Drogen und Migration im Diskurs: Die gesellschaftliche Konstruktion eines Problems
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-10.1.1191Schlagworte:
Migration, Diskursanalyse, Drogen, Spanien, MarginalisierungAbstract
Drogen und Verhalten im Umgang damit sind stets auch Gegenstand von gesellschaftlichen Konstruktionsprozessen und moralischer Wertungen. Das Anliegen des vorliegenden Artikels ist es, die Rolle von Drogen in Diskursen über Einwanderer/innen sowie die sozialen Auswirkungen dieser Rolle zu untersuchen. Hierzu wurden 22 narrative Interviews mit Spanier/innen aus vier verschiedenen Stadteilen in unterschiedlichen Städten der autonomen Region Valencia (Spanien) geführt und, einem soziologischen Diskursmodel folgend, analysiert. Im Ergebnis konnten deutliche Unterschiede zwischen dem Bild der Heroinabhängigen aus dem eigenen Stadtteil und dem Alkohol missbrauchender lateinamerikanischer Migrant/innen festgestellt werden. Während Erstere mit Empathie und Mitleid als Opfer gesellschaftlicher Probleme und von Drogen beschrieben wurden, wurden die Migrant/innen im Diskurs als Eindringlinge benannt, die das Zusammenleben im Stadtteil bedrohen. Diese Unterschiede können mit nicht-diskursiven Praktiken in Verbindung stehen, welche sich des Alkoholmissbrauchs als Argument bedienen und daher zur Marginalisierung führen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs090172Downloads
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