Prozeduralität als methodologisches Paradigma – Zur Verfahrensförmigkeit von Methoden
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-11.1.1396Schlagworte:
Prozeduralität, Methodologie, Verfahren, Rekonstruktion, Transdisziplinarität, Latour, Habermas, LuhmannAbstract
Methoden werden üblicherweise gleichbedeutend, aber unreflektiert, als Verfahren bezeichnet. Der Aufsatz geht deshalb der Frage nach, was das Verfahrensförmige an Methoden ist, um daraus methodologische Konsequenzen zu ziehen. Am weitesten reflektiert ist der Verfahrensbegriff im Zusammenhang mit Recht und Politik, weshalb zunächst einflussreiche derartige Verfahrenskonzeptionen (LUHMANN, HABERMAS) rekapituliert werden. Dabei dominiert die Frage nach Legitimationsmöglichkeiten positiven Rechts durch Verfahren. Im Kontrast mit produktiv-technischen und wissenschaftlichen Verfahren werden daneben die konstitutiven und erkennenden Dimensionen deutlich. Vor diesem Hintergrund lassen sich allgemeine Funktionen und Strukturmerkmale von Verfahren in einem Modell zusammenführen. Exemplarisch wird die Einlösung eines solchen Modells am "parlamentarisch"-experimentellen Verfahren Bruno LATOURs demonstriert. Derart konkretisiert und erweitert sind Konsequenzen für die Verfahrensförmigkeit wissenschaftlichen Arbeitens, für eine prozedurale Methodologie, abzuleiten, die sich insbesondere mit den Begriffen Relationalität, Positivität, Rekonstruktion und Transdisziplinarität verbinden. Nicht zuletzt lässt sich auf diese Weise die Spaltung in quantitative versus qualitative Forschung auf interessante Weise umgehen. Schließlich bietet die prozedural fundierte Methodik auch kritisches Potenzial, insofern die Einhaltung beziehungsweise Nichteinhaltung des Verfahrens hinterfragt werden kann. URN: urn:nbn:de:0114-fqs1001142Downloads
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2009-11-26
Zitationsvorschlag
Lorenz, S. (2009). Prozeduralität als methodologisches Paradigma – Zur Verfahrensförmigkeit von Methoden. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 11(1). https://doi.org/10.17169/fqs-11.1.1396
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