Vielfältige Stimmen bei der Wissenskonstruktion zulassen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-13.1.1793Schlagworte:
partizipative Forschung, Aktionsforschung, Praxis, seelische Gesundheit, WissenskonstruktionAbstract
Die zentrale epistemologische Annahme der partizipativen Forschung ist die Überzeugung, dass Wissen in die Lebensweisen und Erfahrungen der Individuen eingebettet ist und in einem kooperativen Prozess zwischen den Forschenden und den teilnehmenden Individuen entwickelt wird. Es gibt verschiedene Auffassungen über das Wesen und die Prozesse der Partizipation in diesem Forschungsansatz. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf Prozesse, die von den teilnehmenden Individuen als Forschungspartner/innen für eine "echte" Partizipation genutzt werden. Er identifiziert auch Prozesse, die entscheidend dafür sind, dass Forscher/innen sich in einer Weise engagieren, dass sie in ihrem Herangehen an Forschung eine positive Einstellung zu Partizipation entwickeln.Der Beitrag nutzt hierfür beispielhaft das Projekt "Lösung von Krisen und wohnfeldbasierte Behandlung". In dem Projekt kommen verschiedene partizipative Verfahren zum Einsatz, um die Stimmen von Professionellen aus dem Gesundheitswesen, von Nutzer/innen von Einrichtungen und von deren Angehörigen in die Forschungsarbeit einzubeziehen. Hauptziel des Projekts ist es, Wissen über neue Formen einer gemeindebasierten Praxis für Menschen mit psychischen Krisen zu entwickeln. Wir stellen die partizipativen Forschungsmethoden vor, welche in diesem Projekt verwendet wurden, und diskutieren zwei Gruppen von Verfahren, die zur Förderung von "Partizipation" in der Forschung eingesetzt wurden: die eine diente dazu, aufseiten der Forschungspartner/innen Partizipation zu unterstützen und anzuregen, die zweite zielte auf die Reflexion des partizipativen Forschungsprozesses durch die Forschenden. Wir verstehen unsere Arbeit als einen Beitrag zur bisher mangelhaften Literatur über die Prozesse und Verfahrensweisen, die notwendig sind, um partizipative Forschung sowohl für die Forschungspartner/nnen als auch für die Forschenden wirklich "partizipativ" zu machen.
URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs120117
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