Räume sprechen, Diskurse verorten? Überlegungen zu einer transdisziplinären Ethnografie

Autor/innen

  • Anne Huffschmid Freie Universität Berlin
  • Kathrin Wildner Europa-Universität Viadrina

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-10.3.1224

Schlagworte:

Diskursanalyse, Raumbegriff, Trans­diszipli­na­rität, Ethnografie, Mexiko-Stadt

Abstract

In dem Beitrag werden die Möglichkeiten und Erkenntnisgewinne einer transdisziplinären Verschränkung der analytischen Kategorien "Raum" und "Diskurs", insbesondere für die kulturwissenschaftliche Stadt- und Öffentlichkeitsforschung, ausgelotet. Ausgangspunkt dafür ist eine gemeinsame Forschungserfahrung der Autorinnen, die interdisziplinäre Ethnografie politischer Raumaneignungen in Mexiko-Stadt, bei der sich die jeweiligen Spezialisierungen (ethnografische Raumforschung bei WILDNER, semiotische Diskursanalyse bei HUFFSCHMID) kreuzten. Diese "Kreuzung" wird hier zunächst in ihren konzeptionellen Prämissen nachvollzogen und anschließend nach Lerneffekten für die analytische Praxis befragt. Ausgangspunkt dafür ist die Annahme der gegenseitigen Durchdrungenheit von Räumlichkeit und Diskursivität: kein Raum (im Sinne von LEFEBVRE) kann ohne seine diskursive Konfiguration gedacht werden, Diskurs (im Sinne FOUCAULTs) wiederum ereignet sich nicht im "luftleeren", sondern in einem sowohl materiell wie auch sozial konstruierten Raum. Diskutiert werden die methodischen Ansätze der Beobachtung, Lektüre, Beschreibung und Analyse räumlicher wie diskursiver Praktiken und Materialitäten. Anhand des Fallbeispiels der Wahlkampfveranstaltung wird schließlich nach den Schnittstellen und möglichen Verschränkungen zwischen Raum- und Diskursforschung gefragt, die an den Begriffen Setting/Bühne/Inszenierung, Einschreibungen, Kontrolle/Macht expliziert werden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0903253

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Autor/innen-Biografien

Anne Huffschmid, Freie Universität Berlin

Anne HUFFSCHMID ist Kulturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt auf Diskursforschung, Öffentlichkeit und Urbanität. Gegenwärtig lehrt und forscht sie am Lateinamerika-Institut (LAI) der FU Berlin zu Erinnerungskulturen und -konflikten in lateinamerikanischen Megastädten.

Kathrin Wildner, Europa-Universität Viadrina

Kathrin WILDNER ist Stadtethnologin und hat sich vor allem mit urbaner Ethnografie und öffentlichem Raum beschäftigt. Derzeit lehrt und forscht sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder, zu städtischen Transformationsprozessen und transnationalen Räumen.

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Veröffentlicht

2009-07-24

Zitationsvorschlag

Huffschmid, A., & Wildner, K. (2009). Räume sprechen, Diskurse verorten? Überlegungen zu einer transdisziplinären Ethnografie. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 10(3). https://doi.org/10.17169/fqs-10.3.1224