Qualitative Archive und biografische Forschungsmethoden. Zur Einleitung in die FQS-Schwerpunktausgabe
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-12.3.1755Schlagworte:
qualitative Archive, biografische Forschung, ReanalyseAbstract
Die Nutzung von Archivmaterial für sozialwissenschaftliche Forschung setzt voraus, dass sich eine Kultur der Archivierung (und der Re- und Sekundärnutzung von Daten) bereits etabliert hat. Ein solcher Ansatz und eine entsprechende Forschungspraxis ist zunächst vor allem bezogen auf Statistiken, Umfragen und ähnliche Primär- und Sekundärdokumente entstanden. Im Unterschied hierzu geschieht es sehr viel seltener, dass das zumeist sehr elaborierte Datenmaterial, das im Zuge qualitativer Forschungsarbeiten erhoben wird, für den Zweck späterer Reanalysen archiviert wird. Hierzu gehört eine Dokumentation der Praktiken und Erfahrungen im Forschungsalltag von Projekten, ebenso betrifft dies Feldnotizen, Audio- und Videoaufzeichnungen und überhaupt jede Art von Dokumenten, die im Forschungsprozess produziert werden.
Insgesamt bietet diese Schwerpunktausgabe ein breites und hoffentlich anregendes Spektrum an Artikeln, die sich mit den Erfahrungen, Herausforderungen und Potenzialen der Archivierung und Nachnutzung qualitativer Daten befassen, und dies insbesondere mit Blick auf biografische und Erzählforschung. Ein wesentliches Anliegen ist für uns, mehr Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Archivierung von Daten auch im Bereich qualitativer Sozialforschung zu lenken. Hierzu werden methodologische Reflexionen und Forschungsansätze vorgestellt, die im Rahmen der europäischen sozialwissenschaftlichen Forschung entstanden sind und weiter entwickelt werden. Wir hoffen, dass die hier versammelten Beiträge helfen, Kommunikation und Austausch zu diesen wichtigen Fragen in unterschiedlichen nationalen und disziplinären Kontexten voranzutreiben.Downloads
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