Die Darstellung immigrierter Häftlinge durch Bild und Ton in "Border Country"

Autor/innen

  • Melanie Friend University of Sussex

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-11.2.1484

Schlagworte:

Immigration, Haft, Asylsuchende, removal centres, Interview, Zeitzeugen, Fotografie, Dokumentationspraktiken, Ton und Bild, Repräsentation

Abstract

Dieser Beitrag dokumentiert vier Jahre Forschung (2003-2007) zu meiner Ausstellung und meinem Buch "Border Country", die die Erfahrungen immigrierter Häftlinge (deren Asyl-Ersuchen abgelehnt wurde oder die sich in einem Berufungsverfahren befinden) in britischen "Immigration Removal Centres" behandeln. Ich greife in diesem Zusammenhang auch auf eine frühere Ausstellung "Homes and Gardens: Documenting the Invisible" zurück, die sich mit der Unterdrückung durch das Milosevic-Regime im Kosovo beschäftigte, und auf die Schwierigkeiten, die mit dem Versuch einhergingen, versteckte Gewalt darzustellen, und die zur Verwendung einer sehr spezifischen Ton-/Bild-Struktur im Rahmen der Ausstellung führten. Ich zeige dann, wie ich eine ähnliche Ton-/Bild-Struktur für "Border Country" genutzt habe und veranschauliche die damit verbundenen ästhetischen und konzeptuellen Implikationen. Ich diskutiere in diesem Zusammenhang auch, warum ich mich im Verlauf der Arbeit entschieden habe, den Fokus der Ausstellung von zunächst einem auf schließlich elf Häftlinge auszuweiten und die Fotos der Häftlinge aus ethischen und inhaltlichen Gründen zu entfernen. Am Ende stand eine Juxtaposition von Fotos der "Immigration Removal Centres" und von deren Einrichtung (ohne Menschen) mit den Soundtracks der Stimmen der Inhaftierten. Diese Stimmen konnten im Rahmen der Ausstellung in Hörkabinen oder im Buch mittels der beigefügten CD rezipiert werden. Als Teil meiner Forschung reflektiere ich auch die von mir genutzte Interviewmethodik und Fragen des Machtungleichgewichts zwischen Fotografin/Künstlerin einerseits und den inhaftierten Asylsuchenden andererseits. URN: urn:nbn:de:0114-fqs1002334

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Autor/innen-Biografie

Melanie Friend, University of Sussex

Melanie FRIEND has worked as a documentary photographer for the past two decades. Since 2003 she has taught photography at the University of Sussex, UK, where she is a part time Senior Lecturer in the School of Media, Film and Music. Between 1989-2001, FRIEND made numerous trips to Kosovo as a photojournalist and freelance occasional print/radio reporter. Her exhibition "Homes and Gardens: Documenting the Invisible" was first shown at Camerawork Gallery, London in 1996 and toured internationally until 2001. Her sound/image installation "The Guide" was shown together with "Homes and Gardens: Documenting the Invisible" at the Hasselblad Center, Sweden in 2001. FRIEND's book "No Place Like Home: Echoes from Kosovo" was published by Midnight Editions, USA, 2001. In November 2007, FRIEND's current exhibition "Border Country", opened at Belfast Exposed Photography and then toured to three further UK galleries; a further show is scheduled for Gallery 44, Toronto in September 2010. The exhibition's accompanying publication "Border Country" (2007a), which comprises 17 images and a 75-minute audio CD, plus essays by Mark DURDEN, Alex HALL and Melanie FRIEND, was published by Belfast Exposed Photography and The Winchester Gallery.

Veröffentlicht

2010-05-29

Zitationsvorschlag

Friend, M. (2010). Die Darstellung immigrierter Häftlinge durch Bild und Ton in "Border Country". Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 11(2). https://doi.org/10.17169/fqs-11.2.1484