Das Potenzial der "Back-talk"-Methode bei Fokusgruppen: gegen die fehlende Rückbindung der qualitativen Migrationsforschung
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-7.3.138Schlagworte:
Fokusgruppe, Back-talk, Reflexivität, Moslems, JugendlicheAbstract
Der folgende Beitrag thematisiert das spezielle, wenn auch kaum genutzte Verfahren der so genannten "Back-talk"-Fokusgruppe, das darin besteht, mit Forschungsteilnehmer(inne)n Forschungsresultate zu diskutieren. Nach der dreijährigen Untersuchung muslimischer Jugendlicher in Italien verdeutlicht die Verfasserin die Relevanz, Raum für einen weiteren Forschungsabschnitt, den "Back-talk" zu schaffen. In ihren Ausführungen argumentiert sie, dass sich insbesondere Fokusgruppen dazu eignen, signifikante Rückmeldungen zu Forschungsergebnissen zu generieren, und nennt drei Gründen hierfür: erstens stimuliere es die Selbstreflexivität der Forschenden und ermögliche die Überprüfung alter und die Bildung neuer Kategorien; zweitens ermächtige es die Forschungsteilnehmer(innen), eine größere Rolle im Forschungsprozess einzunehmen und reflexivere Praktiken in der Zivilgesellschaft zu etablieren; und drittens garantiere es die verantwortungsvolle Verbreitung potenziell sensitiver Inhalte in einer teilweise divergenten und politisierten Zuhörerschaft. In Zusammenhang mit der generellen Frage, wie "Back-talk"-Fokusgruppen zur Bildung einer reflexiveren und sozial verantwortungsbewussteren Forschungskultur beitragen können, analysiert der vorliegende Beitrag den empirischen Fall einer "Back-talk"-Fokusgruppe junger italienischer Moslems und zeigt ihren Dissens, ihre Zustimmung sowie ihre Empfehlungen bei der Diskussion von Forschungsergebnissen. Abschließend reflektiert die Autorin die Stärken der "Back-talk" Fokusgruppen und nennt auch einige Schwächen dieses "fehlenden Links" in der qualitativen Migrationsforschung. URN: urn:nbn:de:0114-fqs060352Downloads
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2006-05-31
Zitationsvorschlag
Frisina, A. (2006). Das Potenzial der "Back-talk"-Methode bei Fokusgruppen: gegen die fehlende Rückbindung der qualitativen Migrationsforschung. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 7(3). https://doi.org/10.17169/fqs-7.3.138
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