Relationale Ethnografie: Schreiben und Lesen in Forschungsbeziehungen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-14.1.1735Schlagworte:
relationale Ethnografie, Schreiben, Autoethnografie, Reflexivität, relationale Ethik, PsychotherapieAbstract
In diesem Beitrag wird die relationale Ethnografie als Untersuchungsansatz vorgestellt, bei dem reflexive, dialogische Aspekte von Forschungsbeziehungen im Vordergrund stehen: Ich fand es zwar hilfreich, autoethnografische Methoden als Therapeutin und als Lehrende zu verwenden, bemerkte aber, dass sie meinen Fokus auf relationale Aspekte von Forschungsbeziehungen einschränkten. Erst indem ich eine relationale Ethnografie konzipierte und nutzte, wurde es mir möglich, die grundsätzliche Bedeutung von Beziehung bzw. Bezogenheit in der ethnografischen Forschung zu zeigen. Hierzu habe ich insbesondere auf systemische und sozial-konstruktionistische Ansätze zurückgegriffen. In dem Beitrag veranschauliche ich die reflexive, dialogische Beziehung zwischen den "Stimmen" im inneren und im äußeren Dialog sowie zwischen beiden Dialogformen. Indem wir als Forschende diese inneren Dialoge Lesenden und Forschungsteilnehmer/innen zugänglich machen, eröffnen wir den Raum für eine transparente Kommunikation und Zusammenarbeit.
In einem ersten Schritt arbeite ich die Beziehung zwischen einem/einer Forschenden und Texten als dialogische Aktivität heraus. Danach wende ich mich der Beziehung zwischen Schreibenden und Lesenden zu, wenn sie in einen antizipativ-reaktiven Dialog miteinander eintreten. Schließlich zeige ich, dass Reflexivität immer relational und Grundlage einer relationalen Ethik ist und entwickle erste Ideen einer Ethik und Ästhetik der Fürsorge als leitenden Prinzipien einer relationalen Ethnografie. Ich habe festgestellt, dass Studierende durch den Einbezug der relationalen Ethnografie in die Lehre reflexiver Forschung betreiben und dass sich die relationale und ästhetische Qualität ihres Schreibens verbessert hat
Downloads
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2012 Gail Simon
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.