Visuelle Forschung am Scheideweg

Autor/innen

  • John Grady Wheaton College

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-9.3.1173

Schlagworte:

visuelle Verfahren, Fotografie, visuelle Daten, Methodologie, Kommunikation von Forschungsergebnissen, Foto-Elizitierung, Videodaten, Interpretation

Abstract

Der Autor stellt die These auf, dass sich die visuellen Methoden am Scheideweg befinden: Sie können weiterhin in einer Nische existieren oder zielstrebig in die Forschung einziehen und alle beflügeln, die sich mit visuellen Materialien beschäftigen. In den Sozialwissenschaften werden Fotografie, Video und grafische Darstellungen als visuelle Methoden gebraucht. Hinsichtlich der Besonderheit des Visuellen sollte beachtet werden, dass alle auf Fotografien bezogenen Interpretationen besonderen Aufwand erfordern. "Etwas ansehen" bedeutet "gerahmt sein durch", und das bezieht diejenigen mit ein, die die Bilder machen und die von den Betrachter/innen mit gesehen werden. Für die Sozialwissenschaften bieten Bilder sowohl persönliche Einsichten wie auch mit persönlichen Erfahrungen versehene Belege sozialer und räumlicher Beziehungen. Deswegen können Fragen gestellt werden wie: "Welche Muster kehren im Laufe der Zeit wieder?", "Wie sind soziale Vorgänge organisiert?" oder "Welche Rolle spielen Gefühle im gesellschaftlichen Leben?" Das sind die Fragen, zu deren Auflösung die Analyse visueller Daten beitragen kann. Es sollte hinzugefügt werden, dass sich die methodologische Diskussion nicht nur auf die Datenerzeugung und die Datenanalyse richten sollte, sondern auch darauf, wie Forschungsergebnisse mitgeteilt werden können. Einige dieser Fragen können bspw. durch kontrollierte Foto-Beobachtungen oder durch Foto-Elizitierung angegangen werden. Abschließend wird gefragt, welche Aufgaben noch zu lösen sind und auf drei Bereiche hingewiesen: (1) die Bewertung der theoretischen und begrifflichen Grundlagen der visuellen Forschung; (2) die Schaffung öffentlich zugänglicher Daten für die Entwicklung und Überprüfung von Theorien; (3) die Kennzeichnungen von "Best Practices" für die visuelle Forschung. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0803384

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Autor/innen-Biografie

John Grady, Wheaton College

John GRADY's research focuses on the impact and significance that the material world of nature and human artifacts has on social organization and daily life; the use of visual imagery in social research and analysis; and making documentary films. He was President of the International Visual Sociology Association (IVSA). He is currently a Visiting Scholar at the Salt Institute for Documentary Studies in Portland, Maine (http://www.salt.edu/), and is the New Media Editor for Visual Studies

Veröffentlicht

2008-10-30

Zitationsvorschlag

Grady, J. (2008). Visuelle Forschung am Scheideweg. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(3). https://doi.org/10.17169/fqs-9.3.1173

Ausgabe

Rubrik

Schwerpunktthema