Über das Sicherstellen von Güte/Validität im Rahmen einer multi-lokalen und multidisziplinären Studie
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-1.1.1122Abstract
Qualitative Forschung wird häufig wegen ihres Mangels an Güte kritisiert. Um diese Situation zu verbessern, werden in der Literatur Kriterien wie "trustworthiness", "dependability" und "reliability" diskutiert. Im vorliegenden Beitrag werden Vorschläge zu dieser Debatte ausgehend von einer empirischen Untersuchung zu den Lernprozessen von australischen Farmern gemacht. An dieser Interviewstudie, die in drei Bundesstaaten durchgeführt wurde, waren Forschende unterschiedlicher Disziplinen beteiligt. Um die Güte/Validität zu gewährleisten, wurde von den Forschenden vor Durchführung der Interviews ein Konzept entwickelt, das im Projektverlauf mittels mehrerer Telekonferenzen sukzessive an neue, im Forschungsprozeß entstandene Probleme angepaßt wurde. Jedes Interview wurde von allen beteiligten Forscher(inne)n unabhängig von den anderen interpretiert, die Deutungsvorschläge wurden dann während eines gemeinsamen Workshops zusammengetragen. Aus den Daten entwickelte Kategorien und Konzepte wurden gemeinsam systematisiert mit dem Ziel eines verallgemeinerbaren Verständnisses der von den Farmern vollzogenen Lernprozesse. Das gesamte Prozedere bzw. seine Ergebnisse wurden durch folgende Gespräche mit den Interviewpartner(inne)n validiert, der Forschungsprozeß wurde ausführlich dokumentiert, um seine Nachvollziehbarkeit auch für Leser(inne)n/spätere Rezipient(inn)en der Studie sicherzustellen. Die Güte/Validität dieses Projekts zeigt sich also in der klaren Dokumentation des Forschungsprozesses, wie er von den einzelnen Forschenden und von dem gesamten Team (bei gemeinsamen Treffen usw.) vollzogen wurde. Insoweit bleibt das Verständnis des Lernprozesses der Farmer zwar von den Deutungen des Forschungsteams abhängig, und es obliegt den Lesenden, diesen Deutungen zu folgen oder nicht. Aber entlang der genauen Deskription des Prozesses ist es möglich, festzustellen und zu diskutieren, an welchen Stellen und aus welchen Gründen Deutungen geteilt oder zurückgewiesen werden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0001125Downloads
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