Diskursive und biografische Konstruktion politischer Staatsfeind/innen. Kommunistinnen und Kommunisten in der frühen Bundesrepublik Deutschland

Autor/innen

  • Martina Schiebel Universität Bremen

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-12.2.1691

Schlagworte:

Biografieforschung, Diskursanalyse, politische Kultur, politische Strafverfolgungspraxis, deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte, Methodentriangulation

Abstract

Der Beitrag handelt, basierend auf empirischen Ergebnissen eines Forschungsprojekts, von Personen, die in den 1950er und 1960er Jahren nach politischem Strafrecht sanktioniert wurden. Am Beispiel von westdeutschen Kommunistinnen und Kommunisten wird gezeigt, dass sie nicht nur im Rahmen politischer und justizieller Praxis, sondern auch innerhalb diskursiver Deutungsprozesse zu Staatsfeindinnen und -feinden wurden. Welche lebensgeschichtlichen Wirkungen diese politischen Stigmatisierungen und Exklusionsvorgänge für die Beteiligten hatten und welche Konsequenzen sich für die politische Kultur daraus ergaben, sind die Leitfragen des Artikels. Die politische Kultur wird in Anlehnung an Norbert ELIAS als Figuration begriffen. Konstitutiv für eine Figuration ist, dass sie ein Interdependenzgeflecht unterschiedlicher Akteur/innen darstellt, die in diesem Handlungs- und Diskursrahmen Definitions- und Wissenspolitiken betreiben. Zugleich stellt der Beitrag einen methodologischen Vorschlag zur Verknüpfung von soziologischer Biografieforschung mit diskursanalytischen Perspektiven zur Diskussion, der in einen Ansatz einer kulturhistorisch informierten, wissenssoziologisch fundierten Politikanalyse mündet. Für diesen Ansatz ist eine Methodentriangulation zentral. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1102271

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Autor/innen-Biografie

Martina Schiebel, Universität Bremen

Dr. Martina SCHIEBEL, geb. 1965, Studium der Soziologie und Germanistik in Bielefeld (Dipl.-Soz.), Promotion in Göttingen an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät (Dr. disc.pol). Mitarbeit in zahlreichen Forschungsprojekten in Gießen, Bremen, Göttingen und Darmstadt sowie entsprechende Lehrtätigkeit; derzeit Lehrbeauftragte am Fachbereich 08 der Universität Bremen. Zuletzt Projektleitung ("eigene Stelle") des DFG-Projekts "Politische Biografien im Generationsverlauf 1945-1968" am Fachbereich 09 der Universität Bremen (Laufzeit 2008-2010). Arbeitsschwerpunkte: Interpretative Sozialforschung, insbesondere Biografieforschung, Biografie und Institution, Biografie und Politik, deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte, Transformation.

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Veröffentlicht

2011-06-01

Zitationsvorschlag

Schiebel, M. (2011). Diskursive und biografische Konstruktion politischer Staatsfeind/innen. Kommunistinnen und Kommunisten in der frühen Bundesrepublik Deutschland. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 12(2). https://doi.org/10.17169/fqs-12.2.1691

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