Das "Fremdwerden" eigener Beobachtungsprotokolle – Rekonstruktionen von Schreibpraxen als methodische Reflexion

Autor/innen

  • Rebekka Streck Bergische Universität Wuppertal
  • Ursula Unterkofler Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Anja Reinecke-Terner Universität Hildesheim

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-14.1.1821

Schlagworte:

Beobachtungs­protokoll, ethnografisches Schreiben, Schreiben als Kon­struktionsleistung, Reflexion von Forschungspraxis, Ethnografie

Abstract

Das Schreiben von Beobachtungsprotokollen stellt EthnografInnen vor spezifische forschungspraktische Herausforderungen. Beim Aufschreiben von Situationen und Handlungsabläufen entscheiden Forschende kontinuierlich, was sie wie ausführlich mit welchen Worten festhalten. Dieser beim Schreiben notwendige Selektionsprozess steht im Fokus des Artikels. Anknüpfend an den Stand methodologischer Diskussionen werden Konstruktionsprinzipien von Beobachtungsprotokollen vorgestellt, welche wir im Vergleich von Protokollausschnitten aus unseren Dissertationsprojekten entwickelten. Diskutiert werden die Gesamtgestalt der Beobachtungsprotokolle, der Detaillierungsgrad der Darstellung verschiedener Aspekte von Situationen sowie die differenten Repräsentationen der jeweiligen Forscherin im Datenmaterial. Unter Bezug auf ausgewählte Konstruktionsprinzipien werden anschließend die Unterschiede in den Schreibweisen methodisch reflektiert und begründet. Der Artikel schließt mit einem Plädoyer für eine reflexive Auseinandersetzung mit der eigenen Konstruktionsleistung des Schreibens. Durch einen diskursiven Vergleich mit den Schreibweisen anderer EthnografInnen wird ein "Fremdwerden" eigener Beobachtungsprotokolle ermöglicht und ein Reflexions- und Lernprozess angestoßen.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1301160

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Autor/innen-Biografien

Rebekka Streck, Bergische Universität Wuppertal

Rebekka STRECK (Dipl.-Sozialpädagogin und Dipl.-Sozialwissenschaftlerin) ist Promovendin am Institut für Erziehungswissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal, Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung und Lehrbeauftragte an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind sozialpädagogische NutzerInnenforschung, niedrigschwellige Soziale Arbeit, Drogenhilfe, Handlungsmethoden Sozialer Arbeit sowie Grounded-Theory-Methodologie und Ethnografie.

Ursula Unterkofler, Ludwig-Maximilians-Universität München

Ursula UNTERKOFLER (Dipl.-Sozialpädagogin und Dipl.-Soziologin) ist Promovendin am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung und Lehrbeauftragte an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Wissens- und Professionssoziologie, qualitative Sozialforschung, insbesondere Grounded-Theory-Methodologie und Ethnografie sowie Ansätze und Praxis offener und niedrigschwelliger Sozialer Arbeit.

Anja Reinecke-Terner, Universität Hildesheim

Anja REINECKE-TERNER (Diplom Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin, M.A. [Social Work]) ist Promovendin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik an der Stiftung Universität Hildesheim, Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung und Lehrbeauftragte (Hochschule Hannover, Fakultät 5, Abteilung Soziale Arbeit, HAWK Hildesheim). Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind: Schulsozialarbeit/Kooperation Jugendhilfe und Schule, Sozialarbeitswissenschaft, qualitative Sozialforschung mit dem Schwerpunkt Ethnografie.

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Veröffentlicht

2013-01-29

Zitationsvorschlag

Streck, R., Unterkofler, U., & Reinecke-Terner, A. (2013). Das "Fremdwerden" eigener Beobachtungsprotokolle – Rekonstruktionen von Schreibpraxen als methodische Reflexion. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 14(1). https://doi.org/10.17169/fqs-14.1.1821

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge