Raum und Risiken: Zur Bedeutung von Risiken und Unsicherheiten aus der Sicht ländlicher Jugendlicher in Ostdeutschland

Autor/innen

  • Nadine Schäfer University of Exeter

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-11.1.1439

Schlagworte:

Jugendliche, ländlich, Post-Sozialismus, Raum, Risiko, Deutschland, Zweite Moderne

Abstract

Jugendliche werden als eine der Gruppen angesehen, die am stärksten von post-sozialistischen Transformationsprozessen betroffen sind (McAULEY 1995; BRAKE & BÜCHNER 1996; KOLLMORGEN 2003). Sie sind in einer Zeit aufgewachsen, die aufgrund des Zusammenbruchs des Staatssozialismus und dessen weitreichender ökonomischer, politischer und kultureller Konsequenzen von der Notwendigkeit der Um- und Neuorientierung charakterisiert ist. Jugendliche in postsozialistischen Ländern werden daher häufig als diejenigen bezeichnet, die ihre eigenen Biografien angesichts zusätzlicher Risiken und Unsicherheiten planen müssen (BRAKE & BÜCHNER 1996; WERZ 2001). Dieser Beitrag diskutiert die Bedeutung von Raum für die Wahrnehmung und Erfahrung von Risiken aus der Sicht von Jugendlichen. Es werden Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorgestellt, das den Lebensalltag von Jugendlichen in einer ländlichen Region Ostdeutschlands 15 Jahre nach der Wiedervereinigung untersuchte. Es wurden Gruppendiskussionen mit Jugendlichen im Alter von 14-16 Jahren durchgeführt, um herauszufinden, welche Nachteile und Risiken diese mit ihrem ländlichen Wohnort verbinden, wie sie diese Nachteile erklären und welche Strategien sie entwickeln, um diese Nachteile zu bewältigen. Schließlich wurde untersucht, welche Bedeutung die Alltagserfahrungen der Jugendlichen für ihre Zukunftsvorstellungen haben. Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass das Risikoverständnis der Jugendlichen eng mit ihrer Wahrnehmung von Raum und räumlichen Unterschieden verbunden ist. Die Bedeutung dieser räumlichen Dimension für die Risikowahrnehmung ist bisher weitgehend vernachlässigt worden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs100159

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Autor/innen-Biografie

Nadine Schäfer, University of Exeter

Nadine SCHÄFER has been working on young people's everyday lives and their identity construction in second modernity. Further research interests include: children's geographies, gender relations, transformation processes in post socialist countries and participatory research approaches. Nadine is a lecturer in the Graduate School of Education/University of Exeter.

Veröffentlicht

2010-01-30

Zitationsvorschlag

Schäfer, N. (2010). Raum und Risiken: Zur Bedeutung von Risiken und Unsicherheiten aus der Sicht ländlicher Jugendlicher in Ostdeutschland. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 11(1). https://doi.org/10.17169/fqs-11.1.1439