Volume 3, No. 4, Art. 21 – November 2002
Rezension:
Günter Mey
Svenja Sachweh & Joachim Gessinger (Hrsg). Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie – Heft 62: Sprechalter (März 2001). 158 Seiten, ISBN 3-924110-62-X / ISSN 0936-0271, 13 EURO
Zusammenfassung: In den sechs im Themenheft "Sprechalter" versammelten Beiträgen werden verschiedene Perspektiven aufgezeigt, um den Zusammenhang von Alter und Sprache (respektive Sprechen) zu thematisieren. So werden für das "Sprechalter" Kindheit zum einen "symmetrische Kinderbeziehungen", zum anderen "asymmetrische" Kommunikationen zwischen Erwachsenen und Kindern betrachtet. Für das "Sprechalter" Adoleszenz wird ein Überblick zum "Sprachgebrauch" in der Jugendphase gegeben und am Beispiel des "Dissens" eine spezifische Interaktionspraktik unter männlichen Jugendlichen analysiert. Für das höhere Erwachsenenalter werden einerseits mögliche Zugänge zu Alter als Gegenstand sprachwissenschaftlicher Untersuchungen diskutiert, anderseits werden an empirischen Untersuchungen Kommunikationsstrategien älterer Menschen vorgestellt. Eine umfassende Darlegung von "Alter und Sprache" kann dieses Themenheft nicht abdecken. Dazu wäre eine umfänglicher Themenband von Nöten, in dem dann auch – und dies machen die Beiträge deutlich – eine transdisziplinäre Ausrichtung wünschenswert wäre, um neben einer linguistischen Fundierung auch z.B. soziologische oder psychologische Befunde einzubeziehen.
Keywords: Sprachentwicklung, Jugendsprache, Kommunikationsstrategien, Kindheit, Adoleszenz, Erwachsenalter
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Von den einzelnen "Sprechaltern" zu einer "Theorie des Sprachgebrauchs im Lebenslauf"?
2.1 Von der (frühen) Kindheit ...
2.2 ... zur Adoleszenz ...
2.3 ... bis zum (höheren) Erwachsenenalter
3. Fazit
Dem Zusammenhang von "Alter und Sprechen" bzw. "Alter und Sprache" kommt in unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Kontexten eine immense Bedeutung zu. Zwei davon – Entwicklungspsychologie und qualitative Sozialforschung – möchte ich benennen, die meinen eigenen Arbeitsfeldern zugehören und die mich mit veranlasst haben, das Themenheft "Sprechalter" der Zeitschrift OBST [Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie] zu besprechen: So ist innerhalb der Entwicklungspsychologie – die aufgrund der frühen Arbeiten von BÜHLER oder dem Ehepaar STERN nach wie vor als eine der klassischen Domänen zur Sprachentwicklung gilt – eine Zunahme an Studien zu verzeichnen, in denen Sprache als ein prädestinierter Zugang verstanden wird, um (generelle) Entwicklungsprozesse zu verstehen. Im Zuge dieser Arbeiten finden sich – beispielsweise unter Bezugnahme auf Jerome BRUNER (1997) oder Lew WYGOTSKI (1964) – vermehrt Bemühungen nachzuvollziehen, wie Kinder über Sprache Bedeutungen konstruieren, sich ihre Weltaneignung vollzieht und sie ihre Selbstsichten entwickeln (einen aktuellen Überblick zu "The Role of Language in Development" gibt Nancy BUDWIG, im Druck). Damit versucht die entwicklungspsychologische Forschung zumindest in Teilen, Sprache als eine Form sozialen Handelns zu konzeptualisieren, d.h. zu berücksichtigen, dass Handeln meist an Sprache gebunden ist und noch mehr, dass umgekehrt Sprache zu nutzen Handeln bedeutet. [1]
Sprachliches Handeln in Bezug auf "Alter" zu reflektieren heißt anzuerkennen, dass Alterswirklichkeiten sprachlich hergestellt werden und dass in unserem Sprachverhalten die Altersgebundenheit überhaupt erst kontextualisiert wird (bzw. auch kontextualisiert werden muss, da soziales Handeln immer an Kategorisierungen gebunden ist). Dabei werden Alterszugehörigkeiten und Alterszuschreibungen kommunikativ geltend gemacht, etwa indem Alter explizit benannt wird (also das Alter bzw. die Zugehörigkeit zu einer spezifischen Altersgruppe das eigentliche Thema und der Diskursinhalt ist) oder indem implizit auf die Kategorie Alter rekurriert wird, weil durch wechselseitige kommunikative Bezugnahmen der Interaktionspartner "Alltagstheorien" handlungsleitend werden: So hat etwa Carolyn BAKER (1983) schon früh aufgrund ihrer Re-Analysen von Interviews mit Adoleszenten festgestellt, dass sich die Erzählung eines/einer Jugendlichen über sein/ihr Jugendlichsein ändert, wenn er/sie sich jüngeren oder älteren Interviewenden gegenüber sieht. In die gleiche Richtung argumentiert BRUNER (1997, S.118), wenn er bezugnehmend auf empirische Befunde GERGENs festhält, dass in der "Gegenwart von älter oder mächtiger erscheinenden Menschen ... die Versuchspersonen ihr 'Ich' in ganz anderer und sehr reduzierter Weise [beschreiben] als in der Gegenwart jüngerer oder weniger hochgeschätzter Menschen". An diesen Beispielen wird ersichtlich, dass der Betrachtung des Zusammenwirkens von Alter und Sprache auch gerade im Rahmen qualitativer Forschung eine hohe Bedeutung zukommt. Denn innerhalb der qualitativen Sozialforschung gilt es – nicht zuletzt wegen des überwiegenden Einsatzes von Interviews – sich der wechselhaften Bezogenheit von Forschenden und Beforschten gewahr zu sein und Interviews (aber auch andere Formen des Aufeinandertreffens von Subjekten in der Forschung) konsequent als interaktives und ko-konstruierendes Geschehen aufzufassen (und entsprechend in den Analysen zu berücksichtigten). Dies bedeutet, "die Verhaltensweisen und Aussagen der Untersuchten nicht einfach als statische Repräsentationen eines unveränderlichen Wirklichkeitszusammenhangs, sondern als prozeßhafte Ausschnitte der Reproduktion und Konstruktion von sozialer Realität [anzusehen]" (LAMNEK 1995, S.25). [2]
Angesichts der hier nur skizzierten Ausgangslage verwundert es ein wenig, dass – wie die Herausgebenden des Themenheftes bemängeln – eine systematische(re) Erörterung von Alter und Sprechen/Sprache bislang kein eigenes Forschungsfeld bildet. Es sei für an diesem Forschungsthema Interessierte vorweggenommen, dass auch mit dem Themenheft "Sprechalter" nicht umfassend informiert werden kann, da eine angemessene Erörterung eine umfangreichere Publikation voraussetzen würde; gleichwohl finden sich in dem Themenheft für unterschiedliche Forschungsfragen durchaus Anregungen, von denen weitere Forschungsbemühungen ausgehen könn(t)en. [3]
2. Von den einzelnen "Sprechaltern" zu einer "Theorie des Sprachgebrauchs im Lebenslauf"?
Das Themenheft widmet sich nach einer knappen Einleitung von Svenja SACHWEH drei Lebensaltersbereichen: Je zwei Beiträge (von Ines BOSE und Heiko HAUSENDORF) beschäftigen sich mit dem "Sprechalter" Kindheit, das "Sprechalter" Adoleszenz behandeln Jannis ANDROUTSOPOULOS sowie Arnulf DEPPERMANN und Axel SCHMIDT; auf das höhere Erwachsenenalter gehen Dieter CHERUBIM und Svenja SACHWEH ein. Insgesamt vier der Beiträge sind empirisch ausgerichtet; die in den Beiträgen angeführten Beispiele sind über eine Website zu dem Themenheft (Broken link, FQS, May 2003) als Transkripte bzw. Audio-Dateien abrufbar, ein Service, der auch für andere Bereiche der (qualitativen) Sozialforschung wünschenswert wäre. [4]
2.1 Von der (frühen) Kindheit ...
Anders als für die beiden anderen Altersbereiche wird zu dem "Sprechalter Kindheit" kein einführender, das Forschungsfeld charakterisierender Übersichtsbeitrag geboten, sondern es werden zwei empirische Arbeiten vorgestellt. Während Ines BOSE sich dem kommunikativen Geschehen unter Gleichaltrigen zuwendet, indem sie die Interaktion in "symmetrischen Kinderbeziehungen" (drei Zwillingspaare) nachzeichnet, analysiert Heiko HAUSENDORF die "asymmetrische" Kommunikation, in seinem Falle die zwischen Eltern und Kindern. [5]
Ines BOSE untersucht, wie in Interaktionen "kindertümelnde" und "erwachsentümelnde" Sprechakte vollzogen werden (als kindertümelnd wird dabei etwa ein Sprechausdruck wie das "Nörgeln" verstanden, mit dem eigene Bedürfnisse durchgesetzt werden sollen; mit "erwachsentümelnd" ist die Nutzung "'typisch weiblich[er], typisch männlich[er]'" Sprechweisen gemeint, also Gesprächsmuster, die die Kinder "nur aus der Beobachtung geschlechtsspezifischen Verhaltens in Interaktionen zwischen erwachsenen Frauen und Männern kennen"; S.45). Fokus der Betrachtung ist, wie die wechselseitig unterschiedlichen Sprechakte aufeinander abgestimmt werden. Anhand der aus teilnehmenden Beobachtungen hervorgegangenen Videoaufzeichnungen zeigt die Autorin, wie es Kindern gelingt, durch "komplementäre Sprechausdrucks-Muster" (S.41) ihre Handlungen aufeinander abzustimmen und ihren Spielrahmen zu festigen, zuweilen sogar bedrohte Spielsituation weiterzuführen. Mit der an verschiedenen Beispielen vorgenommenen Analyse zur Entwicklung von Sprechausdruckskompetenz verdeutlicht BOSE, wie Kinder den Sprechausdruck ihrer kommunikativen Umwelt nutzen, in ihre eigene (spielerisch hergestellte) Welt einbinden und weiter ausbauen. [6]
Der Beitrag von Heiko HAUSENDORF beschäftigt sich mit der Frage, wie Alter als von Gesprächsteilnehmenden wahrgenommene und interpretierte soziale Kategorie in asymmetrischen Interaktionen ausgehandelt wird bzw. wie in Eltern-Kind-Kommunikationen die "Kategorie 'Alter' auf hintergründig-unauffällige Weise in der Interaktion zu Geltung" gebracht wird (S.13). HAUSENDORF begreift "Erzählen und Zuhören in Gesprächen ... als ein gemeinsames Lösen struktureller narrativer Probleme" (S.20), und weil eine Erzählung nur als "Leistung von Erzähler und Zuhörer" (S.19) zu rekonstruieren ist, gilt die Aufmerksamkeit der "Ko-Konstruiertheit" und der "Erzählinteraktion" (S.20). [7]
HAUSENDORF vergleicht Interaktionen von Erwachsenen mit 5- versus 7jährigen Kindern: Als empirisches Material verwendet er die gemeinsam von Erwachsenen und Kindern hervorgebrachte Nacherzählung eines "inszenierten Vorfalls". Der Vergleich zeigt, dass "insbesondere bei den 5jährigen Erzählern ... die erwachsenen Zuhörer eine systematische Mehrarbeit leisten (müssen), um die interaktive Bewältigung der Erzählaufgaben ... zu gewährleisten" (S.21); erst mit zunehmendem Alter und einer damit einhergehenden zunehmenden narrativen Kompetenz der Kinder verringert sich die Erzählaktivität der Erwachsenen. Auch legen die erwachsenen Zuhörenden für jüngere Erzählende andere Maßstäbe an; sie fordern nicht nur einen geringeren Detaillierungsgrad ein, sondern sie drängen auch weniger auf "direkte Reden", um das Gesehene nachzuzeichnen und damit eine "Dramatisierung des Geschehens" (S.26) zu forcieren. Stattdessen steht in der Interaktion mit jüngeren Kindern mehr die "Sicherung von Informationen auf der Ebene der Ereignisepisoden im Vordergrund" (S.27), sodass HAUSENDORF konstatiert: "Den 5jährigen wird hier also auf implizite Weise attribuiert: Du kannst nicht / nicht hinreichend kohärent erzählen" (S.28). [8]
HAUSENDORF zeigt in seinen empirischen Analysen auf der Basis von Eltern-Kind-Interaktionen, dass Alter ein "interpretierter Entwicklungsstand" (S.31) ist und dass in diesen Interaktionen ein "Ungleichgewicht kommunikativer Fähigkeiten" (S.31) ausgedrückt wird (und je nach Setting auch Macht und Wissen/Kompetenz als "Ungleichgewicht kommunikativer Entscheidungsbefugnisse" kommunikativ transportiert werden). Er hat hiermit auch wichtige Betrachtungsmöglichkeiten angeboten, die für die Kindheitsforschung generell von Bedeutung sind. Denn innerhalb der (sozialwissenschaftlichen) Kindheitsforschung wird erst seit kurzem systematischer reflektiert, wie denn mit der Differenz von Kindern und Erwachsenen theoretisch und methodologisch zu verfahren sei (vgl. dazu SCHOLZ 2002, HONIG, LANGE & LEU 1999; kritisch würdigend MEY 2001). Dreh- und Angelpunkt ist hierbei, dass die Perspektive von Kindern nur als eine reflektierte generationale, als intersubjektive Wirklichkeitsherstellung gefasst werden kann und entsprechend sollte das wechselhafte Bezogensein von Kindern und Erwachsenen zum eigen(tlich)en Thema der Analyse gemacht werden. Die Darlegungen von HAUSENDORF eröffnen auch im Zusammenhang mit der Frage, ob und wie (jüngere) Kinder interviewt werden können, interessante Perspektiven. Denn neben den Vorschlägen von Burkhard FUHS (2000), nach denen die Interviewformen – entgegen der üblichen Einteilung für Interviews mit Erwachsenen nach dem Grad der Strukturierung/Standardisierung – zu der "Art des Erinnerns" (und damit zur Zeitdimension der zu berichtenden Ereignisse) in Beziehung gesetzt werden sollten, könnte die von HAUSENDORF eingebrachte Perspektive von (unterschiedlich ausfallender) Zuhöreraktivität und der damit variierenden Mit- und Mehrarbeit beim "gemeinsames Lösen struktureller narrativer Probleme" helfen, eine Rekonzeptualisierung von Interviewformen mit Kindern (und vielleicht nicht nur von Interviews mit Kindern) vorzunehmen, in der angemessen die Ko-Konstruktion und damit die kommunikative Geladenheit dieser für qualitative Sozialforschung bedeutsamen Situation betrachtet wird. [9]
Während in den ersten beiden Beiträgen die Empirie im Vordergrund steht, um Teilaspekte des Sprechalters Kindheit zu demonstrieren, bietet der Beitrag von Jannis ANDROUTSOPOULOS einen Überblick zum "Sprachgebrauch" in der Jugendphase. Der Autor problematisiert, dass Jugendsprache ein Sammelbegriff ist, und dass die Untersuchung von Jugendsprache immer eng gebunden ist an "jugendkulturelle" Gruppierungen, in denen diese "Jugendsprache" vollzogen und genutzt wird. [10]
Eingedenk dessen, dass Jugendsprache "sprachlich-kommunikative Muster [umfasst], die in der Jugendphase habituell verwendet und in der Regel auch von der Gemeinschaft als solche erkannt werden" (S.57), lässt sich eine Fülle an Forschungsarbeiten finden, die sich auf jeweils spezielle Aspekte beziehen. Entsprechend konstatiert ANDROUTSOPOULOS, dass ein einheitliches (und umfassendes) Forschungsprogramm zur Jugendsprache noch aussteht. Die Ausrichtung auf jugendkulturelle Gruppierungen wird u.a. darin gesehen, dass Jugendsprache sich durch eine "Nicht-Standardsprachlichkeit" auszeichnet und dass in diesem Forschungsfeld der Fokus auf den abweichenden (eventuell neuen bzw. innovativen) Sprachgebrauch gelegt werde. ANDROUTSOPOULOS gelingt es im diesem Teil seiner Abhandlung zu verdeutlichen, dass Sprachforschung immer die Herstellungs- und Verwendungskontexte zu berücksichtigen hat, denn sprachliches Handeln kann nur vor diesem Hintergrund angemessen interpretiert werden. [11]
Das zweite Anliegen von ANDROUTSOPOULOS ist, genereller den "Sprachgebrauch" in der Jugendphase zu bestimmen, wobei der Autor hier zwischen Präadoleszenz (bis 11. bzw. 12. Lebensjahr), Adoleszenz (von 12-19) und Postadoleszenz (bis 25 bzw. 30) unterscheidet (er vermerkt allerdings zu Recht, dass diese Altersperiodisierungen problematisch sind). So spannend (und kompakt) sich der erste Teil des Beitrags darstellt, so wenig vermag der zweite – eine erweiterte Literaturübersicht – zu überzeugen: Dies liegt nicht daran, dass mit dem Forschungsüberblick – wie ANDROUTSOPOULOS selbst einräumt –"selbstverständlich ... kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben" (S.66) werden kann, sondern es zeichnen sich hier einige Probleme ab, weil der Autor die (von ihm im ersten Teil betonte) Kontextabhängigkeit von Jugendsprache vernachlässigt. So bemängelt er u.a., dass "Forschungsergebnisse im Hinblick auf Sprachentwicklungen während der Adoleszenz ... ein diffuses Bild" (S.70) ergäben: dies verwundert wenig, denn zum einen bezieht er sich auf vier Untersuchungen, die unterschiedliche Altersgruppen einschließen und sich zusätzlich auch auf unterschiedliche Untersuchungszeiträume beziehen (in diesem Falle von 1986 bis 1999). Zum anderen variieren drei weitere von ihm erwähnte Arbeiten nicht nur hinsichtlich der Veröffentlichungszeiträume (1988, 1997 und 1998), sondern auch hinsichtlich des jeweils untersuchten Kulturkreises: eine Untersuchung fand im Ruhrgebiet statt, eine in Frankreich, die andere schließlich in Südafrika. Die teilweise in unterschiedliche Richtungen weisenden Ergebnisse interpretiert der Autor nun überraschenderweise inhaltlich im Sinne einer "Entwicklungslogik", ohne überhaupt auf die sehr unterschiedlichen Kulturen einzugehen. Dies übergeht, was mittlerweile selbst innerhalb der "traditionellen" Entwicklungspsychologie anerkannt wird, dass nämlich, wie etwa Leo MONTADA (1982, S.61) konstatiert, "zunehmend deutlich [wird], daß sich als Folge des raschen gesellschaftlichen Wandels auch nah aufeinanderfolgende Geburtsjahrgänge hinsichtlich ihrer Entwicklung unterscheiden" und dass nachdem die Entwicklungspsychologie lange Zeit (ausschließlich) "nach allgemeinen, über historische Epochen hinweg gültigen Veränderungen gesucht [hat,] ... die Entwicklungspsychologie für jede Generation neu geschrieben werden muß" (MONTADA 1987, S.61). [12]
Insofern ist der Anspruch, "eine zukünftige Theorie des Sprachgebrauchs im Lebenslauf" zu entwerfen – wie von ANDROUTSOPOULOS formuliert – sicherlich ein verfolgenswertes Unterfangen. Allerdings erscheint er in der vorgetragenen Form zum Scheitern verurteilt bzw. er ist auf der Ebene des "state of the art" erst einmal nicht mehr als ein mühevolles und teilweise fragwürdiges Sammeln von Befunden, wenn dies ohne Berücksichtigung der unterschiedlichen Kontexte der jeweiligen Untersuchungen (Fragestellung, Methoden, einbezogene Altersgruppen, Kulturkreise etc.) vollzogen wird. Zudem sollten solche umfänglichen (Forschungs-) Vorhaben dann – dies macht der vorliegende Beitrag nur allzu deutlich, es gilt allerdings mit Einschränkungen auch für die anderen Beiträge – von vornherein konsequent interdisziplinär ausgerichtet werden. (Siehe dazu etwa das von der DFG geförderte Forschungsprojekt "Jugendsprache und Standardsprache", in dem dies einzulösen versucht wird: http://www.uni-wuppertal.de/FB4/germanistik/Homepage_Neuland/jugendsprache.htm, Broken link, FQS, June 2008) [13]
In dem zweiten Beitrag zum "Sprechalter" Adoleszenz wird nun wiederum empirisch ein bereits von ANDROUTSOPOULOS in seinem Beitrag angesprochener Sachverhalt eingehender beleuchtet, nämlich die sozialen Prozesse in der kommunikativen Praxis unter Altersgleichen in ihrer Bedeutung für die Identitätsbildung. Arnulf DEPPERMANN und Axel SCHMIDT beschäftigen sich mit dem "Dissen" (abgeleitet von "disrespect", übersetzt mit Missachtung); eine – wie die Autoren nahe legen – als typisch für jugendliche Peergroups anzusehende Praktik. Denn obwohl "verbale Duelle ... nur eine Interaktionspraktik" (S.80) sind, können diese (wie weitere aggressive Sprechweisen) als "zentral für gruppeninterne Beziehungen unter männlichen Jugendlichen" (S.80) angesehen werden: In solchen Interaktionen "entsteht ein komplexes Zusammenspiel von Freundschaft und Intimität einerseits und Wettbewerb und Feindseligkeit andererseits, in denen die Gruppenmitglieder um lokale und manchmal auch längerfristig relevante Identitätszuschreibungen und -ansprüche kämpfen" (S.81). [14]
In dem Beitrag wird überzeugend anhand einer knapp einminütigen Sequenz gezeigt, dass Dissen nach einem systematischen interaktiven Muster organisiert und dass eine solche Interaktion durch linguistische Merkmale strukturiert ist. Entlang einer konversationsanalytischen Betrachtung diskutieren die Autoren die spezifische Funktion des Dissens in der Peer-Group und für den Status von deren Mitgliedern. Die Autoren zeigen, dass es für diesen Aktivitätsraum drei systematische Beteiligungsrollen gibt: den Angreifer, den Angegriffenen und das Publikum, "das die Aktionen der beiden Protagonisten evaluiert" (S.91). Das Spezifikum des Dissens ist, dass der Ausgang nicht vorhersehbar ist; dies macht diese Interaktionsform gerade auch für die Betrachtung von Identitätsbildungsprozessen interessant, da hier Rollen ausgehandelt werden (müssen), und da Dissen als eine spezifische Unmuts-Bekundung verstanden werden kann, die auf der einen Seite zwar "soziale Gleichheit und einen gewissen Grad von Vertrautheit und sozialer Nähe voraus[setzt]" (S.92), auf der anderen Seite aber – anders als andere Formen von "verbalen Duellen" – "nicht ritualisiert und routinisiert" (S.95) ist: diese Interaktionspraktik stellt, wie die Autoren betonen, einen Erprobungsraum, ein "identitäre[s] Experimentierfeld" (S.95) par excellence dar. [15]
2.3 ... bis zum (höheren) Erwachsenenalter
Für das letzte in dem Themenheft behandelte Sprechalter findet sich wie schon zur Adoleszenz eine ähnliche "Arbeitsteilung": Ein eher als Übersicht angelegter Beitrag stammt von Dieter CHERUBIM; der darauf folgende empirisch ausgerichtete Beitrag von Svenja SACHWEH thematisiert einen eingegrenzteren Aspekt, in diesem Fall die Kommunikationsstrategien älterer Menschen. [16]
CHERUBIM beschreibt mehrere Zugänge, um Alter zum Gegenstand sprachwissenschaftlicher Untersuchungen zu machen: a) die Erforschung von sprachlichen Altersstilen, b) die Analyse der (historischen) Semantik von Ausdrücken zur Bezeichnung von Altersphänomenen, c) die Untersuchung der kommunikativen Praxis, also wie Altsein "konzeptualisiert und interaktiv ausgehandelt wird" (S.102) und schließlich d) wie Alter am Beispiel von Berichten über hundertjährige Jubilar(inn)e(n) in der Presse verhandelt wird. [17]
Auch wenn CHERUBIM es für überzogen hält, "ein durch den Faktor Alter eindeutig (oder sogar ausschließlich) bestimmtes Sprachverhalten von alten Menschen" (S.107) anzunehmen (eine Feststellung, die auch für "Jugendsprache" und für das "Sprechalter" Kindheit zutrifft), lassen sich ihm zufolge gleichwohl einige Kennlinien von Alterssprache benennen: neben "'Defekte[n]' im Sprachgebrauch" (S.105), die mit psychischen und physischen "Abbauprozessen" einhergehen, erwähnt CHERUBIM hier die Beibehaltung von in der Jugend erworbenen Sprachmitteln bzw. eine gewisse Resistenz gegenüber neueren Sprachforme(l)n. (Damit liefert er auch ganz im Sinne der von ANDROUTSOPOULOS angemahnten Theorie der Sprache über den Lebenslauf einige generelle – allerdings noch zu untersuchende – Charakteristika.) [18]
Als zweiten Zugang einer sprachwissenschaftlichen Perspektive vollzieht CHERUBIM eine Auseinandersetzung mit der expliziten Erwähnung des Terminus "Alte" bzw. "alt", um deutlich zu machen, dass das Alter(n) durch sprachliche Bezeichnungen "beeinflusst, wenn auch nicht determiniert" (S.107) wird. Auch wenn dieser Zugang, verglichen mit den anderen von CHERUBIM vorgeschlagenen Zugängen, am akribischsten vorgestellt wird, bleibt am Ende doch ein wenig die Frage, was dieser Zugang an Erkenntnisgewinn eröffnet. Sehr knapp wird hingegen als dritter Zugang die Konstruktion von Alter im Gespräch unter Bezugnahme auf das Kommunikationsmodell von COUPLAND, COUPLAND und GILES (1991) behandelt (für den deutschsprachigen Raum siehe dazu etwa KRUSE & THIMM 1997), entlang dessen verdeutlicht wird, dass in dem kommunikativen Miteinander die Alterszuweisungen als Fremd- und/oder Eigenzuweisungen vorgenommen werden: und zwar in der Anrede, durch die Erwähnung des eigenen Alters, indem mit dem "Alter konventionell assoziierte[...] Phänomene[...]" (S.116) thematisiert werden oder indem schließlich die jeweils dominanten Zeitperspektiven wirksam werden, die für unterschiedliche Altersgruppenangehörige kennzeichnend seien. [19]
Zum Schluss widmet sich CHERUBIM noch den "Altersinszenierungen in der Presse" und einer neuen Textsorte, die ihre Entstehung der Tatsache verdankt, dass immer mehr Menschen das 100. Lebensjahr erreichen. An zwei Beispielen rekonstruiert er wiederkehrende Stil-Merkmale, zu denen u.a. gehören: die Erwähnung von (historischen) Ereignissen und Orten, um den langen Lebensweg plastisch werden zu lassen, zuweilen ergänzt durch das Einstreuen von "sprachlichen Historismen"; Zuschreibungen wie "Jubilar" bzw. "Jubilarin" und weitere Alterscharakteristiken; die Berücksichtigung so genannter "schmerzlicher Ereignisse" und die Mitteilung von typischen Alterskrankheiten; das Überwiegen des Erwähnens von "positiven Eigenschaften" (S.122), wobei diese positiven Kennzeichnungen "meist nur noch die spärlichen Reste eines überaus aktiven Lebens [von] vorher [sind], das in den Erinnerungen noch fortlebt und in den Erzählungen als Kontrastfolien wiederaufgerufen wird" (S.122). Zu dem Anzeigen dieser "Restperspektive" gehört auch das Nennen der Wohnverhältnisse und schließlich – die Erzählung meist abschließend – die obligatorische Frage nach dem "Rezept" des So-Altgewordenseins. [20]
Interessant ist die Vielfalt, mit der sich das Sprechalter "Alter" als Untersuchungsfeld gestalten lässt, eine Vielfalt, die CHERUBIM nur andeutet. Da es bei diesem Andeuten bleibt und keiner der von ihm skizzierten Zugänge (etwa vergleichbar dem Beitrag von DEPPERMANN und SCHMIDT bzw. HAUSENDORF) weiter ausgearbeitet wird, bleibt jedoch weitgehend unklar, was mit den einzelnen Zugängen (theoretisch) gewonnen wurde bzw. zu gewinnen wäre. [21]
Dem von CHERUBIM aufgeworfenen Aspekt der kommunikativen Praxis wendet sich Svenja SACHWEH zu, indem sie die Gesprächsstrategien älterer Menschen in biographischen Interviews und in Gruppengesprächen untersucht. Anhand mehrerer Interviewsequenzen verdeutlicht die Autorin, dass ältere Menschen durch die häufige Verwendung des Attributs "schön" (bzw. "sehr schön") dazu neigen, die eigene Vergangenheit positiv zu bewerten. Der Autorin zufolge dient dies zum einen dazu, die eigenen Werte herauf- und die Werte anderer (Generationen) herabzusetzen, zum anderen können auf diesem Weg bestimmte Widerfahrnisse verharmlost werden, eine Deutung, die für SACHWEH noch plausibler wird, wenn die Verwendung des Steigerungspartikels "sehr" (zuweilen auch als "sehr sehr") in den Daten betrachtet wird. Insgesamt bewertet SACHWEH ihre Analyse vor dem Hintergrund gerontologischer Befunde als eine Strategie der "Aufrechterhaltung eines positiven Selbstwertgefühls" (S.138), die für ältere Menschen als "akkommodative, selbstwertdienliche Formen der Bewältigung von immer eingeschränkteren [...] Handlungsressourcen" (S.138) vonnöten ist. So sehr diese Zuspitzung sich in den theoretischen Rahmen der Gerontologie "fügt", sei allerdings vermerkt, dass diese Fügsamkeit auch Resultat des forscherischen Vorgehens zu sein scheint, denn die Autorin sortiert die (die Theorie) stützenden Aussagen in den Haupttext, die abweichenden dagegen gelangen überwiegend in den Fußnotentext. Diese Vorgehensweise scheint mir – wenn nicht weiter expliziert – problematisch, und insoweit irritiert die Beurteilung am Ende des Beitrags, dass "am Beispiel von biografischen Interviews ... gezeigt [wurde], dass ältere Menschen unabhängig von Bildungsgrad und sozialer Herkunft dazu neigen, ihre Erlebnisse in imageschützender Weise schön zu färben und nachdrücklich positiv zu bewerten" (S.146). Dies scheint mir eine Strategie, zu der (auch?) die Autorin neigt, denn am Anfang – bei der Beschreibung der sieben (!) Interviewten – merkt sie an, dass "mit einer Ausnahme ... alle Beteiligten der oberen Mittelschicht an[gehörten]" (S.129) und das nur eine (!) Person in dem Interviewsample "aus eher kleinbürgerlichen bzw. ärmlichen Verhältnissen stammt, kein Abitur gemacht hat und zum Zeitpunkt des Interviews alleine in einer Stadtwohnung lebt" (S.130). Diese Beschreibung deutet auf eine nicht ganz überzeugende Samplebildung qua Kontrastierung bzw. Streuung hin; auf jeden Fall aber scheinen die Generalisierungen, wie von der Autorin vorgenommen werden, vor diesem Hintergrund nur schwerlich akzeptabel. [22]
In dem zweiten Teil ihrer Analyse widmet sich SACHWEH dem Aspekt des "Eingehen[s] auf GesprächspartnerInnen" (S.139) in Gruppengesprächen. An einzelnen Sequenzen wird aufgezeigt, wie ein kommunikatives Arrangement durch das Anbieten von Begriffserklärungen, das Wiederholen von Vorredneräußerungen und schließlich durch Ergänzen bzw. Vervollständigen von Vorredneräußerungen gestaltet wird. Diese kommunikative Praxis widerspricht – so die These der Autorin – dem Alltagsverständnis, dass ältere Menschen egozentrisch (egoistisch) seien, vielmehr sei von einer kooperativen Gesprächshaltung auszugehen. Dieser Befund könne, so Svenja SACHWEH am Ende ihres Beitrags, rückbezogen auf die gerontologischen Ergebnisse auch im Lichte identitätsstabilisierender Maßnahmen verstanden werden. Interessant wäre allerdings neben der von SACHWEH vollzogenen Schwerpunktlegung auf Kooperation ergänzend zu untersuchen, inwieweit und auf welche Weise in Gesprächen älterer Menschen Konflikte ausgehandelt werden und wie eine Gesprächskrise "gemeistert" wird; auch wäre zu untersuchen, wodurch Konflikthaftes in den Vordergrund rückt und warum in solchen Gesprächssituationen die kooperativen Formen "verpuffen". [23]
Alles in allem sind im Themenheft "Sprechalter" Beiträge versammelt, mit denen eine Fülle an Perspektiven aufgezeigt wird, um den Zusammenhang von Alter und Sprache (respektive Sprechen) zu thematisieren. Denn zum einen geht es darum, über den (Um-) Weg Sprache eine Rekonstruktion von Alter (als Alter[n]sbild bzw. als Theorie[n] über das Alter) zu leisten; in dem Heft wurde dies von HAUSENDORF umgesetzt oder in den Beiträgen zu intergenerationaler Kommunikation – von CHERUBIM angedeutet. Zum anderen geht es um die Rekonstruktion des Sprechalters bzw. um Sprache als Mittel der Weltaneignung, so in den Beiträgen von BUSE, ANDROUTSOPOULOS, DEPPERMANN und SCHMIDT sowie von SACHWEH. [24]
Gerade die Bemühung anhand von Aushandlungsprozessen zu rekonstruieren, wie "altersgerechte" Sprechmuster überhaupt entwickelt werden oder wie "alters(gruppen)angemessene" Sprechmuster eingesetzt bzw. "gegen den Strich" benutzt werden, verweist auf ein für unterschiedliche Disziplinen bedeutsames Forschungsthema. Dies gilt insbesondere dann, wenn systematisch mit in Betracht gezogen wird, wie Sprechweisen in Interaktionen eingesetzt (und variiert) werden, so dass möglicherweise – wenn die Situationalität angemessen berücksichtigt wird – die Rede von den "Sprechaltern" ebenso wie die Rede von Altersangemessenheit zu relativieren ist. Insofern ist auch zu verstehen, dass in den Beiträgen – teilweise explizit, zum Teil auch nur implizit – immer wieder deutlich wird, dass erst über die Rekonstruktion von sprachlichen Bezugnahmen Alterszuschreibungen vorzunehmen (bzw. zu erkennen) sind. Für künftige Forschungsarbeiten erscheint ein notwendiger Weg, diese wechselseitige Verwobenheit von "Kennzeichen der Altersprache" und der "Konstruktion von Alter via Sprache" stringenter herauszuarbeiten. Denn erst darüber wäre es möglich, wirklich eine Konzeptualisierung eines Forschungsfeldes zu leisten, wie Svenja SACHWEH es in dem Vorwort zum Themenheft vermerkt. Auch wäre es über eine solche Klärung leichter, ein multidisziplinäres Forschungsprogramm umzusetzen. Dies erscheint mir – und in die Richtung gingen auch einige meiner Kommentierungen – eines der wesentlichen Erfordernisse zu sein. Denn nicht nur die unterschiedlichen empirischen Vorgehensweisen würden dadurch gewinnen, zumal beinahe alle vorgestellten Arbeiten auf Interaktionsanalysen bzw. Interviews basieren; eine stärkere Notwendigkeit eines interdisziplinären Austauschen erscheint auch notwendig, da alle Autor(inn)en mehr oder weniger ihre linguistischen/konversationsanalytischen Arbeiten rückbeziehen auf Fragen von Ich-Welt-Bezügen und Selbstkonstruktionsprozessen; die damit berührten (Identitäts-) Diskurse machen aber einen Einbezug der sozialwissenschaftlichen Disziplinen (insbesondere Soziologie und Psychologie) erforderlich, in denen dieses Thema in dem letzten Jahrzehnt wesentliche Weiterungen erfahren hat; sicherlich gilt auch im gleichen Maße, die Diskussionen der "Soziologie/Psychologie der Kindheit/Adoleszenz bzw. des Erwachsenenalter" zur Kenntnis zu nehmen. [25]
Insofern bleibt zu wünschen, dass in einer der künftigen Ausgaben von OBST noch einmal das Thema "Sprechalter" (bzw. gleich als "Alter und Sprache" betitelt, um die Ontologisierung zu vermeiden und den sozialen Charakter zu unterstreichen, wie dies letztlich auch von allen beteiligten Autor[inn]en explizit herausgestellt wird) vorgenommen wird, bei der dann nicht nur konsequent(er) diese unterschiedlichen Perspektiven in systematischer Absicht verfolgt werden, sondern auch die unterschiedlichen disziplinären Perspektiven und ihre möglicher Beiträge angemessen in den Blick geraten. [26]
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Budwig, Nancy (in press). The role of language in development. In Kevin Connolly & Jaan Valsiner (Hrsg.), Handbook of developmental psychology. London: Sage.
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Honig, Michael-Sebastian; Lange, Andreas & Leu, Hans R. (Hrsg.) (1999). Aus der Perspektive von Kindern? Zur Methodologie der Kindheitsforschung. Weinheim: Juventa.
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Montada, Leo (1982). Themen, Traditionen, Trends. In Rolf Oerter & Leo Montada (Hrsg.), Entwicklungspsychologie (S.3-88). München: Urban & Schwarzenberg.
Montada, Leo (1987). Themen, Traditionen, Trends. In Rolf Oerter & Leo Montada (Hrsg.), Entwicklungspsychologie (2. neu bearbeitete Auflage; S.1-86). München: Urban & Schwarzenberg.
Scholz, Gerold (2002, Juli). Versuch einer Integration von Kindheits- und Biographieforschung. Rezensionsaufsatz zu: Imbke Behnken & Jürgen Zinnecker (Hrsg.) (2001). Kinder – Kindheit – Lebensgeschichte. Ein Handbuch [45 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research [On-line Journal], 3(4), Art. 15. Verfügbar über: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/4-02/4-02review-scholz-d.htm.
Wygotski, Lew S. (1964). Denken und Sprechen. Berlin: Akademie-Verlag.
Günter MEY arbeitet als Wissenschaftlicher Assistent im Fachgebiet Entwicklungspsychologie an der Technischen Universität Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Qualitative Methodologie und Methoden, Forschung zu Kindheit, Adoleszenz, Intergenerationenbeziehungen; sein spezielles Interesse gilt dabei der Identitätsforschung. Von Günter MEY liegen in FQS mehrere Rezensionsaufsätze und Besprechungen vor, so u.a. Interpretationsspielräume erkennen und nutzen – Reflexionen zum Sinnverstehen, Den Kindern eine Stimme geben! Aber können wir sie hören? Zu den methodologischen Ansprüchen der neueren Kindheitsforschung und Justierungen von Identität.
Kontakt:
Dr. Günter Mey
Technische Universität Berlin
Fakultät VII – Architektur Umwelt Gesellschaft / Institut für Soziologie
Fachgebiet Entwicklungspsychologie - Sekr. HAD 40
Hardenbergstr. 4-5
D - 10623 Berlin
E-Mail: mey@gp.tu-berlin.de
URL: http://www.tu-berlin.de/fb7/ifs/psychologie/entwicklung/mey/
Mey, Günter (2002). Rezension zu: Svenja Sachweh & Joachim Gessinger (Hrsg). Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie – Heft 62: Sprechalter [26 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 3(4), Art. 21, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0204216.
Revised 6/2008