Experiences of Organized Violence in Life Stories of Syrian Refugees Between Exit, Voice, and Loyalty

Authors

  • Ludger Pries Ruhr-Universität Bochum
  • Nick Linsel Ruhr-Universität Bochum

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3708

Keywords:

organized violence, flight, biography, Syria, life stories, patterns of orientation, forced migration, self-efficacy, heteronomy, Hirschman, narrative interview, biographical research, documentary method

Abstract

Nach dem umfangreichen Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland hat sich auch die Forschungslandschaft in diesem Feld diversifiziert. Einen bedeutsamen Aspekt innerhalb dieser Forschung bieten Ansätze, in denen die Lebenswelt der Betroffenen in den Fokus gestellt und versucht wird, deren Erfahrungsraum zu rekonstruieren. Hiervon ausgehend werden in diesem Beitrag folgende Fragen beantwortet: Welche Rolle spielten Gewalterfahrungen und besonders die Erfahrungen organisierter Gewalt vor und während der Flucht bei den in Deutschland vor etwa fünf Jahren aus Syrien angekommenen Menschen? Wie werden Erfahrungen mit (organisierter) Gewalt und Willkür von Schutzsuchenden biografisch verarbeitet? Wie verorten sich diese Menschen nach ihrem Ankommen in Deutschland zwischen Selbstwirksamkeit und Fremdkontrolle? Zur Beantwortung dieser Fragen greifen wir auf biografietheoretische Annahmen, die dokumentarische Methode sowie das Konzept von Exit, Voice und Loyalty nach HIRSCHMAN (1970) zurück. Wir vergleichen auf dieser Grundlage zwei biografische Erzählungen junger Flüchtlinge aus Syrien, die von uns 2019 im Rahmen mehrerer Lehrforschungsprojekte als Teil von 19 narrativen Interviews zu Erfahrungen der Rolle organisierter Gewalt erhoben wurden. Die Auswertungen zeigen, dass sich biografische Orientierungsrahmen im Kontext erzwungener Migration nach dem Grad wahrgenommener Selbstwirksamkeit stark verändern können und die Exit-Option dabei eine Übergangsposition zwischen Protest und Anpassung repräsentiert.

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Author Biographies

Ludger Pries, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Ludger PRIES, Lehrstuhl für Soziologie an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum; Forschungs- und Lehraufenthalte in Brasilien, Mexiko, Spanien und den USA. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: (international vergleichende) Organisations- und Arbeitssoziologie, Migrationssoziologie, Transnationalisierungsforschung.

Nick Linsel, Ruhr-Universität Bochum

Nick LINSEL ist als Hilfskraft am Lehrstuhl Soziologie/Organisation, Migration, Mitbestimmung der Ruhr-Universität sowie im DFG-geförderten Projekt ForMOVe tätig. Bisherige Studien- und Forschungsschwerpunkte bilden unter anderem die Migrationssoziologie und die Biografieforschung.

Published

2021-09-29

How to Cite

Pries, L., & Linsel, N. (2021). Experiences of Organized Violence in Life Stories of Syrian Refugees Between Exit, Voice, and Loyalty. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 22(3). https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3708