Beobachtung von Online-Communities. Zur Rolle der Online- und Offline-Beobachtung bei der Erforschung von Entwicklung, Kooperation und Koordination in einer Open-Source-Software-Umgebung
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-12.3.1567Schlagworte:
Online-Daten, Beobachtung, Beobachter/innenrollen, Mailingliste, Open-Source-Software-CommunityAbstract
Dieser Beitrag befasst sich mit der Beobachtung von Online-Settings mit einem besonderen Fokus auf der Rolle der Beobachter/innen. Dabei wird auf Material aus einer Studie über eine virtuelle Gemeinschaft, genauer eine Community zur Entwicklung einer Open-Source-Software (OSS), zurückgegriffen. Behandelt werden generelle und spezifische Vor- und Nachteile von Beobachter/innenrollen in Online-Settings, indem diese Rollen mit den entsprechenden Rollen bei der Beobachtung von Offline-Settings verglichen werden. Es wird angenommen, dass Online- und Offline-Beobachtung – entsprechende Bedingungen vorausgesetzt – als komplementäre Zugangsweisen wechselseitig voneinander profitieren. Qualitätsfragen und Faktoren, die für die Genese verlässlicher Online-Beobachtungsdaten wesentlich sind, werden diskutiert. Zusätzlich werden Vorschläge gemacht, wie potenzielle Gefährdungen der Glaubwürdigkeit und Übertragbarkeit von Online-Beobachtungsdaten (z.B. fehlende Reichhaltigkeit und Detailliertheit, Risiko von Missverständnissen) verringert werden können, ohne deren Verlässlichkeit zu mindern (die problematisch sein kann wegen der größeren Anonymität und "Isolation" in Online-Settings). Wir kommen zu dem Schluss, dass zusätzliche Offline-Erhebungen unbedingt genutzt werden sollten, wenn eine Rolle als teilnehmende/r Beobachter/in im Feld ist nur schwer möglich ist, statt zu versuchen, die Rolle teilnehmender Beobachtung in der virtuellen Gemeinschaft zu forcieren. Die hiermit verbundene methodologische Diskussion wird als Grundlage für eine Strategie der reflektierten Wahlen der jeweiligen Beobachter/innenrolle verstanden, statt passiv in die Rolle "hineinzurutschen", die scheinbar vom Setting "zugeschrieben" wird.
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