Wie Transsexuelle das brasilianische Gesundheitssystem wahrnehmen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-10.2.1302Schlagworte:
Transgender, Transsexualität, Transsexuelle, phänomenologische Verfahren, Inhaltsanalyse, Homophobie, Gesundheitsdienst, Humanität, qualitative Forschung, BrasilienAbstract
In der hier beschriebenen Studie wurde untersucht, wie Transsexuelle Dienstleistungen des brasilianischen Gesundheitssystems wahrnehmen und bewerten. Unter Verwendung eines phänomenologischen Forschungsansatzes wurden acht teilstrukturierte Interviews mit transsexuellen Personen durchgeführt. Jedes Interview wurde inhaltsanalytisch ausgewertet, durch jeweils zwei Interviewer/innen bewertet und im gesamten Forschungsteam diskutiert. Im Zuge der Analyse wurden die folgenden Kategorien als besonders bedeutungsvoll für die von den Teilnehmenden berichteten Erfahrungen ermittelt: Homophobie, Ansprechbarkeit und Humanität, Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und Verbesserungsvorschläge für das brasilianische Gesundheitssystem. Die Interviewpartner/innen waren eher kritisch, was die Qualifizierung der Professionellen im Gesundheitsdienst mit Blick auf diese spezifische Klientel – Transsexuelle – angeht; hier wurden deutlich sensitivere Umgangsweisen gewünscht. Ein wiederkehrendes Thema war in diesem Zusammenhang der Wunsch nach einer angemessenen und sozial akzeptablen Begrifflichkeit, um transsexuellen Nutzer/innen die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen zu erleichtern. Hier scheint trotz einiger Anstrengungen brasilianischer Behörden weiter Bedarf für eine signifikante Verbesserung zu sein, damit die sonst im Gesundheitswesen angezielten Qualitätskriterien erreicht werden können. Die Studie unterstreicht auch die Bedeutung qualitativer Forschungsarbeiten für eine angemessene Versorgungsplanung und für die Definition von Leitlienen innerhalb des Gesundheitssystems, die dazu beitragen, besonders vulnerable und marginalisierte Gruppen besser zu integrieren. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0902281Downloads
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Copyright (c) 2009 Kátia Bones Rocha, Lúcia Helena Rubim Barbosa, Carolina Zambom Barboza, Prisla Ücker Calvetti, Fernanda Torres de Carvalho, Elder Cerqueira Santos, Júlia Schneider Hernel, Andreína Da Silva Moura
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