Das Potenzial der "Back-talk"-Methode bei Fokusgruppen: gegen die fehlende Rückbindung der qualitativen Migrationsforschung

Autor/innen

  • Annalisa Frisina University of Padua

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-7.3.138

Schlagworte:

Fokusgruppe, Back-talk, Reflexivität, Moslems, Jugendliche

Abstract

Der folgende Beitrag thematisiert das spezielle, wenn auch kaum genutzte Verfahren der so genannten "Back-talk"-Fokusgruppe, das darin besteht, mit Forschungsteilnehmer(inne)n Forschungsresultate zu diskutieren. Nach der dreijährigen Untersuchung muslimischer Jugendlicher in Italien verdeutlicht die Verfasserin die Relevanz, Raum für einen weiteren Forschungsabschnitt, den "Back-talk" zu schaffen. In ihren Ausführungen argumentiert sie, dass sich insbesondere Fokusgruppen dazu eignen, signifikante Rückmeldungen zu Forschungsergebnissen zu generieren, und nennt drei Gründen hierfür: erstens stimuliere es die Selbstreflexivität der Forschenden und ermögliche die Überprüfung alter und die Bildung neuer Kategorien; zweitens ermächtige es die Forschungsteilnehmer(innen), eine größere Rolle im Forschungsprozess einzunehmen und reflexivere Praktiken in der Zivilgesellschaft zu etablieren; und drittens garantiere es die verantwortungsvolle Verbreitung potenziell sensitiver Inhalte in einer teilweise divergenten und politisierten Zuhörerschaft. In Zusammenhang mit der generellen Frage, wie "Back-talk"-Fokusgruppen zur Bildung einer reflexiveren und sozial verantwortungsbewussteren Forschungskultur beitragen können, analysiert der vorliegende Beitrag den empirischen Fall einer "Back-talk"-Fokusgruppe junger italienischer Moslems und zeigt ihren Dissens, ihre Zustimmung sowie ihre Empfehlungen bei der Diskussion von Forschungsergebnissen. Abschließend reflektiert die Autorin die Stärken der "Back-talk" Fokusgruppen und nennt auch einige Schwächen dieses "fehlenden Links" in der qualitativen Migrationsforschung. URN: urn:nbn:de:0114-fqs060352

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Autor/innen-Biografie

Annalisa Frisina, University of Padua

Annalisa FRISINA is a member of Hermes association and she has a post-doctoral grant in Sociology at the University of Padua. Her interests are in qualitative methodology and immigration, focus group and reflexivity, religious pluralism and cultural changes linked to generation and gender. Her last publications are: (2005) Famiglie musulmane immigrate e scuola. La parola alle donne (pp.119-128). In Antonio MARAZZI (Ed.), Voci di famiglie immigrate, Milano: Fondazione ISMU. (2005) Potersi sentire a casa anche qui (pp.81-117). In Antonio MARAZZI (Ed.), Voci di famiglie immigrate. Milano: Fondazione ISMU. (2005) Musulmani e italiani, tra le altre cose. Tattiche e strategie identitarie di giovani figli di immigrati (pp.161-187). In Andrea PACINI & Jocelyne CESARI (Eds.), Giovani musulmani in Europa. Torino: Centro E. Agnelli. (2005) Giovani musulmani d'Italia. Trasformazioni socioculturali e domande di cittadinanza (pp.139-160). In Andrea PACINI & Jocelyne CESARI (Eds.), Giovani musulmani in Europa. Torino: Centro E. Agnelli.

Veröffentlicht

2006-05-31

Zitationsvorschlag

Frisina, A. (2006). Das Potenzial der "Back-talk"-Methode bei Fokusgruppen: gegen die fehlende Rückbindung der qualitativen Migrationsforschung. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 7(3). https://doi.org/10.17169/fqs-7.3.138