Steuergruppen von Schulnetzwerken: Gestaltungsmöglichkeiten durch Distinktionen in Erweiterungsprozessen

Autor/innen

  • Tanja Sturm Universität Hamburg

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-11.3.1394

Schlagworte:

Netzwerke, Schulentwicklung, Distinktions­prozesse, Profes­sionalisierung, Steuergruppen, problemzentriertes Interview, dokumentarische Methode, Typenbildung

Abstract

Netzwerke, in denen Personen kooperieren, um im Schulsystem nachhaltige Schul- und Professionalitätsentwicklung zu initiieren und zu etablieren, werden seit Ende der 1990er Jahre zunehmend aufgebaut. Netzwerke sind meist interessiert, sich auszuweiten, um möglichst viele Lehrende in Innovationen einzubeziehen. Steuergruppen stellen das operative Zentrum von Netzwerken dar. Sie übernehmen die Koordination und Organisation der Schulentwicklungsinitiativen eines Netzwerks und dienen als solche u.a. als Schnittstelle zwischen den bereits kooperierenden und potenziell neuen Mitgliedern. Bislang gibt es jedoch kaum Erkenntnisse darüber, wie die Steuergruppenmitglieder diesen Vermittlungsprozess gestalten und woran sie sich dabei orientieren. In diesem Beitrag soll an diesem Forschungsdesiderat angesetzt werden, indem die von Steuergruppenmitgliedern formulierten Zugangsmöglichkeiten zum Netzwerk untersucht werden, die im Rahmen einer qualitativ angelegten Studie mithilfe problemzentrierter Interviews erhoben wurden. Die Befragungen wurden im Winter 2007/8 im Rahmen der österreichischen Regionalen Netzwerke, einer von vier Maßnahmen eines landesweiten Projekts zur Stärkung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts, durchgeführt. Drei unterschiedlich ausgestaltete Vermittlungsprozesse, die sich im Spannungsfeld von Sach- und Schulstrukturorientierung einerseits und den Vorstellungen zu inhaltlichen Gemeinsamkeiten und Unterschieden innerhalb des Netzwerks andererseits bewegen, konnten aus den Interviews generiert werden. Die drei rekonstruierten Typen von Zugangsmöglichkeiten – sachlich-homogen, sachlich-heterogen und bürokratisch-homogen – die durch sogenannte Distinktionen, d.h. habituell vorgenommene Bewertungsformen, realisiert werden, werden anhand von Fallbeispielen illustriert und miteinander kontrastiert. Auf der Grundlage der Ergebnisse werden (Forschungs-) Perspektiven für den Einsatz des Entwicklungsansatzes der Schulnetzwerke formuliert. URN: urn:nbn:de:0114-fqs1003234

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Autor/innen-Biografie

Tanja Sturm, Universität Hamburg

Tanja STURM ist Assistenzprofessorin am Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung der Alpen-Adria Universität Klagenfurt. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind neben Schul- und Unterrichtsentwicklung u.a. Inklusion und Differenzkonstruktionen von Lehrkräften. Derzeit ist sie Vertretungsprofessorin für Lernbehindertenpädagogik und inklusive Bildung an der Universität Hamburg.

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Veröffentlicht

2010-09-04

Zitationsvorschlag

Sturm, T. (2010). Steuergruppen von Schulnetzwerken: Gestaltungsmöglichkeiten durch Distinktionen in Erweiterungsprozessen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 11(3). https://doi.org/10.17169/fqs-11.3.1394