Qualitative Sozialforschung – interkulturell gelesen: Die Reflexion der Selbstauslegung im Akt des Fremdverstehens

Autor/innen

  • Jan Kruse Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-10.1.1209

Schlagworte:

Indexikalität, Fremdverstehen, qualitative Interviewführung, Selbstreflexivität, theoretische Sensibilität, Prozessualität

Abstract

In diesem Beitrag sollen die beiden Thesen begründet werden, dass interkulturelle Kommunikation im Grunde genommen das kommunikative Paradigma qualitativer Interviewforschung ist und vice versa die qualitative Interviewforschung das methodische Paradigma interkultureller Kommunikation: Denn auf der einen Seite vermag aus linguistischer Perspektive das qualitative Paradigma mit seinen methodischen Grundprinzipien der Kommunikativität und Kontextsensitivität zwar das Problem der Indexikalität menschlicher Sprache und Kommunikation nicht zu lösen, aber doch fruchtbar aufzuarbeiten. Die "Be-" bzw. "Abarbeitung" von Indexikalität ist dabei auch eine Kernaufgabe von interkultureller Kommunikation. Auf der anderen Seite steht die Aufarbeitung des linguistischen Problems der Indexikalität menschlicher Sprache und Kommunikation selbst wiederum im Schatten des erkenntnistheoretischen Problems des Fremdverstehens. So wie Fremdverstehen der zentrale Modus von interkultureller Kommunikation ist, stellt die im Paradigma der rekonstruktiven Forschung entwickelte methodische Kontrolle des Fremdverstehens den Verfahrenskern qualitativer Interviewforschung dar. Qualitative Interviewforschung und interkulturelle Kommunikation konvergieren also deutlich in zweifacher Hinsicht. Im Anschluss an diese theoretischen Überlegungen sollen die Ausführungen anhand eines Praxisbeispiels veranschaulicht werden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0901162

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Autor/innen-Biografie

Jan Kruse, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Dr. Jan KRUSE ist wissenschaftlicher Angestellter und Dozent am Institut für Soziologie an der Universität Freiburg, Projektmitarbeiter, Lehrbeauftragter, selbstständiger Trainer und Forschungsconsultant für qualitative Interviewforschung, Vorstandsmitglied des Forschungsinstituts IQS Freiburg, e.V. (Institut für Qualitative Sozialforschung) und Leiter von KoQui (Kompetenzzentrum Qualitative Interviewforschung am Institut für Qualitative Sozialforschung, Freiburg, e.V.)

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Veröffentlicht

2009-01-28

Zitationsvorschlag

Kruse, J. (2009). Qualitative Sozialforschung – interkulturell gelesen: Die Reflexion der Selbstauslegung im Akt des Fremdverstehens. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 10(1). https://doi.org/10.17169/fqs-10.1.1209

Ausgabe

Rubrik

Anwendung, Innovation, Reflexion und Vermittlung qualitativer Forschungsmethoden