Sekundäranalyse qualitativer Interviewdaten: Einwände und Erfahrungen. Ergebnisse einer deutschen Machbarkeitsstudie
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-12.3.1742Schlagworte:
Sekundäranalyse, qualitative Interviews, Machbarkeitsstudie, data fit, Kontext, ForschungsethikAbstract
Im Rahmen der deutschen Machbarkeitsstudie zu Archivierung und Sekundärnutzung qualitativer Interviewdaten wurden qualitative Forscherinnen und Forscher befragt. Deren Ansichten, Ideen und Probleme sind als zentrale Bedingungen zu betrachten, wenn es darum geht, das Blickfeld für Theorie und Praxis der Sekundäranalyse zu öffnen. Obwohl die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie insgesamt als recht positiv angesehen werden können, widmet sich dieser Beitrag eingehender den Problemen der qualitativen Sekundäranalyse. Die Analyse zeigt, dass mit dieser neuen, noch unvertrauten Forschungsstrategie einige Probleme und offene Fragen verbunden werden. Auf der methodologischen Ebene werden die Spezifität sowie die Kontextgebundenheit qualitativer Forschung als Einwände gegen die Sekundäranalyse vorgebracht. Auf der forschungsethischen Ebene wird eine Gefährdung der sich im Interview konstituierenden vertraulichen Beziehung zum Forschungssubjekt befürchtet. Des Weiteren spielen auch Konkurrenzüberlegungen eine Rolle, wenn es darum geht, eigene Daten für eine Sekundäranalyse bereitzustellen. Der Beitrag leistet einen weiteren Schritt für die Diskussion über die qualitative Sekundäranalyse (in Deutschland), indem er die kritischen Aspekte der Sekundäranalyse aufzeigt. Sekundäranalytische Erfahrungen der befragten Forscherinnen und Forscher zeigen aber auch, dass diese Probleme keine unüberwindbaren Hürden darstellen müssen.
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