Die Bedeutung nicht-sexueller Bedürfnisse für homosexuelles Risikoverhalten unter Männern
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-10.2.1295Schlagworte:
homosexuelle Praktiken von Männern, sexuelles Risikoverhalten, Homosexualität, HIV, AIDS, qualitative ForschungAbstract
Gegenwärtig ist in vielen Industrieländern eine Zunahme riskanter Sexualpraktiken von Männern in Gelegenheitsbeziehungen mit anderen Männern erkennbar. Für die hier berichtete Studie wurden 20 Männer zwischen 18 und 40 Jahren interviewt, die innerhalb von drei Monaten mindestens einmal ungeschützten Analverkehr mit anderen Männern hatten. Ein wesentliches Ergebnis ist, dass viele Befragte, die über Analverkehr in Gelegenheitsbeziehungen berichteten, an Erfahrungen interessiert waren, die nicht unmittelbar die sexuelle Ebene tangierten. Wesentlich war vielmehr der Wunsch nach Bestätigung des eigenen Wertes und der eigenen physischen Attraktivität, der Wunsch, eigenen Defiziten oder erlebter Einsamkeit zu entkommen, die Suche nach Verbundenheit und Intimität, Verliebtheit oder die Tendenz, das Risiko als Vergnügen am Verbotenen umzudefinieren und gegen etablierte Strukturen zu rebellieren. – In all diesen Fällen wurde die Sorge um die eigene Gesundheit und Unversehrtheit während des ungeschützten Analverkehrs ausgeblendet. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, dass HIV- und Aids-Präventionsprogramme auch diese Motivlagen künftig mehr beachten. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0902219Downloads
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Veröffentlicht
2009-05-30
Zitationsvorschlag
Fernández-Dávila, P. (2009). Die Bedeutung nicht-sexueller Bedürfnisse für homosexuelles Risikoverhalten unter Männern. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 10(2). https://doi.org/10.17169/fqs-10.2.1295
Ausgabe
Rubrik
Forschungspraxis: Grounded-Theory-Methodologie
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Copyright (c) 2009 Percy Fernández-Dávila
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