Volume 4, No. 1, Art. 11 – Januar 2003

Psychologische Gegenstandsanalyse (PGA). Ein beschreibender Ansatz qualitativer Forschung in der Sportwissenschaft

Andreas M. Marlovits

Zusammenfassung: Der Beitrag stellt die Psychologische Gegenstandsanalyse vor. Damit ist ein qualitatives Beschreibungs- und Analyseverfahren gemeint, das den Kanon qualitativer Methoden in der Sportwissenschaft erweitert und ergänzt. Als Ergänzungsverfahren eignet sich die Psychologische Gegenstandsanalyse besonders bei Fragestellungen zur strukturpsychologischen Analyse von sportartspezifischen Bewegungsformen und deren kulturpsychologischer Bedeutung ("sozialer Sinn"), an die üblicherweise mit Hilfe qualitativer Forschungsszenarien herangegangen wird. In der Befragung zu Sportthemen stößt man dabei häufiger auf das Problem, dass die Befragten ihr Erleben nur schwer in einen adäquaten sprachlichen Ausdruck bringen können. Dies verwundert nicht, da die spezifischen Erlebenswelten der einzelnen Sportformen primär vor- und körpersprachlich organisiert sind. An dieser Stelle setzt nun die Psychologische Gegenstandsanalyse an. Mit ihrer Hilfe wird versucht, die Ergebnislage von Befragungsstudien dadurch zu erweitern, als mit ihr die Sportgeräte – also jene Gegenstände und Dinge, die mit der Ausführung von Sportarten unabdingbar verwoben sind – psychologisch beschrieben und analysiert werden. Im folgenden Beitrag wird die Psychologische Gegenstandsanalyse anhand der Trendsportart Snowboarding verdeutlicht. An die Ergebnisse einer Interviewstudie zu dieser Sportart schließen sich die psychologische Beschreibung und Analyse des beim Snowboarden verwendeten Gegenstands an – das "Snowboard-Ding". Zudem werden Ablauf und Regeln der Psychologischen Gegenstandsanalyse vorgestellt. Die darüber gewonnenen Ergebnisse erweitern und vertiefen die Befundlage von Interviewstudien u.a. in ihrem kulturpsychologischen Erkenntniswert.

Keywords: Psychologische Gegenstandsanalyse, Morphologisches Tiefeninterview, Snowboarding, "Snowboard-Ding", Kulturforschung, Trendforschung

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unmittelbare im Sport

2. Begrenzungen qualitativer Methodik im Sport

2.1 Selbstbefragung (Introspektion)

2.2 Fremdbefragung (Retrospektive Rekonstruktion)

2.3 Die Suche nach einer Ergänzungsmethode

3. Grundlagen der Psychologischen Gegenstandsanalyse (PGA)

3.1 Zur Psycho-Logik des Sportgeräts

3.2 Theorie der Psychologischen Gegenstandsanalyse

3.3 Prinzipien der Psychologischen Gegenstandsanalyse

4. Untersuchungsbeispiel Snowboarding

4.1 Qualitative Interviewstudie zum Snowboarding

4.2 Psychologischen Gegenstandsanalyse (PGA) zum "Snowboard-Ding"

5. Zusammenfassung

Anmerkungen

Literatur

Zum Autor

Zitation

 

1. Das Unmittelbare im Sport

Das sportliche Sich-Bewegen zeichnet sich durch eine spezifische Modalität aus, die deutlich von der sprachlichen abzugrenzen ist. In der Regel wird, während wir Sport treiben, nicht gesprochen. Wer spricht bzw. was sich primär in der Bewegung zum Ausdruck bringt, ist der belebte Körper bzw. Leib.1) Was sich nun im sportlichen Tun regelmäßig an den Akteuren beobachten lässt, ist eine Veränderung der psychischen Befindlichkeit. In verschiedenen strukturanalytischen Studien haben wir die Prozesse dieser Befindlichkeitsveränderungen durch sportliche Bewegung untersucht (MARLOVITS, 2000, 2002). [1]

Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Was sich während einer sportlichen Tätigkeit im Psychischen einzustellen pflegt und für die meist positiven Befindlichkeitssensationen verantwortlich ist, lässt sich als eine "Verfassung des Unmittelbaren" (MARLOVITS, 2000) kennzeichnen. Damit ist ein seelisches Produktionsgeschehen gemeint, in dem der "Psychismus" durch die Bewegung in entscheidender Weise moduliert wird. Die Entwicklungsrichtung, die das Psychische dabei nimmt, ist die einer Einheit von Empfinden und Sich-Bewegen. STRAUS (1956) kennzeichnet diese Einheit als basale Form der Wirklichkeitserfahrung, aus der heraus sich entwicklungspsychologisch die Formen des Wahrnehmens und Erkennens bilden.2) Die Funktionen des Wahrnehmens und Erkennens versteht er dem gegenüber psychologisch als Distanzierungsformen des Ichs von der Welt. Im Wahrnehmen ergibt sich durch die Möglichkeit zur Feststellung des Gegebenen eine erste Form der Distanzierung des Ichs von der unmittelbar gegebenen Welt. Durch die Anschauung wird das Materiale der Welt erst zu einem Objekt, das dem anschauenden Subjekt als solches gegenüber tritt. Die Funktion des Erkennens vermag – etwa durch die Befähigung zur Transzendierung, zur gedanklichen Erhöhung über das Wahrgenommene – das Subjekt in einem noch größeren Maße von der Welt zu distanzieren. [2]

Unsere Alltagswelt ist primär eine Welt des Wahrnehmens und Erkennens. Die in der Einheit von Empfinden und Sich-Bewegen gegebene Nähe von Ich und Welt, von Subjekt und Objekt, figuriert dabei als Hintergrundfolie. Das sportartspezifische Sich-Bewegen ist nun deshalb so reizvoll, weil darüber eine Reduzierung des alltäglichen Distanzierungsverhältnisses vom Ich zur Welt gelingen kann. Dies kann sogar so weit gehen, dass die im Alltag als gegenüber gestellt erlebte Welt mit dem Subjekt in der Bewegung verschmilzt (CSIKSZENTMIHALY, 1985). Für die Dauer der sportlichen Betätigung kann der Hintergrund kurz zum bestimmenden Moment (Vordergrund) werden, bilden Ich und Welt im Modus des Empfindens eine Einheit. Die Bewegung wird in diesem Regressionsgeschehen zum Medium, zu einem Mittler von Ich und Welt. Gunter GEBAUER und Christoph WULF (1998) ordnen ihr daher eine Position des "Dazwischen" zu. Indem sie ein wechselseitiges Einwirken und Verändern ermöglicht, vermittelt die Bewegung zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Ich und Welt.3) [3]

2. Begrenzungen qualitativer Methodik im Sport

2.1 Selbstbefragung (Introspektion)

Versucht man sich mit sprachlichen Mitteln dieser eigengestaltlichen Zwischenwelt zu nähern, stößt man unweigerlich auf Schwierigkeiten. SCHÖNHAMMER (1991, S.266) etwa weist auf die "unüberwindlichen Grenzen" hin, wenn man unmittelbares Erleben in Bewegungen introspektiv zu erfassen sucht. In Anlehnung an William JAMES spricht er von einem "Gefühl der Denaturierung", welches sich in der Regel dann einstellt, wenn man während einer Tätigkeit – und hier reicht bereits ein einfacher Spaziergang aus – das eigene Erleben protokollieren soll. Ernüchtert stellt er fest: "Das, was man zu Protokoll gibt, sind meist künstlich erzeugte Rastplätze, zu denen man ein vages Beeindruckt- und Beschäftigtsein umformt." (SCHÖNHAMMER 1991, S.266f.) Das mit diesem methodischen Herangehen meist einhergehende Herausfallen aus dem Erlebensganzen wird von Seiten der Versuchspersonen regelmäßig als ein "unangenehmer Bruch" (MARLOVITS, 2000, S.75) erlebt. [4]

Bewegungspsychologisch betrachtet kann hierfür ein Verfassungswechsel verantwortlich gemacht werden. Die psychische Verfasstheit im sportlichen Tun ist eine, in der primär empfunden wird. Feststellungen in Form des Wahrnehmens oder Transzendierungen vom Ansehbaren durch Erkennen sind dieser Verfassung fremd. Das Tausendfüßlerbeispiel, dass darin besteht, dass ein Tausendfüßler über die Frage nach dem Wie der Koordination seiner Beine ins Stolpern gerät, bebildert diesen Sachverhalt in anschaulicher Weise. Die Aufgabe, introspektiv während der Dauer der Tätigkeit zu beschreiben, verändert die psychische Verfasstheit grundsätzlich. Die beschreibende Innenschau verlangt das Schauen, welches wiederum psychologisch nach STRAUS (1956) den Funktionsbereichen des Wahrnehmens und Erkennens zuzuordnen wären, die als Distanzierungsformen im Ich-Welt-Verhältnis zu verstehen sind. [5]

2.2 Fremdbefragung (Retrospektive Rekonstruktion)

So verwundert es auch nicht, dass SCHÖNHAMMER in Bezug auf die Untersuchung von Bewegungsformen die methodische Forderung ausspricht, retrospektiv, also nach der Beendigung der Bewegung, das Erleben und Verhalten zu beschreiben. Dies betrifft sowohl die Selbst- als auch die Fremdbefragung.

"Eine nachträgliche Beschreibung, die Eindrücke, Gedanken, Stimmungen zu einer zusammenhängenden Erzählung formt, bildet das Erleben zwar nicht 1:1 ab, kommt der seelischen Wirklichkeit aber immer noch näher, als die Verzeichnisse von 'Wahrnehmungen', die man erstellt, wenn man immer wieder sagen soll, was man 'jetzt' gerade sieht." (SCHÖNHAMMER, 1991, S.267). [6]

Damit handelt man sich den Vorwurf ein, lediglich eine bearbeitete Form des ursprünglichen Bewegungserlebens und -verhaltens zu erhalten, etwa eine geschönte Version, wenn man das Gesetz der guten Gestalt als allgemein wirksame Organisationsform des seelischen Produktionsgeschehens unterstellt. Dagegen nun ließe sich wiederum anführen, dass es kein Erleben und Verhalten "an sich" gibt, sondern beides immer – auch im Tun selbst – Konstruktionen sind und die Psychologie gerade an diesen Bildungsformen des Psychischen interessiert ist. [7]

Bezogen auf die Fremdbefragung wurden in den letzten Jahren eine Fülle unterschiedlicher Interviewverfahren entwickelt, die genau auf diesen Zusammenhang der Rekonstruktion erlebter Wirklichkeit hin ausgerichtet sind. Besonders hervorgehoben sei an dieser Stelle neben dem problemzentrierten (WITZEL, 1989) und dem themenzentrierten Interview (SCHORN, 2000) das morphologische Tiefeninterview, welches in Anlehnung an die methodischen Settings der Psychoanalyse und der Gestaltpsychologie an die vorwissenschaftliche Selbstbeobachtung anknüpft und diese unter experimentell kontrollierten Bedingungen zu optimieren sucht.

"In den morphologischen Tiefeninterviews wird ... ein möglichst geschlossener Raum eingerichtet, der dazu einladen soll, die Selbstbeobachtung von intellektuellen und moralischen Vorbehalten zu entlasten. Tiefeninterviews vertragen keine zeitliche oder örtliche Enge. Unterbrechungen oder konkurrierende Einwirkungen sind zu vermeiden. Vertraulichkeit, Ungestörtheit, Einlassen auf die Eigenheiten der Befragten und vorbehaltloses Einlassen auf das Material in seiner Fülle und Widerständigkeit sind Voraussetzungen für das Gelingen der Befragung." (FITZEK, 1999, S.24). [8]

Die Forschungspraxis zeigt, dass bestimmte Untersuchungsgegenstände aus dem Sport auch diesem Erhebungsinstrument Schwierigkeiten bereiten können. Als Beispiel möge eine qualitative Untersuchung zum Erleben beim Zuschauen von Formel-1-Rennen dienen (MARLOVITS & MAI, 1998). Da ausschließlich Formel-1-Fans interviewt wurden, die mit Herzblut an dieser Sportart hingen, erwarteten wir intensive und packende Erzählungen. Genau das Gegenteil war der Fall. Die Interviews gestalteten sich äußerst schwierig und zäh. Immer wieder traten Phasen zunächst unerklärlichen längeren Schweigens ein. Da dieses Verhalten in nahezu jedem Interview mehr oder weniger stark zu beobachten war, wurde diesem systematisch nachgegangen. Die Analyse der psychodynamischen Verläufe der Tiefeninterviews machte deutlich, dass den Probanden die Worte dafür zu fehlen schienen, das unmittelbare Erleben des Formel-1-Geschehens in einen sprachlichen Ausdruck bringen zu können. Am treffendsten formulierte diesen Umstand ein Gesprächspartner, der meinte, dass die Art des Erlebens, das sich während eines Formel-1-Rennens bei ihm einstellt, weniger mit wohlgewählten Worten, als vielmehr mit der Geräuschkulisse eines vorbei brausenden Boliden wiederzugeben wäre und untermalte dies, indem er ein kräftiges "wwwwrrrrruuuuummmm, wwwwrrrrruuuuummmm" intonierte. So auf eine Fährte gesetzt, zeigte sich bald, dass die Befragten auch in den Interviews in jenes fassungslose Staunen über so viel Glanz, Kraft, Perfektion aber auch Archaik, Brutalität und Todesnähe hineingeraten, die ein wesentliches Spannungsgefüge der Formel 1 ausmachen. [9]

2.3 Die Suche nach einer Ergänzungsmethode

Dass man es bei der sportlichen Bewegung mit einer primär nichtsprachlichen Ausdrucksform bzw. einem Handlungsraum zu tun hat, lässt sich entwicklungspsychologisch an jedem heranwachsenden Säugling beobachten. Bewegung und Empfinden sind deutlich früher ausgebildet als die Sprache. Daher verwundert es nicht, wenn eine Methode der sprachlichen Annäherung an das Bewegungserleben Schwierigkeiten bereitet und mitunter auch an Grenzen des Nicht- oder Nur-schwer-Sagbaren stößt. Die Introspektion während der konkreten Tätigkeit scheint davon besonders betroffen zu sein, da die Innenschau in einen anderen Verfassungsmodus versetzt. Deutlich weiter kommen Verfahrensformen, die sich über die Rückschau rekonstruierend an das Erlebensganze herantasten. [10]

Neben der Frage nach der Möglichkeit einer umfassenden Erfassung eines Sportphänomens könnte man zudem die Frage nach dem Sinn einer solchen Unternehmung stellen. Das Erfassen des Erlebens von Bewegungsformen ist u.a. dann sinnvoll und notwendig, wenn die Rekonstruktion des strukturellen Gefüges (der "Bauplan") einer sportlichen Bewegungsform erklärtes Forschungsziel ist. Mit einer detaillierten Kenntnis des Strukturgefüges lassen sich Aussagen über die kulturpsychologische Funktion einer Sportart treffen, die besonders dann zu unterstellen ist, wenn die Sportart von besonders vielen Menschen aktiv betrieben oder konsumiert wird. Dahinter steht die These, dass sich Sporttrends besser verstehen lassen, wenn deren psychologische Grundstruktur in Beziehung zu Grundstrukturen der aktuellen Kulturentwicklung gebracht werden.4) Im Rahmen eines Forschungsprojektes wollten wir daher eine Methode ausfindig machen, die in der Lage wäre, die Erkenntnislage über eine Sportart vertiefen zu können. Die Entwicklung noch feinerer und ausgeklügelter Befragungstechniken als ohnehin schon vorhanden, schien uns dabei nicht der erfolgversprechende Weg zu sein. [11]

3. Grundlagen der Psychologischen Gegenstandsanalyse (PGA)

3.1 Zur Psycho-Logik des Sportgeräts

Wenn Introspektion – bedingt durch einen Verfassungswechsel – und retrospektive Konstruktion – bedingt durch die Charakteristik des Untersuchungsgegenstandes – in der Untersuchung von Sport mitunter Fragen offen lassen, dann stellt sich die Notwendigkeit, nach weiteren beschreib- und analysierbaren Einheiten im Feld des Untersuchungsgegenstandes Ausschau zu halten. Die Beobachtung des Verhaltens bietet sich dabei als eine Möglichkeit an. Sie ist hinlänglich bekannt und birgt die Gefahr in sich, in der Analyse am Äußeren haften zu bleiben und die Bedeutung der Bewegungsform aus dem Blick zu verlieren. Ausschließlich praktizierte Verhaltensbeobachtungen oder -beschreibungen bringen für das Verständnis der Sportart nicht viel, wenn man die beobachtete Sportform nicht auf ihren Bedeutungsgehalt hin zu erschließen sucht.5) [12]

Dennoch erschloss sich uns in der Betrachtung einzelner Sportarten eine andere, sehr naheliegende und fast schon selbstverständliche Möglichkeit: Beim Sport werden in der Regel Sportgeräte verwendet. Es sind also Gegenstände, die die Ausführung einer Sportart be-dingen. Beim Fußball etwa der Ball, beim Skifahren die Skier, beim Joggen die Laufschuhe. Ein Blick in die Literatur der sozial- und geisteswissenschaftlichen Tradition der Sportwissenschaften machte schnell deutlich, dass den Gerätschaften des Sports als Analysegegenstand bislang kaum Beachtung geschenkt wurde. Ganz im Gegensatz zu naturwissenschaftlichen Disziplinen (z. B. Biomechanik), die gerade in den materialen Gegebenheiten des Sports interessante Forschungsgegenstände erkennen und an ihnen ständig technische Innovationen realisieren (beispielsweise Sportschuh, Rennrad, Hochseejacht). [13]

Die Nichtbeachtung und scheinbar auch Minderbewertung des Dinghaften in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Tradition machte uns neugierig. Je länger wir uns damit beschäftigten, umso erfolgversprechender erschien uns die psychologische Analyse von Sportgeräten auf unserer Suche nach einer Ergänzungsmethode zu etablierten qualitativen Befragungsverfahren. In Untersuchungen zu diversen Sportarten rückten daher neben der Selbstbefragung und Interviewstudien immer stärker die Gerätschaften von Sportarten als erkenntnisträchtige und ernst zu nehmende Forschungsgegenstände in unseren Blick. Aus deren eingehender Psycho-Analyse sollten strukturelle Erkenntnisse über Sportarten, die durch intro- und retrospektives Vorgehen gewonnen wurden, bestätigt, weiter ausdifferenziert oder modifiziert werden. Unser langfristiges Erkenntnisziel lag dabei in der Erforschung der kulturpsychologischen Bedeutung von sportartspezifischen Bewegungsformen. [14]

3.2 Theorie der Psychologischen Gegenstandsanalyse

Auf der Suche nach bereits vorhandenen Ansätzen in diese Denkrichtung stießen wir auf die Arbeiten von Friedrich W. HEUBACH (1996), der mit seinem Buch "Das be-dingte Leben" – wie im Untertitel ausgewiesen – eine "Theorie der psycho-logischen Gegenständlichkeit der Dinge" vorgelegt hat. Bereits auf den ersten Seiten seines Werkes entlarvt HEUBACH eine bislang unbemerkt gebliebene Tendenz in der Wissenschaft und insbesondere der Psychologie, die Dinge zu entgegenständlichen, indem sie etwa auf Perzeptions- oder Kognitionsprozesse reduziert würden. Bei genauerem Hinsehen fiele nämlich auf, dass die

"umweltliche Bedingtheit menschlichen Verhaltens von der Psychologie (im Verein mit den anderen Sozialwissenschaften) mittlerweile in derart subtile und partikulare Mechanismen und Strukturen von Sozialisation, Interaktion oder Kommunikation aufgedröselt worden (ist), dass die Dinge dabei zunehmend gegenstandslos wurden und schließlich überhaupt kein Datum mehr bildeten." (HEUBACH, 1996, S.9). [15]

HEUBACH sucht durch die Entwicklung von Grundzügen einer psychologischen Theorie der Dinge und anhand von Untersuchungen den Dingen, die immer Teil der das Verhalten und Erleben des Menschen bestimmenden Umwelt sind, zu ihrem gegenständlichen Recht zu verhelfen. Als theoretische Bezugsgrößen figurieren dabei u.a. BACHELARD, ELIAS, PIAGET, sowie Abhandlungen aus psychoanalytischer und phänomenologischer Tradition. HEUBACH (1996, S.134) geht von der These aus,

"dass ein jedes Ding in dem, was es in sinnliche Evidenz setzt und in der spezifischen Weise, in der es dies tut, eine orientierende, welt-veranschaulichende Funktion besitzt. – Und es dann in der Konsequenz möglich sein müsse, die Weltanschauung eines Individuums durch die Exploration der für es bedeutsamen Dinge zu erschließen. Das mag zwar auf den ersten Blick umwegig erscheinen, könnte aber womöglich einen leichteren Zugang zu der allgemeinen Lebenshaltung eines Individuums eröffnen, als ihn die direkte Befragung erfahrungsgemäß bietet." [16]

Er weist mit Recht darauf hin, dass dieses Verständnis nicht gänzlich neu ist. Bereits MARX (1968, S.542) vermeint in den Dingen "die vergegenständlichten Wesenkräfte des Menschen" zu erkennen und für ELIAS (1989) ist jedes Ding das Inkarnat einer Mentalität.6) Insofern lässt sich durch die Analyse des Gegenstandes diese Mentalität herausschälen bzw. die Weltsicht, die in ihm steckt, veranschaulichen. In einigen Untersuchungen zu Dingen unserer Alltagswelt (Clogs, Fahrrad, Latzhose, Flipper etc.) versucht HEUBACH, Dinge auf ihre Psycho-Logik hin zu untersuchen. Methodisch beschreitet er zwei Wege: Zum einen führt er Interviewstudien durch, zum anderen – wie am Beispiel Flipper – fußen seine Analysen auf einer Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes. [17]

3.3 Prinzipien der Psychologischen Gegenstandsanalyse

Die nun im weiteren vorzustellende Methode der Beschreibung und Analyse von Dingen soll – in Anlehnung an die Grundüberlegungen HEUBACHs – als Psychologische Gegenstandsanalyse (PGA) bezeichnet werden. Sie versteht sich als eine methodische Ergänzung zu den qualitativen Verfahrensweisen der Selbst- und Fremdbefragung, indem sie sich von einer psychologischen Perspektive aus beschreibend und analysierend den Sportgeräten zuwendet, um die in den Sportgeräten verkörperten Mentalitäten herausarbeiten zu können. Eingegliedert in den Methodenmix eines qualitativen Forschungsszenarios, ergibt sich für die Forschungspraxis folgender Aufbau:

Die Forschungspraxis zeigt, dass in den seltensten Fällen alle vier Verfahrenswege durchlaufen werden. Es obliegt dem Forscherteam, bei meist begrenzten Material- oder Zeitressourcen hier eine sinnvolle Auswahl zu treffen. In unserer eigenen Forschungspraxis hat sich in der Untersuchung von Sportarten folgendes Vorgehen bewährt: Zunächst führen wir eine umfangreiche Interviewstudie durch, die immer mit einer Selbstbefragung aller am Forschungsprozess Beteiligter beginnt. Die gewonnene Erkenntnislage aus den Interviews erweitern und vertiefen wir durch eine Psychologische Gegenstandsanalyse. Da beide Verfahrenstechniken als Beschreibungsmethoden auf die Erfassung der Bedeutung und des Sinns eines Untersuchungsgegenstandes ausgerichtet sind, ergeben sich hierbei keine methodischen Kompatibilitätsprobleme. Natürlich lässt sich jedes einzelne Verfahren aus dem Methodenmix für sich alleine anwenden, auch eine PGA. Die Erweiterung bzw. Brechung einer Verfahrenstechnik durch eine zweite erwies sich in Bezug auf die Erkenntnistiefe einer Untersuchung als besonders profitabel. Es hat sich bewährt, zunächst mit einer Interviewstudie den Untersuchungsgegenstand so weit wie möglich zu erschließen und die gewonnene Ergebnislage ggfs. durch eine PGA weiter zu vertiefen. [19]

Bevor nun die PGA in Kombination mit einer Interviewstudie am Beispiel der Trendsportart Snowboarding in ihrem Ablauf und ihrer Leistungsfähigkeit genauer vorgestellt wird, sollen vorweg zentrale Prinzipien herausgehoben werden, die im Rahmen der Durchführung einer PGA zum Tragen kommen. Der klassische Aufbau einer PGA besteht in der Anfertigung einer Gegenstandsbeschreibung und der anschließenden Gegenstandsanalyse. In der Durchführung beider Teile kommen jeweils allgemeine Beschreibungs- und Analyseprinzipien zum Einsatz. Getragen werden Ablauf und Prinzipien einer PGA von der Grundhaltung eines Ernstnehmens der Gegenständlichkeit sportlicher Wirklichkeit, also der Setzung, dass ein jedes Sportgerät das Inkarnat einer Mentalität darstellt. [20]

3.3.1 Beschreibungsprinzipien

An erster Stelle wird eine Beschreibung des Sportgeräts angefertigt, die sog. Gegenstandsbeschreibung. Diese gliedert sich in zwei Bereiche, der Formbeschreibung und der Funktionsbeschreibung. Formbeschreibung meint die Erfassung der sich zeigenden Form des Sportgeräts. In der Erstellung der Formbeschreibung dominiert das Prinzip der Anschaulichkeit. Die Beschreibung soll so anschaulich wie möglich entworfen werden. Das meint, dass der Gegenstand in seiner ansehbaren und begreifbaren Phänomenologie so umfassend wie nötig und so knapp wie möglich beschrieben wird. Trotz großer Unterschiedlichkeiten in den konkreten Ausgestaltungen des Gegenständlichen müssen die wichtigsten Merkmale – der kleinste gemeinsame Nenner – benannt werden. Das Prinzip der Vollständigkeit besagt, dass kein Teil der anschaulich sich-zeigenden Form des Sportgeräts vernachlässigt werden darf. [21]

Im zweiten Teil erfolgt eine Funktionsbeschreibung, die darauf abzielt, die Funktionalität der Bauweise und die sich daraus "be-dingenden" Nutzungsformen herauszuarbeiten. Analytisch wird später damit der Frage nachgegangen, welche Chancen (Bewegungsoptionen, Freiheitsgrade) und Begrenzungen ein Sportgerät in seiner Nutzung mit sich bringt. [22]

3.3.2 Analyseprinzipien

An die Beschreibung des Sportgeräts schließt sich die psychologische Analyse desselben an. Dabei kommen im wesentlichen drei Prinzipien zum Tragen: Sämtliche Analyseschritte leitet das Prinzip des Zusammenhangs. Dabei wird gefragt, wie hängt das eine mit dem anderen zusammen? Welche strukturellen Funktionsprinzipien kommen durch die Gerätschaft zum Vorschein und halten das Ganze zusammen? Die aus der Analyse des Gegenstandes entwickelten Thesen werden ständig in einem Austausch mit anderen Ergebnissen – vor allem mit denen der Interviewstudie – gebracht (Prinzip des Austausches). Was lässt sich aus diesen Ergebnissen durch die Analyse des Gegenstandes weiterführen, ergänzen und vertiefen? Welche neuen Einsichten eröffnet die Gegenstandsanalyse im Austausch mit den Befragungsergebnissen? Durch das Zusammenwirken der Prinzipien des Zusammenhangs und des Austausches entwickelt sich im rekonstruierenden Nacheinander eine Konstruktion über den Untersuchungsgegenstand, dessen Funktionsprinzipien und strukturelle Gefügehaftigkeit (Prinzip der Rekonstruktion). Durch das Prinzip des Austausches ist dabei gewährleistet, dass die Ergebnisse der qualitativen Befragung durch diejenigen der Gegenstandsanalyse zu einer erweiterten und neuen Argumentationsfigur über das Ganze werden. [23]

4. Untersuchungsbeispiel Snowboarding

Wie bereits erwähnt soll nun anhand der Sportart Snowboarding Durchführung und Leistungsstärke einer PGA im Verbund mit einer Interviewstudie näher vorgestellt werden. Snowboarding gilt als eine Trendsportart, die mengenmäßig zum größten Teil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen betrieben wird. Die Aktivenzahlen steigen seit ca. fünfzehn Jahren stetig an.



Tab. 1: Die Entwicklung der Aktivenzahlen weltweit von 1993 bis 1998 (International Snowboard Federation, 1998) [24]

Im Rahmen eines umfangreichen Forschungsprojektes wollten wir diesen Trend besser verstehen.7) Im Detail sollte geklärt werden,

Über ein Verstehen der psychologischen Struktur der Sportart Snowboarding und ihrer faszinierenden Wirkung insbesondere auf junge Menschen sollte es möglich sein, Hinweise auf die funktionale Bedeutsamkeit dieser Sportart für die Gegenwartskultur, insbesondere die der Jugendlichen aufzuspüren. [26]

Um von Anfang an die gewünschte Erkenntnistiefe einlösen und möglichen Verbalisierungsproblemen entgegenwirken zu können, kam methodisch eine Doppelstrategie zum Einsatz: In einem ersten Schritt wurde eine Interviewstudie mit Snowboardern durchgeführt (19 morphologische Tiefeninteriews) (FITZEK, 1999).8) An die Ergebnisse der Interviewstudie schloss sich eine PGA an, um die welt-veranschaulichende Funktion (Mentalität) des Snowboardings weiter erschließen zu können. Im Zentrum der PGA stand dabei folgerichtig nicht das Snowboarding, sondern das "Snowboard-Ding", also die alle Snowboarder verbindende Gerätschaft. [27]

Die nun folgende Darstellung der Ergebnisse folgt dem Untersuchungsverlauf. Zunächst werden die Ergebnisse der Interviews aufgrund des begrenzten Raumes in der kompakten Form einer sog. vereinheitlichenden Interviewbeschreibung dargestellt. Sie fast die wesentlichen Strukturzüge aller 19 Interviews im Quervergleich zusammen und dient als Analyseplattform für die sich anschließende PGA.9) Vorgehen und die Ergebnisse der PGA werden im Anschluss daran in ständiger Bezugnahme zu den Ergebnissen der Interviewstudie entwickelt. [28]

4.1 Qualitative Interviewstudie zum Snowboarding

4.1.1 Vereinheitlichende Interviewbeschreibung

In aller Kürze zusammengefasst wird das Snowboarden von den 19 befragten Probanden durchgängig beschrieben als sehr dynamische, junge, mitunter sogar freche Sportart. Genau dieses Erscheinungsbild wird oft als Grund für einen Wechsel vom Skifahren zum Snowboarding angeführt. Primär sei man durch Langeweile beim Skifahren und/oder durch die Beobachtung anderer Snowboarder zum neuen Sport gekommen. Diese hätten "radikal", "spektakulär" und "eigenwillig" ausgesehen.10) Besonders beeindruckt sei man dabei von der "Freiheit der Bewegung" (Begrenzungslosigkeit) gewesen, ein Eindruck, der durch die fehlenden Stöcke, die Beweglichkeit des Oberkörpers und des Beckens entstünde. Im Gegensatz zum Skifahren gäbe es "kein lästiges Querstehen" oder "Bremsen in den Kurven", da man ja gezwungen sei, auf der Kante zu fahren. Mit der Übernahme dieser neuen Bewegungsform habe man sich wohltuend von der Masse und dem gängigen (Bewegungs-) Verhalten abheben können. Anfangs sei man sich daher wie ein moderner Pionier vorgekommen, der Aufmerksamkeit und Unruhe in der Skifahrgemeinschaft erzeugt habe. [29]

Das Erlernen der neuen Bewegungen wird meist mit der Erinnerung an "Schmerzvolles" verbunden. Anfangs sei es "knallhart" gewesen, sich auf die veränderte Bewegungsform einzustellen, "alles das tun zu dürfen", was etwa zuvor "beim Skifahren strengstens verboten" gewesen sei. Vor allem die Bewegungen des Beckens und Oberkörpers seien einem befremdlich neu vorgekommen und für einen eingefleischten Skifahrer, der es gewohnt gewesen sei, Becken und Oberkörper immer unter Kontrolle zu halten, habe diese Umkehrung des Gewohnten oftmals die schwierigste aber auch interessanteste Stelle im Erlernen der neuen Bewegungen dargestellt. Mit der Entscheidung, sich auf das Ungewohnte einzulassen, seien recht schnell die ersten Erfolgserlebnisse eingetreten. In der Regel habe man bereits nach zwei Tagen ein ordentliches Maß an unterschiedlichsten Abfahrten bewältigen können. [30]

Als besonders herausragende Bewegungsformen im Snowboarding werden dreierlei genannt: Da sei zum einen das "Curven", das besonders durch seine Dynamik und Eleganz beeindrucke. Der "Cliff Jump" hingegen besteche durch Risiko und das Gefühl, ins Ungewisse zu springen. Man wisse eben nicht, wie es unter dem Felsen aussieht. Als unübertroffener Höhepunkt des Snowboardings wird das Gleiten im "Powder" (Tiefschnee) angesehen, in dem sich ein leichtes, fließendes, schwebendes Gefühl von Freiheit einstelle. Dieses Erleben im "Powder" wird gerne in die olfaktorische Metaphorik des "Süß wie Puderzucker" gebettet. Dort fühle man sich unmittelbar mit der Natur und der Bergwelt verbunden. [31]

Mit den anderen Snowboardern sei man nicht nur durch die eigenartige Bewegungsform, sondern auch durch das "spezielle Outfit" der weiten und legeren Kleidung verbunden. Als zentrales Erkennungszeichen gelte natürlich "das Brett", das zum markanten Symbol der Abgrenzung gegenüber der als langweilig bezeichneten Gemeinde der Skifahrer erhoben wird. Diese Abgrenzung sei unbedingt notwendig, denn eines der lästigsten Dinge am Snowboarding seien die Skifahrer, die sowohl die Liftschlangen unerträglich lange, als auch die Bewegungsfreiheit auf der Piste unerwünscht eng machen würden. Mitunter führe das zu schmerzvollen Kontakterlebnissen, da man sich beim Fahren ständig in die Quere käme. [32]

4.1.2 Interviewanalyse

Nun kurz zu den Ergebnissen der Interviewanalyse: Es ist unschwer zu erkennen, dass sich die Berichte über ihre Tätigkeit um eine spezifische Thematik drehen: Es geht um den Ausweis des Besonderen und Individuellen. Dies zeigt sich bereits in den Beschreibungen zum Zugang zu dieser Sportart, der sich primär über den Ausweis des Besonderen und Einzigartigen qualifiziert. Damit gelingt eine Abgrenzung gegenüber der "herkömmlichen Bewegungsform" des Skifahrens. Darüber kann dann auch der Eindruck entstehen, sich als ein Pionier zu fühlen. Besonders und individuell sind auch Kleidung und Sportgerät der Snowboarder. Die Kleidung ist leger, weit und eigenwillig. Das Snowboard-Gerät selbst gilt in der Snowboard-Gemeinde als eine Art "heiliger Gegenstand", der auch schon mal den Sommer über die Wand des heimischen Zimmers als permanentes Anschauungs- und Erinnerungsobjekt erlebnisreicher Zeiten ziert. [33]

Zudem tritt der Sachverhalt des Besonderen und Individuellen in der Art des Erlebens hervor, das sich in der Durchführung der Sportart einstellt. Beim Snowboarding fühlt man sich ungebremst, ungebunden und frei. Jeder Untergrund generiert dabei eine spezifische Gefühlslage. So fühlt man sich beim "Curven" auf der Piste besonders grenzenlos, dynamisch und energievoll. Beim Gleiten im "Powder" dominieren Erlebenslagen von Schweben, Leichtigkeit und Freiheit. Den "Cliff Jump" bestimmt das Ungewisse und Offene im Ausgang. [34]

Gemeinsam ist den hier herausgehobenen Aspekten die "Logik" einer Abgrenzung gegenüber dem Herkömmlichen. Bereits im Erscheinungsbild der Bewegungsform, weiter im spezifischen Outfit und natürlich im besonderen Erleben grenzt sich das Snowboarding vom Herkömmlichen des Skifahrens ab. Zugleich wird damit eine Verbesonderung möglich, die dem Snowboarder das Gefühl des Individuellen vermittelt. [35]

4.2 Psychologischen Gegenstandsanalyse (PGA) zum "Snowboard-Ding"

Ausgehend vom Erkenntnisstatus der Interviewstudie führten wir also als zweites eine PGA am "Snowboard-Ding" durch. Dazu wurde zunächst eine Gegenstands-Beschreibung angefertigt, die aus Form- und Funktionsbeschreibung bestand. Die Gegenstands-Beschreibung diente dann als Material für die Gegenstands-Analyse, die wiederum in einem ständigen Austausch mit den Ergebnissen der Interviewstudie vorangetrieben wurde. Sämtliche Schritte der PGA werden nun in dieser Reihenfolge vorgestellt. [36]

4.2.1 Gegenstandsbeschreibung

Formbeschreibung

Unter einem Snowboard wird ein Gleitgerät verstanden, das gewöhnlich zwischen 120 cm lang und 40 cm breit ist. Die Unterseite besteht aus einem für glatte Bodenflächen gleitfähigen Belag. Die Oberseite des Snowboards ist in der Regel mit auffälligen Bildmotiven und Schriftzügen versehen. An der Oberseite des an einem oder beiden Enden leicht gebogenen Brettes befinden sich zudem zwei Bindungsvorrichtungen, mit deren Hilfe die Füße des Fahrers mit speziell dafür vorgesehenen Schuhen verbunden werden können. [37]

Funktionsbeschreibung

Die Anordnung der Bindungssysteme ist in diagonaler Weise zum Längsverlauf des Brettes ausgerichtet, so dass im festgeschnallten Zustand dieser Diagonalrichtung folgend der Körper ebenso in einer winkeligen Position zur Längsrichtung des Brettes angeordnet ist. Der am Brett festgeschnallte Fahrer weist dann mit der linken (mitunter auch rechten) Schulter in Richtung Brettvorderseite. Diese Haltung eröffnet dem Fahrer einen großen Spielraum in den Bewegungen des gesamten Oberkörpers (Rotationen mit Schulter und Hüfte), der primär zum Auslösen von Schwüngen und zur Stabilisierung mit den Armen genutzt wird. Durch die Anordnung der Bindungsvorrichtungen und die Breite des Brettes verlangt der Vorgang des Anschnallens ein Sitzen oder Knien. [38]

4.2.2 Gegenstandsanalyse

Die nun folgende Analyse der Gegenstandsbeschreibung orientiert sich an den Analyseprinzipien des Zusammenhanges, der Konstruktion und des Austausches mit den Ergebnissen der Interviewstudie. [39]

Ab- und Ausgrenzung

Eine erste Betrachtung dieser Beschreibung des "Snowboard-Dings" führt einen Themenkreis weiter, der bereits in den Interviews angedeutet wurde, sich aber in den Gesprächen einer weiteren Vertiefung entzogen hat. Angedeutet hatte sich ja in Erzählungen über die Skifahrer und das spezielle Outfit der Snowboarder bereits eine Tendenz des Ab- und Ausgrenzens, die diese Sportart auszeichnet. Die funktionale Betrachtungsweise des Gegenstandes macht die durch das Board gesetzten spezifischen Nutzungsbedingungen deutlich und hilft das Wie der Ab- und Ausgrenzung genauer aufzuschlüsseln. Die Machart des "Snowboard-Dings" legt nämlich bestimmte Bedingungen der Nutzung nahe, hier in Form von Gelenkigkeit und Beweglichkeit. Allein der Versuch, das Snowboard anzuschnallen, zwingt in ein Sitzen oder Knien, was ein gewisses Maß an Bereitschaft fordert, sich in diese Position überhaupt begeben zu können. Für ältere Menschen stellt diese Forderung bereits eine Hemmschwelle dar. Die Voraussetzung eines gewissen Maßes an "Sportlichkeit" und "Gelenkigkeit" wird durch die für das Skifahren untypische seitliche Haltung am Gleitgerät verstärkt. Das Voraus der Schulter sowie die seitliche Stellung zum Board und damit zur Fahrtrichtung erhöhen den Eindruck des Riskanten. [40]

Wiederum mit Blick auf die Ergebnisse aus den Interviews kann nun vom "Snowboard-Ding" her jene Bewegungsform in den Blick genommen werden, gegen die man sich abgrenzt. Die Abgrenzung zum Skifahren wird auf der Ding-Ebene besonders deutlich in der Bindungsvorrichtung und der daraus resultierenden Befestigung beider Beine an das "Snowboard-Ding". Während beim Skifahren die Beine trotz Verbindung zum Ski relativ beweglich bleiben – man kann jedes Bein für sich heben –, ist eine solche Art von Beweglichkeit beim Snowboarding durch die Gleichzeitigkeit des Fest-Verbunden-Seins mit dem "Snowboard-Ding" verunmöglicht. So kommen die allerorts zu beobachtenden Beidbeinsprungbewegungen von Snowboardern zustande, wenn sie sich aus dem Stand oder aus langsamer Fahrt weiterbewegen wollen. Der Skifahrer nutzt hierzu in der Regel seine Skistöcke bzw. aufgrund seiner "Beinfreiheit" einen Schlittschuhschritt. [41]

Als erstes Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass nur denjenigen, die den Bewegungsanforderungen des "Snowboard-Dings" halbwegs gerecht werden können, der Zugang zum Umgang damit offensteht. Eine Vielzahl potentieller Snowboardfahrer scheitert bereits an dieser Hürde. Vom "Snowboard-Ding" aus gedacht könnte man sagen, dass es das "Snow-Board" durch seinen "psychologischen Bauplan" geradezu "darauf anlegt", nur ausgewählte Mitglieder einer bestimmten Gruppe zuzulassen, und zwar jene, die sich durch ein gewisses Maß an Beweglichkeit auszeichnen, sowie vor Riskantem und vor Schmerzen nicht allzu schnell zurückschrecken.11) Da in der Regel vor allem jüngere Menschen auf diese Grundvoraussetzungen zurückgreifen können, verwundert nun nicht mehr, warum es gerade sie sind, die diese Sportart in zahlenmäßiger Mehrheit ausüben.12) [42]

Revolte

Die Analyse des "Snowboard-Dings" soll nun in einer weiteren Stufe in Bezug auf die mit ihm verbundene welt-veranschaulichende Funktion vorangetrieben werden. Welche Mentalität verbirgt dieser Gegenstand? Wie lässt sich seine welt-veranschaulichende Funktion bestimmen? Ein Ansatzpunkt zur Beantwortung dieser Fragen findet sich dann, wenn man sich deutlich macht, gegen wen sich das Ab- und Ausgrenzen richtet. Ausgehend vom Blickwinkel der Sportarten steht im Zentrum der Abgrenzung das Skifahren. In den Interviews – an dieser Stelle ist wiederum der Austausch mit dem qualitativ erhobenen Interviewmaterial notwendig – wurde kein Hehl daraus gemacht, dass man sich als Snowboarder am stärksten gegen die Skifahrer abgrenzt. "Die Skifahrer" bedeuten für die Snowboarder die Welt des Herkömmlichen und Etablierten, welche in der Regel mit der Erwachsenenwelt verbunden und als langweilig qualifiziert wird. Dagegen grenzen sich die Snowboarder im eigentlichen Sinne ab. Ab- und Ausgrenzung werden hier weiter ausgelegt in Richtung einer Revolte. [43]

Um diese Auslegungsrichtung weiter zu stützen, wird hier die durch die Nutzung des "Snowboard-Dings" ermöglichte Bewegungsform in den Blick genommen. Der gekonnte Umgang mit dem "Snowboard-Ding" "be-dingt" eine Bewegungsform, die der des Skifahrens konträr entgegengesetzt ist. Mit dem "Snowboard-Ding" werden Rotationen im Oberkörper und eine große Beweglichkeit der Arme und des Beckens möglich. Die Beine bleiben im Verhältnis dazu fixiert. Die traditionelle Bewegungslehre des Skifahrens weist genau das Gegenteil aus, nämlich die fixierende Kontrolle von Becken und Schulter, sowie die Beweglichkeit der Beine. Zugespitzt formuliert lässt sich also feststellen: Beim Snowboarding ist beinahe all das erlaubt, was beim Skifahren verboten ist. Wenn es zulässig ist, das Skifahren in einem bewegungssymbolischen Gehalt zu verstehen – hier also als ein Symbol für das Herkömmliche –, dann bietet es sich unweigerlich an, im Snowboarding eben eine Art Revolte zu erkennen, die sich gegen das (gesellschaftliche) Angebot der Lebensformen des Herkömmlichen abgrenzen möchte. Mit Hilfe dieser Gerätschaft und der daraus resultierenden Bewegungsform lässt sich eine Abgrenzung gegen das Herkömmliche und Etablierte vollziehen. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang, dass sich der Abgrenzungsversuch der Jugend gegenüber dem Herkömmlichen und Etablierten ganz im Gegensatz zur 68er Bewegung und ihrem politischen Gang auf die Straße heute in einer (nonverbalen) Bewegungsform vollzieht. [44]

Damit nähert sich die Analyse der Frage nach der kulturpsychologischen Bedeutung dieser Trendsportart. Snowboarding kann als ein Beispiel dafür gelten, dass eine Bewegungsform als Lösungsmodus für Entwicklungsaufgaben der Gegenwartskultur aufgegriffen werden kann. Dass gerade eine Bewegungsform in den Dienst der Jugendkultur und ihrer Entwicklung gestellt wird, sagt in weiterer Folge einiges über Wertehierarchien und Prioritäten der Jugendkultur aus, etwa wenn man im Zusammenhang mit den empirischen Befunden der Untersuchung bedenkt, dass das Snowboarding vor allem einen schnellen Zugang zu Spaßhaftem und einer selbstbezogenen Intensivierung körperzentrierter Ästhetik ermöglicht. [45]

Bindung

Die Analyse der Gerätschaft im Snowboarding führte uns in Ergänzung mit den Ergebnissen der Interviewstudie zu einem vertieften Verständnis der kulturpsychologischen Bedeutung dieser Sportart. Sie erhellt die Hintergründe für den anhaltenden Zustrom junger Leute zu dieser Bewegungsform. Mit einem erneuten analytischen Blick auf das "Snowboard-Ding" und seine Nutzungsbedingungen lässt sich die bisher entwickelte Konstruktion um einen weiteren Zusammenhang ergänzen. Was nämlich bisher über all das Trennende nicht berücksichtigt wurde, ist, dass zwischen Ausgrenzendem und Ausgegrenzten immer auch etwas Verbindendes liegt. Der Blick auf beide Sportarten und ihre Gerätschaften zeigt, dass zwischen beiden tatsächlich eine zentrale Gemeinsamkeit aufzufinden ist, nämlich die der Bindung. Sowohl Skifahrer als auch Snowboarder binden sich an ihr Sportgerät. [46]

Der Blick auf die Nutzungsbedingungen verrät nun, dass sich die Snowboarder weitaus stärker und radikaler an ihr Gerät binden als die Skifahrer. Obwohl sie im Tun eigentlich revoltieren und sich darüber gegen die Enge des Herkömmlichen zur Wehr setzen, liefern sie sich deutlich stärker einer Einschränkung durch Bindung aus. Wie aus den Beschreibungen in den Interviews zum Bewegungserleben aber zu erfahren ist, scheint dies kein Nachteil zu sein. Ganz im Gegenteil. Wenn man den Beschreibungen der Snowboarder glauben schenkt, dann wird das Erleben während der Ausführung der Bewegung um ein Vielfaches gesteigert. [47]

Damit wird deutlich, dass die für das Jugendalter charakteristische psychologische Grundspannung von Bindung und Revolte in der Sportart Snowboarding aufgegriffen wird und im "Snowboard-Ding" seine materiale Vergegenständlichung erfährt. Dies und die Art und Weise der Ausgestaltung dieser Grundthematik in Form einer Sportart können als einen für die heutige Jugendkultur symptomatischen Ausdruck ihres Umgangs mit dem Hergebrachten der Kultur verstanden werden und erhellt die "Methodik der Alltagspraxis", mit der Jugendliche anstehende Entwicklungsaufgaben zu bewältigen suchen: Man akzeptiert die Gegebenheiten so, wie sie sind, lässt sich womöglich noch stärker an ihre Vorgaben binden als unbedingt notwendig und rebelliert nicht offen gegen sie. Über das extreme Gebundensein eröffnen sich neue Spielräume, die durch eine bloße Abgrenzung nicht möglich wären und die inhaltlich besonders um den Themenkreis einer sinnlichen Körperlichkeit und ihrer Intensivierung gruppiert sind. Der "Trick" besteht darin, die existierenden Vorgaben durch eine widerspruchslose Akzeptanz für sich zu nutzen. Beim "Snowboarding" vollzieht sich dies im Sinne einer extremen, körpernahen sinnlichen Intensivierung. Das "Snowboard-Ding" fungiert dabei als Gesinnungsgehilfe dieser Auffassung. [48]

5. Zusammenfassung

Erfahrungen im Einsatz qualitativer Methoden in der Erforschung von Sportformen, die als "sprachfreie" Handlungsräume charakterisierbar sind, führten zur Suche nach einer Methode, die das Spektrum qualitativer Verfahren in der Sportwissenschaft ergänzen und erweitern kann. Mit der Psychologischen Gegenstandsanalyse (PGA) wurde eine solche Methode gefunden. Über die Beschreibung und Analyse von Sportgeräten soll die psychologische Struktur und die kulturpsychologische Thematik ("psycho-sozialer Sinn") einer Sportart erschlossen werden. Im Snowboarding geht es um das für das Jugendalter so entscheidende Thema der Vermittlung zwischen Bindung und Revolte und der daraus resultierenden Formung einer eigenen Erwachsenenidentität. [49]

Anmerkungen

1) Ausgenommen seien die Momente des Selbstdialogs, wie er sich etwa in der Durchführung von Ausdauerleistungen (z.B. beim Marathon) einzustellen pflegt. Zur kulturhistorischen Differenz zwischen Körper und Leib vgl. GASTGEBER und MARLOVITS (1990). <zurück>

2) Vgl. zum Werk von Erwin STRAUS die Zusammenschau von MARLOVITS (2001a). Die zentrale Bedeutung des Empfindens als basalste Form der Wirklichkeitserfahrung ist heute durch die moderne Säuglingsforschung bestätigt (vgl. dazu STERN, 1992). <zurück>

3) Vgl. dazu auch die Ausführungen von BUYTENDIJK (1956), TAMBOER (1979) und von WEIZSÄCKER (1968). <zurück>

4) Der Grundgedanke eines Strukturvergleichs von Sportform und Kultur beruht auf den Annahmen der Kulturtheorie der Morphologischen Psychologie (SALBER, 1993). <zurück>

5) Mit der Berücksichtigung der Bedeutung einer Bewegung wird an eine Forderung angeknüpft, wie sie u.a. in der tiefenpsychologischen (FERENCZI, REICH, LOWEN), phänomenologischen (STRAUS) und später handlungstheoretischen (LENK, NITSCH) und anthropologischen (GRUPE) Position eingefordert wurden. <zurück>

6) Auch Wilhelm WUNDT (1909, S.2) macht in seinem Werk "Grundriss der Psychologie" deutlich, dass Gegenstände der Natur grundsätzlich relevante Inhalte psychologischer Forschung sein können. "Dagegen gibt es keine einzige Naturerscheinung, die nicht auch unter einem veränderten Gesichtspunkte Gegenstand psychologischer Untersuchung sein könnte." Querbezüge zu dieser Thematik finden sich zudem bei FREYER (1966), LINDE (1972) und LORENZER (1986). <zurück>

7) Eine Recherche der sportwissenschaftlichen und vor allem der sportpsychologischen Literatur zeigte, dass bis dato keine wissenschaftliche Studie auf qualitativer Basis zum Snowboarding vorlag. SCHLATTMANN veröffentlichte 1995 die Ergebnisse einer quantitativen Befragung zum Image des Snowboardings. <zurück>

8) Um so nah wie möglich an den psychologischen "Wesenskern" des Snowboardings heranzukommen, wurden solche Snowboarder in die Versuchsgruppe aufgenommen, die bereits über einen längeren Erfahrungszeitraum in der Ausübung dieser Sportart berichten konnten. Als Kriterium diente eine Aktivzeit von mindestens drei Jahren. Bezogen auf die Versuchsgruppe betrug der Durchschnitt der Aktivzeit 7,3 Jahre in einer Spanne von 3 bis 14 Jahren. Von den 19 Versuchspersonen waren 2 weiblichen und 17 männlichen Geschlechts. Deren Alter lag zwischen 21 und 34 Jahre (Durchschnitt 25,4 Jahre). Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich vom Frühjahr bis zum Spätherbst 1999. Sämtliche Interviews von ca. zweistündiger Dauer wurden auf Tonband aufgezeichnet, in einem Transkript verschriftlicht und einem verdichtenden Beschreibungsprozess unterzogen. Die Interviews wurden nach gestalt- und tiefenpsychologischen Überlegungen, wie sie im Konzept der Morphologischen Psychologie elaboriert sind, ausgewertet (BLOTHNER, 1993). <zurück>

9) Auf die Komplexität eines Beschreibungsprozesses kann hier nicht weiter eingegangen werden. Zum Ablauf und zu Beschreibungskriterien vgl. FITZEK, 1999 und SALBER, 1969. <zurück>

10) Originalstatements aus den Interviews. <zurück>

11) An dieser Stelle mag ein Detail aus der empirischen Untersuchung zum Snowboarding den herausgestellten Zug des Ab- und Ausgrenzens in der Gegenstands-Analyse ergänzen. Wie bereits erwähnt, berichteten die Snowboard-Protagonisten einheitlich davon, dass der Beginn des Snowboard-Lernens in der Regel durch schmerzhafte Erfahrungen begleitet wird. Ein Befragter brachte die Anfangserfahrung in Form des Bildes "Gang durch die Hölle" zum Ausdruck: Anfangs würde man eben ständig auf alle möglichen Körperstellen fallen, und man brauche eben seine Zeit, bis man die neue Bewegungsweise zu beherrschen beginne. Auch diese mit dem Anfang verbundene Qualität des Schmerzhaften wirkt selektierend auf das Gesamt der möglichen Interessierten. Für manchen ist es an Schmerz zu viel, womit rasch die Weigerung einhergeht, sich diesem weiter auszusetzen und man so das eigene Engagement beendet. <zurück>

12) Gegen diese Überlegung ließe sich einwenden, dass Sportarten mit einem hohen koordinativem Anspruch fast immer zuerst von jungen Menschen ausgeübt werden. Ein solcher Einwand ist durchaus berechtigt und mag für bestimmte Sportarten auch gelten. Im vorliegenden Zusammenhang erklärt es aber nicht, warum sich gerade die Bewegungsform Snowboarding zu einem "Kultsport" entwickelt und sich die Altersstruktur der Aktiven seit über zehn Jahren so gut wie nicht verändert hat. Im Vergleich dazu hat sich das deutlich jüngere Inlineskating innerhalb kürzester Zeit die Gunst einer altersmäßig breiten Aktivgruppe erobern können und seine Entwicklung ist sicherlich eine, die man nur schwer mit dem Charakter des "Kulthaften" in Verbindung bringen kann. <zurück>

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Zum Autor

Dr. Andreas M. MARLOVITS, Studium der Psychologie, Sportwissenschaft und Theologie an den Universitäten Köln und Graz. Psychologischer Psychotherapeut und Sportpsychologe. Dozent an der Deutschen Sporthochschule Köln, der Universität Innsbruck und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Er arbeitet seit mehreren Jahren in der Qualitativen Wirkungsforschung, insbesondere für international operierende Unternehmen, Vereine und Verbände sowie als Sportpsychologe mit Trainern und Spitzensportlern.

Forschungsschwerpunkte: Wirkungsforschung, Kulturforschung, Sportpsychologie, Coaching

Kontakt:

Dr. Andreas M. Marlovits

Horststraße 12
D-51063 Köln

E-Mail: dr.marlovits@gmx.de

Zitation

Marlovits, Andreas M. (2003). Psychologische Gegenstandsanalyse (PGA). Ein beschreibender Ansatz qualitativer Forschung in der Sportwissenschaft [49 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 4(1), Art. 11, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0301117.

Revised 6/2008

Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (FQS)

ISSN 1438-5627

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