Autobiografie und Anorexie: eine qualitative Alternative zum Verlaufsmodell von Prochaska und DiClemente
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-14.1.1792Schlagworte:
Autobiografie, narrative Analyse, Veränderung, Phasen, AnorexieAbstract
In diesem Beitrag schlagen wir einen qualitativen Ansatz für Untersuchungen vor, die sich mit positiven oder negativen Gesundheitskonzepten befassen. Hierzu haben wir das "transtheoretische" Modell von Prochaska und DiClemente (1982, 1983, 1984, 1986, 1992) überarbeitet, das seit ca. 30 Jahren relativ verbreitet ist, um die Disposition zu Verhaltensänderung aufseiten von Patient/innen zu verstehen. Dies bedeutet zunächst, sich mit den problematischen methodologischen und konzeptuellen Implikationen des Modells zu befassen, so insbesondere mit der Paradoxie, die aus dem Konzept der "Präkontemplation" resultiert, mit der exogenen Definition menschlicher Probleme in einer institutionellen und klinischen Terminologie sowie mit der Ambiguität des Modells, das einerseits die Patient/innen "begleiten" möchte und andererseits Problemdefinitionen und Lösungsstrategien von außen aufzwingt. Wir schlagen dementgegen die narrative Analyse von Autobiografien von Patient(innen vor, um deren Verständnis von "Veränderung", "Problem" oder von "vitaler Verlaufskurve" zu eruieren. Wir veranschaulichen dies an der Analyse eines autobiografischen Interviews mit einer Frau mit einer anorektischen Lebensgeschichte.
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Copyright (c) 2012 Félix Díaz, Natalia Solano Pinto, Irene Solbes
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