Review Essay: Action Research und/als Handlung

Autor/innen

  • Victoria J. Palmer University of Melbourne

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-10.3.1355

Schlagworte:

Action Research, Forschungsmethoden, Transformation, Veränderung und Ethik

Abstract

Action Research (AR) erachtet sich selbst als Bereich von theoretischer und praktischer Bedeutung. Für die Identität dieses Bereichs ist essenziell wichtig, dass Forschungsteilnehmer/innen als engagierte, subjekthafte und an der Forschungsarbeit partizipierende Personen anerkannt werden, die im Verlauf des Forschens dazulernen und sich verändern. Zugleich wird die Verfügbarkeit einer ernstzunehmenden und zuverlässigen Methodologie von außen oft bezweifelt bzw. die Validität der mittels AR gewonnen Ergebnisse wird infrage gestellt. Kommt AR zum Einsatz, häufen sich Hinweise auf Qualifikationen und Rechtfertigungen, da die Forschenden teilweise Probleme haben, ihre Vorgehensweisen in disziplinären und methodischen Feldern zu behaupten, die auf (prüfbare) Validität und (angemessene) Methoden Wert legen. Selbst als Praktikerin in der Stadtentwicklung tätig, habe ich AR-Ansätze für das Design und die Umsetzung diverser Projekte genutzt. Als Wissenschaftlerin konnte ich AR-Ansätze für die Datenerhebung einsetzen und in der Folge gemeinsam mit Praktiker/innen aus dem Gesundheitssektor Interventionen konzipieren und umsetzen. Auch aus diesen Gründen war ich sehr gespannt, Neues über aktuelle Entwicklungen im Bereich AR zu lesen und das Buch mit Blick auf seinen Hauptzweck zu prüfen: als "Handbuch", um Forschung und Praxis anzuleiten. Insgesamt enthält der Band 32 Kapitel zu AR-Theorie und -Praxis, verbunden mit Praxisbeispielen. Ich habe all dies mit besonderem Interesse daran gelesen, wo, wie und warum ich die jeweiligen Inhalte nutzen würde und ob sie bieten, was ein Forschungshandbuch leisten sollte: praktische Unterstützung bei Design, Anwendung und Analyse unter Verwendung von AR. Alles in allem bietet das Handbuch tatsächlich detaillierte Beispiele von Forschungsprojekten und zum Prozess des Forschens, aber für künftige Ausgaben würde ich mir wünschen, dass zum einen komplementären Methoden, die im Rahmen von AR-Studien genutzt werden können und zum anderen der Analyse von Daten, die aus AR-Projekten hervorgehen, mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0903268

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Autor/innen-Biografie

Victoria J. Palmer, University of Melbourne

Victoria J. PALMER is an applied ethicist and postdoctoral research fellow in mental health with the Primary Care Research Unit, The Department of General Practice, The University of Melbourne. She is chief investigator for a qualitative study to examine generalism as a philosophy within primary medical care and a pilot intervention to improve community coordination access and networks (I-CCAaN) in primary care for people with depression, anxiety and related disorders with co-morbid chronic physical illnesses. Victoria is interested in narrative analysis, theories of embodiment and communal belonging.

Zitationsvorschlag

Palmer, V. J. (2009). Review Essay: Action Research und/als Handlung. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 10(3). https://doi.org/10.17169/fqs-10.3.1355