Wissenschaftler/in werden: Erfahrungen von Psychologie-Studierenden mit Objektivität, Identität und Relevanz

Autor/innen

  • Jeffery Yen University of Toronto
  • Romin W. Tafarodi University of Toronto

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-12.2.1596

Schlagworte:

Psychologie, Studium, Identität, Objektivität, Wissenschaft

Abstract

Die Übernahme eines strikten Experimentalperspektive hatte in der Psychologie wesentliche Konsequenzen dafür, welche Fragen in der psychologischen Forschung gestellt und welche Antworten gegeben werden dürfen. So sind im Laufe der Psychologiegeschichte die psychologischen Akteure immer mehr in den Hintergrund getreten und haben einer konkreten Beobachtungssprache und einer mechanistischen und funktionalistischen Beschreibung von Denken und Handeln Platz gemacht. Wie situieren nun Psychologie-Studierende als Noviz/innen in diesem Kontext die Bedeutsamkeit ihrer eigenen Forschungsanstrengungen? In diesem Beitrag präsentieren wir die Ergebnisse einer thematischen und Diskursanalyse anhand von Interviewmaterial aus einer Studie mit Psychologie-Studierenden einer großen, nordamerikanischen Forschungsuniversität. Wir beschäftigen uns u.a. damit, wie der Objektivitätsimperativ psychologischer Forschung paradoxer Weise genutzt wurde, um die Validität dessen, was den Studierenden "erlaubt" schien zu erhöhen und gleichzeitig die persönliche und soziale Relevanz ihrer Arbeit zu minimieren. Im Weiteren diskutieren wir die Art und Weise, wie Studierende vor dem Hintergrund dieses Kompromisses darum kämpften, ihre Identität als Wissenschaftler/innen zu definieren und zugleich ihre Zweifel an der Relevanz ihrer Arbeit zu beschwichtigen. Ihre Selbstauskünfte helfen nachzuvollziehen, wie psychologisches Wissen innerhalb und außerhalb der Disziplin kritisch evaluiert wird und wie diese einander widersprechenden Perspektiven miteinander in Beziehung stehen. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1102260

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Autor/innen-Biografien

Jeffery Yen, University of Toronto

Jeffery YEN has worked as a counseling psychologist and lecturer at Rhodes University in South Africa, and is currently a doctoral student in social psychology at the University of Toronto, Canada. His research in theoretical and historical psychology is based on textual and discursive analyses, and he is presently researching processes of psychologization in public interactions with popular science journalism.

Romin W. Tafarodi, University of Toronto

Romin W. TAFARODI earned his Ph.D. in social psychology from the University of Texas at Austin in 1994. Since then, he has taught at Cardiff University, the University of Tokyo, and the University of Toronto, where he is currently Associate Professor of Psychology. He has contributed research articles and book chapters in the areas of self, identity, and culture; and taught undergraduate and graduate courses ranging from statistics to philosophy and media studies. He is a strong proponent of multidisciplinary and interdisciplinary scholarship in an age of increasing academic specialization.

Veröffentlicht

2011-05-06

Zitationsvorschlag

Yen, J., & Tafarodi, R. W. (2011). Wissenschaftler/in werden: Erfahrungen von Psychologie-Studierenden mit Objektivität, Identität und Relevanz. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 12(2). https://doi.org/10.17169/fqs-12.2.1596

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge