Relationale Ethnografie: Schreiben und Lesen in Forschungsbeziehungen

Autor/innen

  • Gail Simon University of Bedfordshire

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-14.1.1735

Schlagworte:

relationale Ethnografie, Schreiben, Autoethnografie, Reflexivität, relationale Ethik, Psychotherapie

Abstract

In diesem Beitrag wird die relationale Ethnografie als Untersuchungsansatz vorgestellt, bei dem reflexive, dialogische Aspekte von Forschungsbeziehungen im Vordergrund stehen: Ich fand es zwar hilfreich, autoethnografische Methoden als Therapeutin und als Lehrende zu verwenden, bemerkte aber, dass sie meinen Fokus auf relationale Aspekte von Forschungsbeziehungen einschränkten. Erst indem ich eine relationale Ethnografie konzipierte und nutzte, wurde es mir möglich, die grundsätzliche Bedeutung von Beziehung bzw. Bezogenheit in der ethnografischen Forschung zu zeigen. Hierzu habe ich insbesondere auf systemische und sozial-konstruktionistische Ansätze zurückgegriffen. In dem Beitrag veranschauliche ich die reflexive, dialogische Beziehung zwischen den "Stimmen" im inneren und im äußeren Dialog sowie zwischen beiden Dialogformen. Indem wir als Forschende diese inneren Dialoge Lesenden und Forschungsteilnehmer/innen zugänglich machen, eröffnen wir den Raum für eine transparente Kommunikation und Zusammenarbeit.

In einem ersten Schritt arbeite ich die Beziehung zwischen einem/einer Forschenden und Texten als dialogische Aktivität heraus. Danach wende ich mich der Beziehung zwischen Schreibenden und Lesenden zu, wenn sie in einen antizipativ-reaktiven Dialog miteinander eintreten. Schließlich zeige ich, dass Reflexivität immer relational und Grundlage einer relationalen Ethik ist und entwickle erste Ideen einer Ethik und Ästhetik der Fürsorge als leitenden Prinzipien einer relationalen Ethnografie. Ich habe festgestellt, dass Studierende durch den Einbezug der relationalen Ethnografie in die Lehre reflexiver Forschung betreiben und dass sich die relationale und ästhetische Qualität ihres Schreibens verbessert hat

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs130147

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Autor/innen-Biografie

Gail Simon, University of Bedfordshire

Gail SIMON, Professional Doctorate Systemic Practice, is Program Director for the Professional Doctorate in Systemic Practice at the University of Bedfordshire and teaches research at The Relate Institute. Gail co-founded The Pink Practice in London, UK, which pioneered relational social constructionist therapy for the lesbian, gay and queer communities. She has published papers on the social constructionism of the individual, writing as a relational practice, reflexivity and transgression in therapeutic practice. She researches and teaches systemic inquiry, collaborative research, writing as a form of inquiry, performative writing, relationships, interpersonal and organizational communications, lesbian, gay, bisexual, transgender and queer asylum seekers and the politics of therapy.

Veröffentlicht

2012-11-25

Zitationsvorschlag

Simon, G. (2012). Relationale Ethnografie: Schreiben und Lesen in Forschungsbeziehungen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 14(1). https://doi.org/10.17169/fqs-14.1.1735

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge