Tagungsbericht: Akteur Gehirn – oder das vermeintliche Ende des sinnhaft handelnden und kommunizierenden Subjekts

Autor/innen

  • Naziker Bayram Universität Duisburg-Essen
  • Jo Reichertz Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) Essen
  • Nadia Zaboura Universität Duisburg-Essen

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-7.3.157

Schlagworte:

Hirnforschung, Intersubjektivität, Determinismus, Gehirn, Bewusstsein, Theory of Mind, Spiegelneurone, Sinn, Akteur, Willensfreiheit, Entscheidung

Abstract

Der schnelle Erkenntnisfortschritt in den Neurowissenschaften beschleunigt die Diskussion um spezifisch menschliche Eigenschaften wie den freien Willen oder die Intersubjektivität. Bis dato klassisch geisteswissenschaftliche Fragestellungen wie "wie hängen Leib und Seele zusammen?", "wie manifestieren sich Handlungsrepräsentationen im Gehirn?" "wie funktionieren Wahrnehmung und Denken?" erstrecken sich auf neue Wissenschaftsdisziplinen, die durch empirische Ansätze (z.B. bildgebende, technische Verfahren) neue Impulse schaffen, aber auch immer weiter in das Forschungsfeld der Geisteswissenschaften vordringen. In dieser von den Neurowissenschaften angestoßenen Debatte qualifiziert sich das Gehirn immer mehr zu einem selbständigen Akteur und fordert die Geisteswissenschaften zur "somatischen Wende" (Markus SCHROER 2005, im Spanntext) heraus. Ziel der Tagung an der Universität Duisburg-Essen war die differenzierte Erfassung neurowissenschaftlicher Positionen, um so die Plausibilität ihrer Argumente besser einschätzen zu können. Dank der Beiträge unterschiedlicher Disziplinen und der abschließenden Diskussion stellte sich heraus, dass die Positionen nicht so unvereinbar sind wie zunächst angenommen, dass aber Begriffe wie "Handlung", "Entscheidung" und "Freiheit" angesichts der steigenden Komplexität in dieser Debatte umso sensibler und genauer umgrenzt werden müssen als bisher. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0603241

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Autor/innen-Biografien

Naziker Bayram, Universität Duisburg-Essen

Naziker BAYRAM, Jahrgang 1978, Studium der Kommunikationswissenschaft und Sozialwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen; Mitarbeiterin im Forschungsprojekt "Corporate Identity – Corporate Science?" Eine Analyse webbasierter Selbstdarstellung von Hochschulen (Leitung: Jo REICHERTZ). Interessen- und Studienschwerpunkte sind insbesondere Organisationssoziologie, Erkenntnistheorie und Methoden der qualitativen Sozialforschung.

Jo Reichertz, Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) Essen

Jo REICHERTZ, Jahrgang 1949, Studium der Germanistik, Mathematik, Soziologie und Kommunikationswissenschaft. Promotion zur Entwicklung der "Objektiven Hermeneutik", Habilitation mit einer soziologischen Feldstudie zur Arbeit der Kriminalpolizei; seit 1993 Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen – zuständig für die Bereiche "Strategische Kommunikation", "Qualitative Methoden", "Kommunikation in Institutionen", und "Neue Medien". Arbeitsschwerpunkte: qualitative Sozialforschung, wissenssoziologische Text- und Bildhermeneutik, Kultursoziologie, Religionssoziologie, Medienanalyse, Mediennutzung, empirische Polizeiforschung, Werbe- und Unternehmenskommunikation.

Nadia Zaboura, Universität Duisburg-Essen

Nadia ZABOURA, Jahrgang 1979, Studium der Kommunikationswissenschaft und Germanistik an der Universität Duisburg-Essen; Mitarbeiterin im Forschungsprojekt "Corporate Identity – Corporate Science?" Eine Analyse webbasierter Selbstdarstellung von Hochschulen (Leitung: Jo REICHERTZ). Interessen- und Studienschwerpunkte sind insbesondere interdisziplinäre Forschung im Schnittfeld Sozial- und Neurowissenschaften, Epistemologie und Kulturtheorie.

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Veröffentlicht

2006-05-31

Zitationsvorschlag

Bayram, N., Reichertz, J., & Zaboura, N. (2006). Tagungsbericht: Akteur Gehirn – oder das vermeintliche Ende des sinnhaft handelnden und kommunizierenden Subjekts. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 7(3). https://doi.org/10.17169/fqs-7.3.157

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