Das "Fremdwerden" eigener Beobachtungsprotokolle – Rekonstruktionen von Schreibpraxen als methodische Reflexion
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-14.1.1821Schlagworte:
Beobachtungsprotokoll, ethnografisches Schreiben, Schreiben als Konstruktionsleistung, Reflexion von Forschungspraxis, EthnografieAbstract
Das Schreiben von Beobachtungsprotokollen stellt EthnografInnen vor spezifische forschungspraktische Herausforderungen. Beim Aufschreiben von Situationen und Handlungsabläufen entscheiden Forschende kontinuierlich, was sie wie ausführlich mit welchen Worten festhalten. Dieser beim Schreiben notwendige Selektionsprozess steht im Fokus des Artikels. Anknüpfend an den Stand methodologischer Diskussionen werden Konstruktionsprinzipien von Beobachtungsprotokollen vorgestellt, welche wir im Vergleich von Protokollausschnitten aus unseren Dissertationsprojekten entwickelten. Diskutiert werden die Gesamtgestalt der Beobachtungsprotokolle, der Detaillierungsgrad der Darstellung verschiedener Aspekte von Situationen sowie die differenten Repräsentationen der jeweiligen Forscherin im Datenmaterial. Unter Bezug auf ausgewählte Konstruktionsprinzipien werden anschließend die Unterschiede in den Schreibweisen methodisch reflektiert und begründet. Der Artikel schließt mit einem Plädoyer für eine reflexive Auseinandersetzung mit der eigenen Konstruktionsleistung des Schreibens. Durch einen diskursiven Vergleich mit den Schreibweisen anderer EthnografInnen wird ein "Fremdwerden" eigener Beobachtungsprotokolle ermöglicht und ein Reflexions- und Lernprozess angestoßen.
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Copyright (c) 2013 Rebekka Streck, Ursula Unterkofler, Anja Reinecke-Terner
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