Die Grounded-Theory-Methodologie: Das Streben der Soziologie nach exklusiven Referenzen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-13.3.1860Schlagworte:
Grounded-Theory-Methodologie, Naturwissenschaft, Positivismus, Sozialkonstruktionismus, symbolischer InteraktionismusAbstract
Die Entstehung und Entwicklung der Grounded-Theory-Methodologie (GTM) wird hier mit Bezug auf das Streben der Soziologie nach exklusiven Demarkationskriterien für ihre Forschung dargestellt und beurteilt. Die Verbindungen einer objektivistischen GTM-Auffassung zur positivistischen Begriffswelt sowie zur naturwissenschaftlichen Abgrenzungshaltung gegenüber dem Common Sense-Alltagsdenken werden untersucht. Ferner wird betrachtet, wie die Biowissenschaften eine Neuorientierung in Richtung auf eine konstruktivistische GTM, die auf den Grundannahmen des sozialen Konstruktionismus beruht, befördert haben. Die Ausformung der GTM wurde getragen vom Bemühen, eine Art von Exaktheit zu erreichen, die einerseits mit dem Geist des Positivismus in Einklang steht; gleichzeitig wurde dabei aber nach exklusiven empirischen Bezügen und Kriterien gesucht, die sich vom Repertoire der Naturwissenschaften abheben. Auf der Basis verschlungener methodologischer Debatten wurden auf diese Weise komplexe Forschungsprozeduren hervorgebracht. Geht man der vermeintlichen Anforderung nach Festlegung und Verteidigung einer akademischen Nische aus dem Weg, könnte die Entwicklung einer pragmatisch nützlichen Orientierung bezüglich qualitativer Sozialforschung erleichtert werden.
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