Frauen in Sanaa: öffentliche Präsenz und mediale Repräsentation

Autor/innen

  • Irina Linke Kulturwissenschaftliches Institut Essen

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-10.2.1200

Schlagworte:

visuelle Kultur, Feldforschung, Jemen, Performance, sozialer Raum, Gender, mediale Repräsentation, Un-/Sichtbarkeit, Gesicht, Übersetzung

Abstract

Ein explosionsartiger Anstieg der Mediennutzung (ausländisches Satellitenfernsehen, ein eigener nationaler Satellitenkanal sowie Foto- und Videopraxen) verändert nicht nur die "Öffentlichkeit", sondern den lokalen sozialen Raum in einem speziellen global-lokalen Spannungsfeld insgesamt. In diesem Artikel wird gezeigt, wie Frauen in der Hauptstadt des Jemen Fernsehen und andere Bildmedien strategisch nutzen, indem sie entlang der Grenzen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit die geschlechterspezifischen sozialen Räume ihrer Lebenswelt verändern. Medienbilder eröffnen als Teil der Lebenswelt der Akteure (Blick-) Räume und ermöglichen (Blick-) Kontakte. Die Blicke prägen den sozialen Raum und spielen bei der wechselseitigen Konstitution von Räumen und Körpern eine Rolle. Dies wird sowohl auf der performativen als auch auf der diskursiven Ebene verhandelt. Die vorgestellte Fallstudie ist Teil eines Forschungsprojekts, das auf einem einjährigen Feldaufenthalt, Feldnotizen und 45 Stunden audiovisuellem Material beruht. Anhand der Diskurse der jungen Frauen über eigene Bilderpraxen wird nachvollzogen, wie sie die "Gefährdung" einer gesellschaftlichen Ordnung durchbuchstabieren, wie sie ihr Interesse an Veränderung artikulieren und welche strategischen Überlegungen sie anstellen, um "sichtbar" zu werden. Dabei verweist der Beitrag auf kulturell unterschiedliche Lesarten dessen, was man sehen kann. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0902150

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Autor/innen-Biografie

Irina Linke, Kulturwissenschaftliches Institut Essen

Irina LINKE, M.A., Dipl.-Art. ist Ethnologin und Dokumentarfilmerin und promoviert an der Humboldt-Universität in Berlin. Sie ist Mitglied im interdisziplinären Graduiertenkolleg "Interkulturelle Kommunikation – Interkulturelle Kompetenz" am KWI in Essen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Visuelle Anthropologie, Dokumentarfilm, Gender, sozialer Raum und Interkulturelle Kommunikation.

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Veröffentlicht

2009-03-16

Zitationsvorschlag

Linke, I. (2009). Frauen in Sanaa: öffentliche Präsenz und mediale Repräsentation. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 10(2). https://doi.org/10.17169/fqs-10.2.1200