Wohin steuert die Gouvernementalitätsforschung? Eine Fallstudie zur Gouvernementalisierung "des Unternehmers" im Anschluss an die französische epistemologische Tradition

Autor/innen

  • Tomas Marttila Otto-Friedrich-Universität Bamberg

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-14.3.1877

Schlagworte:

Gaston Bachelard, Pierre Bourdieu, Georges Canguilhem, Rainer Diaz-Bone, Michel Foucault, Governmentality Studies, Gouvernementalitätsforschung, französische epistemologische Tradition, reflexive Methodologie, Diskursanalyse, Gouvernementalisierung

Abstract

Die FOUCAULTsche Gouvernementalitätsforschung hat sich als wirkmächtiges Werkzeug erwiesen, um jene sozialen Prozesse und Logiken zu untersuchen, die "den Unternehmer" zum Leitbild für das Handeln von Staaten, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen haben werden lassen. Wegen des bisher eher mangelnden Interesses an der Methodologisierung der Gouvernementalitätsforschung ist aber unklar geblieben, wie die empirischen Beobachtungen der Gouvernementalitätsforscher/innen durch deren besondere theoretische Sichtweise beeinflusst werden. Hauptziel des vorliegenden Beitrages ist, das methodologische Defizit der Gouvernementalitätsforschung zu überwinden und einen möglichen Weg aufzuzeigen, wie die theoretische, methodologische und empirische Ebene auf kohärente und nachvollziehbare Art und Weise miteinander verbunden werden können. Der hier präsentierte Vorschlag zur Methodologisierung der Gouvernementalitätsforschung greift auf methodologische Erkenntnisse zurück, die in der französischen epistemologischen Tradition von Gaston BACHELARD, Pierre BOURDIEU, Georges CANGUILHEM, Rainer DIAZ-BONE und Michel FOUCAULT entwickelt wurden. Es wird dargelegt, dass die reflexive Methodologie und ihre wesentlichen Grundsätze des epistemologischen Bruchs und der holistischen Methodologie wichtige Erkenntnisse darüber liefern, wie die theoretischen, methodologischen und empirischen Ebenen der Analyse zusammengeführt werden können. Ziel des vorliegenden Beitrages ist aber auch, über die methodologische Diskussion hinauszugehen und die erarbeiteten methodologischen Leitlinien auf eine empirische Fallstudie zur Gouvernementalisierung "des Unternehmers" im schwedischen politischen Diskurs anzuwenden.

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1303106

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Autor/innen-Biografie

Tomas Marttila, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Tomas MARTTILA, born 1977, PhD in sociology, Master of Social Science. 1997-2004 study of political science, economic history, history and economics at the University of Lund, Blekinge Institute of Technology (Sweden) and University College Dublin (Ireland). From 2005 to 2008, fellow of the Graduate School "Markets and Social Systems in Europe" at the University of Bamberg (Germany). PhD completed in November 2010, and PhD thesis published by Routledge (New York) in 2013 ("The Culture of Enterprise in Neoliberalism: The Specters of Entrepreneurship"). Since 2008, research assistant at the Department of Sociology II (Prof. Dr. Richard MÜNCH) at the University of Bamberg. Habilitation project in progress entitled "Political Difference and Social Analysis" dealing with the methodologization of the Laclauan discourse theory. Main research interests include empirical discourse analysis; methods of empirical social research; theories of science; economic sociology; sociology of education.

Veröffentlicht

2013-09-22

Zitationsvorschlag

Marttila, T. (2013). Wohin steuert die Gouvernementalitätsforschung? Eine Fallstudie zur Gouvernementalisierung "des Unternehmers" im Anschluss an die französische epistemologische Tradition. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 14(3). https://doi.org/10.17169/fqs-14.3.1877

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Rubrik

Einzelbeiträge