Positionsübernahme in Interviews aus dem Qualidata-Archiv
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-14.1.1813Schlagworte:
qualitative Interviews, Fragen, Positionierung, Dialog, wiedergegebene Rede, Wiederholung, ESDS QualidataAbstract
Forschende unterschiedlichster disziplinärer Herkunft erachten sozialwissenschaftliche Interviews eher als Ergebnis einer situierten Interaktion denn als Hervorrufung eines vorgängigen kognitiven Bestandes aufseiten des/der Interviewten. Wir schlagen für die Untersuchung dieser Interaktion einen Ansatz vor, der auf Studien zu Positionsübernahme und Antwortverhalten in Interviews zurückgreift. Studien zur Positionsübernahme können helfen, den Prozess der Hervorrufung von Interviewstatements zu verstehen; in diesen Studien wird der Ausdruck je individueller Bewertung als ein dialogischer Akt gefasst, zu dem gehört, sich selbst zu positionieren, einen gemeinsamen Gegenstand zu definieren und mit vorigen Positionieren (nicht) abzugleichen. Untersuchungen zum Antwortverhalten erlauben, allgemeinere Analysen zur dialogischen Positionierung mit dem spezifischen Genre "Interview" in Beziehung zu setzen. In diesem Beitrag greifen wir zur Analyse auf Interviewtranskripte aus dem Qualidata-Archiv zurück und beschäftigen uns zum einen mit den Mitteln, die Interviewte nutzen, um zu zeigen, dass sie eine Frage aufgreifen und auf die ihr innewohnende Positionierung Bezug nehmen oder eben nicht, zum anderen mit den Mitteln, die Interviewende für Folgefragen verwenden, um den Gegenstand der Positionierung zu rekalibrieren. Da wir den Fokus auf die lexikalische und syntaktische Ebene von Hervorbringungen, Antworten und Folgefragen richten, kann dieser Ansatz, allerdings mit einigen wesentlichen Einschränkungen, auch zur Analyse von anderen sozialwissenschaftlichen Transkripten genutzt werden.
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Copyright (c) 2012 Sofia Lampropoulou, Greg Myers
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