"Das ist für's Leben": Eine Diskursanalyse der Dilemmata bei der Konstruktion diagnostischer Identitäten

Autor/innen

  • Ian Tucker University of East London

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-10.3.1376

Schlagworte:

Schizophrenie-Diagnose, Dilemma, Risiko, Diskursanalyse, Gesundheitsversorgung

Abstract

In diesem Beitrag nutze ich einen diskursanalytischen Ansatz zum Verständnis von Identitäten, die durch den Erhalt psychiatrischer Diagnosen als Dilemmata konstruiert werden (ich werde diese im Weiteren als "diagnostische Identitäten" bezeichnen), und zum Nachvollzug der folgenden Aushandlungen von Identität im Lichte dieser Dilemmata. Konkreter interessiert mich die Diagnose Schizophrenie und wie Menschen, die als schizophren diagnostiziert wurden, ihre Identitäten konstruieren. Ein wesentlicher Aspekt der Schizophrenie-Diagnose ist, dass die eigene Identität möglicherweise als bedroht (und bedrohlich) erlebt wird mit Blick auf die zahlreichen negativen und ganz überwiegend stereotypisierten Vorstellungen, die über Schizophrenie existieren. Indem ich auf Literatur aus dem Bereich der Gesundheitsversorgungsforschung zurückgreife, versuche ich über die Begrenzungen einer psychiatrisch-biomedizinischen Perspektive hinauszukommen um verstehen zu können, welchen Einfluss derartige Klassifikationen und Zuschreibungen auf diejenigen haben, die sie erfahren. Ich zeige auch die diskursiven Überarbeitungen individueller diagnostischer Identitäten und deren Strategien wie z.B. Widerstand gegen die Diagnose, Versuche, sich von der Diagnose zu distanzieren, eine Existenzialisierung der Diagnose oder deren Anerkennung, ohne zugleich zu akzeptieren, als schizophren diagnostizierte Person ein "soziales Risiko" zu sein. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0903240

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Autor/innen-Biografie

Ian Tucker, University of East London

Dr Ian TUCKER's research interests span the areas of social psychology, process philosophy, social theory, and organisation studies. He has a long standing interest in community mental health, particularly in regard to theorising and analysing the everyday life experiences of service users. He is currently working on developing an approach to psychology and space, with specific regard to the "spaces" of community mental health.

Zitationsvorschlag

Tucker, I. (2009). "Das ist für’s Leben": Eine Diskursanalyse der Dilemmata bei der Konstruktion diagnostischer Identitäten. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 10(3). https://doi.org/10.17169/fqs-10.3.1376