"Ich werd für euch nie Soldat!" Zur Bedeutung biografischen Lernens für politisches Handeln
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-12.2.1662Schlagworte:
Biografie, biografisches Lernen, politisches Handeln, Politisierungsprozesse, Handlungsspielräume, institutionalisierte Wissensbestände, EmanzipationAbstract
Der Artikel thematisiert die biografische Dimension von Politisierungsprozessen und ihre Bedeutung für eine Kontinuität politischen Handelns. Er basiert auf einer Einzelfallstudie, die im Rahmen der Sekundäranalyse von Interviews eines Oral-History-Projekts der 1980er Jahre entstand. Die erneute Rekonstruktion der Fallgeschichte eines Arbeiters, der während des Nationalsozialismus entschied, sich dem Kriegsdienst durch Flucht zu entziehen, zeigt das enge Verwobensein von biografisch entstandenen Veränderungswünschen und institutionalisierten politischen Deutungs- und Handlungsmustern. Phasen äußerst eingeschränkter Handlungsspielräume, wie sie gerade während des Nationalsozialismus entstanden, konnten durch biografische Lernprozesse bearbeitet oder durch biografische Krisenbearbeitung überbrückt werden, solange die Hoffnung zukünftiger Emanzipation und sozialer Integration bestand. In der Nachkriegszeit führte das Wegfallen dieser Perspektive dazu, dass die Gestalt der biografischen Erfahrungen die politische Handlungsfähigkeit begrenzte. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1102118Downloads
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Veröffentlicht
2011-05-31
Zitationsvorschlag
Neugebauer, A. (2011). "Ich werd für euch nie Soldat!" Zur Bedeutung biografischen Lernens für politisches Handeln. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 12(2). https://doi.org/10.17169/fqs-12.2.1662
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