Qualitative Forschung im psychologischen Feld: Was ist eine gute Publikation?

Autor/innen

  • Stefan Ilg Universität Zürich
  • Brigitte Boothe Universität Zürich

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-11.2.1371

Schlagworte:

qualitative Forschung, Gütekriterien, Publikations­standards, Metho­dendiskussion

Abstract

Die vorliegende Studie präsentiert eine empirisch-explorative Untersuchung zu Gütekriterien qualitativer Forschung insbesondere aus dem Gebiet der Psychologie, zu deren Relevanz und Verbindlichkeit in der Publikationspraxis. Als Ausgangspunkt diente ein Katalog für Publikationsstandards von ELLIOTT, FISCHER und RENNIE (1999). Mit der Analyse von 68 Artikeln ließ sich aufzeigen, dass in Publikationen qualitativer Forschungsprojekte der Darstellung der Methodik häufig große Aufmerksamkeit galt, ebenso ethischen Fragen. Die Diskussion der Befunde wurde jedoch oft monoperspektivisch geführt und nur selten wurden methodische und projektspezifische Entscheidungen sowie Probleme und Grenzen der Designs erörtert. Die Anzahl erfüllter Kriterien erwies sich als abhängig vom Umfang der betreffenden Publikation: je länger die Publikation, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass eine hohe Anzahl an Qualitätskriterien erfüllt wurde. Ein Zusammenhang zwischen der Anzahl erfüllter Kriterien und der Publikationsform (Periodika vs. Herausgeber/innenband) ließ sich – mit einer Ausnahme – nicht feststellen: Artikel, die in fachspezifischen Zeitschriften publiziert wurden, wiesen meist keine höheren Standards der Wissenschaftlichkeit auf als Beiträge in Sammelbänden. Das methodische Vorgehen und die Befunde der eigenen Untersuchung werden einer kritischen Prüfung unterzogen; die Grenzen und die Möglichkeiten von Folgeuntersuchungen werden aufgezeigt. URN: urn:nbn:de:0114-fqs1002256

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Autor/innen-Biografien

Stefan Ilg, Universität Zürich

Stefan ILG studierte an der Universität Zürich Psychologie und befindet sich seit Oktober 2008 in der postgradualen Weiterbildung der Universität Zürich in psychoanalytischer Psychotherapie. Seit Januar 2010 tätig als Psychologe in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen.

Brigitte Boothe, Universität Zürich

Brigitte BOOTHE, Staatsexamen in Philosophie, Germanistik und Romanistik, Promotion in Philosophie (über WITTGENSTEINs Konzepte der Beschreibung und der Lebensform). Weiterbildungen in Gesprächspsychotherapie, Psychodrama und Psychoanalyse (DPG, DGPT). Habilitation an der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf über Sprache und Psychoanalyse. Seit 1990 Ordinariat für Klinische Psychologie an der Universität Zürich. Publikationen zu Psychoanalyse der Weiblichkeit, Kommunikation und Narration in der Psychotherapie, Psychologie des Wünschens.

Downloads

Veröffentlicht

2010-04-24

Zitationsvorschlag

Ilg, S., & Boothe, B. (2010). Qualitative Forschung im psychologischen Feld: Was ist eine gute Publikation?. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 11(2). https://doi.org/10.17169/fqs-11.2.1371