Die Bedeutung von Kultur in der sprachwissenschaftlichen Forschung

Autor/innen

  • Dominic Busch Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-10.1.1242

Schlagworte:

wissenschaftliche Kulturbegriffe, Primordialismus, Konstruktivismus, Auswirkungen von Kultur auf soziales Handeln

Abstract

Sprachwissenschaftliche Forschungsarbeiten zur interkulturellen Kommunikation gehen meist davon aus, dass kulturelle Einflüsse auf soziales Handeln im kommunikativen Austausch sichtbar werden. Darauf aufbauend wird meist umgekehrt ebenfalls geschlossen, dass eine wissenschaftliche Untersuchung kommunikativen Austauschs als Grundlage für eine angemessene Erfassung und Beschreibung interkultureller Kommunikation im Allgemeinen ausreicht. Da sprachwissenschaftliche Theorien meist kaum Möglichkeiten der Integration eines Kulturbegriffs offenhalten, sehen sich Autor/innen entsprechender Studien in der Regel gezwungen, Kulturdefinitionen aus benachbarten Disziplinen wie der Psychologie, der Soziologie oder der Anthropologie zu übernehmen. Forschungsarbeiten, die aus diesem transdisziplinären Ansatz heraus entstehen, unterscheiden sich demnach meist erheblich in ihren Annahmen darüber, wie, an welcher Stelle und in welchem Moment eines kommunikativen Prozesses Kultur soziales Handeln mit welchen Auswirkungen beeinflusst. Während Forschungsüberblicke mit dem Ziel einer entsprechenden Systematik meist zwischen primordialen und konstruktivistischen Ansätzen unterscheiden, ermöglicht eine weiterführende Analyse präzisere und detailliertere Differenzierungen angenommener Einflüsse von Kultur auf soziales Handeln. Der vorliegende Beitrag analysiert eine Auswahl unterschiedlicher sprachwissenschaftlicher Herangehensweisen an Themenstellungen interkultureller Kommunikation, wie beispielsweise der interkulturellen und kontrastiven Pragmatik, der interaktionalen Soziolinguistik, der Ethnografie der Kommunikation, der Ethnomethodologie sowie der Diskursanalyse. Dabei werden die jeweils zugrunde gelegten Kulturverständnisse herausgearbeitet und miteinander verglichen. Darüber hinaus deutet die vorliegende Analyse darauf hin, dass die jeweils präferierten und adaptierten Kulturverständnisse einem zeitlichen Wandel unterliegen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0901508

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Autor/innen-Biografie

Dominic Busch, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

Dominic BUSCH is Junior Professor in Intercultural Communication at European University Viadrina in Frankfurt (Oder), Germany. His research interests concentrate on academic and everyday concepts of culture and its assumed impact on social interaction, as well as intercultural mediation, research on intercultural training and border research.

Veröffentlicht

2009-01-28

Zitationsvorschlag

Busch, D. (2009). Die Bedeutung von Kultur in der sprachwissenschaftlichen Forschung. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 10(1). https://doi.org/10.17169/fqs-10.1.1242

Ausgabe

Rubrik

Theoretische Reflexionen zur Konstitution und Konzeptualisierung interkultureller Kommunikation

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