Review Essay: Kontrollierte Offenheit

Autor/innen

  • Andreas Wenninger Universität Bielefeld

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-9.3.1010

Schlagworte:

Soziologie, System­theorie, Gesellschafts­theorie, Metho­do­logie, qualitative Sozialforschung

Abstract

Das hier besprochene Buch enthält die schriftliche Variante von Niklas LUHMANNs letzter Vorlesung im Wintersemester 1992/1993 an der Universität Bielefeld, wo er von 1968 bis 1993 Professor für Soziologie war. Eine weitaus umfassendere und systematisierte Publikation seiner Gesellschaftstheorie mit dem Titel "Die Gesellschaft der Gesellschaft" erfolgte erst 1997. Gegenüber dieser und anderen Publikationen gewährt die hier vorliegende vor allem interessante Einblicke in die Art und Weise der Theoriearbeit von LUHMANN. An diesem Punkt schließt mein Review Essay an, der in Erinnerung ruft, dass LUHMANN seine Gesellschaftstheorie im Hinblick auf ein von ihm konzipiertes Problem der Soziologie ausgearbeitet hat. Dieser lastet er an, dass sie eine unübersichtliche Vermehrung von Erkenntnissen durch empirische Forschung erzeuge. Sein Unterfangen soll demgegenüber dazu dienen, im Rahmen eines einheitlichen theoretischen Paradigmas Forschung zu betreiben, und dabei dennoch offen zu sein für expansive Forschungen. Diese Einheitlichkeit versucht LUHMANN durch die wechselseitige Abgestimmtheit seiner Begriffe und Theoriekomponenten zu erreichen, die Problemkonstruktionen für gesellschaftsweite Vergleiche möglich machen soll. Dieser Ansatz bleibt dabei gegenüber einer erst noch zu erkundenden empirischen Wirklichkeit offen, da die Gesellschaftstheorie gerade keine Begriffe liefert, die dazu dienen, die empirische Wirklichkeit zu kategorisieren. Vielmehr sind Begriffe als Unterscheidungen konzipiert, mit der Funktion, Problemkonstruktionen zu generieren, die Beobachtungen anleiten und theorieintern kontrollierbar halten sollen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0803237

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Autor/innen-Biografie

Andreas Wenninger, Universität Bielefeld

Andreas WENNINGER; Dipl. Soz.; Studium der Soziologie an der LMU München von 2000-2005, von 2006-2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt "Massenmediale Inklusionsprozesse. Zur Ausdifferenzierung soziologischer Medien- und Rezeptionsanalysen" an der Universität Bielefeld, geleitet von Prof. Dr. Tilmann SUTTER und Prof. Dr. Alfons BORA; seit Oktober 2007 Koordinator im Graduiertenkolleg "Weltgesellschaft – Die Herstellung und Repräsentation von Globalität" des Instituts für Weltgesellschaft an der Universität Bielefeld.

Downloads

Veröffentlicht

2008-08-25

Zitationsvorschlag

Wenninger, A. (2008). Review Essay: Kontrollierte Offenheit. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(3). https://doi.org/10.17169/fqs-9.3.1010

Ausgabe

Rubrik

FQS-Reviews