Strategien für die Vermittlung sozial- und geisteswissenschaftlicher Forschung an medizinische Praktiker*innen

Abstract

Sozial- und geisteswissenschaftliche (SGW) Forscher*innen stehen vor der Herausforderung, qualitative Forschung in medizinischen Fachzeitschriften zu veröffentlichen. Dabei ist das deskriptive, erklärende, erfahrungsbasierte und interpretierende Wissen, das durch qualitative Forschung gewonnen wird, für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung unerlässlich. Anhand von drei Beispielen von Studien, die in medizinischen und SGW-Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, erörtern wir Elemente, die SGW-Forscher*innen bei der Präsentation ihrer Forschung berücksichtigen können, um ihr Zielpublikum besser zu erreichen. Wir schlagen vor, dass SGW-Forscher*innen die grundlegenden Elemente ihrer Disziplin nicht aufgeben (d.h. erkenntnistheoretisches Paradigma, Forschungsziele, Studiendesign, Forschungsmethoden, Vertrauenswürdigkeit), während sie gleichzeitig die Vorlieben der Redakteur*innen und Gutachter*innen medizinischer Zeitschriften für Wissensformen berücksichtigen, die zu Veränderungen in der Praxis führen können. Je nachdem, was die Autor*innen ihrem Publikum vermitteln wollen, können andere Aspekte der Präsentation angepasst werden, um für die Leser*innenschaft leichter verständlich zu sein (z.B. Struktur, Schreibstil, Vokabular, zusammenfassende Tabellen, Interpretationsebene). Wir bleiben optimistisch, dass das medizinische Publikum, wenn wir es weiterhin mit qualitativ hochwertiger SGW-Forschung konfrontieren, lernen wird, verschiedene Standards für die Forschung zu akzeptieren und zusätzliche Präsentationsformen zu schätzen.