnen sich darüber hinaus aber auch Aspekte, die zukünftig konsequenter verfolgt werden können, wenn es um die Erforschung von Paaren und Wirklichkeitskonstruktion geht. DÖBLER hat sich bei der Auswertung ihrer Daten an der dokumentarischen Methode orientiert, weshalb Fragen nach der Sinn- und Soziogenese der Orientierungen und Wissensbestände, also der Rückbindung dieser an einen konjunktiven Erfahrungsraum, naheliegen. Auch die Rolle des sozialen Umfelds als Teil dessen, wie z.B. bei BETHMANN (2013), die der Frage nach der sozialen Ordnung von Liebe und Paarbeziehungen mit Gruppendiskussionen nachgegangen ist, wäre für eine umfassende Betrachtung der Wissens(re)produktion und Wirklichkeitskonstruktion in Paarbeziehungen von Belang. [23]

DÖBLERs Studie ist aufgrund der dezidierten Auseinandersetzung mit Nicht-Präsenz als Teil von Paarbeziehungen, wie sie heute geführt werden, als erkenntnisreicher Beitrag zur paarsoziologischen Forschung zu betrachten. Im Buch wird nicht nur theoretisch erläutert, sondern auch anhand des empirischen Materials veranschaulicht, wie Paarsein performativ hervorgebracht wird auf Basis von einerseits wackeligen normativen Grundlagen und fragilen Wissensbeständen, andererseits stets in Verschränkung mit beständigem Allgemeinwissen über normale Beziehungen. [24]

Anmerkung

1) DÖBLERs Zusammenstellung des Materials "folgte dem Prinzip des theoretischen Samplings bzw. orientierte sich an maximalen und minimalen Kontrasten der Quellen und Artikel" (S.79). Der Materialkorpus bestand "aus Texten von Tages- (Süddeutsche Zeitung, Bild) und Wochenzeitungen (Die ZEIT), Magazinen (Spiegel, ZEIT Campus, ZEIT Magazin, Jetzt.de) und Zeitschriften, die sich direkt an Frauen bzw. Männer richten (Bild der Frau, Brigitte, Freundin bzw. Playboy, QG, Men''s Health)" (S.79f.). <zurück>

Literatur

Bethmann, Stephanie (2013). Liebe – Eine soziologische Kritik der Zweisamkeit. Weinheim: Beltz Juventa.

Bohnsack, Ralf (2001). Dokumentarische Methode: Theorie und Praxis wissenssoziologischer Interpretation. In Theo Hug (Hrsg.), Wie kommt Wissenschaft zu Wissen?: Vol. 3. Einführung in die Methodologie der Sozial- und Kulturwissenschaften (S.326-345). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.

Bohnsack, Ralf & Nohl, Arnd-Michael (2013). Exemplarische Textinterpretation: Die Sequenzanalyse der dokumentarischen Methode. In Ralf Bohnsack, Iris Nentwig-Gesemann & Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis. Grundlagen qualitativer Sozialforschung (S.325-330). Wiesbaden: Springer VS.

Burkart, Günter (2018). Soziologie der Paarbeziehung. Eine Einführung. Wiesbaden: Springer VS.

Döring, Nicola, & Dietmar, Christine (2003). Mediatisierte Paarkommunikation: Ansätze zur theoretischen Modellierung und erste qualitative Befunde. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 4(3), Art. 2, https://doi.org/10.17169/fqs-4.3.676 [Zugriff: 8. Mai 2021].

Flick, Uwe (2017). Qualitative Sozialforschung: Eine Einführung. Reinbek: Rowohlt.

Glaser, Barney & Strauss, Anselm (1999 [1967]). The discovery of grounded theory: Strategies for qualitative research. New York, NY: Aldine.

Hildenbrand, Bruno (2006). Dissensfiktionen bei Paaren. In Günter Burkart (Hrsg.), Die Ausweitung der Bekenntniskultur – neue Formen der Selbstthematisierung? (S.185-206). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Jurczyk, Karin (2014). Familie als Herstellungsleistung: Hintergründe und Konturen einer neuen Perspektive auf Familie. In Karin Jurczyk, Andreas Lange & Barbara Thiessen (Hrsg.), Doing Family. Warum Familienleben heute nicht mehr selbstverständlich ist (S.50-70). Weinheim: Beltz Juventa.

Keller, Reiner (2011). Wissenssoziologische Diskursanalyse. Grundlegung eines Forschungsprogramms. Wiesbaden: Springer VS.

Lenz, Karl & Scholz, Sylka (2014). Romantische Liebessemantik im Wandel?. In Anja Steinbach, Marina Hennig & Oliver Arránz Becker (Hrsg.), Familie im Fokus der Wissenschaft (S.93-116). Wiesbaden: Springer VS.

Mai, Lisa & Wilhelm, Judith (2015). "Ich weiß, wann du online warst, Schatz". Die Bedeutung der WhatsApp-Statusanzeigen für die Paarkommunikation in Nah- und Fernbeziehungen. Marburg: Tectum.

Mayer, Horst Otto (2013). Interview und schriftliche Befragung: Grundlagen und Methoden empirischer Sozialforschung. München: Oldenbourg.

Nohl, Arnd-Michael (2012). Interview und dokumentarische Methode. Anleitungen für die Forschungspraxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Reuschke, Darja (2010). Multilokales Wohnen. Raum-zeitliche Muster multilokaler Wohnarrangements von Shuttles und Personen in einer Fernbeziehung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Rosenthal, Gabriele (2015). Interpretative Sozialforschung: Eine Einführung. Weinheim: Beltz Juventa.

Schütze, Fritz (1983). Biographieforschung und narratives Interview. Neue Praxis, 13(3), 283-293.

Wimbauer, Christine, & Motakef, Mona (2017a). Das Paarinterview: Methodologie – Methode – Methodenpraxis. Wiesbaden: Springer VS.

Wimbauer, Christine & Motakef, Mona (2017b). Das Paarinterview in der soziologischen Paarforschung. Method(olog)ische und forschungspraktische Überlegungen. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 18(2), Art.4, https://doi.org/10.17169/fqs-18.2.2671 [Zugriff; 8. Mai 2021].

Wutzler, Michael (2021). Einleitung: Paarbeziehungen heute. In Michael Wutzler & Jacqueline Klesse (Hrsg.), Paarbeziehungen heute: Kontinuität und Wandel (S.7-45). Weinheim: Juventa.

Zur Autorin

Viola LOGEMANN ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Soziologie am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg. Sie beschäftigt sich mit paar- und familiensoziologischen Fragestellungen, Lebensführung und Geschlecht. In ihrer Dissertation forscht sie zum Zusammenziehen von Paaren aus einer wissenssoziologischen Perspektive.

Kontakt:

Viola Logemann

Universität Hamburg
Sozialökonomie, Fachgebiet Soziologie
Welckerstr. 8
D-20354 Hamburg

Tel.: +49 40 42838-8736

E-Mail: viola.logemann@uni-hamburg.de
URL: https://www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereich-sozoek/professuren/manderscheid/04-team/04-viola-logemann.html

Zitation

Logemann, Viola (2021). Review: Marie-Kristin Döbler (2020). Nicht-Präsenz in Paarbeziehungen – Lieben und Leben auf Distanz [24 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 22(2), Art. 23, http://dx.doi.org/10.17169/fqs-22.2.3742.

Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (FQS)

ISSN 1438-5627

Creative Common License

Creative Commons Attribution 4.0 International License