Review: Martin Spetsmann-Kunkel (2004). Die Moral der Daytime Talkshow. Eine soziologische Analyse eines umstrittenen Fernsehformats
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-7.3.149Schlagworte:
Daytime Talkshow, Medienkritik, Privatheit, Fernsehrezeption, Fernsehauftritt, Individualisierung, Zivilisationsprozess, teilnehmende Beobachtung, KonversationsanalyseAbstract
Die vorgelegte Monografie befasst sich aus soziologischer Sicht mit dem Phänomen der Daytime Talkshow. Der Autor stellt die verbreitete kulturpessimistische Kritik an dem TV-Format ("exhibitionistische Gäste", "voyeuristische Zuschauer") in Frage. Er beschreibt zunächst die Merkmale des Formates und fasst Ergebnisse vorliegender Befragungsstudien zusammen, die eine Vielfalt von Teilnehmer- und Zuschauermotiven – jenseits der Pathologie – belegen. Unter Rückgriff auf Konzepte wie Zivilisation und Individualisierung skizziert er mögliche gesellschaftliche Funktionen der Daytime Talkshow. Eine teilnehmende Redaktionsbeobachtung bei "Hans Meiser" sowie freie Interpretationen von drei Sendungen "Vera am Mittag" werden als "Empirie" präsentiert. Es mangelt der Arbeit leider an theoretischer und methodischer Stringenz sowie umfassender empirischer Fundierung. Nützlich ist sie, mit der Einschränkung eines recht lückenhaften Literaturverzeichnisses, als engagierte, flüssig lesbare Einführung in die Thematik. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0603119Downloads
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Veröffentlicht
2006-05-31
Zitationsvorschlag
Döring, N. (2006). Review: Martin Spetsmann-Kunkel (2004). Die Moral der Daytime Talkshow. Eine soziologische Analyse eines umstrittenen Fernsehformats. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 7(3). https://doi.org/10.17169/fqs-7.3.149
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