"Und den Geschmack habe ich heute auch noch auf der Zunge." Geruch und Geschmack im Lebensverlauf – Ein qualitatives Experiment

Autor/innen

  • Maria Heckel Universitätsklinikum Erlangen
  • David Rester UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften
  • Bernd Seeberger UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1736

Schlagworte:

Geruch, Geschmack, Lebensverlauf, subjektive Bedeutung, qualitatives Experiment, Biografie, ältere Menschen

Abstract

Autobiografische Geruchserinnerungen, Vorlieben, Abneigungen und die zeitgeschichtlich geprägte Geruchs- und Geschmacksumwelt sind Teil der individuellen Konstruktion von Geruch und Geschmack. Der vorliegende Artikel geht der Frage nach, welche subjektive Bedeutung Geruch und Geschmack im Lebensverlauf älterer Personen haben. Während eines qualitativen Experiments wurden älteren Personen in vier Versuchen ausgewählte Gerüche und Geschmäcke dargeboten und "verschwundene" Gerüche und Geschmäcke erfragt. Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mit Techniken des qualitativ-heuristischen Verfahrens und der qualitativen Inhaltsanalyse unter Einsatz des Textanalysesystems MAXQDA Version 10. Die Teilnehmer/innen reagierten auf die Riech- und Schmeckproben mit Beschreibungen, Bewertungen, Emotionen und Erinnerungen. Sie nannten über fünfzig verschwundene Gerüche und Geschmäcke aus unterschiedlichen Lebensbereichen. Es wurden im Alltag auftretende Phänomene und subjektive Geruchs- und Geschmackstheorien der Teilnehmer/innen erfasst. Gerüche und Geschmäcke erhalten im Lebensverlauf individuelle emotionale und autobiografische Bedeutung, die zugleich zeitgeschichtlich, kulturell und umweltbedingt ist. Für das Alltagshandeln im gerontologischen Praxisfeld führt dies zur Forderung, Gerüche und Geschmäcke in konzeptionelle und theoretische Überlegungen einzubeziehen. Die vorliegende Studie leistet einen Beitrag zur qualitativen Sozialforschung, indem sie das qualitative Experiment als geeignete Methode zur Untersuchung des Forschungsgegenstandes Geruch und Geschmack im Lebensverlauf zeigt.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs120332

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Autor/innen-Biografien

Maria Heckel, Universitätsklinikum Erlangen

Maria HECKEL ist Doktorandin am Institut für Gerontologie und demografische Entwicklung der UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol. Sie arbeitet als Diplom-Sozialpädagogin (FH) und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der palliativmedizinischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen.

David Rester, UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften

David RESTER ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Gerontologie und demografische Entwicklung, UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol. Im Sommersemester 2012 Vertretungsprofessur für Allgemeine Pflegewissenschaft/Pflegemanage­ment an der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften/Westsächsische Hochschule Zwickau. Lehrgebiete: Wissenschaftstheorie, qualitative Forschungs­methoden, Ethik und Forschungsethik.
Forschungsschwerpunkt: Wohnen im Alter.

Bernd Seeberger, UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften

Bernd SEEBERGER ist Leiter des Instituts für Gerontologie und demografische Entwicklung, UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol. Forschungsschwerpunkte: soziale Gerontologie, Kulturforschung, demografische Entwicklung.

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Veröffentlicht

2012-07-30

Zitationsvorschlag

Heckel, M., Rester, D., & Seeberger, B. (2012). "Und den Geschmack habe ich heute auch noch auf der Zunge." Geruch und Geschmack im Lebensverlauf – Ein qualitatives Experiment. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 13(3). https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1736