Call for Papers FQS-Schwerpunktausgabe "Qualitative Inhaltsanalyse"

2018-01-17

Gastherausgeber_innen

Markus Janssen (Pädagogische Hochschule Weingarten), Christoph Stamann (Pädagogische Hochschule Weingarten), Margrit Schreier (Jacobs University Bremen), Thomas Dahl (Norwegian University for Science and Technology, Norwegen) & Trevor Mutton (University of Oxford, UK)

Hintergrund des geplanten FQS-Themenschwerpunkts

Qualitative Inhaltsanalyse ist eine in verschiedensten sozialwissenschaftlichen Disziplinen weit verbreitete Forschungsmethode. Sie hat sich für viele Fragestellungen und Arbeitskontexte als angemessen und praktikabel erwiesen. Warum dann ein Themenschwerpunkt zur qualitativen Inhaltsanalyse?

Weil es trotz – oder wegen? – ihrer weit verbreiteten Nutzung offene Fragen, weiteres Systematisierungs- und Innovationspotenzial sowie Kritik gibt, die eine Auseinandersetzung aus forschungspraktischer, methodischer und methodologischer Perspektive nötig erscheinen lassen.

Der Themenschwerpunkt knüpft an die Tagung "Qualitative Inhaltsanalyse – and beyond?" im September 2016 in Weingarten (1) an. Mögliche Fragen und Themenfelder sind zum Beispiel:

  • Inwiefern besteht weiteres Systematisierungspotenzial mit Blick auf die Vielzahl qualitativ-inhaltsanalytischer Verfahren und zentraler Begriffe (Kodes, Kategorien)?
  • Welche Position nimmt qualitative Inhaltsanalyse innerhalb der qualitativen (Sozial-) Forschung ein? Welche Rolle spielt dabei die weitere Ausdifferenzierung qualitativer Forschung?
  • Welche methodischen und/oder methodologischen Verbindungen und Abgrenzungen bestehen zwischen qualitativer Inhaltsanalyse und anderen qualitativen Methoden?
  • Welches sind die Weiterentwicklungsbedarfe und Innovationspotenziale für qualitative Inhaltsanalyse, z.B. mit Blick auf Big Data?
  • Inwiefern erscheint es möglich und sinnvoll, qualitative Inhaltsanalyse vermehrt an den Prinzipien qualitativer Sozialforschung auszurichten, z.B. durch eine stärkere Fallorientierung?
  • Wie stellen sich Methode und Forschungspraxis aus verschiedenen disziplinären Perspektiven dar, z.B. in Medizin, Psychologie, Erziehungswissenschaften usw.?
  • Welches sind die forschungspraktischen Fragestellungen und Herausforderungen, die sich bei der konkreten Anwendung qualitativ-inhaltsanalytischer Verfahren stellen?

Angefragt sind sowohl methodisch-methodologisch reflexiv angelegte als auch forschungspraktische Beiträge mit Bezug auf die o.g. wie auch weitere Fragen, sowohl aus qualitativ-inhaltsanalytischer Sicht als auch aus der Perspektive anderer Methoden auf die qualitative Inhaltsanalyse (6.000 – 8.000 Wörter). Mit dem Themenschwerpunkt verfolgen wir das Ziel, den deutsch- und englischsprachigen Diskurs um qualitative Inhaltsanalyse enger miteinander zu verzahnen. Daher sind Bezüge über den deutschsprachigen Diskurs hinaus explizit erwünscht.

Weiterhin können kurze Erfahrungsberichte aus der Forschungspraxis eingereicht werden (1000 – 2500 Wörter). Diese sollen von methodischen und methodologischen Herausforderungen im Forschungsprozess berichten und davon, wie mit diesen Herausforderungen umgegangen wurde. Dabei sollen zugleich Weiterentwicklungsbedarfe und Innovationspotenziale der qualitativen Inhaltsanalyse am konkreten Forschungsbeispiel deutlich werden.

Vorgehen und Format

Bitte senden Sie Ihre Interessensbekundung in Form eines Abstracts (750-1.000 Wörter) bis spätestens 30. April 2018 an Markus Janssen (janssen@ph-weingarten.de) und Christoph Stamann (stamann@ph-weingarten.de). Bitte geben Sie dabei an, ob es sich um einen regulären Beitrag oder um einen Erfahrungsbericht handeln soll. Beiträge können in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein. Nach Sichtung der eingegangenen Vorschläge erhalten die Autor_innen bis zum 30. Juni 2018 eine Rückmeldung und werden im Falle einer positiven Begutachtung um vollständige Beitragseinreichungen gebeten.

Einreichungstermin für die fertigen Beiträge ist der 31. Dezember 2018. Autor_innen erhalten innerhalb von drei Monaten eine Rückmeldung und sind gebeten, die überarbeitete Fassung ihres Manuskripts innerhalb von zwei weiteren Monaten einzureichen. Das Erscheinen der Schwerpunktausgabe ist für September 2019 geplant.

Richtlinien für die Beiträge

Bitte verfassen Sie Ihre Beiträge (auch die Erfahrungsberichte) entsprechend den FQS-Richtlinien. Für die Abstracts orientieren Sie sich bitte ebenfalls an den allgemeinen Richtlinien von FQS: http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/about/submissions#authorGuidelines

Kontakt & Fragen

Bitte senden Sie Ihr Abstract und Ihre Fragen an Markus Janssen (janssen@ph-weingarten.de) und Christoph Stamann (stamann@ph-weingarten.de).

Gerne können Sie diesen Call for Papers an Interessierte weiterleiten.

Herausgeber_innen

Markus JANSSEN und Christoph STAMANN sind Akademische Mitarbeiter im Fach Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Gemeinsam sind sie verantwortlich für die Forschungswerkstatt qualitative Inhaltsanalyse an der Pädagogischen Hochschule Weingarten sowie für die Organisation der Tagung "Qualitative Inhaltsanalyse – and beyond?" im Oktober 2016, ebenfalls an der Pädagogischen Hochschule Weingarten.

Margrit SCHREIER ist Psychologin und Professorin für Empirische Methoden in den Geistes- und Sozialwissenschaften an der Jacobs University Bremen. Zu den methodisch-methodologischen Schwerpunkten ihrer Arbeit zählen die qualitative Inhaltsanalyse, die Fallauswahl in der qualitativen Forschung sowie Mixed Methods. Sie ist u.a. Autorin von "Qualitative Content Analysis in Practice" (Sage, 2012).

Thomas DAHL ist Professor für Management und Organisation an der NTNU Trondheim. Dort lehrt er unter anderem Theorien und Methoden der Wissenschaften in Master- und Doktorand_innenprogrammen in Norwegen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wissensmanagement und die erkenntnistheoretische Fundierung professionellen Handelns. Forschungsmethodisch arbeitet er unter anderem mit Diskursanalysen, phänomenologischen Ansätzen sowie quantitativen Methoden.

Trevor MUTTON ist Associate Professor of Education und Director of Professional Programmes an der University of Oxford. In seiner Arbeit verwendet er die qualitative Inhaltsanalyse als einen zentralen methodischen Ansatz.

(1) Für die Zusammenfassung der Inhalte und Diskussionen der Tagung siehe http://dx.doi.org/10.17169/fqs-18.2.2812.