Review Essay: Wissen, Subjekt und Politik

Autor/innen

  • Thomas Pfister Universität Konstanz

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-11.3.1531

Schlagworte:

Biomedizin, Bür­gerkonferenzen, Foucault, Gou­verne­mentalität, Neoliberalismus, Partizipation, Selbststeuerung, Subjekt, Subjektivierung, Wissenschaft, Wis­sens­gesellschaft, Zivilgesellschaft

Abstract

Die besprochene Monografie interessiert sich besonders für Manifestationen von Subjektivität in der Wissensgesellschaft. In einem ersten Teil verfolgt die Studie, wie die diskursive Ordnung der Wissensgesellschaft auch auf der dominanten Konzeption eines unabhängigen, eigenverantwortlichen und wissensfähigen Subjekts beruht. Der zweite Teil untersucht daraufhin am Beispiel von Bürgerkonferenzen zu Themen der Biomedizin, wie sich einzelne Subjekte im Verhältnis zu dieser diskursiv vorgegebenen Subjektivitätsvorstellung verhalten und selbst als Subjekte konstituieren. Dabei kommt vor allem diese zweite Teilstudie zu wirklich neuen und überraschenden Einsichten. Allerdings wird ihr im Vergleich zum ersten Teil zu wenig Raum gewährt, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Angeregt durch die Diskussion von JUNGEs Buch werden zwei weitere Punkte diskutiert. In einem ersten Schritt muss die Wissenschaft an sich noch etwas genauer betrachtet werden, da diese eine entscheidende Rolle in denjenigen Aushandlungsprozessen spielt, in deren Rahmen die Wissensgesellschaft geschaffen und ausgestaltet wird. Daraufhin wird ein Politikbegriff näher bestimmt, der zwar umfassend, zugleich aber nicht zu allgemein sein soll. Daher wird vorgeschlagen, Politik als graduelles Phänomen zu verstehen, das zwar allgegenwärtig sein mag, in bestimmten Situationen aber besonders deutlich zutage tritt. Um Politik im Kontext einer Pluralisierung des Wissens zu analysieren wird empfohlen, sich auf Situationen zu konzentrieren, in denen Agency und agonistischer Widerstreit sichtbar werden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs1003207

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Autor/innen-Biografie

Thomas Pfister, Universität Konstanz

Thomas PFISTER (PhD, Queen's University Belfast) ist Politikwissenschaftler und arbeitet zurzeit als Post-doc-Stipendiat am Exzellenzcluster "Kulturelle Grundlagen von Integration" an der Universität Konstanz; seine gegenwärtigen Forschungsinteressen beruhen vor allem auf der politischen Relevanz von Expert/innenstatus, Wissensproduktion und der wechselseitigen Verschränkung von Wissenschaft und Politik, vor allem im Bereich europäischer Integration. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit empirischen und theoretischen Fragen rund um Citizenship und mit sozialpolitischen Modernisierungsdiskursen in der EU.

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Veröffentlicht

2010-08-24

Zitationsvorschlag

Pfister, T. (2010). Review Essay: Wissen, Subjekt und Politik. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 11(3). https://doi.org/10.17169/fqs-11.3.1531