Die Gesprächsanalyse der dokumentarischen Methode als "Schlüssel" zu selbst-referenziellen Kommunikationssystemen? Theoretisch-methodologische Grundlagen und empirische Vignetten

Autor/innen

  • Gian-Claudio Gentile ETH Zürich

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-11.3.1562

Schlagworte:

Erkenntnistheorie, Konstruktivismus, Methodologie, Systemtheorie, Luhmann, Ge­sprächsanalyse, dokumentarische Methode, Grup­pendiskussion, Beobachtung erster und zweiter Ordnung, formulierende und reflektierende Interpretation, komparative Analyse

Abstract

Niklas LUHMANN ist bekannt für seine bewusste Abwendung von handelnden Akteuren hin zu deren interaktiver Verbundenheit durch sogenannte autopoietische Kommunikationssysteme (LUHMANN 1994, 1990). Neben dem Gewinn einer neuen Beobachtungsperspektive stellt sich in der Auseinandersetzung mit diesem Ansatz jedoch immer auch die Frage nach dessen method(olog)ischer Umsetzbarkeit im Rahmen sozial- und managementwissenschaftlicher Forschung. Der vorliegende Beitrag versucht, diese Frage anhand einer konkreten qualitativen Methode zu beantworten. Ziel ist es, die Sinngehalte sozialer Systeme und den damit verbundenen Prozess der Verfertigung bzw. Aufrechterhaltung entsprechender Inhalte methodisch, d.h. systematisch und für Dritte nachvollziehbar, festzuhalten. Als zentrale Untersuchungseinheit wird die Gruppe in den Fokus des Interesses genommen. Mit der Erhebungsmethode der Gruppendiskussion (LOOS & SCHÄFFER 2005; BOHNSACK 1999) und der Auswertungsmethode der "dokumentarischen Methode" (BOHNSACK 2003) wird ein möglicher Zugang zu den von Niklas LUHMANN beschriebenen selbst-referenziellen Kommunikationsstrukturen skizziert. Entlang empirischer Vignetten werden die zuvor erläuterten Analyseschritte an konkretem Fallmaterial aus einem Forschungsprojekt zur "sozialen Verantwortung von Unternehmen in der Schweiz" exemplarisch dargestellt. URN: urn:nbn:de:0114-fqs1003156

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Autor/innen-Biografie

Gian-Claudio Gentile, ETH Zürich

Dr. sc. ETH Gian-Claudio GENTILE; Post-Doktorand am Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie von Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Theo WEHNER an der ETH Zürich. Studium der Soziologie, Betriebswirtschaft und Sozialpsychologie an der Universität Zürich (Diplom 2004). Seit April 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich. Abgeschlossene Promotion (Dez. 2009) zum Thema: "Corporate Volunteering als Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen". Forschungsschwerpunkte: Corporate Volunteering, Corporate Citizenship, Corporate Social Responsibility, Organisationsentwicklung, Organisationstheorie und qualitative Forschungsmethoden in den Managementwissenschaften (z.B. Expert/innengespräche; narrative Interviews; Gruppendiskussionen).

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Veröffentlicht

2010-09-30

Zitationsvorschlag

Gentile, G.-C. (2010). Die Gesprächsanalyse der dokumentarischen Methode als "Schlüssel" zu selbst-referenziellen Kommunikationssystemen? Theoretisch-methodologische Grundlagen und empirische Vignetten. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 11(3). https://doi.org/10.17169/fqs-11.3.1562