Review Essay: Wissen, Subjekt und Politik
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-11.3.1531Schlagworte:
Biomedizin, Bürgerkonferenzen, Foucault, Gouvernementalität, Neoliberalismus, Partizipation, Selbststeuerung, Subjekt, Subjektivierung, Wissenschaft, Wissensgesellschaft, ZivilgesellschaftAbstract
Die besprochene Monografie interessiert sich besonders für Manifestationen von Subjektivität in der Wissensgesellschaft. In einem ersten Teil verfolgt die Studie, wie die diskursive Ordnung der Wissensgesellschaft auch auf der dominanten Konzeption eines unabhängigen, eigenverantwortlichen und wissensfähigen Subjekts beruht. Der zweite Teil untersucht daraufhin am Beispiel von Bürgerkonferenzen zu Themen der Biomedizin, wie sich einzelne Subjekte im Verhältnis zu dieser diskursiv vorgegebenen Subjektivitätsvorstellung verhalten und selbst als Subjekte konstituieren. Dabei kommt vor allem diese zweite Teilstudie zu wirklich neuen und überraschenden Einsichten. Allerdings wird ihr im Vergleich zum ersten Teil zu wenig Raum gewährt, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Angeregt durch die Diskussion von JUNGEs Buch werden zwei weitere Punkte diskutiert. In einem ersten Schritt muss die Wissenschaft an sich noch etwas genauer betrachtet werden, da diese eine entscheidende Rolle in denjenigen Aushandlungsprozessen spielt, in deren Rahmen die Wissensgesellschaft geschaffen und ausgestaltet wird. Daraufhin wird ein Politikbegriff näher bestimmt, der zwar umfassend, zugleich aber nicht zu allgemein sein soll. Daher wird vorgeschlagen, Politik als graduelles Phänomen zu verstehen, das zwar allgegenwärtig sein mag, in bestimmten Situationen aber besonders deutlich zutage tritt. Um Politik im Kontext einer Pluralisierung des Wissens zu analysieren wird empfohlen, sich auf Situationen zu konzentrieren, in denen Agency und agonistischer Widerstreit sichtbar werden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs1003207Downloads
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Veröffentlicht
2010-08-24
Zitationsvorschlag
Pfister, T. (2010). Review Essay: Wissen, Subjekt und Politik. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 11(3). https://doi.org/10.17169/fqs-11.3.1531
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